Wie immer gibt es an den Umgebungsbeschreibungen im Kapitel nichts auszusetzen, sie sind der üblichen guten Qualität und meiner Meinung nach allesamt gut gelungen, da sie die Welt eben sehr schön und detailliert beschreiben ohne zu lang und daher ?zäh? zu wirken. Bei der Frage nach der Spannung des Kapitels kann ich sagen, dass ich keine langweiligen Stellen ausmachen konnte und dieses Kapitel in der Hinsicht von vorne bis hinten mal wieder für sehr gelungen halte. Also auch nichts neues
Der erste Absatz handelt hauptsächlich von dem Gespräch zwischen Zendres und Danain, wo dann auch noch Chandra hinzukommt. Nachdem sie wieder fort ist, erzählt Zendres dem Waldläufer den Mythos über Chandra und ich frage mich wirklich, ob das stimmen kann. Es passt so gar nicht zu ihr, wie man sie aus deinem Roman kennt, aber dass sie früher anders war, hatte sie auch schon desöfteren erwähnt. Ich denke einfach mal, dass man dies wie einen typischen Mythos betrachten kann: Im Laufe der Zeit wird eine Geschichte immer weiter aufgebauscht, aber grundsätzlich steckt wohl schon ein Fünkchen Wahrheit darin. Ob Chandra aber nun wirklich gefünftelt und eingeäschert sowie so wie beschrieben ?verteilt? wurde, bezweifle ich dann doch ein wenig. Als böse Baroness könnte ich mir sie schon eher vorstellen, wenn man bedenkt, dass sie eben selbst zugibt, früher anders gewesen zu sein, aber auch dort ist sicher ein wenig Übertreibung in der Erzählung enthalten, vermute ich. So sieht Danain das ja scheinbar auch.
Sehr schön finde ich übrigens die Elfenrüstungen mit ihrem Tarneffekt. Ist eine nette Idee, die mir gut gefallen hat, wie auch die genauere Beschreibung dieser Rüstungen etwas später im Kapitel.
Rog fand ich auch sehr gut beschrieben in seiner Art. Irgendwie tut er einem ein wenig leid, da er ja total traumatisiert ist und irgendwie auch geistig verwirrt scheint, aber sein Verhalten finde ich wirklich sehr passend und detailliert von dir beschrieben. Ebenso übrigens auch das Höhlensystem, in welchem sich die Gruppe gerade befindet. Der Vergleich mit einem Ameisenbau lässt auch gleich ein gutes Bild vor dem geistigen Auge entstehen.
An der Stelle, wo Chandra auf Jesmina, Scharneim sowie Irdr im Waschraum trifft, fand ich u. a. die detaillierte Beschreibung des Lichtkristalls sehr schön, ebenso Irdr, dessen niedliche Seite wieder etwas hervorgehoben wurde durch den Vergleich mit einem Neugeborenen. Er ist schon wirklich ein interessantes Wesen, einerseits eben so verspielt und niedlich und andererseits ein weiser alter Drache.
Die folgende Massageszene hat imho etwas romantisches und das daraufhin stattfindende Gespräch fand ich sehr schön. Mir gefällt der Vergleich mit dem Tiger, der einen anfällt, aber auch nichts böses will. Ebenso kann man Scharneims Zweifel an der Feuerball-Aktion sehr gut nachvollziehen. Ebenso passt es zu ihm, dass er die Augen während der Massage geschlossen hält, irgendwie wirkt er dadurch wirklich schüchtern, rücksichtsvoll und auch irgendwo niedlich. Dazu passt dann auch wieder, dass ihm der Begriff ?Freudenhaus? nichts sagt. Die Erklärung von Chandra zu der Begrifflichkeit hat mir ebenfalls gut gefallen.
?Das Böse ist niemals das Schwert selbst, sondern der, welcher es führt.? Der Satz hat mir gut gefallen *nur mal erwähnen muss* Passt auch wirklich wunderbar zu diesem Vampirangriff aus dem letzten Kapitel.
