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Evil Mastermind
Balmora - Magiergilde
Oh, es handelte sich also wirklich um den Erzmagier. Draven hatte zwar schon irgendwie mit dieser Aussage gerechnet, zumal ja einiges darauf hindeutete und jetzt bekam er die Bestätigung und war trotzdem für einen Augenblick sprachlos. Ranis rührte sich immer noch nicht, also mussten die Worte des Dunkelelfen stimmen. Hatte also tatsächlich jemand diesen Trebonius Artorius abgelöst. Warum auch nicht? Er war zwar ein sehr guter Zauberer, aber als Führer der Magiergilde eine Niete. Eine Ablösung war längst fällig, jedoch hatte er bisher jeden Herausforderer in der Arena besiegen oder sich sonstwie drücken können, der Erzmagister wußte es nicht genau. Auch wenn es Draven herzlich wenig interessierte, so dachte er daran, dass die Gilde ja nun ein wenig aufblühen könnte und der alte Hass zwischen der Magiergilde und den Telvanni ein wenig begraben werden konnte, hatte Trebonius ihn doch stets mit all seiner Kraft aufrecht erhalten. Vielleicht war ja nun endlich mal ein vielleicht rauher, aber fähiger und intelligenter Mann an der Macht. Dies waren die letzten Gedanken Dravens, bevor sein Gegenüber einen Arm in die Luft reckte und sprach.
"Aber das macht nichts! So bin ich halt! Ich bleibe meiner eigenen Natur treu und werde handeln, wie ich es für richtig halt - ganz egal, ob man mich deshalb für einen Schwachkopf hält!"
Der Erzmagister verwarf schnell den Gedanken von einem fähigen Führer der Magiergilde und war einfach nur sprachlos und total verwirrt. Was war denn das jetzt?
"Ich bin hier der Erzmagier, wie gesagt - und ich bin Euch keinerlei Rechenschaft über meine Arbeit schuldig!"
Erst jetzt erwachte der Telvannimagier wieder aus seiner Starre und sagte selbst wieder ein paar Worte.
"Ich bitte um Verzeihung, Ihr seid also tatsächlich der neue Erzmagier, dazu gratuliere ich Euch. Habt Ihr den Telvannihass von Trebonius angenommen oder warum wollt Ihr uns die Weiterreise verweigern? Wir haben es eilig, es geht um Leben und Tod und Ihr habt nichts besseres zu tun, als uns hier aufzuhalten. Was ist Euer Begehr?"
Der Erzmagister hatte resigniert, er musste auf den neuen Erzmagier eingehen, sonst würden sie hier wahrscheinlich noch die nächsten Wochen stehen. Wobei er für einen kurzen Moment bereits über Schlickschreiter- und Schiffsrouten nachdachte. Vielleicht wären sie so tatsächlich schneller unterwegs. Nun ja, abwarten...
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Balmora / Magiergilde
"Telvanni-Hass? Wir kommt Ihr denn auf diese Schwachsinnsidee?", wollte Malukhat vollkommen verwirrt wissen. "Wieso sollte ich denn die Telvanni hassen? Ich habe mit diesem ganzen Politik-Gewäsch nichts am Hut. Allenfalls sind mir sämtliche Fürstenhäuser vollkommen egal. Hier geht es nur um Euch und um mich. Ich sehe nicht ein, dass alle Menschen an mir vorbei laufen, als wäre ich Luft! Ich habe auch meinen Stolz!" Bei diesen Worten schlug er sich mit der rechten Faust leicht gegen die Brust und machte dabei einen ernsten Gesichtsausdruck. Dann sprach er weiter, in einem Fort, wahrscheinlich den Erzmagister und seinen Begleiter gegen die nächste Wand quasselnd, aber das war ihm egal: "Denken eigentlich immer alle, ich wäre Bescheuert? Wenn ich so dumm, so einfältig tatsächlich wäre - wie hätte ich da Trebonius besiegen können? Diesen Schwachmatiker, der es einfach nicht auf die Reihe bekommen hat, die Magiergilde ordentlich zu führen? Er mochte ja ein intelligenter Mann gewesen sein, doch hing er zu sehr seinen Tagträumen nach, das hatte ich es des Öfteren an der Tatsache erkannt, dass er Bücher ab und an falsch herum 'gelesen' hat!"
Zu spät merkte er, dass er diesen Worten nicht so viel Nachdruck hätte verleihen sollen. Ein bedrücktes Schweigen - wie so oft, wenn er den Mund öffnete und zu sprechen begann - legte sich in dem Raum nieder, während Malukhat die Stirn runzelte, an die Decke starrte und seine rechte Hand an sein Kinn legte. Ja, in der Tat, er dachte nach, wieder einmal, doch dieses Mal kramte er in seinen Erinnerungen an damals, als er noch in Vivec gelernt hatte.
"Ah, Mist. Das bin ja ich gewesen!", schloss er schließlich und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Nun! Auch wenn Trebonius immer genau gewusst hat, wierum er seine Bücher lesen musst... und so... habe ich ihn in die Knie gezwungen und bin - Oh Wunder - jetzt Erzmagier. Und ich möchte Respekt, nur ein wenig Respekt, das würde mir schon genügen dafür, dass ich wirklich sonst etwas tue, um dieses verrostete Bollwerk der Magie wieder in Bewegung zu bringen."
Er holte tief Luft. Mensch, Mensch... Das war ja mal ein Vortrag gewesen! Das waren seine Stimmbänder überhaupt nicht mehr gewohnt. Nun, als einen Leistungssport sondergleichen mochten die meisten es nicht empfinden, aber bei ihm war das wohl was anderes. Wenn man ohnehin mal bedachte, dass er sowieso irgendwie anders war.
"Na ja... Schwamm drüber. Kann ja jedem mal passieren, dass er einen anderen nicht sieht!", meinte er schließlich mit einem Schulterzucken. Es ging ja immerhin um Leben und Tod! Die Tatsache an sich war es nicht, was ihn daran interessierte, sondern sah er eher ein wenig abwechslungsreiche Beschäftigung auf sich zukommen. Also sollte dieser Mann ihm erst einmal verraten, was er vorhatte. Wenn es ihm gefiel, dann sollte er doch ruhig den Teleporter benutzen - mit dem Erzmagier zusammen wohl gemerkt, denn ansonsten brauchte er ihn ja überhaupt nicht auszuquetschen.
"Sprecht und ich werde sehen, ob die Wichtigkeit Eurer Aussage einem in der Tat schnellen Handeln entspricht. Sollte Eure Aufgabe in der Tat größter Wichtigkeit entsprechen, werde ich noch einmal ein Auge zudrücken."
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Evil Mastermind
Balmora - Magiergilde
"Idiot, Idiot, Idiot...", dachte Draven nur. Er erzählte dem Erzmagier von einer Sache, wo es um Leben und Tod ging und was tat dieser? Er schwafelte und schwafelte von sich und Trebonius und wahrscheinlich auch noch anderen Sachen, irgendwann hatte der Erzmagister aufgehört zuzuhören, weil es für ihn so interessant war wie das Paarungsverhalten von Kagoutis. Was sollte er nun antworten, am liebsten würde er ihm die Meinung direkt ins Gesicht sagen, aber käme er so wirklich weiter? Ach egal, er war einfach kein diplomatisch veranlagter Hlaalu-Schleimer, dennoch versuchte er sich an einer Antwort, die nicht ganz so direkt war.
"Euer Bedürfnis nach Respekt verstehe ich. Aber woher soll man wissen, dass Ihr der Erzmagier seid? Habt ein wenig Geduld, beweist Euch in der Führung Eurer Gilde und der Respekt wird Euch von selbst gezollt werden. Um ehrlich zu sein, wüßte ich nicht, was meine Angelegenheiten Euch angehen würden, dennoch müssen wir schnellstens hier weg und scheinbar werdet Ihr uns nicht eher ziehen lassen."
Draven seufzte wieder, dieses Gespräch dauerte schon viel zu lange...
"In der Nähe Sadrith Moras treiben grausame Vampire scheinbar ihr Unwesen und sie müssen aufgehalten werden. Genaueres wüsste ich vielleicht schon, wenn Ihr uns von Anfang an hättet ziehen lassen."
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Balmora / Magiergilde
Obgleich Malukhat aufgrund des Erzmagisters ersten Worten beinahe aus der Haut gefahren wäre, konnte er sich halten. Zwar mit Mühe nur, aber es reichte, dem anderen nicht gleich mit erhobenem Zauberstab an die Gurgel zu gehen.
Und, mal so ganz nebenbei angemerkt: In der Tat, Malukhat hatte unterdessen einen Zauberstab. Natürlich nicht seinen eigenen. Na, irgendwie ja doch, denn er befand sich ja nun in seinem Besitz. Ach, egal. Auf jeden Fall hatte er den "Stab des Trebonius" an sich genommen. Er hatte ihn umgetauft auf den Namen: "heiliger, magischer Zauberstab des intelligenten, gutaussehenden, unschlagbaren, wundervollen, einzigartigen Erzmagiers, den es so schnell nicht wieder geben wird, Malukhat". In seinen Ohren ein klangvoller, grandioser Name sondergleichen - allerdings schien er allen anderen zu lang gewesen zu sein, also hieß er jetzt schlichtweg "Stab des Malukhat" oder auch "Idiotenstock", wie es den Mitglieder der Gilde gerade beliebte (eher: wie Malukhat nun einmal anwesend oder abwesend war).
Aber nun genug davon. Vampire... Aha... Toll. Schien ja aber irgendwie schon interessant zu sein. Mit nachdenklich gefurchter Stirn starrte er abermals an die Decke, fasste einen Entschluss und schlug dann mit der rechten, zu einer Faust geballten Hand in die linke Handfläche.
"Klingt lustig", meinte er schlicht und sah dem Erzmagister direkt in die Augen. "Ich komme mit."
