Zuerst noch einmal sry, dass das Feedback (schon wieder) so lange auf sich warten ließ. Hoffe, dass meine Randnotizen ausreichend sind, um das hier noch einigermaßen ausführlich gestalten zu können, denn ich habe das Kapitel jetzt ja schon vor einiger Zeit durchgelesen und merke gerade, wie schwer es ist, sich nach einer Pause so wieder reinzufinden. Na ja, auf geht’s.
Das Kapitel beginnt mit dem Traum von Scharneim, den ich sehr gut beschrieben fand und auch die Umgebung hat mir gut gefallen (in Träumen ist ja nun wirklich alles möglich, von daher hattest du ja total freie Hand). Auch das folgende Gespräch von Irdr und Scharneim gefiel mir.
“Ganz bestimmt empfindet begehrt sie mich, aber spürt sie ein Verlangen nach mir oder nur meinem Blut?“
Ich hatte vor langer Zeit auch mal eine Vermutung, dass sie vielleicht nur auf sein Blut scharf sein könnte und diese Denkweise von Scharneim ist ja auch sehr nachvollziehbar. Sie macht ja auch keinen Hehl daraus, dass sie gerne mal von ihm „kosten“ würde. Wenn du mich nach Vermutungen fragst (was du ja gerne machst), dann würde ich mal sagen, es gibt sicherlich ein sehr starkes Verlangen nach seinem Blut, aber auch er selbst ist ihr sicherlich ans Herz gewachsen.
Auch der weitere Gesprächsverlauf ist imho gut gelungen und nachvollziehbar. Scharneim macht sich berechtigte Sorgen, dass Chandra niemals bei ihm an erster Stelle stehen kann und Irdr macht ihm ein wenig Mut und meint, dass er nicht auf die Liebe verzichten soll, wobei er ein gutes Beispiel mit seiner Einsamkeit in seiner Höhle bringt. Was mir auch sehr gut gefallen hat, Scharneim war sich voll bewusst darüber, dass er sich im Wachzustand wieder für Chandras Ehemann halten wird. Gefällt mir halt insgesamt sehr gut, dass sich Traum und Realität so sehr unterscheiden und er im Traum vollkommen klar denken kann.
Das Erwachen Scharneims ist ebenfalls schön beschrieben, mir gefällt auch der Überraschungseffekt, weil man erst nach und nach erfährt, was da eigentlich passiert ist („Plötzlich hielt ihm jemand Mund uns Nase zu.“).
Der nächste Absatz dreht sich um die Rast der Gruppe. Was mir u. a. gut gefallen hat, war einmal die gelungene Beschreibung des Leuchtkristalls und auch die schöne Beschreibung der Wärmesicht Scharneims. Marak hat scheinbar echte Probleme mit dem Begreifen des Flux-Prinzips, zumindest dachte ich so was in der Art wie „Och Marak...“ als Jesmina ihm noch einmal erklärte, dass die Zeit von den Veränderungen im Tal abhängt. Passt aber auch irgendwie ganz gut zu ihm, denke ich.
Außerdem erlangt Scharneim sein Gedächtnis wieder, was er Chandra dann auch merken lässt. Seinen Ärger kann man gut nachvollziehen und Chandra kann einem fast etwas leid tun, wobei diese Situation sehr vorhersehbar war und sie sich ja auch selbst da hinein manövriert hat.
Dann erwacht die Gruppe und erblickt zum ersten Mal seit langer Zeit wieder die Sonne. Insgesamt gesehen fand ich den Absatz sehr gelungen, z. B. dass Irdrs Sicht mal wieder mit Wörtern wie „krallenhohe Schneeschicht“ verdeutlicht wird, aber auch die Umgebungsbeschreibungen und die Reaktionen der einzelnen Charaktere auf das Sonnenlicht, hat alles imho gut gepasst (z. B. Jesmina, die das ganze nüchterner betrachtet und die anderen zur Eile drängt). Auch die herumliegenden Schuppen als Überreste der Rangelei der Nachtmesser, als die Gruppe zum ersten Mal dort war, waren ein nettes Detail, welches ein wenig Erinnerungen weckte an die Szene dort und das Auftreten der Ältesten.
Der Aufenthalt im Flux hatte den Sims...
