Allmählich wurde dem Grossmeister das nichtstun zuviel. Lenne blickte gedankenverloren ihren Gegenüber an. Es schien fast, als atmete sie nicht.
Moment mal... Sie schien wirklich völlig starr.

Ähm... Fehlt Euch etwas?

Im nächsten Moment fiel die Dunmerin vornüber auf den Boden.
Mit den jahrzehntelang trainierten Reflexen fing Revan Lenne im Fall auf und hielt sie vor sich. Mit einem fragenden Blick schaute der Indoril seine Ziehtochter an, welche halb besorgt, halb belustigt zurückschaute.
Der Grossmeister murmelte etwas von hartem Klima und der Unbekömmlichkeit auf nicht Einheimische, während er Lenne auf den Rücken drehte und zu Boden legte.

Ihr habt recht, Ninièl, wir sollten rasch aufbrechen.

Da der Grossmeister es gerne praktisch hatte, sprach er einen Levitationszauber auf die bewusstlose Dunmerin und hielt sie dann mit einer Hand in die Luft. Er wollte sie nicht wie ein besorgter Ehemann durch die Strassen hieven.
Im Gehen nickte er einem Dunmer zu, der scheinbar beschäftigt auf der Treppe zum Tempel sass. Sogleich folgte dieser dem Grossmeister mit einigem Abstand. Revan brachte Lenne zum Tempel, wo sie kuriert werden könne. Diese Tempelprister nahmen sich selbst immer so furchtbar wichtig. Jetzt hatten sie mal was zu tun.
Beim hinausgehen flüsterte Revan dem Dunmer zu.

Schaut, was sie tut, wohin sie geht. Lebt wohl.

So wie sie über die Morag Tong geredet hat, war es sicherlich interessant, sie beobachten zu lassen...
Als Revan Ninièl erreichte, fragte er sie, wohin sie zu gehen gedenke.
Doch bevor sie dies sagte, war sich der Grossmeister sicher, irgendeinen spitzen Kommentar zu hören.