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Evil Mastermind
Balmora - Magiergilde
"Wa...wa...was?!", fragte Draven ungläubig auf die Äußerung des anderen hin. Dieser neue Erzmagier schaffte es in den letzten Minuten (oder waren es bereits Stunden oder Wochen?) seit Beginn dieses Gespräches immer wieder, ihn erneut zu verwirren. Jetzt wollte er sogar mitkommen? Der Bretone mochte sein Gegenüber nicht wirklich, einerseits war er ihm gegenüber total unsympathisch - auch wenn Draven selbst ebenfalls nicht den Ruf hatte, ungemein sympathisch anderen gegenüber zu sein - und andererseits schien er unberechenbar und auch etwas "vertrottelt" zu sein. Er wußte einfach nicht, wie er diesen Dunkelelfen einzuschätzen hatte. Und jetzt wollte er die beiden Telvanni begleiten. Es war auch keine Frage von ihm gewesen, sondern eine Aussage. Was bildete sich dieser Typ, von dem er den Namen noch nicht einmal kannte, eigentlich ein? Gerade wollte er den Mund öffnen, um diesem Blödmann gehörig die Meinung zu sagen, da fiel ihm die Alternative dazu ein und sein Mund schloss sich wieder.
Er und Zareg müssten mit dem Schlickschreiter nach Vivec und von dort aus mit dem Boot weiter, um nach Sadrith Mora zu gelangen. Es würde ewig dauern, zudem war dieser Erzmagier ein guter Kämpfer, sonst hätte er den Trottelonius ... Trebonius nicht besiegen können. Und sie könnten den Teleporter in der Magiergilde benutzen, wären also erheblich schneller am Ziel. Eigentlich brachte es ihm - abgesehen von der unwillkommenen Begleitung - im Grunde genommen doch nur Vorteile, wenn sie ihn mitnahmen, machte er auch keinerlei zwielichtigen Eindruck auf Draven. "Also was soll's...", dachte er innerlich aufstöhnend.
"Nun gut, dann lasst uns aufbrechen, Erzmagier. Und wie ist eigentlich Euer Name?"
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Balmora / Magiergilde
War ja klar gewesen, dass der Erzmagister unbekannten Namens als selbiger nun ihn mit jener Frage behelligte. Ebenso hatte von Anfang an fest gestanden, dass die beiden Telvanni ihn mit auf dieses kleine Unterfangen nehmen würden - immerhin: Wer konnte Malukhats Charme schon wiederstehen?
Aber sollte er ihm wirklich seinen Namen verraten? Hm... Vielleicht sollte er den Erzmagister ein wenig damit ärgern, nur so als kleine Retourkutsche für sein ungebührliches Verhalten.
Andererseits: Sollte er nicht wenigstens einmal versuchen, etwas Schlaues zu tun, anstatt sich wie gewohnt selbst zum Affen zu machen?
Entsprach natürlich nicht seiner spontanen Ader, aber was sollte man da schon groß dran machen. Immerhin durfte er nun ein paar Vampire pflocken, das sollte doch mal zu etwas wert sein! Das heißt, falls tatsächlich Vampire in Sadrith Mora ihr Unwesen trieben. Und noch eine Sache machte dem Erzmagier Sorgen: In Sadrith Mora hatte er ebenfalls einen unguten Eindruck hinterlassen, wie würde man dort auf ihn reagieren? Um das gemeine Volk ging es dabei nicht einmal, eher um die Wachen und ihre über den Schäften ihrer Schwerter schwebenden Hände. Wenn der Ruf, dass er 'begnadigt' und in den Stand des Erzmagiers erhoben worden war noch nicht bis dorthin gereicht hatte, dann konnte er sich wahrscheinlich auf eine nette kleine Überraschung bereit machen. Und seine telvannischen Begleiter sollten darauf nicht unbedingt entzückt reagieren.
Um ehrlich zu sein: Malukhat konnte den telvannischen Erzmagister nicht einmal im Geringsten leiden. Eigentlich hätte er die Info nutzen und sich alleine auf die Suche nach den Vampiren machen sollen. Aber wo blieb denn da der Spaß? Gleich dem konnte man es aber kaum als ein reines Vergnügen ansehen, mit dieser hochnäsigen, einfältigen, dazu scheinbar dauerverwirrten Erzmagistergestalt durch die Landen zu ziehen und sein Leben von ihm abhängig zu machen (jedenfalls in einem gewissen Maße).
Eigentlich war sein Entschluss mal wieder aus einer bescheuerten Idee und einer Krankheit namens akuter Langeweile entstanden, aber das konnte man nun nicht mehr ändern und Malukhat würde seine Entscheidung auch nicht zurück nehmen, immerhin konnte er dem Herrn Erzmagister auf diese Weise eins auswischen.
"Erzmagier Malukhat", schaltete sich Ranis Atrys plötzlich mit donnernder, ja fast wütender Stimme ein. "Ihr könnt doch nicht einfach auf Vampirjagd gehen!"
Wahrscheinlich dachte sie dabei weniger an sein leibliches Wohl als an das der Magiergilde. Erstaunlich war allerdings, dass ihr der Gedanken, ihn durch einen netten, kleinen, gut gesetzten Vampirbiss aus dieser Welt entfernt zu sehen nicht einmal gekommen zu sein schien.
"Kann ich nicht?", meinte Malukhat und machte einen Schritt in Richtung Teleporter. "Nun ja, es scheint, als könne ich es doch. Und ebenso kann ich Euch aufgrund von ungebührlichen Verhaltens Eures Amtes entheben, werte Ranis Atrys."
Und diese Worte natürlich mit einem überheblichen Lächeln.
"Soll das eine Drohung sein?", entgegnete Ranis Atrys scharf. Eigentlich hätte sie darauf nichts mehr sagen sollen, das wäre einfach gesünder für sie gewesen und unbedingt steigen tat sie durch dieses Verhalten in Malukhats Augen auch nicht.
"Nein, das ist keine Drohung", gab er ruhig zurück, "das ist ein Versprechen."
Mit diesen Worten wandte er sich von ihr ab, drehte sich aber noch einmal zu den Telvanni-Leuten um, da er vollkommen vergessen hatte, die Frage zu beantworten.
"Mein Name ist Malukhat. Erzmagier Malukhat oder einfach nur Erzmagier, wenn ich bitten darf."
Ohne auf eine Reaktion oder auch nur auf den Gesichtsausdruck seiner gegenüber zu warten, geschweige denn selbst nach einem Namen zu fragen, machte er auf dem Absatz kehrt und schritt selbstsicher und mit einer gewissen Genugtuung in den Augen in Richtung Teleporter.
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Evil Mastermind
Balmora - Magiergilde
Malukhat hieß also dieser Depp... Erzmagier (korrigierte er sich selbst im Geiste), mit dem er nun wohl oder übel für einige Zeit auskommen müsste. Immer noch konnte er nicht fassen, wie hochmütig sich diese Person in seine Angelegenheiten einmischte und seine überlegene Position ausgenutzt hatte. So machte man sich bei dem Bretonen gewiss nicht beliebt, nur dummerweise brauchte er das ja auch gar nicht. Und mit dem sollte er Seite an Seite gegen Vampire kämpfen? Wer sagte denn, dass er nicht mitten im Kampf die Lust verlor und dann das Weite suchen würde, während ein Vampir am Halse des Erzmagisters nuckelte. Die ganze Zeit schon unterdrückte Draven diesen Drang, sich mit der Hand vor die Stirn zu klatschen und somit zum Ausdruck zu bringen, was er von der ganzen Sache hielt. Es war ein immer stärkerer innerer Kampf geworden, aber scheinbar konnte er die Fassung behalten. Es blieb ihm ja nicht mal etwas anderes übrig, als sich mit dem Oberhaupt der Magiergilde gut zu stellen, sonst würde er wohl so schnell nicht wieder die Magiergildenteleports benutzen dürfen. Wieder ein innerliches Seufzen angesichts dieser Situation, irgendwie war ihm sogar Trebonius mit seinem Telvannihass lieber gewesen als dieser Malukhat, der hatte sich von ihm wenigstens fern gehalten und wollte nicht mit ihm gemeinsam losziehen...
Draven nickte Zareg zu und gab ihm mit Blicken hinter dem Rücken des Erzmagiers zu verstehen, was er von der Sache hielt, aber dass er machtlos war. Dann setzten sich die beiden Telvanni ebenfalls in Bewegung und folgten dem Erzmagier, welcher hoch erhobenen Hauptes durch den großen Raum zum Teleporter in nächsten Raum stolzierte. Ein Blick zurück zu Ranis ließ Draven vor Zorn feuerrot funkelnde Augen erkennen, aber zugleich auch einen Blick, der wohl so etwas ähnliches aussagte wie: "Viel Spaß mit dem!"
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Schwertmeister
Balmora - Magiergilde dann Sadith Mora - Magiergilde
Zareg folgte den anderen zwei Magiern. Nun waren wahrlich die mächtigsten Magier Morrowinds zusammen, zumindest vom Rang her. Dass sich dieser Erzmagier, mitaufgedrängt hatte, ging ihm total auf den Geist, aber er konnte dagegen nichts machen. Selbst sein Meister hatte ihm in Form eines kurzen viel aussagendem Nicken gezeigt, wie viel er davon hielt. Besonders aber der nachfolgende gequälte, wütende Blick zu Ranis hatte viel über seine Stimmung ausgesagt.
Zareg fragte sich nicht zum ersten Mal, was diese Malukhat mit der Sache der Vampire zu tun hatte. Dies war eine Angelegenheit des Hauses Telvanni und nicht für irgendwelche “Möchtegernmagier“ dieser Magiergilde gedacht. “Diese Magier“, dachte Zareg abfällig “der Magiergilde, hatten keinen Stolz und jeder konnte sich dort anschließen. Zum Fürstenhaus Telvanni gehörte schon mehr dazu, als dieses “Trickzaubern“ der Zauberer in der Magiergilde. Viele Fürsprecher und einiges an Intellekt und Wissen von den Telvanni gehörte auch noch dazu“. Zareg konnte nur einen Grund aus Malukhats Entschluss, mitzukommen heraussehen und das hatte nichts mit Hilfsbereitschaft zu tun. Der Erzmagier, wollte sich nach dem schnellen Aufstieg zum Erzmagier, Ansehen beschaffen, indem er seine Kraft zur Schau stellt: Im Kampf gegen diese Vampire. Außerdem schien es, dass der Dunkelelf sich auch noch auf diesen Kampf freute und unbedingt mitkommen wollte. “Leichtsinniger Idiot“, sagte sich Zareg wieder einmal. Selbst, wenn er keine Angst vor Vampiren hatte, falls es sich überhaupt um welche handelte, war er nicht wirklich scharf darauf, einen Kampf mit einem zu haben. Dennoch würde er mit Interesse, diese “Vampire“ aufspüren. Er hatte schon immer einen Hang zum Bösen gehabt, wollte diesen aber nicht zu sehr in der Öffentlichkeit zeigen, um nicht als Nekromant verpönt zu werden. Trotzdem hatten sich viele Gerüchte um die eigenartigen Vorkommnisse seines Hauptsitzes gerankt. Außerdem hatten ihn schon viele Magier gefragt, warum er nicht sein Haus, wie es bei Telvanni üblich war, mit beschworenen Kreaturen beschützte. Daraufhin hatte Zareg immer geantwortet, dass er schon selbst für Sicherheit sorgen würde, ohne irgendwelche Diener zu haben, die ihm zusätzlich noch den ganzen Tag mit Schleimereien zudeckten. Er hasste dieses unterwürfige Benehmen anderer, gegenüber höheren Persönlichkeiten.
