-
Kämpfer
Im Odai Fluss/Nähe Balmora
Ein greller Sonnenstrahl bewegte ihn dazu letztendlich doch seine Augen zu öffnen. Schon zu lange war er in der Dunkelheit seiner Träume vom Tod oder vielmehr seines Todes verweilt. Seine Zeit war noch nicht reif, was er in diesem Moment der ewigen Stille und Ruhe allzu bedauernswert fand. Würden seine Vorstellungen der Wahrheit entsprechen, so müsste kein Mensch mehr Angst vor dem Tod haben, doch die Ungewissheit nagte an den Seelen der Menschen, sodass die Furcht vor dem Tod, die einzig wahre Furcht, nur in den seltensten Fällen bezwungen wurde.
Doch was ging ihn da denn wieder durch den Kopf. Er war am Leben...zwar schwamm er halb nackt und von Wunden übersäht an der Oberfläche des Odai Flusses, aber er lebte! Zuerst hielt sich seine Freude ja noch in Grenzen, als jedoch das erste zaghafte Lächeln über seine Lippen fuhr war der Damm durchbrochen. Ein herzhaftes Lachen brach aus ihm, noch während er unterzugehen drohte, heraus. Schnell fasste er sich wieder und schwamm an die Oberfläche, doch kaum hatte er die grelle Sonne wieder im Blick konnte er nicht anders als breit zu Grinsen und zu Lachen.
"I'm alive! Alive!"
Er konnte sich kaum mehr halten vor lauter Gelächter. All seine Träume und Wünsche, die er vor kurzem erst dachte aufgeben zu müssen, waren auf einen Schlag wieder zu ihm zurückgekehrt. Es war als wäre er von den Toten wieder auferstanden...
"Ich fass es nicht...Ich lebe...Ja! Ich lebe man!"
Manch einer hätte ihn womöglich für einen armseligen Propheten gehalten, der an den ersten Versuchen des Wasserlaufens kläglich scheiterte, andere, weniger Gläubige, für einen armen Irren, der an Skooma Entzug litt. Man hätte es ihnen auch nicht verdenken können, war er doch gerade Mal mit einem zerrissenen grauen Hemd und einer zerfledderten Stoffhose bekleidet, die obendrein noch einige Blutflecken aufwiesen. Seine einst so prunkvolle Ebony Rüstung und sein stolzes Ebonylangschwert, sowie seinen feinen Kleider hatte er nicht mehr. So erschien es dem Unwissenden doch am plausibelsten, dass es sich hierbei um einen Obdachlosen handelte, der noch etwas für Körperhygiene übrig hatte.
Allerdings versteckte sich hinter all der Offensichtlichkeit im verborgenen eine Wahrheit, die dem normalen Bürger als ein irrwitziges Märchen vorkäme oder als völligen Schwachsinn abgestempelt werden würde. Doch war der Erzähler dieser Geschichte ein Redguard, ein Abenteurer von Geburt an, zudem noch der Guildmaster der Krieger Gilde und ein Mann, der sich für Geld (oder etwas wertvollerem) verdammt leicht in Schwierigkeiten bringen konnte.
Die eigentliche Situation wurde dem Betroffenen, der seine Freude nun langsam wieder im Griff bekam, erst dann klar, als seine Sturheit endlich nachließ und die Kälte des Wassers seinen Körper erfüllte. Von einer Sekunde zur anderen hatte sich sein Lächelndes Gesicht zu einer verwirrten, gar nachdenklichen Miene gewandelt.
Er wusste zwar nicht, was er nun machen sollte, doch behielt er ein gesundes Maß an Ruhe, sodass er die erste vernünftige Entscheidung seit dem Betreten des Schlupfloches der Dunklen Bruderschaft...obwohl, eher seit er diese Frau getroffen hatte…traf.
Doch das war, zumindest zunächst, Nebensächlich. Er musste aus dem kalten Wasser und irgendwo einen Unterschlupf suchen. Diesen fand er in Form einer Kwama Mine, die wenige Meter vom Fluss entfernt lag. Die Minenarbeiter, die draußen an einem Lagerfeuer gerade Mittagspause hielten, beäugten ihn zwar ein wenig skeptisch, unternahmen aber nichts um ihn am Eindringen in den zahlreichen Schächten zu hindern. Eine angenehme Welle von Wärme kam ihm entgegen als er die Tür zur Mine öffnete und sogleich eintrat. Hier suchte er sich rasch ein warmes und vor allem dunkles Plätzchen um ihn ein wenig aufzuwärmen.