Irdrs Verhalten bei seinem Schuppenwechsel finde ich ebenfalls sehr schön. Er wirkt wirklich sehr lebendig, wie er immer versucht, Scharneims Griff zu enfliehen und die Szene, wo er dann mal Scharneims Griff entflieht, sich an einer Säule scheuert und fröhlich summt, während Marak und Scharneim gleichzeitig seufzen, finde ich sehr amüsant in meiner Vorstellung.
In der nächsten Szene wird Danain von Zendres von einem Beobachtungsraum in den nächsten geführt, um sich den Sumpf anzuschauen. Die von Zendres beschriebene Situation klingt wirklich nicht sehr schön, tagsüber ist dieses Grauen im Wasser die Gefahr und nachts die Streuner. Alles in allem hat das ganze ein wenig Neugier geweckt und ich frage mich, was das wohl für ein Wesen im Wasser sein könnte. Denke mal, das wird sich das nächste Kapitel oder etwas später sicher noch klären. Auch fragt man sich natürlich sofort, warum sich der sog. Wasserschrecken dem Turm nicht nähert, den die Leute von Zendres wieder aufgebaut haben und nun als Unterschlupf nutzen. Bin mal gespannt?
Als Zendres dann davon erzählt, dass sich noch ein gutes Dutzend Leute (Elfen) dort unten befindet, ist man doch ein wenig überrascht. Vielleicht noch einer oder zwei mehr wäre nichts überraschendes gewesen, aber bei so vielen wundert man sich schon, dass niemand der Gruppe irgendwas bemerkt hat. Spricht für die Tarnfähigkeiten der Elfen, die ja durch deren Rüstungen auch noch einmal verstärkt wird. Hat mir aber gut gefallen, die Stelle. Wie Danain auch sieht man die ganze Situation ganz anders (er fühlt sich ja plötzlich beobachtet), wenn man weiß, dass sich in den Schächten doch viel mehr Personen aufhalten als ursprünglich angenommen. Auch die Sache mit den fehlenden Schrittlauten und dem plötzlichen Auftauchen von Zendres gefällt mir sehr gut, scheinbar können das ja auch die ganzen anderen bisher versteckten Elfen.
Bei Marak ist sozusagen alles beim Alten und er kann einem immer noch leid tun. Seine Erinnerungen verblassen immer mehr und dieser Prozess wird wohl auch fortdauern. Zudem spürt er etwas in dem Versteck der Elfen seit der Ankunft der Gruppe dort. Bisher waren seine Gefühle nie ein gutes Zeichen (abgesehen von Chandras Anwesenheit, welche er ja auch spürte), von daher beunruhigt es schon ein wenig, macht die ganze Sache aber für mich als Leser auch wieder sehr spannend. Keine Ahnung, was er spüren könnte, aber die Gruppe sollte vorsichtshalber auf der Hut sein.
Sein Verhältnis zu Irdr hat sich auch nicht verändert und wieder einmal hat er einen Schleimballen abbekommen. Macht das ganze recht lebendig und gefällt mir gut.
Als nächstes folgt ein Gespräch zwischen Zendres und Scharneim. Den Anfang finde ich gut und auch wieder sehr zu Scharneim passend. Sei es nun die anfängliche Frage nach dem Tag des Elfen oder auch seine leichte Unwissenheit bzw. andere Meinung, die Zendres mehr als einmal zu einem genervten Augenrollen bringt.
Die Erklärung um die Erstarrung der Elfen fand ich sehr interessant und gut gelungen, ebenso die Begründung, warum die Magie in den Elfekreisen einen schlechten Ruf genießt.
Dann eine kleine Sache, die mir aufgefallen ist:
Mit einem Blick deutete Scharneim Irdr, zurück auf die Hängematte zu gehen, dann folgte er.
Warum ein Blick? Per gedanklicher Verbindung hätte er ihm dies doch viel genauer und leichter mitteilen können.