Diese Verhalten hatte natürlich die Gerüchte noch gesteigert und inzwischen redete man schon von bösen Ritualen, die in seinem Haus stattfanden, um Geister zu rufen, die sein Leben verlängerten. Innerlich hatte er sich schon immer über so was amüsiert und wollte diese Gerüchte auch nicht, irgendwie abschwächen. So schütze ihn sein Ruf, vor Einbrüchen und anderen Diebereien, von denen er so wenig hielt.
Seine Gedanken schweiften ab, als sie das Portal erreichten. Eine Frau in Robe stand dort und fragte sodann gleich:“ Wohin wollt ihr ?“ Malukhat antwortete für alle, dass sie nach Sadith Mora wollten. Die Teleportmagierin zeigte zuerst ein überraschtes Gesicht, dass sie gekonnt versteckte. Dann sah man ihr an, wie sie sich innerlich konzentrierte und langsam ihren Zauber wirkte. Zareg hatte sich schon immer gefragt, wie diese einzigartige Technik der Teleportation funktionierte. Er hatte schon vieles darüber in Büchern erfahren und hatte herausgefunden, dass man eine eigene Fähigkeit, die sich Mystik nannte, gebrauchen musste, um eine Teleportaion durchzuführen. Er hatte also wenig Chancen, so eine auszuführen, da er sich mehr mit dem Gebiet der Zerstörung und Nekromantie beschäftigte.
Sekundenlang flackerte das Bild vor ihm und gemeinsam tauchten sie wieder an einem anderen Ort auf. Wo sie hier waren, konnte Zareg nicht sagen, doch dass es sich um Sadith Mora handelte, konnte er einfach nicht glauben, und doch spürte er dass sie sich in Sadith Mora befanden, obwohl dieser Ort so fremd schien. Die Magiergilde war völlig leer und einige Dinge lagen verstreut am Boden. Zareg konnte sich nicht dazu durchringen, glauben zu können, dass die Magier, ob der Bedrohung der Vampire, getötet worden waren. Das Zimmer schien auch nicht zerstört. Mehr danach, als wäre das Zimmer fluchtartig verlassen worden. Die Vampirbedrohung schien größer, denn je.
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Mythos
Ort: Balmora, später Vivec
Als die Gruppe die unterirdische Höhle verliess, hörte Revan wie elpede etwas murmelte. Die ausgesprochen scharfen Ohren des Dunkelelfen schnappten ein paar Wörter auf, die tönten, wie "handeln müssen".. Als der Grossmeister zurückblickte, sah er, wie der Dunmer der Cammona Tong die Landkarte vor sich anschaute.
Nachdenklich trat Revan mit seinen Begleitern den Komplex, und anschliessend die Ratstaverne.
Vor der Tür wurde Draven von einem händerudernden Dunmer empfangen, der ihn mit seinen Ehrbeitungen förmlich zu überrollen schien. Doch der Grossmeister der Morag Tong achtete gar nicht auf sie. Er war immernoch am nachdenken, über das, was er erfahren hatte. Er kam zu dem Schluss, dass elpede recht hatte: Es musste etwas getan werden. Vom Hoffen alleine wird es kein freies Resdayn geben. Vom Hoffen alleine wird die Bedrohung durch die Pest nicht eingedämmt, und die falschen Götter abgesetzt. Nein, es musste gehandelt werden. Er musste etwas tun.
Es kam ihm wie ein Geistesblitz. Das Buch!
Revan wandte sich an Jarlaxle, denn Draven hatte die Gruppe bereits verlassen.
Hört zu, Jarlaxle. Ich werde Euch verlassen, da ich etwas tun muss, was schon lange hätte getan werden sollen. Es war mir eine Freude und ein Vergnügen, mit Euch zu reisen. Lebt wohl.
Als ob es nach all den Jahren auf wenige Sekunden ankommen würde, griff sich der Grossmeister in die Tasche und holte jenes Amulett hervor, welches er bereits in Vivec benutzt hatte.
Ein Wachmann der Hlaalu, der augenblicklich vorbeischritt, sprang zurück. Er sah nur noch einen hellen Schein, als der Dunkelelf mit dem edlen Umhang verschwand.
Nur wenige Momente später tauchte Revan in Vivec, mehrere dutzend Meter unter dem Arenaviertel in einem hübsch eingerichteten Zimmer wieder auf. Ein wenig entspannter als vorher schritt er zu seinem Schrank und öffnete ihn. Das Buch.
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Sadrith Mora / Wolfenhalle / Magiergilde
Malukhat betrachtete den Bretonen Zareg von der Seite. Er schien besorgt und gewisserweise aufgebracht zugleich. Nun ja, was sollte man auch von solch ahnungslosen Geschöpfen erwarten? Brachen doch immer gleich in Panik aus, wenn es hieß Vampire und alle Leute sind futsch.
Aber, nun ja... Da herrschte scheinbar Aufklärungsbedarf, denn die Magier würden niemals einfach ihre Gilde verlassen. In Ordnung, die Bedrohung durch die Vampire schien in der Tat übermächtig zu sein, allerdings war andererseits nicht anzunehmen, dass alle Mitglieder der Gilde in Sadrith Mora solche Trottel sein konnten, die schützenden Mauern der Wolfenhalle zu verlassen, wenn draußen die Gefahr drohte. Falls in der Tat ein Vampir hier eingedrungen war, dann war damit zu rechnen, dass man eher ihn als er jemand anderen finden würde. Die etlichen Türen, Gänge und Treppen waren so verwirrend, dass sich Malukhat selbst anfangs das ein oder andere Mal verlaufen hatte. Vampire kannten sich hier sicherlich nicht aus, die hier Wohnhaften allerdings schon.
"Ich denke mal", begann er nachdenklich und kratzte sich am Kinn, "dass eine Prüfung stattfindet. Skink-im-Schatten, der Vorsteher der Gilde hier in Sadrith Mora, hatte mir längst unterbreitet, dass es die ein oder andere Prüfung demnächst geben solle. Ob nun Bedrohung durch Vampire oder sonst welche Geschöpfe, solche wichtigen Ereignisse werden nicht einfach verschoben, zumal sich keiner von denen hier davon momentan wirklich angesprochen fühlen dürfte."
er hielt inne, betrachtete noch einmal das Durcheinander, welches hier angestellt worden war, und seufzte. Normalerweise mochte Skink ja recht ordentlich sein, aber er war nun mal ein Argonier und die waren jawohl nicht unbedingt dafür bekannt, in akribisch genauer Sauberkeit zu leben. Dennoch waren seine Sorgen noch nicht vollkommen verraucht, immerhin konnte auch ein Aufruhr zu dem hastigen Verschwinden geführt haben - ein Aufruhr, welcher die Anwesenheit von Magiern bedurfte. Aber er wollte noch nicht zu weit voraus schauen, so etwas konnte nur zu Missverständnissen führen.
Somit schaltete er also wieder von "Ernst" zu "Dämlich" um, und wandte sich hochmütig wie immer an seine beiden Gefährten: "Wir sollten nun wirklich langsam mal diesen Neloth aufsuchen, oder wollt Ihr etwa weiter so in der Gegend herum stehen und Löcher in die Luft starren?"
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Ritter
Balmora
Rak´Talzar stand da nun,inmitten einer Fremden Welt,inmitten von Fremden Leuten. Er kannte hier niemanden, naja,vielleicht kann er sich an die Botschaft in Ebenherz wenden,dort kann man ihm sicherlich weiterhelfen,immerhin ist er Leibwache,Diplomat und noch vieles mehr. Die Bretonen sind fort,der Dunmer den sie elpede nennen immernoch in seiner Höhle und dieser Kerl mit diesem Hut kommt nun auch noch auf Rak´Talzar zu. Der Khajiitische Würdenträger stand regungslos im Wind und sah zu den Sternen,was wohl in der Heimat passiert? Ist die Prinzessin in Sicherheit? Wer weis,die Sterne in ihrer Weisheit wissen es wahrscheinlich schon
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Evil Mastermind
Sadrith Mora - Wolfenhalle
"Ach so, eine Prüfung", dachte Draven, während er noch ungläubig in die ungewohnt leere Magiergilde starrte. Trotzdem machte die Umgebung einen merkwürdigen Eindruck auf ihn, da es schien, als hätten die Magier diesen Ort schnell verlassen. Aber vielleicht waren sie auch einfach nur unordentlich, für Magier auch nicht gerade ungewöhnlich, das wusste der Erzmagister aus eigener Erfahrung nur zu gut. Die Worte Malukhats holten ihn dann in die Wirklichkeit zurück.
"Ja sicher, lasst uns gehen."
Nach dem Verlassen der Gildenräume schritten die drei Personen durch die Wolfenhalle, die von einigen an der Wand befestigten Kerzen erleuchtet wurde. Ihre Schritte hallten in den ansonst leeren steinernen Gängen wider, während das Kerzenlicht gespenstische Schatten warf. Dann betraten sie durch eine hölzerne Tür die Räume des kaiserlichen Kultes und wandten sich nach einer knappen Begrüßung des anwesenden Priesters gleich wieder der Tür zu ihrer Rechten zu, welche ins Freie führte.
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Balmora und unterwegs..
