Fange ich diesmal mit dem Titel des Kapitels an, den ich spontan für gut gewählt halte. Klingt gut und passt auch, wenn man bedenkt, dass die Gruppe nach ihrem Ausflug ins Seyrikhtal jetzt wieder in der „richtigen“ Welt zurück ist. Ok, sie waren auch schon im letzten Kapitel wieder aus dem Tal heraus, aber auch den Titel des 5. Kapitels fand ich passend gewählt (mit Rad war ja sicher das Rad der Zeit gemeint). Nachdem die Gefährten also im letzten Kapitel wieder in den „normalen Zeitfluss“ kamen und die neuen Gegebenheiten teilweise in Erfahrung brachten, sind sie nun wieder mit einem Ziel unterwegs, wie vorher auch. Was ich damit sagen will: Die Titel sind gut, nichts zu meckern in der Hinsicht ^^
Der erste Absatz ist mal wieder eine schöne Einstimmung. Die einzelnen Leute erwachen, Jesmina erklärt ein wenig und nimmt weiterhin die Rolle der Führerin ein, auch wenn sie sagt, dass sie dieses Mal nicht mehr allein die Verantwortung übernehmen will. Bin mal gespannt, ob sie in nächster Zeit wirklich zurückhaltender wird oder ob sich in der Hinsicht nichts verändert. Irgendwie kann ich sie mir in einer untergeordneten/gleichberechtigten Rolle im Moment nur schlecht vorstellen. Liegt aber wahrscheinlich auch nur daran, dass sie eigentlich immer die Führung hatte. Dass die Nachtmesser ihnen ein wenig an Nahrung besorgen, ist meiner Meinung nach ein guter Einfall, auch wenn’s nur ein kleines Detail ist. Umgebungsbeschreibungen am Anfang waren ebenfalls gut und detailreich wie immer gestaltet, so dass man sich das Ganze gut vorstellen konnte.
Im nächsten Absatz spricht u. a. Irdr (gedanklich) mit Scharneim über seinen Gesundheitszustand und sagt, dass er auf dem Wege der Besserung sei und vielleicht sogar in einem Jahr schon wieder richtig fliegen könne. Freut mich als Leser schon ziemlich, auch wenn bis dahin noch einiges an Zeit vergehen wird. Was ich auch gut finde an dem kleinen Drachen ist, dass er Probleme beim Verständnis der „Zweibeinerliebe“ hat. Ist sehr nachvollziehbar meiner Meinung nach und ich finde es allgemein gut, dass sich deine Drachen so von den anderen Wesen unterscheiden (auch z. B. die Sprache) und eben so facettenreich sind.
Die Reaktion von Scharneim auf die Frage Chandras, wie ihm denn ihre Bissdemonstration im Schlaf gefallen habe, fand ich auch sehr gut zu ihm passend. Ebenso seine Reaktion auf ihre folgenden Worte, also dass er am liebsten gleich seinen Körper nach unentdeckten kleinen Narben absuchen wollte. Frage mich auch spontan, warum Chandra ihm das so mit dem Beruhigungslied erzählt hat, denn sie weiß ja genau wie er, dass sie damals ein Lied für ihn gespielt hat und sollte deshalb auch wissen, dass er sich gleich Gedanken darüber macht, oder?
Auch beim Aufbruch der Gruppe wird die Umgebung wieder schön ausführlich beschrieben, zudem finde ich die Vorstellung ganz lustig, wie Irdr unter der Robe Scharneims ein Wanderlied summt, was ich wieder in die Kategorie „nettes, kleines und lebendiges Detail“ packen würde.
