Alle (Dragonlady, sims, Tikanderoga): Band 1 , Kapitel 5 überarbeitet. Einen komplett neuen Abschnitt eingefügt, einen komplett verändert.
Verändert: Geschichte Maraks.
Alt: Ich fand einen geheimen Eingang in das Höhlensystem unter der Stadt, während -, während mein wichtigster Mitstreiter ihn bewachte stieg ich hinab. Nach tropfsteinbewachsenen, doch inzwischen ausgetrockneten Grotten und finstre wie enge Schächte gelangte ich in einen tief gelegen Tempel. Verziert von Gold und Silber, geformt wie der prächtige Königspalast von-, eine Anlage mit vielen Türmen, geschwungenen Bögen und mit alten Schriftzeichen verzierten Wänden. Innen wandelte ich über weiße, ein wenig spiegelnde Böden, zwischen hohen, eckigen Säulen hindurch. Sah Räume, in denen Tische und Stühle aus Marmor, -, und Gold standen. Oder aufwendige Bilder, die selbst mir unbekannte Könige und Länder zeigten. Über eine Treppe gelangte ich nach oben, dort war eine riesige Halle, die nach oben gebogene Decke bemalt mit einem Sternenhimmel, und jeder Stern schien wirklich zu strahlen. In der Mitte stand ein Altarblock, ebenso dunkel wie der Boden. Auf ihm lag das Schwert, an ihn angelehnt ein Skelett in einer prunkvollen, schwarzgrünen Rüstung. Ich wagte nicht, die Ruhe und den Wunsch des Toten zu stören, und ich nahm das Schwert entg-, ich meine an mich.
Mit ihm konnte ich den Belagerungsring leicht durchbrechen, wo wir uns vorher durchschleichen mußten konnte ich nun offen mit den Handlangern der -, der Feinde kämpfen wie es sich für einen Paladin von -, meiner Kirche gehört. Wir bekamen Nachricht, -, eine Stadt weit entfernt würde sehr wahrscheinlich von unseren eigentlichen Feinden direkt angegriffen. Bisher lief solch eine Meldung darauf hinaus, die Bewohner der Stadt woandershin in Sicherheit zu bringen. Doch dachte ich, mit dem Schwert den Kampf gegen sie aufnehmen zu können. Um solche Entfernungen zurückzulegen, benutzen wir -, benutzen wir eine magische Transportvorrichtung, welche vor Urzeiten von den -, von den ›gütigen Alten‹ errichtet worden war und die Regionen miteinander verbindet. Als ich hineintrat, war alles anders. Statt eines kurzen weißen Aufleuchtens erfaßte mich ein rotgrauer Wirbel, und ich landete in der Nähe dieser Stadt Oldenberg in einer kleinen Höhle. Die Vorrichtung, sie sah viel zackiger, dunkler und bösartiger aus als in meiner Heimat, brach über mir zusammen. Geradenoch konnte ich entkommen. Als ich die Felswände entlangtastete, fand ich soetwas wie eine Fackel. Als ich sie anzünden wollte, rumorte der Fels und eine geheime Tür öffnete sich, durch die Tageslicht hereinfiel. Ich rannte hinaus, kaum stand ich außerhalb, schloß sie sich hinter mir. Ich konnte nicht zurück, ebensowenig wäre ich dazu in der Lage, den genauen Felsen dort am Fuß der Berge zu erkennen. Es war absolut nichts ungewöhnliches an ihm.
Neu: Ich fand einen geheimen Eingang in das Höhlensystem unter der Stadt, während -, während mein wichtigster Mitstreiter ihn bewachte, stieg ich hinab.
Die Gänge sind mir als sehr fremdartig im Gedächtnis geblieben. Überall tropfe und floß graues Wasser, das kein Wasser war. Es klebte, und zerstob zu Rauch. Es kochte, doch strömte keine Wärme aus. Blitze formten sich aus dem Gebräu und krochen die Wände entlang. Sie durchschlugen mich, ohne mir ein Haar zu krümmen.
Schließlich mußte ich sogar durch die Brühe tauchen. Dahinter war die Höhle wie gefroren, kein Lufthauch regte sich, selbst das ›Wasser‹ floß ruhiger. In einer Kaverne, tief unter dem Erdboden, fand ich einen Tempel. Gold und Silber bedeckten die Fugen, geformt wie der prächtige Königspalast von-, eine Anlage mit vielen Türmen, geschwungenen Bögen und mit alten Schriftzeichen verzierten Wänden. Innen wandelte ich über weiße, spiegelnde Böden, zwischen Säulen hindurch. Sah Räume, in denen Tische und Stühle aus Marmor, -, und Gold standen. Oder aufwendige Bilder, die mir unbekannte Könige und Länder zeigten. Über eine Treppe gelangte ich nach oben, dort war eine riesige Halle, die nach oben gebogene Decke bemalt mit einem Sternenhimmel, und jeder Stern schien wirklich zu strahlen. In der Mitte stand ein Altarblock, ebenso dunkel wie der Boden. Auf ihm lag das Schwert, an ihn angelehnt ein Skelett in einer prunkvollen, schwarzgrünen Rüstung. Ich wagte nicht, die Ruhe und den Wunsch des Toten zu stören, und nahm das Schwert entg-, ich meine an mich.