Es dauerte nicht allzu lange, da entwich ihm auch schon das erste Seufzen. Die Freude über das wiedererlangte Leben war wieder verflogen und die Trauer vom Verlust seiner geliebten Ausrüstung machte sich in ihm breit. Er versuchte die ganze Sache zu verdrängen...doch es klappte einfach nicht. Er musste immer wieder an diese Frau, Yatsuha, und den ganzen Vorfällen in den Unterirdischen Gefilden der Bruderschaft denken.
"Wär ich doch bloß nicht in diese verdammte Bar...man..."
Ein erneutes Seufzen war von dem Mann im Dunkeln zu hören.
Es half alles nichts. Wenn er sich schon über die Vergangenheit den Kopf zerbrach, dann sollte er wenigstens von Anfang an Beginnen.
Sein kleines Abenteuer begann, als er die Diebes Gilde in Sadrith Mora betrat. Man kannte ihn hier nicht großartig, weshalb er sich auch nicht lange mit irgendwelchen Plauschchen aufhielt, sondern sofort zum dortigem Steward, der Altmerin Big Helende, ging und sie über die Geschehnisse dieser Splittergruppe der Bruderschaft ausfragte. Das Gespräch entwickelte sich nur zaghaft zu einem Informationsaustausch, doch letztendlich erfuhr er doch genaueres über die "Die Hand der Bruderschaft", wie sie sich selbst nannten. Sie hatten ihr Schlupfloch auf dem Festland, nicht weit von einer der Telvanni Hochburgen entfernt, in einem kleinen Hinterwäldlerdorf, dessen Name so kurz war, dass er ihn so schnell wieder vergaß wie er ihn in Erfahrung gebracht hatte. Wie groß diese neue Organisation war oder wie viel Männer sie besaß wusste die Diebin jedoch nicht. Nur das sie gerade zu Fanatisch für den Machtgewinn der Bruderschaft kämpften, wie sie es aus eigener Hand erfahren durfte.
Er dankte der Altmerin, deren Größe ihren Namen wahrlich rechtfertigte, und verließ das kleine Gildenhaus rasch wieder. Er war ermüdet von seinen vielen Reisen in letzter Zeit, weswegen er sich in einen der Tavernen in der Telvanni Hauptstadt, die wie er meinte zu den besten in ganz Morrowind gehörten, niederließ.
"Hätte ich mir da doch nur die Kante gegeben...dann wär das alles nicht passiert..."
Hääheem. Wie dem auch sei, Deregar unterhielt sich eine Weile mit dem Inhaber des Gasthauses und verbrachte dann die Nacht dort und nahm am darauf folgenden Nachmittag ein Bot zu dem vermeintlichen Hauptquartier der Assasinen Splittergruppe. Wie es dem Glück eines abenteuerlichen Redguards entsprach, geriet er inmitten eines Sturms, was seine Ankunft bis zum Abend hinauszögerte. So entschloss er sich bei der örtlichen Taverne schnellstmöglich ein klareres Bild über den Aufenthaltsort der Verbrecher zu machen und sich dann am nächsten Tag auf die Suche zu begeben. Doch es kam alles ganz anders...
"Das kannste aber mal laut sagen!"
DOCH ES KAM ALLES GANZ ANDERS!
Hääheem...Der Zufall oder wie es die Geistlichen nennen, das Tun der Götter, hatte dem Söldner an diesem Tag einen etwas merkwürdigen Streich gespielt. So war doch gerade an diesem Tag eine Karawane eines Angesehenen Sklavenhändlers, wenn man das überhaupt so nennen konnte, auf durchzug und trat nur wenige Minuten nach der Ankunft des Redguards in das Gasthaus ein, seine 4 Sklavinnen im Schlepptau. Es war ein Bosmer, fein gekleidet, klein, mit Schmuck übersäht und ein komisches Glitzern in den Augen, welches Ragnar schlussendlich zum Verhängnis wurde.