Kurz bevor Jarlaxle den Khajiit erreichte, fühlte er ein seltsames Ziehen im Kopf. Die Umwelt erschien ihm auf einmal wie in einem dichten Nebel versunken, und er hatte plötzlich das Gefühl, dass etwas oder jemand von ihm Besitz ergriffen hatte. Dann schien Balmora endgültig im Nebel zu versinken und ein leuchtendes warmes Licht hüllte ihn ein. Es dauerte geraume Zeit, bis der Söldnerführer das Licht als die warmen Strahlen der Abenddämmerung ausmachte und zu seinem Entsetzen feststellte, dass er am Fuss des Roten Berges zu stehen schien. Er hörte das Stöhnen von Verwundeten, sah Tote am Boden liegen und überlebende Elfen, Elfen, die müde, erschöpft, ausgebrannt und doch erleichtert wirkten. Was bei Azura war das? Wie kam er hierher? Was für eine Schlacht war das gewesen und wieso trugen die Männer und Frauen derartig altmodische Rüstungen? Verzweifelt versuchte der das fremde Gefühl abzuschütteln, dabei sah er versehentlich an sich herunter und hatte das Gefühl, dass sein Blut gefror. Auch er, er selbst trug eine dieser altmodischen Rüstungen und seine Hände, was war mit seinen Händen geschehen. Es waren nicht seine. Die Form war anderes. Zwar waren es ebenso lange schlanke Finger, aber sie leuchteten in einem hellen, warmen goldenen Ton.
Erneut kämpfte Jarlaxle gegen dieses Gefühl, dass nur einem Albtraum entstammen konnte und dann hörte er eine Stimme in seinem Kopf: "Kommt, kommt bald zu mir, mein Enkel. Folgt diesem Ruf, die Zeit wird knapp und die Gefahr ist groß. Rettet, rettet die..." Die letzten Worte konnte er nicht mehr hören, sie schienen wie ein Echo in ferner Zeit zu verklingen und endlich hatte er das Gefühl, wieder auf festem Boden zu stehen. Er atmete tief durch und öffnete die Augen. Balmora! Er war in Balmora. Ein Blick auf seine Hände bewies ihm, dass es auch wirklich wieder seine Hände waren. Als er den Kopf hob, sah er den Khajiit, Rak'Talzar, wenn er sich recht erinnerte, der ihn mit einem ausgesprochen merkwürdigen Gesichtsausdruck musterte.
"Na großartig", dachte Jarlaxle, "ich werde wohl verrückt und Zeuge dieses Schauspiels ist ein Katzenmensch. Genau das, was ich mir immer gewünscht habe". Der Söldnerführer bemühte sich um einen gleichgültig-herablassenden Gesichtsausdruck und ging jetzt mit raschen Schritten auf Rak'Talzar zu.
"Wer immer Ihr wirklich seid, Sera, der Ihr Habasi aus der Stadt und in Sicherheit bringen liesset, es gibt denke ich, noch mehr zu tun. Ich jedenfalls werde versuchen herauszufinden, wieso Keening, die Seelenklinge, in dieser Welt aufgetaucht ist und wieso das Tribunal nicht fähig war, dieses unendlich kostbare Artefakt zu schützen. Daher wird meine Suche in den Tempeln Resdays beginnen. Ihr seht mir im Augenblick aus, als wüsstet Ihr mit Eurer Zeit nichts Rechtes anzufangen. Vielleicht habt Ihr ja Lust, mich zu begleiten. Balmora jedenfalls dürfte im Augenblick ein etwas ungemütliches Pflaster für Euch sein". Auffordernd sah Jarlaxle sein Gegenüber an. Er wusste selbst nicht, warum er, der er seine Erkundigungen lieber allein durchführte, sich nach der Gesellschaft dieser Kampfkatze sehnte, nach irgendeiner Gesellschaft, wie er sich innerlich eingestand. Vielleicht würde dies einer Wiederkehr solch seltsamer Anfälle vorbeugen. "Nun, wie lautet Eure Antwort", fragte er deshalb drängender, als es üblicherweise seine Art war.
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Ritter
Balmora
Ein genervtes Schnauben des Senche lies die Ruhe verschwinden,aber in gewisser Hinsicht hatteder Dunkelelf sogar Recht,er hatte nichts zu tun,absolout nichts mehr hällt ihn in diesem Land. Gut,vielleicht kann er einige Diplomatiche Verträge aushandeln,aber die Prinzessin Habasi ist in Sicherheit,dass ist Gewiss.
Ein tiefes Einatmen des Senche später "Warum soll Rak´Talzar helfen närrisches Artefakt,dass Dumme Götter verloren haben? Was alles interresiert das Rak´Talzar? Rak´Talzar wird Botschaft in Ebenerz aufsuchen,verhandeln,Diplomatische Gesrpäche führen und Elsweyr, Heimat Reichtum bringen. König vertraute Rak´Talzar wichtige Verträge an. Doch Rak´ Talzar kann sich ein wenig Zeit nehmen, muss erst mehr über Dunkelelfen und sitten lernen,damit Verhandlungen besser laufen. Rak´Talzar wird mit euch reisen, im Austausch gegen Informationen über Rohstoffe eures Landes. König vertraut Rak´Talzar und das er Erfolg haben wird"
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Ritter
Bitterküste
Die Nacht war bereits weit vorangeschritten, als der Dunkelelf das Schiff betrat, das nun mehr als zwei Wochen unbemerkt im geheimen Hafen nahe Hla Oad vor Anker gelegen hatte und beladen worden war. Die Zeit drängte, und elpede sah zu, wie die letzten Kisten von den Arbeitern über die Planke getragen und schließlich in den Bauch des Schiffes verbracht wurden. Es war soweit. Die Höhle unter dem Odai-Plateau war nun verlassen, bis auf wenige vom Volk der Argonier, deren Aufgabe es war, die Verbindung zum Fluss zu öffnen und so den gesamten Raum zu fluten.
Es dauerte noch eine gute Stunde, ehe der Trupp das Schiff erreichte, völlig durchnässt. Sie waren also erfolgreich gewesen. Nur Argonier waren imstande, ein solches Werk zu vollbringen, denn eine Eigenschaft ihrer Rasse war die Angepasstheit an das Leben im Wasser, was ihnen ermöglichte, dort zu atmen, wenigstens für eine kurze Zeit.
"Wir legen ab !", ertönte der Ruf des Kapitäns, einem alteingesessenen Schmuggler, der keine Fragen stellte, solange man ihn gut bezahlte. Und nun wurde er dafür bezahlt, eine Menge Leute und Kisten nach Suran zu bringen. Beklagen konnte er sich darüber jedenfalls nicht, bei dem Preis, den elpede dafür zahlte.
Einsam stand der Dunkelelf an der Reeling, während das Schiff aus dem Hafen auslief und sich seinen Weg aufs Meer bahnte. Er starrte in den Himmel und fragte sich, was noch alles passieren würde, ehe jemand die Bedrohung erkennen und handeln würde. Und doch, so spürte er es, hatte er richtig gehandelt, als er jenen Reisenden das Geheimnis seiner selbst und das Geheimnis seines Besitzes offenbart hatte. Wenn das Schicksal sie dazu erkoren hatte, Teil der Geschichte zu werden, dann würden sie sich dem nicht entziehen können und er wusste, dass sie schon bald wieder aufeinander treffen würden. Doch vorher gab es etwas, das elpede zu tun gedachte. Seit Jahren schon hatte er auf die Gelegenheit gewartet, und nun würde sie da sein. Schon bald würde sich einiges ändern. Schon sehr bald.
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Veteran
Vivec
Vivec musste riesig sein. Gleich hinter dem Waldrand streckten sich die Dächer der gewaltigen Großstadt gen Himmel. Schon allein von hier sah man drei der gigantischen, pyramidenförmigen Anlagen langsam im Äther verschwinden. Drei Stockwerke musste ein jedes zählen, mindestens!
Leicht wanden sich die Wimpel der Standarten im Wind.
Ein Drache, das Wahrzeichen des Kaiserreiche's, war auf die Standarten gestickt wurden, grau war er, auf braunen Hintergrund. Selbst aus dieser Entfernung konnte man deutlich erkennen, wie sich der Stoff im Wind räkelte, der Drache schien sich zu bewegen, schwacher Wind hauchte ihm Leben ein.
Erschöpft lies sich der Altmer in das nasse Gras fallen.
Dunstwasser hatte sich im Morgentau gebildet, perlte von den Hälmen ab.
Klares Wasser? Selbst in der Ferne hatte man bereits sehen können, dass große Rohre Wasser warfen, doch dass die Wohnsiedlungen Vivec's in wirklichkeit große Inselanlagen waren, ahnte man nicht.
Es tat gut, seinen Kopf einfach in den See hinein halten zu können. Die Kühle raubte jegliche Erschöpfung, Müdigkeit, brachte neuen Mut für große Taten.
Langsam rannten die Tropfen über Kinn, den Hals hinab, bis sie sich irgendwann im Schlüßelbein sammelten, oder der Stoff der Robe sie aufsog.
Die Bewegungen bei der Wasseraufnahme beunruhigte die Wasseroberfläche, liesen kleine Wellen entstehen, die wohl einen ewig weiten Weg auf der sonst stillen Wasseroberfläche finden würden, bis sie dann, ihrer Kräfte beraubt, verebten.
Aber so kam es nicht. Die Wellen kreuzten andere, deutlich größere, die irgendetwas verursacht haben musste. An ihren Schnittstellen entstanden wiederrum kreisförmige Bewegungen, bis irgendwann alles Nass am Ufer in Bewegung zu sein schien.
Ein Boot hatte es verursacht. Klein war es, wohl um sich durch die engen Kanäle der Stadt schlängeln zu können. Eine Gestalt stand am Bug, bewaffnet mit einem langen Stock, der als Antrieb diente, indem er sich damit kräfig vom Boden abstieß.
"Almsivi, Altmer."
Das Gesicht des Fährmannes blieb größtenteils unter einem weiten Strohhut verborgen, nur dunkle Wangenknochen und eine reichlich verzierte, dunkle Haut konnte man erahnen, und zwei lange, über und über gepiercte Ohren standen zu beiden Seiten ab. Gekleidet war er in einer langen Tunika, gerade eng genug anliegend, damit sie bei der Arbeit nich behinderte.