Im nächsten Absatz finde ich gut, dass noch einmal klargemacht wird, wie anstrengend die letzte Nacht für Chandra gewesen ist und dass sie keine Erholung gebracht hat. Ebenfalls gefallen mir wieder mal die leichten Spannungen zwischen Chandra und Marak, die ja immer wieder auftreten. Ich muss ja zugeben, dass ich mir vor längerer Zeit eigentlich mal gewünscht hatte, die beiden kämen gut miteinander aus. Aber wie du schon mal sagtest, in deiner Gruppe läuft es eh schon recht harmonisch ab. Wenn dann auch noch Vampir und Paladin super miteinander auskämen, wäre es doch nicht so toll irgendwie und würde eher in Richtung unglaubwürdig gehen. So wie es jetzt ist, gefällt es mir eigentlich ganz gut. Auch fand ich den gesamten Absatz aus Chandras Sicht gut geschrieben, da er mit einigen Details aufwarten kann, die mit ihr zu tun haben. Einmal, dass sie den Namen Scharneim nicht mag und dann auch, dass sie mit ihren Vampirohren das Gespräch zwischen Danain und Jesmina mithören kann, während Marak und Scharneim kein Wort verstehen. Im Laufe des Gesprächs bekommt Jesmina ja ebenfalls – wie schon Marak zuvor – einen Schleimballen von Irdr ab, nachdem sie seine Art als „Mistviecher“ bezeichnet hat. Auch das war ein nettes Detail und man kann Irdr gut verstehen, dass er dabei beleidigt ist. Bei Marak zwar auch schon, aber grad von Jesmina, die ja selbst ein gutes Verständnis für Drachen, ist es wohl noch ärgerlicher für ihn. Ich frage mich, was dort für ein Kampf getobt hat bzw. woher die Spuren jetzt genau stammen.
Der nächste Abschnitt ist mal wieder von Irdrs Traurigkeit geprägt und wieder einmal kann einem dieser kleine Drache nur leid tun. Hoffe wirklich, dass Scharneims Worte etwas bringen, er sich bald besser fühlt und auch wieder schnell gesund wird. Auf jeden Fall sind seine Gefühle schon sehr nachvollziehbar, also dass er sich seit dem „Unfall“ am Sebstonmassiv sehr nutzlos fühlt. Auch sein sonstiges Verhalten finde ich gut, also dass er z. B. Jesmina darum bittet, ihm die Drachensprache wieder beizubringen. Es passt gut zu ihm, wenn man bedenkt, was für Probleme er mit der Kommunikation mit anderen Drachen hatte. Zudem wird ja auch wenig später seine Sprachkenntnis anhand des Wortes „H’Kueirre“ noch einmal deutlich.
Nachdem Jesmina ihm seine Bitte, sich nützlich zu machen, fast ganz abgeschlagen hätte, tat mir Irdr richtig leid, vor allen Dingen, da sein Seelenleben im Absatz zuvor im Gespräch mit Scharneim ja ausführlich zutage kam, was Jesmina allerdings nicht wissen kann (wohl aber vermuten, denke ich). Immerhin hat sie ihm dann ja doch noch eine Aufgabe gegeben. Wie man dann lesen kann, hält es die Gruppe eher auf und der Nutzen ist gleich null (bzw. zwei Regenwürmer), aber Irdr konnte sich immerhin mal wieder nützlich machen und fühlte sich trotz des Misserfolgs etwas besser. Zudem bekam er ja auch gleich die nächste Aufgabe, nämlich im Sumpf auf Bewegungen zu achten.
Die Gedanken von Jesmina anfangs des Absatzes und auch ihre Worte, als sie laut darüber nachdenkt, was wohl aus diesen und jenen Personen geworden ist (Rhennie erwachsen, etc.) lässt noch einmal die Erinnerung an diese zurückkommen. Der Moment hat deshalb was nostalgisches, was mir gut gefiel.
Dann kommt die Gruppe bei dem Rechteck kniehoher Ziegelmauern auf einer Anhöhe an, wo sie wieder rasten. Das Gespräch zwischen Jesmina und Irdr fand ich ebenfalls ganz interessant und dann sehen sie das Flimmern.
Der Beginn des nächsten Absatzes hat mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn er zunächst (wie sicher beabsichtigt) etwas verwirrte. Zuerst wollte ich fast einen Logikfehler bemängeln, weil es doch nicht angehen kann, dass das Haus steht, wenn es vorher nur als kniehoher Mauerrest beschrieben wird. Aber nicht sehr viel später wird ja klar, dass es sich um einen Traum von Marak handelt, einen Albtraum mit einer ziemlich düsteren Atmosphäre, die mir sehr gut gefallen hat. Dieser wird dadurch unterbrochen, dass er geweckt wird und sich wie die anderen auf einen Kampf vorbereiten soll.