Zunächst ignorierte er den Trubel, den die Besucher, größtenteils Bauern und Zwielichtes Gesocks, um die leicht bekleideten Frauen machten. Er hatte wieder ein wenig über sein Ziel in Erfahrung bringen können und wollte gerade gehen, als der kleine Knirps sich zu ihm an die Theke setzte und vor ihm mit einer Flasche Brandy wedelte. Für den Waldelf war der Guildmaster ein gefundenes Fressen. Nun, normalerweise trank er ja nur den Alkohol aus seiner Heimat, doch gab es auf Morrowind 2 Getränke, denen er nicht widerstehen konnte. Sujamma und vor allem das süße Gift der Imperialen...den Cyrodil Brandy.
"Wie wär’s mit einem Gläschen, der Herr?"
Die gierigen kleinen Augen kamen dem Söldner sofort verdächtig vor, doch als er die braune, fast schwarze, Flüssigkeit in der Flasche hin und her wippen sah, konnte er einfach nicht Nein sagen. Ein leichtes Nicken besiegelte seinen Untergang...
"Oh ja...man, das ging dann später vielleicht tief runter. Aber wenn ich diesen schleimigen, kleinen, Zwergenelf noch einmal über den Weg laufe, dann..."
...wäre er wohl in einer anderen Taverne und würde den nächsten "rechtschaffenen" Mann um den Finger wickeln und ihm den Weg zur Sünde des Fleisches ebenen.
"Das hört sich jetzt aber schon ein bisschen...ich weiß ja nicht...an…"
Hähem...Jedenfalls tranken die Beiden oder viel mehr Deregar ein Glas nach dem anderen, bis schließlich auch die dritte Flasche des guten Gebräus gelehrt wurde. Zwar war er ein Redguard, der recht lange Standhaft blieb, doch wurde auch er von zu viel des Guten schwach. Gerade als der Söldner Blutsbruderschaft mit dem Bosmer schließen wollte, stellte der "Geschäftsmann" dem Mann seine "Ware" vor.
Nun...er war ein Mann...ein Mann mit Prinzipien und Ehre...aber eben doch nur ein Mann...und ein betrunkener noch dazu. Und bei dem Angebot war es unmöglich nicht zuzugreifen...besonders nicht weil sie dabei war...
Er hielt ja eigentlich nichts von Frauen anderer Völker. Nur ein Redguard passte zu einem Redguard. Doch diesmal war es anders...sie hatte lange schwarze Haare, lange Beine die sogar an Schönheit der von Almexia übertraf, war schlank, hatte dunkelblaue Augen so blau und tief wie der Odai Fluss (...) und hatte die Gesichtszüge einer Göttin. Einfach wunderschön. Er konnte nicht einmal erkennen ob sie nun eine Bretonin oder Imperiale war...
"Hey man! Du hast die Brüste vergessen, die Brüste! Oh man die waren ja sooo Hammer...boah wenn ich daran nur zurückdenke...oh man, die waren so, so..."
Ruhe jetzt!
"Aber..."
Ruhe!
"Sorry..."
Wie dem auch sei...sie war...unbeschreiblich schön. Nun er hatte keine allzu große Wahl, denn obwohl er auch die anderen Schönheiten begutachten wollte, so blieben seine Augen doch stets beim Brustbereich der einen hängen.
"Ahh...Yatsuha, eine wahre Schönheit nicht wahr? Sie kommt aus den fernen Osten, so was sieht man nicht oft hier in Morrowind. Für sagen wir mal..."
Rasch entwendete der Bosmer den starrenden, ja fast schon sabbernden, Redguard seinen Geldbeutel, warf einen kurzen Blick hinein und hielt ihn dann vor seinen Augen.
"...so viel ist sie dein für eine Nacht. Was sagst du?"
Wild nickend stimmte er zu und schob die Hand des Waldelfs beiseite um wieder freie Sicht zu haben.
Nun, eine unvergessliche Zeit sollte für den Mann anbrechen...
"Sollte...dieser schleimige...ähh...bin ruhig."
Doch wie allzu oft an diesem fast schon schicksalhaften Tag kam alles anders. Die Frau ging, nur mit einem knappen Ober und Unterteil bekleidet, die Treppen hinauf in eines der Zimmer, dem sabbernden Redguard im Schlepptau. Das Zimmer war abgedunkelt, ja es war schon fast so, als ob alles für die beiden vorbereitet wurde. Doch darauf achtete Deregar nicht mehr, seine Augen waren weit aufgerissen und verharrten stets nur an einer Stelle, seine Arme waren ausgestreckt, er war bereit. Er war zu einem lüsternen Corprus Stalker mutiert, kurz, Bordell Besucher.