"Ihr müsst neu hier in Vivec sein, denn sonst hättet ihr den ganz normalen Eingang dort drüben genommen."
Der Dunkelelf verwies mit einem Kopfnicken zu seiner Rechten, wo ein Brücke zur ersten Wohnanlage führte.
"Aber macht euch nichts draus, Hochelf, steigt in mein Boot, ich fahre euch zum Fremdenviertel."
Die Außenfläche des Boote's war aus Schilf geflechtet wurden. Im Inneren gab es Holzbänke, die genung Platz für drei Leute samt Fuhrmann boten. Erst jetzt verstand der Altmer, wieso sie nicht größer gebaut wurden. Jedes der pyramidenförmigen Wohnsiedlungen, von dem ein jedes ein Meisterwerk der Baukunst war, besaß große Abwasserrohre, die massenhaft Wasser frei ließen. Die geringe Größe der Boote bot den Wassermassen so halt nur wenig Angriffsfläche, was dafür sorgte, dass das Boot ausgesrpochen ruhig im Wasser lag, fast ohne von rechts nach links zu schaukeln
"Macht euch nichts draus, Altmer, Vivec ist selbst für uns Ansäßige des Öfteren verwirrend. Doch solltet ihr einige grundlegende Dinge wissen. Die Stadt besteht aus neun verschiedenen Wohnanlagen, ein jede beherbergt eine große Anzahl an Bürgern. Wir haben ein Fremdenviertel hier, wo Händler ihre Geschäfte verrichten, Magiergilden werdet ihr auch dort finden können. In der Nähe befindet sich eine Arena, die blutigen Spiele dienen den Volk zur Unterhaltung, sollen sie von innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken. Wenn ihr euch von der Arena entfernt, solltet ihr eigentlich bald zum Tempel kommen, dort wird Vivec gehuldigt, der bedeutenste Person der Stadt. Auch die Hallen der Gerechtigkeit, die Residenz der Ordinatoren, die Halle der Weisheit, die Stadtbibliothek, werdet ihr dort finden können. Natürlich auch viele andere Dinge, wie den bewegungsolen Mond."
Die Stimme des Dunmer's klang verranzt, als würde er häufiger seine Stimmbänder mit Nikotin, oder anderen Stoffen schädigen. "Aber ich werde euch ersteinmal zum Fremdenviertel bringen, dort seit ihr wahrscheinlich am besten aufgehoben. Ach, und wenn ihr Zeit findet, schaut euch die Spiele in der Arena an, wirklich großartig, wenn eure hochelfischen Augen das Gemetzel vertragen!"
Obwohl es einer der fremdenfeindlichen Witze der Dunmer' war, lachte der Fährmann nicht, stillschweigend schob er das Boot weiter vorran.
Die Stadt war ein grandioses Kunstwerk. Allein die vielen Motive betender Dunmer, die die Dächer der Anlagen zierten, waren Beweise für meisterhafte Steinwerkskunst. Es musste viele Hände benötigt haben, die Stadt auf den Inseln zu errichten.
"Wir sind da. Benehmt euch vor den Augen der Ordinatoren. Sie wachen über euch wie die Almsivi selbst."
Vor ihnen taten sich ein Holzbug auf. Mehrere Boote standen dort bereits. Auf den Stegen liefen drei Dunmer umher, ebenfalls in Tunika gegleitet, einen Strohhut zum Schutz gegen die Sonne tragend. Sie schoben ihre eigenen Boote mit Seilen beiseite, um den neuen Ankömmlingen Platz zu bieten.
"Wenn ich euch einen letzten Tipp geben darf, sucht den Tempel der Stadt auf, lasst euch von einem der Geweihten zum Glauben Vivec's bekehren, nur so macht ihr euch hier Freunde. Und vielleicht faszinieren euch die Lehren der Almsivi ja so sehr, dass ihr euch ganz und gar zum Glauben konfessionieren lasst."
Mit einem dumpfen Geräusch legte das Fuhrwerk an der Reling an. Die anderen Fährmänner, und Frauen halfen den Altmer aus dem Boot, an Land zu steigen.
"Danke für alles, Dunmer."
"Verschwindet bloß, bevor noch mehr für Lau bei mir fahren wollen."
Das erste Mal sah Amras ein Lächeln auf den Lippen des Dunmer's. Er schulterte seine Harfe.
"Geht weiter, die Almsivi werden schon über euch wachen!"
Ein schwer gepanzerter Mer zog den Altmer aus der Menge hinaus, schubste ihn den hölzernen Steg hinauf, der zur Bodensektion des Fremdenviertel's führte. Dies war wohl einer der Stadtwachen, die 'Ordinatoren' genannt wurden. Diese Gestalten waren wirklich Furcht einflößend. Nicht nur, dass sie schwer gepanzert waren, über ihren ganzen Körper zogen sich goldene Platten, lederne Waffenröcke schützten ihre Beinpartien, an jedem noch ein Kurzschwert geheftet, nein, das beeindruckenste war ihr Kopfschmuck. Ihre Helme waren in Form einer Gesichtmimik geschnitzt, die bösartig aussah, zielgerichtet, idealisiert, perfektioniert. Die Stirn ging in einem langen, hohen Irokesenschnitt über.
Auf dem Weg warteten noch zwei weitere Ordinatoren, ebenfalls gerüstet, ihre Maskenhelme ließen keinen Ausdruck darunter erahnen. Schweigend ließ Amras die Tortur über sich ergehen, schritt den Steg hinauf, vorbei an den beiden wachenden Ordinatoren, und betrat den steinernen Boden des Fremdenviertel's.
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Veteran
Vivec- Fremdenviertel
Genau wie die anderen Wohnanlagen, die aus dem klaren Wasser ragten, stieg das Fremdenviertel pyramidenförmig gen Himmel, die Spitze wurde von einer Kuppel geziert, das letzte Stockwerk. Vom Steg Fährenhafen’s erreichte man die erste Bodensektion, und die Treppenstufen, die zu den oberen Bereichen führten.
An jeder noch so nutzlosen Ecke war ein Ordinator positioniert, Fremde, wie es sie hier doch eigentlich vorzufinden hätte sollte, gab es nur wenige.
Nur im Inneren war es anders. Auf der Bodenstufe der Anlage tummelten sich außländische Händler, boten ihre exotische Waren in einem Wirrwarr aus Stimmen an, nur wenige Ordinatoren hielten sich hier auf. Es war stickig hier drin, und warm, was sich wohl alles auf die gigantische Anzahl der Anwesenden hier berief.
Der Hochelf sah Kahjit, die Pflanzen, Früchte, Pilze, Obst, aber auch Fleisch anboten, Menschen preisten die Preise ihrer hochwertigen Tränke, Orks standen an sich rotierenden Schleifsteinen und schärften in einem Wirbel aus Funken die verschiedenartigsten Waffen.
“Waffen der Nord, zu den billigsten Preisen, selbst die kaiserlichen Legionen würden hier kaufen!“ Ein bulliger Kerl hatte sich auf seinen Verkaufsstand gestellt, man sah eine Schwertklinge im Licht aufblitzen, die seine Hände obligatorisch in die Höhe hielten. “Ha, deine Schwerter durchdringen doch noch nicht einmal weiches Netchleder!“ Die Opposition, ein Dunmer, vor sich einem Haufen glitzernder Dolche gestapelt, ergriff das Wort. “Kauft lieber Dolche, wie sie selbst unsere Ahnen sie schon fabriziert haben!“
Ob es wohl genauso Diebe hierher lockte, wie Käufer, und Händler? Ohne es großartig wahrzunehmen schnallte Amras seine Harfe enger um die Schulter, selbst das Unterbewusstsein wusste ja nie…
Aber wer traute sich schon beim Anblick dieser Gestalten überhaupt, an Kriminalität zu denken. Der Altmer bemerkte zwei Ordinatoren, die sich durch das Getümmel drängten, anscheinend einen Flüchtling verfolgend.
Anscheinend gibt es sie doch hier, oder ist es einfach nur purer Rassismus?
“Verzeiht, wenn ich euch großartig störe, aber wo finde ich eine Unterkunft für die nächsten Tage““Wisst ihr überhaupt, wer ich bin? Ich bin Marcel Maurard, der wohl beste Schauspieler, den ihr hier finden werdet! Also, redet in einem anständigem Ton mit mir, was war eure Frage?“ Der Bretone, den Amras für seine Frage auf die Schulter getippt hatte, zog noch in der Bewegung hochmütig seine Nase hoch. “Eine Unterkunft, eine Taverne?“ “Ah, sagt das doch gleich. Dort drüben, `Zum schwarzen Schalk` heißt die Schänke, so und nun entschuldig mich, ich habe zu tun, und zwar nicht mit so einem Gesindel, wie ihr es seid.“ Amras folgte seinem Finger, während er eine Bemerkung unterdrückte. Die Fingerspitzen des Schauspieler’s wies über den Balkon rüber, auf dem sie sich anscheinend befanden, denn er in der Mitte der Sektion ging es wohl hinab zu den Kanälen, in eine Gasse hinein. Dort sollte sich diese ominöse Schänke befinden…
Die Taverne war nicht sonderlich klein, sie glich eher einem riesigen Festsaal mit den vielen Tischen, die alle entweder besetzt, oder Teller, gespickt mit Essensresten, häuften sich dort. Eigentlich hatten sich nur Dunmer hier versammelt, bis auf dem Nord, der im Gegensatz zu den anderen Anwesenden vertieft darin war, eine hochwertige Schnitzerei zu vollenden.
Die Dunmer aber hielten für einen Moment dem Konsum ihrer Pfeifen ein, um sich umzudrehen und den neuen Gast zu musterten. Abfälliges Räuspern machte die Runde. Selbst das Viertel, was dem Wohle der Fremden verschrieben war, war nicht unverschont der Feindlichkeit ihnen gegenüber.
“Was macht ihr hier, Altmer? Wollt ihr ein Zimmer, oder nur etwas zu essen?“ Hinter dem Tresen war ein Dunkelelf damit beschäftigt, die hohe Anzahl an überflüssigen Tellern gerecht zu werden.