Dann beginnt der Kampf gegen die anstürmenden Vampire. Der Zauber von Scharneim war wieder mal sehr schön beschrieben, aber eine Fehlwelle, die die Gruppe in größere Bedrängnis bringt, anstatt ihr weiterzuhelfen, auch wenn wohl einige der Angreifer dabei dran glauben mussten. Dann beginnt der eigentliche Kampf, der mir gut gefallen hat (spannend!). Danain scheint ein wenig eingerostet zu sein oder ist einfach ein wenig glücklos, so dass ihn Chandra retten muss. Ist aber ja auch nur realistisch und gefällt mir, dass die Gruppe keine „Superhelden“ sind, die sich mal eben durch die Angreiferhorde metzeln. Hatte ich auch nicht anders erwartet, war ja bisher auch immer so. Gut fand ich auch die Szene, wo Danain ruft, dass es sich um keine Monster handelt und auch die Worte von Jesmina später dazu. Finde ich schön, dass diese Vampire nicht nur hirnlose und abgrundtief böse Monster sind, sondern eben auch als „arme Seelen“ dargestellt werden. Der Rettungszauber mit den haushohen Feuerwänden gefiel mir ebenfalls, an der Stelle kommt auch gut die Atmosphäre rüber, wo sich dich Gruppe von den Angriffen erholt und über weitere Pläne nachdenkt, da die Schutzwälle nicht ewig halten werden. Außerdem wird auch noch Irsilin genannt, an welche ich mich auch noch erinnere. Die hatte ja einige Zeit mit Chandra verbracht und diese teils recht übel zugerichtet. Und dann taucht ganz überraschend durch eine perfekt getarnte Falltür am Boden ein Elf auf, damit hatte man als Leser wohl genauso wenig wie die Gruppe selbst gerechnet.
Nachdem die Gefährten dann erst mal den Vampiren entkommen sind, sprechen sie mit Zen und sehen Rog wieder, der mir irgendwie leid tat, da er ja ziemlich traumatisiert ist und lt. Aussage von Zen nur manchmal klare Momente hat. Das Wiedersehen an sich fand ich aber gut.
Zu Zendres selbst: Mein bisheriger Eindruck von ihm ist ein wenig suspekt, wobei ich ja „neuen“ Charakteren gegenüber eigentlich immer zunächst etwas skeptisch eingestellt bin. Trotzdem denke ich, dass die Gruppe ihm vertrauen kann, wenngleich sie vorsichtig sein sollten. Aber genau das meint Jesmina ja auch zu den anderen.
Unter anderem erzählt Zendras ja davon, dass Jesmina zum Feind eines Ritterordens ausgerufen wurde und zudem auch noch Chandra, zu welcher er aufgrund ihrer vampirischen Natur nicht den besten Umgangston pflegt, ebenfalls gejagt wird. Das mit Jesmina ist jetzt nicht überraschend für mich, sie wurde ja bereits vorher schon von Fanatikern verfolgt, aber die Sache mit Chandra überrascht mich schon ein wenig. Habe ich etwas vergessen oder gab es bisher noch keine Hinweise darauf, wer hinter ihr her sein könnte?
Auch hier gibt’s wieder nichts an den Umgebungsbeschreibungen zu bemängeln, das Innere der Höhle und der Gänge war schön beschrieben, so dass man sich das gut vorstellen konnte.
Ein weiteres der kleinen lebendigen Details wäre der Schuppenwechsel von Irdr, hat mir gut gefallen und zudem ist es ja auch ein sichtbares Zeichen der Besserung seines Gesundheitszustandes, wenn er seine alten rauen Schuppen loswird und neue bekommt. Seinen Wunsch, nicht immer wie eine Hauskatze vom Boden essen zu müssen, ist auch sehr nachvollziehbar.
Das Nachdenken Scharneims über den Stab und den Lichtkristall ist meiner Meinung nach auch wieder einer der schönen Nostalgiemomente. Damals in der Mine von Oldenberg, da war die gesamte Welt ja noch mehr oder weniger in Ordnung und Scharneim allein unterwegs. Zudem erinnert es mich persönlich auch wieder ein kleines bisschen die Zeit, als ich die ersten Kapitel gelesen habe, was ja nun auch schon länger her ist.
Neben ihm schlug ein alter Gebirgsdrache beide Vorderklauen über seinen Kopf zusammen.
Lustige Szene, lustige Vorstellung
Die Unterredung am Ende des Kapitels war interessant, erfährt man so ein wenig mehr über die Umgebung. Die Worte von Zendres an Scharneim finde ich auch gut, endlich mal ein Elf, der ihn nicht mies behandelt. Das Ende des Kapitels weckt auch Interesse auf das nächste, zudem möchte man als Leser auch gerne noch etwas mehr über Zen erfahren, der ja scheinbar seinen Namen nicht genannt hat. Bin auf jeden Fall gespannt, wie das nun weitergeht