Doch je Näher er seinem Ziel kam, desto weniger konnte er sehen. Obwohl er sich seiner Rüstung schon entledigt hatte und dabei war sein Schwert abzulegen, zog sie sich immer mehr an! Völlig perplex im Unterbewusstsein, steuerte er trotz allem weiterhin die Frau an.
"Tut mir Leid, Süßer. Würde ja gerne nen bisschen Zeit mit dir verbringen, aber die Arbeit ruft. Danke noch mal für die Wahl, hat vieles leichter gemacht."
Erst als er direkt vor ihr stand erkannte er dass sie nun in einer völlig schwarzen Stoffrüstung bekleidet war.
"Träum was Schönes!"
Ein wunderschönes Lächeln war der Beginn eines schmerzhaften Abends für Ragnar. Mit einem dumpfen Schlag zersprang die Vase, die vor wenigen Augenblicken noch ruhig in den Händen Yatsuhas verweilte, über den Kopf des Redguards. So schnell ging der Mann wohl noch nie zu Boden. Die Waffen einer Frau waren eben verdammt gefährlich, doch das machte sie erst richtig interessant...
Während die Sklavin noch nach einem günstigen Weg nach draußen suchte, erhob sich der Söldner stöhnend und wankte auf die Frau zu.
"Was zum..."
"Ich mag wehrhafte Frauen wie dich...lass uns ein bisschen Spaß haben...hehe..."
Das Objekt seiner Begierde war sichtlich erschrocken von dem Anblick der sich da vor ihr bot. Nicht nur war Ragnar wieder aufgestanden, nein, er sah noch schlimmer aus als zuvor. Seine Augen funkelten und ein wahnsinniges Grinsen zierte sein Gesicht. Kein schöner Anblick. Alkohol und ein Hormon Überschuss ist wahrlich keine gute Mischung, wie er später feststellte.
„Richtig!“
Immer wieder versuchte er sie einzufangen, doch stets wich sie ihm geschickt aus. Die angebliche Gefangene hatte mehr an sich als man glaubte. Doch er war nicht umsonst Guildmaster der Krieger Gilde. Die Ausbildung im Waffenlosen Kampf, die er vor langer Zeit am königlichen Hof in seiner Heimat "genießen" durfte machte sich letztendlich doch bezahlt, als er sie an den Armen hielt und sie gegen die Wand drückte.
Ein etwas verdutztes, jedoch vielmehr verzweifeltes Gesicht bekam der Redguard zu sehen als er verzweifelt versuchte den Mund seines Gegenübers mit den Lippen zu treffen. Er hatte es schon fast geschafft, nur noch wenige Zentimeter trennten die beiden von ihrem ersten Kuss, als Yatsuha aus lauter Verzweiflung an der Schilddekoration neben ihnen zog.
"Man...Die Götter müssen sich echt zu Tode langweilen...wieso...wieso...es waren nur noch Milimeter! Milimeter! Wenigstens das hättet ihr mir gönnen können, aber nein...wir setzen noch einen obendrauf!"
Nun ja...das plötzliche laut knarrende Geräusch ließ beide aufschrecken und kurz Inne halten. Wenige Sekunden später befanden sie sich die beiden auch schon auf der anderen Seite der Wand. Eine Art Teleportzauber hatte sie zu einem Raum ohne Türen gebracht, in dem sich 5 schwarz bekleidete Männer an einem kleinen Tisch über irgendwelche Geldgeschäfte unterhielten. Beide Parteien standen sich überrascht, gerade zu geschockt, eine Weile gegenüber, als plötzlich seine Begleiterin nach vorne Sprang und ein Stahl Wakizashi zog.
"Ihr seid also die Hand der Bruderschaft? Im Namen der Blades und Kaiser Septim VIII seid ihr verhaftet und mit sofortiger Wirkung verpflichtet mir zur nächsten Festung der Kaiserlichen Legion zu folgen!"
Kurze Stille trat ein, in dem die Männer Schar die einzige Frau im Raum nur ungläubig mit offenem Mund anstarrten, ehe die Assasinen in lautes Gelächter verfielen.
"Soll das ein Scherz sein? Los, schnappt sie euch!"