“Ich wollte ein Zimmer mieten, ich habe vor, länger in Vivec zu bleiben.“
Man konnte es förmlich riechen, wie die Stimmung des Dunmer’s wechselte.
“Ihr wollt euch ein Zimmer mieten? Natürlich habe ich noch Platz für einen zahlungsfähigen Kunden. Wie lange wolltet ihr denn bleiben? Tage, Wochen?“ Der schleimige Unterton war kaum zu überhören. Der Wirt hielt das Säubern seines Teller’s für einen Augenblick inne, um sich über den Tresen hinüber zu lehnen.
“Ich glaube, mit einer Woche unter eurem Dach bin ich gut bedient.“
“Da habt ihr wohl recht.“ Der Wirt wand sich wieder dem Putzen zu, hielt den Teller gegen das Licht, und suchte den äußersten Rand noch sorgfältig nach Dreck ab, bevor er ihn abstellte. Dann lehnte er sich wieder über den Tresen. “Sagen wir doch, 15? Liegt das in eurem Ermessen?“
Amras konnte nicht viel mit der Währung des Lande’s anfangen, suchte in seinem Beutel die gewünschte Menge zusammen, und stellte erfreut fest, dass er doch genug umgewechselt hatte. Auch der Wirt zog eine freudige Miene, als er das Geld empfing, und in seinen, bereits übereilig geöffneten, Beutel stopfte.
“Ich schätze, ihr wollt die Stadt noch ein wenig erkunden. Auch wenn die Tage dunkler werden, es ist noch früh, und einen Blick auf dem Tempel solltet ihr euch gönnen, wenn ihr es noch nicht getan habt. Ich werde eure Sachen auf das Zimmer bringen.“
Das erste Mal, dass der schleimige Dunkelelf Recht behielt, der Altmer hatte wirklich vor, heute noch den Tempel aufzusuchen. Er löste das wenige Gepäck, und die schwere Harfe vom Rücken. Die fehlende Last erleichterte wahrlich, was Amras mit einem erleichterten Seufzer unterstrich. Es hatten sich bestimmt viele blutige Strammen auf seinem Rücken gebildet, vielleicht hätte er doch die schnürenden Bänder, die die Harfe getragen hatten, auspolstern sollen?
“Passt auf die Sachen auf, in der heutigen Zeit weiß man nie.“
“Natürlich.“
Der Wirt war ein Schleimer.
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Veteran
Vivec- Tempel
"Dort hinten, das ist der Tempel."
Der Ordinator verweiste auf die riesigen Linien, die sich in der Ferne am Himmel abgrenzten, die Umrisse des Tempel's. Gigantisch musste er sein, fast so hoch wie eine Wohninsel.
Schon von hier sah man die zwei Stufen, von der Amras wusste, das sich in der unteren die Hallen der Grlßzügigkeit, und die der Weisheit befanden, auf der darüber der hohe Tempel, dahinter das Gebäude, in dem Vivec verweielte, der Gott und Gründer der Stadt.
Doch noch etwas anderes war dort, schräg über dem ganzen, ein Flugkörper vom gigantischem Ausmaße.
"Was ist das? Diese schwebende Ding über dem Tempel?" Der befragte Ordinator war schon wieder dabei, sich zu entfernen. "Das, Fremdländer, ist der 'Bewegunslose Mond', Vivec hielt ihm einst davon ab, auf die Stadt zu stürzen, heute hält ein Schrein an der Stelle Andacht, an der Vivec den Levitationszaber hielt. Und nun, Hochelf, lasst mich meine Arbeit machen."
Die Stimme der Stadtwache klang durch die Kriegsmaske gedämpft, kaum hatte sie ausgesprochen, drehte sie sich um, und eielte davon.
Interessant, einen Mond aus nächster Nähe betrachten zu können, verlockend. Auch dem Altmer eielte zum Tempel, vorbei an den rauschenden Kanalausgängen, an den vielen Fährmännern, die ihre Boote pflegten.
Außerhalb der Wohnanlagen gab es kaum Händler, die meisten schienen drinnen zu verweilen, so wie im Fremdenviertel.
Immer deutlicher stach sich die Silhouetten des Tempel's ab, langsam wurden kleine Details sichtbar, bis der Altmer über eine Brücke schritt, dann befand er sich mitten auf der Plattform des Tempel's zu Vivec.
Eine große Statue war das Erste, was in das Auge viel, fein säuberliche Steinwerkskunst zeigte einen Dunmer mit gespreizten Armen in einer bettenden Geste, Vivec? Wahrscheinlich. Mit der Glatze und den vielen Orringen in den langen Ohren sah er aus wie ein sterblicher Gott der Dunmer. Auch die rechte Seite des Tempels, unter dem fliegendem Mond, zierte eine Statue, wieder das gleiche Motiv, nur das der Dunkelelf diesmal eine kriegerische Geste aufwies, mit einem Speer erschlug er einen ungeheurlichen Käfer.
Doch der Mond war noch wundersamer. Wie der Wächter der Stadt schaute er von dort oben hinab, die gelbliche Oberfläche des Flugkörper's war beschlagen von Holzstegen, auf dem man deutlich erkennen konnte, wie elfische Gestalten darauf verkehrten.
Wer hätte Gedacht, dass je jemdand auf einem Körper des weiten Sternenhimmel's gehen konnte? Und so rund war er gar nicht, wie es sonst immer schien, jedenfall dieser nicht.
Amras löste seinen Blick von den Wundern, schritt eine weitere Treppe hinauf, denn die Eingänge zu den Hallen, die jeweils immer von einem Ordinator bewacht wurden, interessierten ihn nicht, der hohe Tempel befand sich auf der oberen Ebene.
Während er die ersten Stufen nahm, musste er inne halten. Was wollte er eigentlich dort? Was faszinierte ihn so an den Lehren Vivec's?
Die Heldentaten, in der kurzen Zeit, das war die Faszination. Ein Diener seiner konnte sicherlich genauso viel erleben, genau solche Abenteuer beschreiten.
Eigentlich ketzerisch. Eine Konfession zu der Religion der Dunkelelfen, einem kriegerischen Gott der Dunmer.
"Zerbrich dir nicht den Kopf. Es ist das Richtige, was du tust."
Es half, was der Altmer sich einredete.
Die obere Ebene wurde ebenfalls von vielen Ordinatoren bewacht, gleich dem Rest der Stadt.
Nur eine Gestalt stach aus der Maße hervor, anscheinend ein Priester, ein Dunkelelf im weißen Gewand, der auf einem Geländer lehnte, und in zutiefst in ein Buch vertieft war.
"Verzeiht, wer weißt mich in den Tempel ein?"
Stille. Zwei ganze Male blätterte der Dunmer noch um, bevor er seinen Kopf hob.
"Fragt nach Endryn Llethan, er kümmert sich um Laien, die die Pilgerfahrt antreten wollen. Es ist die hektische Gestalt, gleich hinter dem Eingang zum Tempel."
Es roch nach Weihrauch. Das Innere des Münster's war eine verrauchte Einrichtung. In der Eingangshalle waren, neben ein paar dekorativen Pflanzen, nur ein Tisch angebracht, auf dem ein Haufen Bücher lagen, viele davon aufgeschlagen, anscheinend nur verwendet, um schnell etwas nachzuschauen.
Eine Gestalt hastete aus dem rechten Eingang, der zum Kapelle führte, wo einige Heilige Messen und Gebete abhielten. Der Dunkelf, gekleidet in festichen, extravaganten Gewändern, hielt einen Stapel Bücher in den Armen, schwerfällig balancierte er den Bücherturm.
Doch die Balance hielt nicht. Erst fielen die obersten Bücher hinab, der Dunmer verlor das Gleichgewicht, und kippte, samt seiner Fracht, vorne weg.
"Wie peinlich. Wie peinlich. Aber schnell. Zusammenräumen. Weitermachen."
Der Dunmer kroch über den Boden, versuchte in aller Hektik die Bücher wieder zu sortieren, den Gast bemerkte er gar nicht.
Auch Amras bückt sich, sammelte einige der überschweren Bücher wieder ein.
"Ah, danke, stellt sie auf den Tisch. Zu den anderen. Wenn da noch Platz ist?"
Dankend lächelte der Priester zum Altmer hinauf.
Auch das letzte Buch fand Platz auf dem Tisch, dann begann der Priester diese in den Regalen an der Wand zu sortieren.
"Danke vielmals. Ich bin übrigens Endryn Llethan. Priester des Tempel's zu Vivec. Kümmere mich um die Laien. Den Interessenten unserer Lehren."
"Wenn ihr Endryn Llethan seit, dann habe ich eine bitte. Ich bin ein Altmer von weit her, und fasziniert von den Religion der Almsivi, bereit, mich einer Konfession zu unterziehen."
Endry lies nicht von seiner Arbeit ab, obwohl sein Gesicht ein Lächeln zierte.
"Dann willlkommen, Laie des Tempel's, aber so einfach ist das mit der Weihe nicht. Jeder, der es mit dem Glauben zu Vivec ernst meint, muss erst die 'Sieben Gnaden' antreten. Aber nennt mir ersteinmal euren Namen. Will ja wissen, mit wem der Tempel zu tun bekommt."
"Verzeiht, Amras N'enharma werde ich genannt. Was sind diese 'Sieben Gnaden'? Ich habe schon davon gehört."
"Die Pilgerfahrt zu Ehren der Almsivi.", unterbrach Endryn. "Ein Beweis für Mut und Ehre des Laien. Wisst ihr irgendwo müsste ich noch das Buch haben."
Für einen kurzen Augenblick lies er seine Arbeit inne halten, schaute zur Decke hinauf, um zu überlegen.
"Nein stimmt, die Bücher sind alle weg. Ah, dann kommt ihr mir gelegen. Wisst ihr, Laie Amras, ihr könnt mir einen Gefallen tun, seht es als erste Aufabe an, die euch der Tempel zu teil wird. Und zwar sollt ihr zum Fremdenviertel gehen, dort ist ein Khajit namens Jobasha, er soll euch einen Band des Buche's 'Die Pilgerfahrt' geben, also, fünf Bücher. Dann könnt ihr gleich eines davon behalten."
"Natürlich mache ich das, nur brauche ich Geld."
"Geld? Nehmt euch 100 Draken aus dem Beutel dort."