Dann bekommt Scharneim von Zendres eine leichte Elfenrüstung überlassen, die er ja auch gleich anprobiert. Ist zwar jetzt ganz anders als die ganze Zeit, wo er immer mit Robe umherlief, aber ich persönlich finde das super und freue mich auch für Scharneim irgendwo (sind ja wirklich ziemlich coole Rüsis

). Die Rüstung war gut beschrieben und auch die Begründung von Zendres, warum er sie Scharneim überlässt, war sehr nachvollziehbar und daher gelungen. Auch das Schwert, welches sich beim Ziehen aus der Scheide entzündet, war imho eine tolle Idee. Bin mal gespannt, ob Scharneim es jemals benutzen wird. Wenn du mich nach Vermutungen in dieser Sache fragst, so sage ich einfach mal: Ja, wahrscheinlich ^^
Die nächste Szene zeigt den Rest der Gruppe an einem Tisch versammelt und Marak betrachtet die Kelche, welche sich alle haargenau gleichen. Interessantes Detail imho, welches scheinbar eine Anspielung auf die Besonderheiten der Elfen ist, oder? Also dass die Elfen solche gleiche Sachen herstellen können, wo sich bei den von Menschenhand gefertigten Töpferwaren immer irgendwelche Individualitäten einschleichen. Hat mir auf jeden Fall gefallen.
Auch die Ausführungen Jesminas zu Maraks Frage sind gut, wenn ich sie auch nicht wirklich verstehe. Allerdings ist es irgendwo gut, dass sie auch nicht allwissend ist und man es an dieser Stelle merkt. Zudem erinnert sie an ?Niemand?, was mich als Leser auch gleich wieder an die große Schlacht in Trensheide denken lässt. Ebenso wurde nun ja auch klar gesagt, dass die Ahnungen Maraks nichts mit Zendres zu tun haben, was ihn in meinen Augen noch ein wenig vertrauenswürdiger erscheinen lässt, wenngleich er auch sicherlich eigene Ziele verfolgt. Welche das nun genau sind, liegt ja im Dunkeln, aber Jesminas Ausführungen am Absatzende (warum sie den Elfen eher misstraut) waren sehr interessant dazu imho.
Der Auftritt von Zendres hat mir super gefallen und er verdeutlicht noch einmal diesen coolen Tarneffekt der Elfenrüstungen. Auch den Vergleich Maraks der beiden verschiedenen Rüstungen von Zendres und Scharneim, dessen Auftritt auch gut in Szene gesetzt war, finde ich gut. Gut vorstellbar war dann ebenfalls die Szene, wie Marak, Danain und Jesmina einen Chor bilden (?Nicht du auch noch!?), hat was amüsantes.
Auch der nächste Absatz ist schön. Du beginnst mit einer Beschreibung der Elfenrüstung aus Scharneims Perspektive und führst dann den Blick des Lesers auf die anderen Gruppenmitglieder, deren Aktivitäten gut und detailliert beschrieben wurden. Wieder einmal kann man sich ein gutes Bild der Situation machen. Meiner Meinung nach ein sehr Atmosphäre fördernder Absatz, der auch gut abgeschlossen wird, als Marak seinen Kopf auf die Tischplatte knallen lässt.
Wer waren die Leute, für die ich eine Nacht in der Minenstadt unterkam?
Wenn das ein Quiz ist: Grehn und seine Familie. Punkte bitte gutschreiben
Der letzte Absatz des Kapitels handelt von einem Gespräch zwischen Danain und Jesmina, wo es hauptsächlich um Marak geht. Auch dies fand ich wieder sehr interessant, vor allen Dingen Jesminas weitere Ausführungen über die Ahnungen des Paladins und dass es nicht zwangsläufig von etwas Bösen ausgehen muss. Ihre Begründung dazu mit den Orden abseits der großen Städte war auch sehr schlüssig. Könnte also heißen, dass vielleicht die aktuelle Ahnung Maraks gar nicht schlimmes ist? Na ja, sie sollten trotzdem vorsichtig sein, kann nicht schaden
So, mehr fällt mir dann auch erstmal nicht ein dazu. Wie gesagt, gutes Kapitel (mal wieder *g*)