Instinktiv griff Ragnar zu seiner Schwertscheide...doch er griff ins Leere. Seine gesamte Ausrüstung, Rüstung sowie Waffen, waren im anderen Zimmer. Demoralisiert sah er den 5 bewaffneten Schläger entgegen, die sich stetig auf sie zu bewegten. Auch seine Begleiterin schien nicht gerade glücklich über die Situation. Doch dann war da wieder ihr wunderschönes Lächeln...diesmal hatte es jedoch etwas listiges an sich, das dem Redguard etwas beunruhigte. Als sie dann jedoch ihre Lippen gegen sein Ohr presste und ihn allerlei Dinge ins Ohr flüsterte...Dinge, die sie beide unternehmen könnten...weiteten sich seine Augen und ein brodelndes Feuer machte sich in seinen Augen breit.
"man, Man, MAN! Sie hat gesagt wir machen das...und das...hihi...ohh und das auch...hehe...ohhh und wenn wir damit fertig wären, dann würden wir ES machen...woah...was ne Frau...man oh man...aber...oh Gott...DAS würde ja dann alles Toppen...hihi..."
Hääheem. Nun er war in eine Art Raserei verfallen, die man wohl sonst nur von einem Nord oder Orc Berserker her kennen würde. Seine Fäuste flogen durch die Luft und seine Tritte trafen allerlei Weichteile. So sehr die Assasinen auch mit ihren Schwertern schwangen, er tauchte durch sie hindurch, wich ihnen zur Seite aus oder sprang gar über sie drüber. So verstrichen gerade mal 5 Minuten, für jeden der Schläger eine, da lagen sie alle bewusstlos am Boden.
"Hehe...jetzt aber...komm lass uns Spielen Baby..."
Als er sich jedoch umdrehte, sah er die Agentin der Blades einem Kamin auf Knien inspizierend. Gewisse Körperteile wippten derart verlockend hin und her, dass er nicht anders konnte, als sich auf sie zu schmeißen.
"Es war ein Fehler an diesem Tag überhaupt einen Schritt vor dem anderen zu setzen..."
Wie die Fügung des Schicksals, oder was auch immer, wollte, war der angebliche Kamin nichts anderes als eine Art Flaschenzug. Durch den Schwung von hinten stolperten beide in den Aufzug und rasten mit selbigen einige Hundert Meter in die Tiefe ehe er mit lautem Getöse auf den Boden aufschlug. Noch etwas Benommen und mit Mords Kopfschmerzen versuchte er aufzuschauen und etwas zu erkennen. Vor ihm standen in etwa 20 bis 30 in schwarzen Stoffrüstungen gehüllte, leicht bewaffnete Assasinen, obwohl sie von der Kampfstärke eher Schlägern glichen. Wäre sein Kinn nicht schon durch das Gewicht Yatsuhas zu Boden gedrückt worden, so wäre es zumindest jetzt so. Er war Wortwörtlich am Boden. Der Söldner wurde nicht nur von einem Geldgierigen Bosmer abgefüllt und von all seinem Geld beraubt, sondern versäumte es auch noch eine Gute Zeit mit der erworbenen "Ware" zu verbringen und musste stattdessen unbewaffnet und Ungeschütz gegen einen 5 Mann starken Schlägertrupp kämpfen und ist nun von über 2 Dutzend feindseliger Mörder umgeben...
"Ich will nich mehr..."
Seufzend gab er dem Gewicht der Frau, die auf ihm lag, nun vollständig nach. Diese jedoch erhob sich schlagartig, als ein älterer Dunmer aus der Menge trat. Er war der einzige, der in weiß gekleidet war. Diverser Schmuck und exquisite Kleidungsstücke ließen ihn von der Menge herausstechen.
"Ihr seid also die berüchtigte Hand von Nod, rechter Hand Mann des ehemaligen Führers der dunklen Bruderschaft! Ihr seid hiermit alle im Namen der Blades und des Kaisers verhaftet und ver..."
"Spart euch das Gesülze...ihr werdet hier sowieso nicht lebend herauskommen. Doch bin ich schon sehr überrascht, dass ihr diesen Unterschlupf hier finden konntet..."
"War ja nicht schwer, euer Falschgeld stinkt doch bis zum Himmel!"
Erst jetzt erkannte Deregar wo er gelandet war. Er war nicht nur in irgendeiner Höhle, wie er zunächst vermutete, er war in einer Art Schmelze gelandet, indem Drachmen mit weniger Goldanteil geschmiedet wurden.