Endryn schob einige Bücher beiseite, die einen prall gefüllten Beutel versteckten.
"Nehmt ihn. Und jetzt auf, stört euren Meister nicht weiter. Wenn ich irgendwann Zeit finde, bringe ich euch unsere Religion näher."
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Kämpfer
Ald'ruhn
Der warme Wüstenwind blies ihm direkt ins Gesicht, als er das Ratsgebäude Redorans verlas. Er war festlich gekleidet, keine Rüstung, keine Waffe war zu sehen. Sein teures Hemd sowie seine Pluderhose, welches er speziell für den heutigen Anlass gekauft hatte, wurden von dem Sandsturm hin und her geweht. Sein Schuhwerk, das war klar, würde diesen Tag nicht mehr überleben. Der Sand, der Wind und die Unebenheiten im Boden, wie sie in diesem Teil Vvardenfells üblich waren, nahmen seine Schuhe regelrecht auseinander.
"Ich hätte mir eben doch lieber Stiefel kaufen sollen...", murmelte er sich vorwurfsvoll selbst zu, während er seinen Schal gekonnt, wie einen Schleier, über sein Gesicht wickelte, bis nur noch seine Glassgrünen Augen hervorschauten.
Er war ein Redguard. Ein Outlander. Doch war er dennoch unter einigen der Dunmer angesehen, denn er war nicht nur ein hervorragender Kämpfer mit seinem Langschwert "Ragnorack", sondern auch noch der Guildmaster der Fighters Guild in Vvardenfells. Allerdings gab es noch viel mehr an diesem Mann, was ein normaler Bürger Morrowinds allerdings wahrscheinlich niemals erfahren würde...
Prestige hin oder her, er war immer noch ein Outlander. Sodass ihn die meisten Dunmer in Ald’ruhn aus den Weg gingen oder ihn stets mit wachsamen Augen beobachteten. Daran hatte er sich allerdings schon gewöhnt und auch das raue Klima Ald'ruhns war nichts mehr Sonderbares für den Mann gewesen.
So ging er, den immer schlimmer werdenden Sturm gar nicht beachtend, die Händlerposten vor der Ratshalle ab, grüßte seine, zum größten Teil erkauften, Händler Freunde und trottete dann weiter.
Doch obwohl er diesen Vorgang schon abertausende Male hinter sich hatte, fühlte es sich am heutigen Tag anders an. Er fühlte sich erhabener, leichtfüßiger und wichtiger. Auch die n'wah Flüche, die er von früher zu genüge kannte, verstummten. Erst jetzt wurde im Klar, was für einen Veränderung der Eintritt in eins der großen Häuser auf sein Ansehen in Morrowind hatte.
Er war nun Redoran Retainer. Der unterste aller Ränge und doch war er nun ein um einiges besser angesehener Bürger Morrowinds, als die Jahre zuvor. Ein Grinsen fuhr ihm über die Lippen und denen, dem sein Blick begegnete, taten es ihm gleich.
Er war heilfroh über die vielen Aufträge des Hauses Redoran, die meist er aufgetragen bekommen hatte, während seiner Karriere in der Fighters Guild. Der Redguard konnte so Bekanntschaften in den höheren Kreisen des Adel Ald'ruhns machen. Ohne diese hätte er, auch wenn er die Ratsmitglieder zu Tode bestochen hätte, es niemals ins Haus der Tempeltreuen geschafft. Ihm überkam, trotz seiner eigenen Adelsabstammung, ein gewisser Stolz zu dem Kreis der Redoraner zu gehören.
Sein permanentes Lächeln verstummte erst, als er vor einem der vielen ungewöhnlich aussehenden Gebäude der Wüstenstadt stand und ihn ein Wachmann grüßte.
Schnell hatte er einen ernsten Blick aufgesetzt, nahm eine mehr angemessene Haltung für einen Anführer an, nickte dem Mann zu und ging zur Tür.
Deregar Ragnar, Guildmaster der Fighters Guild, war zu seinen Untertanen zurückgekehrt...
Das Knacken der Tür wurde nur von dem tobenden Wind übertönt, der sogleich die Gelegenheit nutzte, um ein bisschen Wüstensand in das sonst so sauber Gilden Gebäude zu wehen.
"Sir, welcome back, sir!"
Ein junger Journeymann stand nun vor dem Wohlgekleideten Mann. Es war ein Redguard, so wie er selbst und auch er kam aus Hammerfell, so wie er.
"Hör auf zu schleimen! Wir sind hier, so Leid es mir auch tut, in einer Imperialen Provinz, also sprech gefälligst Tamrielisch! Und lass das mit dem Sir!"
"Jawohl Guildmaster!"
Auch das Rascheln, welches er durch Abnahme seines Schals verursachte, konnte sein Seufzen nicht verbergen. Vielleicht hätte er diesem kleinen Bengel in einen der Daedric Schreinen der Bittercoast Region nicht das Leben retten sollen, dann hätte er wenigstens jetzt seine Ruhe gehabt...
"Und, gibts was neues?"
Der von Ragnar selbst ernannte Sekretär der Ald'ruhn Fighters Guild und Rechte Hand Percius Mercius', der Rechten Hand Deregars' selbst, nickte heftig.
"Steward Mercius möchte euch, sobald ihr bereit seid, sprechen. Es ist ein wichtiger Auftrag von Balmora eingegangen..."
Der Guildmaster dachte einen Moment nach, setzte dann aber ein Lächeln auf, dankte seinem Schützling und ging die Treppen hinunter.
Es war alles beim alten. Die spärlichen Tische, die Trainingsplätze, die Schlafplätze. Alles war noch genauso wie als er angefangen hatte. Eins jedoch fehlte. Ein etwas älterer Mann, der nichtsdestotrotz sogar ihm im Kampf Konkurenz machen konnte. Percius, der sonst immer im Vorraum der Treppe herumlungerte, war nicht aufzufinden. Das war durchaus ungewöhnlich, liebte er es doch stets den Journeymen und Apprentices beim trainieren zuzuschauen.
"Dann werd ich mich wohl fertig machen...mal wieder ein bisschen Arbeiten gehen. Die ganzen förmlichen Bankets mit den Redoraner haben zwar auch was, werden aber auf Dauer langweilig."
Mit diesen Gedanken ging er eine weitere Treppe hoch und in sein örtliches Gästezimmer, wo er seine, stets säuberlich polierte, Ebony Rüstung aufbewahrte. Einige Zeit des mühseligen Anziehen seiner Rüstung später, holte er sein Langschwert "Ragnorack" unter seinem Kissen hervor. Er musste sich schon eingestehen, dass er sich ohne das Stück Stahl in seiner Nähe meist unwohl fühlte. Sodass er gleich einige Schwünge mit dem Todesbringer hervorbringen musste, bevor er es in die Scheide steckte.
Er überprüfte noch ein letztes Mal den Sitz seiner Rüstung, schulterte dann sein Schild auf und klemmte seinen Helm unter den Arm.
Während er die Treppen hinabstieg, überlegte er sich, vielleicht einen der Journeymen zu seinen Leibeigenen Knappen zu "befördern". Dann hätte er wenigstens nicht mehr soviel Arbeit mit dem Anlegen seiner Rüstung und müsste nicht immer alles selbst schleppen. Allerdings verwarf er diese Idee wieder, als er an den Redguard dachte, der ihn vor gerade Mal einer halben Stunde begrüßt hatte...
Kaum war er unten angelangt begrüßte ihn auch schon eine ihm wohlbekannte Stimme.
"Guildmaster."
Als Ragnar aufschaute sah er das strahlende Gesicht eines Bretonen, dem Mann dem er es verdankte erneut den Platz eines Anführers einnehmen zu dürfen. Es war Percius Mercius, vor 2 Generationen selbst Guildmaster und nun Rechte Hand Deregars.
Percius! Du sollst mich doch nicht so nennen! Wir beide wissen, dass du wohl der fähigere Anführer dieses Haufens Söldner bist...also nenn mich gefälligst beim Namen. Das ist ein Befehl!"
Die beiden Freunde mussten breit grinsen.
"Na auch egal. Sag, Percius, was hat es auf sich mit diesem Auftrag aus Balmora?"
"Wie immer gut informiert wie ich sehe. Es geht um den immer heißer werdenden Hexenkessel zwischen der Diebes Gilde und der Comonna Tong. Sugar Lips Habassi befürchtet einer der Tongs habe ein Writ auf sie ausgesetzt. Wir sollen dem auf den Grund gehen und gegebenenfalls den Morag Tong, sowie den Comonna Tong zu seinen Vorfahren schicken..."
"War ja klar, dass die gleich wieder zu uns rennen. Können die ihren Gildenkonflikt nicht endlich selber lösen? Aber solang sie gut bezahlen soll es uns Recht sein." "Das tun sie..."
"Nun denn, ich werd dann mal in Balmora nach dem Rechten sehen. Macht es dir was aus wenn ich deinen Sekretär mitnehme? Etwas frische Luft wird ihm gut tun."
"Mach ruhig, dann wirds hier wenigstens mal wieder ein bisschen ruhiger."
Der Söldner nickte und verabschiedete sich von Percius. Ohne weitere Umwege ging er erneut die Treppen hoch, wo er sogleich den Redguard hinter der Rezeption stehen sah.
"Journeymann, wir gehen!"
Als der junge Söldner das hörte konnte man ein leichtes Funkeln in seinen Augen erkennen. Es war kaum ein paar Sekunden verstrichen, da stand er auch schon Reisefertig, fast vollständig mit Redoran Rüstungsteilen bedeckt, nur die linke Armschien war aus Stahl gefertigt und mit einem leicht verzauberten Silberschwert, hinter seinem Vorgesetzten.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließen die beiden den Schutz des Gilden Gebäudes und traten hinaus in den immer noch währenden Sandsturm. Mit dem Arm vor dem Gesicht kämpften sich die beiden den Weg zum Slit Strider durch die umher wirbelnden Massen an Sand frei.
Der Dunmer Reiseagent grüßte Ragnar nur mit einem kurzen Nicken, worauf dieser mit einem kurzen "Balmora." antwortete. Wenige Augenblicke später saßen die Männer auch schon in dem riesigen Insekt und waren auf den Weg in die Flussstadt Balmora.
