Ninièl seufzte innerlich, als diese Dunmerin schon wieder vor ihr auftauchte. Glücklicherweise bot sie dem Barden nicht erneut die "wahre Freiheit" an. Bevor sie jedoch antworten konnte, hatte ihr Adoptivvater dies bereits getan und zwar mit einer Schnelligkeit, die ihn einen kleinen Fehler machen liess. Eindeutige Sympathie für die Morag Tong zu zeigen, war vielleicht in diesen Zeiten nicht gerade das beste, was man tun konnte. Dennoch hoffte die Hochelfin, dass es nicht weiter aufgefallen war, da ja normalerweise sogar der Tempel die Morag Tong anerkannte und es auch einfach die gewohnte Reaktion eines Redoran-Mitglieds sein konnte. Trotzdem versuchte sie schnell über diese kleine Auffälligkeit hinwegzugehen, indem sie die Dunmerin jetzt ihrerseits ansprach: "Seid gegrüßt Lenne. Ja, wir begegnen uns heute wohl recht oft. Mein Name ist Ninièl. Leider habe ich keinerlei Neuigkeiten bezüglich des Venim-Mordes. Nur Gerüchte, die hartnäckig umgehen, dass ein Einzelner als Täter infrage komme, der keinerlei Organisation angehört. Wie jedoch dieser besagte Täter aussieht oder ob er Hinweise hinterlassen hat, habe ich noch nicht herausfinden können. Und selbstverständlich brauche ich keine Draken für diese Auskunft. Auch Ihr wolltet mir vorhin helfen".
Die Hinweise auf das Schwert hatte sie bewußt verschwiegen. Sie fürchtete, dass die Fremde sich sofort ihrem Trupp würde anschließen wollen und solange sie nicht wußte, ob diese nur leicht verrückt oder kaltblütig war, konnte und wollte Ninièl hier kein Risiko eingehen.
Doch langsam hatte sie das Gefühl, dass ganz Vvardenfell auf den Beinen war, um den Mörder zu finden. Sie konnte sich eines geheimen Mitleids mit jenem nicht erwehren. Der Mob würde ihn lynchen, wenn er ihn zu fassen bekäme.