"Nun denn, war nett euch kennen zu lernen...leider wird dies unser letztes Treffen sein. Tötet die n'wah!"
Die schwarz bekleidete Meute zog fast gleichzeitig ihre Schwerter und schritt auf die beiden zu. Der Redguard war inzwischen aufgestanden und fuchtelte verzweifelt an dem Flaschenzug herum, um irgendwie entkommen zu können. Doch es gab kein zurück. Nicht nur das fehlende Technische Verständnisse, auch die beiden weichen Körperteile die sich plötzlich gegen seinen Rücken pressten ließen ihn förmlich zum stillstand kommen. Als dann erneut die süßen Lippen der Agentin etwas...Unbeschreibliches...in seine Ohren flüsterte war es um ihn geschehen.
"...Ich meine, es gibt ja viele Gründe wofür ein Mann sterben würde. Die Liebe, die Freiheit, die Ehre, der Ruhm, das Glück...doch für DAS, was sie mit mir machen wollte. DAFÜR wäre jeder Mann gestorben! JEDER!"
Ja, ist gut jetzt.
"Es ist so, JEDER!"
Nun... wie dem auch sei. Deregar fing innerlich an zu Brodeln, solange bis ein leises "Bitte." sich den Weg durch seinen Gehörgang bahnte und sein innerlicher Vulkan ausbrach. Die sonst so dunkelgrünen Augen des Redguards glühten feuerrot auf und er stürmte ohne Sinn und Verstand auf die Schläger zu. Verwirrt und Geschockt von dem Wahnsinn der sich vor ihnen abspielte, hielten sie kurze Zeit Inne, die der Söldner ausnutzte um den ersten mit einen beherzten Schlag gegen die Schläfe zu Boden zu schicken. Instinktiv griff er nach dem Kurzschwert des niedergestreckten und stach dem nächsten das kalte Eisen tief in den Bauch, nur um es blitzschnell wieder herauszuziehen und der Assasine hinter ihm damit den Bauch aufzuschlitzen. Die Furcht ergriff die, zuvor als Fanatiker bezeichneten, Verbrecher, wodurch ihre Reaktionen langsamer wurden und sie immer mehr vor dem Rasenden zurück schreckten. Doch kämpfte der Guildmaster nicht allein. Die Agentin der Blades zeigte nun ihre wahre Stärke. Aus der Ferne fiel einer nach dem anderen durch ihre Wurfsterne. Das Gemetzel ging solange weiter, bis die Menge auf 5 Assasinen, deren Anführer mit einbegriffen, reduziert wurde.
Der Redguard war mit Schnittwunden überseht und seine leichte Bekleidung war von Einschnitten gespickt und mit Blut getränkt, doch die Flamme in seinen Augen loderte immer noch.
Zwei weitere fielen unter den Geschossen seiner Begleiterin, als die letztet beiden Gefolgsmänner des Splittergruppenanführers vor Furcht flohen.
"Einen Moment...ganz langsam...was wollt ihr? Ich kann euch viel Geld geben...zwar nicht echtes...aber das merkt eh keiner! Oder wollt ihr jemanden Tot sehen? Egal wen, egal wie viele, lässt sich alles einrichten...kostenfrei natürlich! Was sagt ihr dazu?"
Der vorher noch so ruhige Dunmer war nun sichtlich nervös und wäre es nicht für die zarte Stimme der Kaisertreuen, so hätte er einen schnellen Tod durch die Klinge Deregars gefunden. Langsam schritt sie auf den nun bibbernden Mann zu und tritt ihm mit voller Wucht in die Weichteile, wodurch er zu Boden ging.
"Ich will nur eines von dir wissen...wer hat Serath Venim getötet?"
Der Befragte jedoch stöhnte nur vor Schmerzen.
"Ich will einen Namen...sofort!"
"Ich...Ich weiß es nicht..."
Blitzschnell hatte die Angehörige der Blades ihren Fuß gegen die Kehle des Nachtelfs gedrückt und starrte ihn tief in die Augen. Eine Weile verweilte sie so und es sah so aus, als würde er ersticken, doch ließ sie im letzten Augenblick noch frei und ging zu einem der Schmelzöfen, um ihn zu begutachten.
Der Söldner war immer noch etwas mitgenommen von dem ganzen, doch wollte er sich diese Chance nicht nehmen lassen. Er musste irgendetwas wissen, wie er meinte, man müsste ihn nur richtig fragen.