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Kämpfer
Balmora
Eine geschlagene halbe Stunde musste Deregar alleine mit dem Redguard in luftigen Höhen verbringen. Er redete zwar unaufhörlich auf den Söldner ein, aber das Gespräch glich eher einem Selbstgespräch, als einer normalen Unterhaltung. Die meisten Fragen des jungen Mannes taten es dem Wind gleich und flogen an ihm vorbei. Nur hier und da deutete er mit einem Nicken oder Brummen an, dass er zumindest teilweise zuhörte.
Eigentlich wollte er dem Jungen ja etwas Gutes tun. Er war ja sonst immer hinter der Rezeption, nahm Aufträge entgegen, sortierte sie nach Schwierigkeit, verhandelte die Bezahlung und das war’s. Kein wirklich ansprechendes Leben, besonders nicht für einen Söldner. Aber jetzt wünschte er sich, den Quälgeist in Ald'ruhn gelassen zu haben. Er führte sich auf wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal auf den Basar ging. Und er mochte keine Kinder...
So überkam ihn eine wahre Erleichterung, als die beiden endlich in Balmora ankamen. Die Landung des teils glitschigen Insekts war wie immer recht holprig.
"Immer dasselbe mit den Viechern...mein Schädel!", nuschelte der Guildmaster vor sich hin.
Mit festem Boden unter den Füßen und einem dicken Brummschädel, machte sich Ragnar auf den Weg zur örtlichen Kämpfer Gilde.
"Haha...werd ich wohl mal wieder Eydis besuchen gehen!"
Der Journeyman schaute ihn eine Weile etwas verwirrt an, bevor er sich wieder zurück in seinen üblichen Redefluss einfand.
"Ist das was besonderes Guildmaster?"
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da blieb Ragnar abrupt stehen, drehte sich langsam um und schaute den nun etwas nervösen Redguard tief in die Augen.
"Ich sag’s dir, wenn du mir versprichst, dass du's mit ins Grab nimmst..."
Erst nickte der Junge langsam, dann jedoch immer heftiger.
"Gut...ich hatte ein heiße und innige Affäre mit Fire-Eye. Allerdings hat Hard Heart sie mir ausgespannt, worauf ich ihn getötet habe. Also merk dir, vergreif dich niemals an meinem Eigentum!"
Die Stimme des Guildmasters wurde mit jedem Wort gewaltiger und der Journeyman immer kleiner und stiller. Als Ragnar für kurze Zeit Inne hielt, hatte sich der schwarzhäutige Mann in einen blassbraunen Zwerg verwandelt. Dann jedoch lachte der Guildmaster plötzlich laut auf und klopfte ihn heftig auf die Schulter, worauf der Junge nervös zusammenzuckte.
"Das war nen Scherz! Nen Scherz, Junge! Hahahahaha! Klang ich nich überzeugend? Wenn das Eydis hören könnte, sie würde vor Wut in die Luft gehen! Hahahaha!"
Es dauerte eine Weile bis auch die letzte Anspannung dem Sekretär entwich und auch er anfing zu Lachen.
"Du warst zu lange hintern Schreibtisch! Du darfst dich nicht so leicht einschüchtern lassen, auch wenn der wohl größte Kämpfer aller Zeiten vor dir steht..."
Ein erneutes schallendes Lachen ertönte in der Umgebung. Das ganze Einreden dieses Quälgeistes hatte nun auch Deregar redselig gemacht.
"Nun denn, lass uns gehen...achja und das da gerade eben bleibt unter uns. Auch wenn es nicht stimmt, hab ich keine Lust auf irgendwelche Gerüchte, klar?"
Sein Gegenüber nickte und gemeinsam suchten sie Fire-Eyes' Kämpfer Gilde auf. Allerdings könnte der Besuch bei der Kämpfer Frau durchaus brisant werden, war sie doch eine der größten Unterstützer des ehemaligen Guildmasters, Sjoring, und er wusste das, obwohl die Gilde alle Beziehungen zu den Commona Tong abbrach, sie immer noch einige Kontakte zu den Balmora Ansässigen Dunmer Dieben pflegte. Doch konnte er sie nicht einfach so ersetzen. Es fehlte der Gilde an Führungspersönlichkeiten, wie sie es eine war. Keiner hatte seine Männer so gut im Griff wie Eydis. Sie war das zweischneidige Schwert der Kämpfer Gilde...
Ein leises Quietschen war zu hören, als die beiden eintraten. Sie wurden sogleich von einer Nordischen Defender höflich begrüßt und zu dem Balmora Kämpfer Gilden Steward geleitet.
"Eydis Fire-Eye, wie ich sehe hast du hier immer noch alles gut im Griff. Deine Leute haben sogar Manieren..."
"Natürlich...Guildmaster...Ragnar. Was führt euch hier her, wenn ich fragen darf?"
"Das weißt du doch besser als ich. Alte Sugar Lips Habassi hat Probleme mit den Morag Tong, wie ich hörte."
Ein kaum hörbares Fluchen kam den Söldnern entgegen.
"Nun ja...nicht ganz...Nicht Sugar Lips persönlich. Sie hat nur den Auftrag aufgegeben. Es wurde uns aufgetragen den Besitzer des South Wall Corner Clubs, Bacola Closcius, vor möglichen Assasinen der Morag Tong zu beschützen und gegebenenfalls den Auftraggeber auswendig zu machen. Aber es ist nicht nötig, dass ihr euch selbst mit diesem Auftrag befasst. Ich werde einen meiner Männer bei Zeiten losschicken."
"Nein, das geht schon in Ordnung. Ich wollte sowieso mal wieder einen Auftrag annehmen…Nun denn meine Liebe, weiter so. Ich werde bei Gelegenheit noch mal vorbeischauen, damit wir mal wieder gemeinsam die Balmora Finanzen durchgehen können..."
Plötzlich wurde die zuvor stets streng und unahnnahbar dreinblickende Frau etwas nervös und schaute verlegen zu Boden. Es war wie er es vermutet hatte, sie hatte wieder einmal Dreck am Stecken.
"Wenn das so weiter geht, werde ich sie vielleicht doch ihres Amtes entheben müssen...", sprach er gedanklich zu sich selbst.
"Komm Journeyman, wir gehen. Na denn, bis bald meine Liebe ~ "
Mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich und hörte dumpfes Geschrei vom Internen des Gilden Gebäudes.
"Sie ist wirklich unverbesserlich", schmunzelte er wohl etwas zu laut vor sich her, sodass es auch sein Begleiter verstehen konnte. Allerdings ging er keineswegs darauf ein, sondern starrte viel lieber verträumt in den Himmel. Allgemein sprach er seit dem Scherz vor der Kämpfer Gilde kaum ein Wort mehr. Vielleicht hatte er ihn wirklich ein wenig zu sehr auf den Arm genommen...
Doch nach einiger Zeit des, mehr oder weniger, ziellosem hin und her Laufens, brach der junge Mann das Schweigen.
"Wo gehen wir eigentlich hin, Guildmaster?"
"Hmm...eigentlich wollte ich noch mal mit einem alten Bekannten reden, der hier in der Gegend normalerweise herumgeistert, allerdings scheint er Heute hier nicht anzutreffen zu sein. Also gehen wir lieber mal unser Ziel beschützen, wir wollen uns das gute Geld doch nicht durch die Lappen gehen lassen, nicht wahr?"
Der Redguard nickte grinsend und gemeinsam überquerten die beiden Söldner den Odai Fluss und traten ein in den Hort der Imperialen Diebes Gilde. Den South Wall Corner Club.
Es war nicht sein erstes Mal hier. Deregar hatte schon oft dieses Gebäude nicht nur betreten, sondern auch darin gehaust. Die Betten hier waren, so fand er es zumindest, die bequemsten in ganz Balmora. Auch die verschiedenen Diebe, die sich seit seinem letzten Besuch kaum verändert hatten, grüßten ihn höflich. Sottilde, eine Bretonin in einer blassgrünen Robe, war wie immer zuvorkommend und führte die Beiden zu dem Eigentümer, einen Imperialen...
"Ahhh...Deregar Rangar. Der derzeitige Guildmaster der Kämpfer Gilde. Es ist schon eine Weile her, nicht wahr? Und wer ist euer Begleiter?"
"Ah, Bacola. Das ist einer meiner Untergebenen. Er wird mir dabei helfen dich zu beschützen..."
"Dann kann ich ja beruhigt schlafen...Apropos schlafen, kommt ich zeige euch eure Zimmer."
"Nicht nötig. Wir werden nicht schlafen...aber sag, wo ist Habassi?"
"Sie wurde...für eine Weile umstationiert...während ihrer Abwesenheit bin ich der Gilden Steward. Deswegen wollen die Commona Tong mich auch aus den Weg räumen und somit der, ohnehin schon geschwächten, Balmora Diebes Gilde empfindlichen Schaden zufügen. Aber eins muss man der Khajit lassen. Sie war ein wahres Organisationstalent. Ich bin permanent von Papierstapeln voller Aufträge umgeben, ich würde gerne Wissen wie sie das alles so leicht unter einen Hut bekommen hat. Also für mich ist das nichts..."
"Wenn das so ist, werden wir gleich beide Augen offen halten. Du kannst beruhigt schlafen gehen, wenn die Kämpfer Gilde einen Auftrag annimmt, wird dieser auch ohne Fehlschlag ausgeführt."
"Das freut mich zu hören. Gute Nacht, die Herren."
Mit diesen Worten verschwand der leicht pummelige Mann die Treppen hinauf. Während sich immer mehr der Diebe schlafen legten, besprachen die Söldner ihren Wachplan.
"Du behältst den Haupteingang im Auge und ich den Balkon und die Fenster. Da wir es mit den Morag Tong zu tun haben, kann ich dir keine Tipps geben, außer das du auf alles gefasst sein musst. Diese Typen sind unberechenbar. Wenn du ihn siehst, greif ihn auf keinen Fall an, sondern schnips einmal mit den Fingern und warte bis ich komme. Verstanden?"
Der Journeyman nickte leicht zögerlich, ging dann aber recht flott an den ihm zugewiesenen Platz und gemeinsam warteten sie den Einbruch der Dunkelheit ab. Es würde eine lange Nacht werden...
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