Ab da ging alles schief. Der Tempel stand im Zentrum eines Irrgartens aus Höhlen und Schächten. Immer kam es mir so vor, als wäre ich nur ein paar Atemzüge gewandert, allerdings vergingen Stunden und Tage. Oft traf ich wieder auf dem Tempel, doch nie auf einen Weg hinaus. Manchmal sah ich ein Tal. Und wenn ich schon nicht zurück fand, so trotzdem dort hinaus. Das brachte keine Rettung, denn auch dort führe kein Pfad heraus. Schließlich ging ich zurück in die Höhlen. Meilen um Meilen marschierte ich, immer wieder am Palast vorbei, bis es irgendwann nur mehr geradeaus ging.
Irgendwann gelangte ich zu einem Becken, das ich durchwatete. Im Zentrum brodelte es, außen hingegen stand das Gewässer still. Und ich fühlte nichts, gar nichts. Bis schließlich der Boden unter meinen Füßen zerbrach. Ich wurde von einem Blitz geblendet, mich traf ein Schlag, und dann, ja, dann, nun ja. Als ich erwachte, fand ich mich in einer Höhle wieder, die nicht der glich, durch welche ich wanderte. Keine Spur gab es von dem Gebräu, stattdessen lag ich in einem schwarzen Becken, das von roten Stacheln umgeben war. Blut klebte in der Wanne, doch war es nicht meins, da längst geronnen. Staub zeichnete meinen Umriß darauf ab. Für eine Weile umhüllte mich silberner Nebel, verschwand dann aber.
Mir war nichts geblieben, bis auf das Schwert und ein paar Goldmünzen. Selbst die Fackeln, welche mir in der Höhle treue Dienste leisteten, waren verschwunden. Draußen dann sah ich einen mir fremden Sternenhimmel, und fühlte Kälte. Es war, als hätte ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas gefühlt, so neu fühlte sich der Wind an. Alles war mir fremd, so als wäre ich gerade erst geboren woren. Gräser, Bäume, Vögel, sogar Mücken glichen nicht den Bildern meiner Erinnerung. Schließlich schleppte ich mich zur nächsten Stadt. Und im Gespräch mit den Anwohnern merkte ich immer mehr, ich war durch -, durch Hexerei meiner Heimat entzogen worden. Denn von hier stamme ich nicht.
Wie findet ihr den neuen Text? Und noch wichtiger, was schließt ihr aus dem neuen Text?
Auch komplett neu dieses Gespräch zwischen Scharneim und Thalial eingefügt. Hintergrund: Scharneim steht vor den verschiedenen Formeln, mit denen man Vertraute rufen kann, und weiß nicht weiter. Hintergrund: Da der Vertraute ja nun doch eine gewichtigere Rolle einnimmt, wollte ich da etwas mehr zu deren Hintergrund einbringen.
Scharneim stand vor einem Regal voller Bücher und Schriftrollen. Der Kristall an seinem Stab spendete Licht, während er die Zauberformeln durchsuchte. Dabei verstand Scharneim, weswegen sich viele Magier meist auf wenige Arten von Sprüchen spezialisierten. Er selbst konnte ohne Schwierigkeiten die Unterschiede zwischen einem Feuer- und einem Blitzstrahl erkennen, wußte um den Nutzen von Handmeteoriten und Säurenebeln. Was sich dagegen vor ihm auftat, verwirrte ihn. Auf seiner Wunschliste stand ein Zauber, um einen Vertrauten zu finden. Nur eine einfache, eindeutige Sache. Warum mußte es dafür knapp hundert verschiedene Formeln geben, die sich zudem glichen wie ein Ei der Henne, nämlich gar nicht? Daß sich das Regal hinter ihm ebenfalls um Vertraute drehte, trug nicht zu seinem Verständnis bei. Zudem standen bei den Formeln Beschreibungen nur in Abkürzungen.
»Ew Punkt Komma, Lb Punkt Komma, Nbl Punkt Komma, L Punkt drei.« las Scharneim. Der letzte Eintrag gab die Länge an. Der Rest? Unter Ew wie Explosionswirkung gab für ihn bei einem Vertrautenzauber keinen Sinn. Lb? Lebend? Eine Selbstverständlichkeit!
»Brauchst du Hilfe?« hörte Scharneim. Thalial war aus seinen Gemächern gekommen und trug einen Korb, in dem mehrere Bücher lagen.
»Ich möchte nur einen Vertrauten.« sagte der Halbelf. »Wofür diese ganzen verschiedenen Zauberformeln? Welches ist der richtige?«
»Du hast dich nie mit Vertrautenmagie beschäftigt.« antwortete Thalial. »Eine schlechte Idee. Schon ein Haustier ist eine große Verantwortung, die über Futter, Wasser und ein Heim hinausgeht. Auch eine Katze will mehr Fürsorge, braucht Liebe, Zeit und mehr. Vertraute sind dann noch eine andere Größenordnung. Du mußt dich nicht nur ein paar Jahre um das Tierchen kümmern, sondern verbindest zwei Leben miteinander. Das bringt neben Bereicherungen auch Belastungen mit sich. Mit einem Vertrauten ist man nie wirklich alleine, kann sich nicht vollkommen von der Welt zurückziehen, wenn man will. Und schafft sich eine Schwäche. So manch mächtiger Magier ereilte sein Schicksal, weil er Feinde hatte, die vom Vertrauten wußten. Willst du wirklich einen Vertrauten?«
»Ich, ich weiß nicht.« stammelte Scharneim. »Darüber habe ich nie so genau nachgedacht. Manchmal träume ich. Und im Schlaf spüre ich, da ist noch ein anderer Geist, der meine Seele berührt. Es ist wie eine Schneeflocke, die aufs Haar fällt. Man bemerkt es nicht, außer man achtet darauf. Die Vertrautensache, ich hoffte, damit diesem Gefühl auf die Spur zu kommen. Und hatte mich darauf gefreut, die Vertrautheit zu einem Wesen zu haben, welche Vetraute bieten.«
»Dann solltest du erstmal von den Einwirkungszaubern abstand nehmen.« sagte Thalial, Scharneims Augenbraue rückten dichter zusammen. »Ew, Einwirkung. Gut, wenn man ein vorhandenes Tier als Vertrauten gewinnen möchte. Wenn du glaubst, es gäbe bereits einen möglichen Vertrauten irgendwo auf der Welt, und willst dich überraschen lassen, geh zur Rufabteilung. R. Da drüben!«
Thalial zeigte an das andere Ende des Regals. »Sofern du wirklich einen Vertrauten haben willst, mußt du dir noch über die Enge der Seelenbindung Gedanken machen.« sagte der alte Magier. Wie Scharneim feststellen mußte, hatten sich die Preise der Sprüche verdreifacht.
»Was meinst du?« fragte der Halbelf und rätselte über neue Abkürzungen wie ›Bw‹ oder ›Mz‹.
»Vertraute unterscheiden sich von Haustieren durch ihre gegenseitige Verbindung zur Seele des Magiers.« erzählte Thalial. »Deswegen können sie sich verständigen, bilden Denkfähigkeiten aus, und vieles mehr. Bei einer leichten Verbindung, ›Lb‹, könntest du meist richtig erahnen, was dein Vertrauter dir mit Gesten und Geräuschen sagen will. Bei einer starken Verschmelzung, ›Sv‹, hingegen kann man sich mit dem Vertrauten in Gedanken austauschen, da braucht es nicht einmal mehr Worte.«
»Klingt gut!« unterbrach Scharneim.
»Klingt es auch gut, daß die Grenzen der Persönlichkeit zwischen Vertrautem und Magier verschwimmen? Daß Stimmung und Verstand vom Wohlergehen des Vertrauten abhängen?« fragte Thalial. »Ein schwache Bindung heißt, ein besseres Haustier zu haben. Kaum Vorteile, kaum Nachteile. Dagegen macht eine sehr enge Verschmelzung aus dem Vertrauten einen wertvollen Verbündeten, doch das hat seinen Preis.«
»Zu was würdest du mir raten?« fragte Scharneim.
»Das mußt du selbst wissen.« Thalial zuckte mit den Schultern. »Doch sollte stimmen, was du vermutest, dürfte es keine Rolle spielen. Dein Gefühl aus den Träumen haben meist Magier mit schon vorhandenen geringen Bindungen, sofern ihr Vertrauter direkt neben ihnen schläft. Da du noch keinen hast, und das Wesen weit entfernt wartet, dürfte es so oder so zu einer starken Seelenverschmelzung kommen. Rufst du dieses Wesen herbei, hast du keine Wahl. Außer du entscheidest dich doch, jene Träume zu ignorieren. Wir haben gerade Kätzchen abzugeben.«
»Nein.« antwortete Scharneim. »Seit ich denken kann, kommt es zu jenen Vorkommnissen in meinem Schlaf. Wird Zeit, dem nachzugehen.«
»Damit gehst du mehr als ein Risiko ein.« sagte Thalial und nahm ein samtgebundenes Büchlein aus dem Regal, das weit über Scharneims Kopf gestanden hatte. »Da ist nicht nur die enge Seelenbindung, sondern auch die Frage, was das für eine Kreatur kommt. Krinfyal hat bei der Anwendung dieses Zaubers einen riesigen Fisch an sich gebunden, und muß seitdem am Meer leben. Willst du es dennoch nicht mit den Kätzchen versuchen? Dann nimm diesen Zauber!«
Scharneim nahm das Buch entgegen und las den Einband: ›Vertrautenformel, R., Wb., Nbub., Ne., L. 4‹ »Kein Fisch.« dachte der Halbelf. »Das Wesen zeigt Bilder aus dem Gebirge. Bestimmt kein Fisch.«