Langsam näherte er sich dem hustenden Mann, kniete sich neben ihn und flüsterte ihn etwas zu:
"Du wirst jetzt wahrscheinlich ne Weile in den Knast wandern...aber irgendwann kommst du schon wieder frei und da wäre es doch Schade..."
In diesem Moment ließ er seine Klinge gefährlich Nahe zwischen den Beinen des Dunmers fahren.
"...wenn du die wahren Freuden des Lebens nicht mehr erleben könntest..."
Der Nachtelf fing nun panisch an zu schnaufen und schaute den Redguard mit weit aufgerissenen Augen an.
"Wa...Was willst du?"
"Nur einen Namen..."
"E...E...Echozar, oder so...er soll den Alten kurz vorher besucht haben...also bitte, bitte lasst mir meine Männlichkeit."
Ein leichtes Schmunzeln konnte sich der Guildmaster nicht verkneifen, doch konnte er das Winseln des Mannes vor ihm auch nicht ertragen, weshalb er ihn mit einen beherzten Schlag gegen den Hinterkopf ins Land der Träume schickte.
Zufrieden über die gewonnenen Informationen und noch zufriedener über das was ihm nun noch bevorstehen würde, schritt er langsam auf das wunderschöne Wesen zu, dass durch die Feuer der Öfen wilder als jedes Raubtier in ganz Morrowind erschien.
"Und jetzt zu uns...lass uns endlich zur Sache kommen..."
Ein breites Grinsen erhellte das Gesicht des Mannes je näher er ihr kam.
"Die Kaiserliche Legion wird bald hier sein und den ganzen Schlamassel aufräumen. Ich danke euch für eure Hilfe, doch seit ihr nun eine Bedrohung für die Blades und somit dem Kaiser. Ihr wisst, dass ich eine Agentin der Blades bin, also darf und kann ich euch nicht weiterleben lassen. Es tut mir Leid, aus unserem kleinen Date wird wohl nichts..."
Ragnar starrte sie fassungslos an, während sie noch auf ihn zu Schritt und mit einem Tritt in den Genital Bereich und einen Ellbogen Schlag in den Nacken ihn Kampfunfähig machte.
Lange Zeit konnte er nichts Weiteres als eine endlose Schwärze sehen. Es war als ob er auf einen Fluss trieb, der direkt ins Oblivion führte. Doch nahm er letztendlich noch eine Abzweigung, die ihn zurück zu den Lebenden führte.
"Puh…Was für ne Nacht...aber hey...ich lebe!"
Wieder von der guten Laune beflügelt, stand er auf und reckte seine Glieder, zuckte aber rasch wieder zusammen und hielt sich seine schmerzenden Wunden. Erst jetzt bemerkte er, dass all seine Wunden verschlossen waren. Nur noch einige Narben und der Schmerz erinnerten an seinen vorherigen Zustand. Für ihn machte das alles keinen Sinn, weder weshalb er auf den Odai Fluss schwamm, noch wieso seine Wunden verheilt waren.
Als er dann jedoch schließlich aufsah, musste er erschrocken feststellen, dass ihm ein Corprus Kranker in die Mine gefolgt war. Doch der Ersteindruck täuschte, es war nur ein extrem hässlicher und alter Bretonier, der nebenbei noch die Leitung der Kwama Mine besaß und die Selbstgespräche des Söldners äußerst störend fand. Ein Grund oder viel mehr der Grund weshalb er auch sogleich wieder im Freien stand. Es wurde langsam Dunkel, sodass er zunächst einmal einen Unterschlupf finden wollte und dann weitersehen würde. Balmora war zwar nicht weit, doch wollte er dort auf keinen Fall hin. Würde ihn Fire-Eye in diesem Aufzug sehen und dann noch seine Geschichte zu Ohren bekommen...es würde ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen. Also würde er nach Pelagaid gehen. Dort kannte er ein paar Leute, die ihn sicherlich aus der Klemme helfen könnten und die Taverne dort war auch nicht so übel, wenn er sich recht entsann.
"Also, auf nach Pelagaid...vielleicht treff ich dort ja Yatsuha wieder...hehe...aber was für ein komplizierter Name...macht das ganze nur noch spannender...hahaha..."
Diese Frau ging ihm wirklich nicht aus dem Kopf.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln