Ninièl lauschte höchst interessiert Revans Worten. Eine Spur, die es wert war, ihr nachzugehen. Endlich eine wirkliche Spur zwischen all den aberwitzigen Gerüchten. "Ihr habt einen interessanten Hinweis erhalten", flüsterte sie dann dem Großmeister zu. "Ich habe leider nichts in Erfahrung bringen können. Selbst Neminda ist ratlos. Das einzige, was hier kursiert, sind die wildesten Gerüchte eines blutdurstigen Pöbels, welcher - angefangen bei den Anführern der Morag Tong bis hin zu den Ratsherren der Hlaalu und Telvanni am liebsten rein auf Verdacht alles in Stücke reissen würde. Dabei dachte ich bisher, wenigstens die Redoraner wären zivilisiert". Den letzten Satz flüsterte sie mit einem Grinsen, konnte sie sich doch den kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Zu oft schon hatte sie die Dunmer über die scheinbare Dekadenz der Hochelfen sprechen hören.

"Was habt Ihr nun vor?", fragte sie dann und mit einer - nur für Revan merklichen Kopfbewegung in Richtung Arvyn - flüsterterte sie: "Ich denke, wir nehmen ihn besser mit. Das war nämlich garantiert nicht der letzte Besuch der Camonna Tong, den er erhalten hat und alleine und auf sich gestellt, dürfte er sehr schnell Kagouti-Futter werden. Einerseits ist er zwar eine wahre Goldgrube für diesen miesen Verein, andererseits werden sie sicher Rache wollen und unter Umständen an unserem Freund hier ein Exemple statuieren wollen. Wenn ich ihn jetzt im Stich lasse, hätte ich ihn vorhin besser gleich sterben lassen anstatt ihm die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit zu geben. Außerdem, wer weiß", fügte sie feixend hinzu: "Vielleicht brauchen wir eines Tages einen Barden, der unsere Heldentaten besingt. Denn dass ich euch begleite, lieber Vater, dürfte Euch sicher klar sein!"