Dir ist ja sicher klar, an wen ich beim Lesen des letzten Wortes instinktiv gedacht habe, allerdings gehe ich mal davon aus, dass das keine Absicht war, oder? Ist ja nun mal ein allgemein gebräuchliches Wort.
Dann beginnt der Abstieg der Gruppe, u. a. gibt’s auch mal wieder einen kleinen unfreundlichen Satz von Marak gegen Chandra (was mir gut gefallen hat, da es das Verhältnis der beiden zueinander ein weiteres Mal wiederspiegelt) und die Glubschmelone kommt mal wieder vor, auch wenn sie nicht zu sehen ist, sondern im Rucksack Jesminas verborgen. Unten angekommen bemerkt die Gruppe das Grab von Iliros und genau wie Danain fängt man an zu überlegen, wer wohl noch inzwischen das Zeitliche gesegnet hat. Mein erster Gedanke ging iirc in Richtung Arthor, da er ja eh sehr sympathisch und einprägsam und zudem ja auch schon recht alt war. Immer noch weiß man ja nicht, wie lange die Gruppe im Flux war, aber durch den Feuerball Scharneims wird schon einiges mehr Zeit als von Jesmina erwartet vergangen sein, was ja auch Danain anhand der Flechten auf dem Grabstein auffällt. Letzteres finde ich auch wieder sehr gut, da es auch zu Danain als Waldläufer passt, dass er sich so gut mit Pflanzen/Natur auskennt. Schöne Szene, die imho auch Spannung weckt, weil sich in der Zeitverschiebung sehr viel getan haben kann.
Als nächstes gibt es in der Wasserhöhle ein Wiedersehen mit zwei Drachen, die Älteste und auch Rinri, wobei ich letztere nicht sofort erkannt hatte. Die Geschichte der Nachtmesser stimmt ein wenig traurig und lädt auch wieder dazu ein, sich zu fragen, wie viel Zeit wohl genau vergangen sein mag, die Älteste kann die Frage ja auch nicht beantworten. Die Worte „Haben will“ von Irdr habe ich zugegebenermaßen nicht sofort verstanden, aber dann wurde wenig später ja deutlich, dass seine Goldgier wieder erwacht ist. Hat mir auch gut gefallen, dass diese alte Schwäche von ihm wieder vorkam. War schön beschrieben, hat die ganze Szenerie ein wenig aufgelockert und auch gut gepasst, da es auch wieder die Verspieltheit Irdrs etwas hervorhebt, welche bei den letzten vielen ernsten Gedanken von ihm etwas in den Hintergrund rückte. Danach tauchen weitere Nachtmesser mit erlegter Beute auf und die Gruppe erfährt ein wenig über die Veränderungen in der Umgebung, z. B. die Position der Menschensiedlung und dass sich ebenfalls Spaltaugen, Vampire und Elfen jenseits des Tores befinden. Fand es auch an der Stelle wieder gut, dass die Drachen sie Ewigfleische, Falschaugen und Spitzohren nennen, also die Menschzunge mit ihrem eigenen „Dialekt“ sprechen (wobei ich das ja schon häufig positiv erwähnt habe).
Maraks geschockte Reaktion auf die „Essgewohnheiten“ der Nachtmesser (also Elfen) kann ich spontan gut nachvollziehen und es passt auch imho zu ihm, auch die grünliche Farbe von Scharneims Gesicht konnte man sich in dem Moment gut vorstellen. Die Erklärung der Ältesten dazu hat mir ebenfalls gut gefallen und nach einer anfänglich leicht ähnlichen Reaktion wie Marak konnte ich als Leser sie auch gut verstehen, es geht für die Drachen ja auch ums pure Überleben. Auch den Ausklang der Szene fand ich gut beschrieben, vor allen Dingen das Mahl der Nachtmesser war sehr detailreich und man konnte sich das gut vorstellen.
Auch der nächste Absatz fängt wieder mit einer guten Umgebungsbeschreibung an, Irdrs Gedanken über Scharneims Sicht der Nachtmesser sind nachvollziehbar und die Szene mit Rinri (wie sie die Münzen aus dem Wasser fischt) hat man gut vor Augen. Chandra spricht Scharneim dann ja auf seine Sorgen an und er erwähnt die letzten Begegnungen mit Elfen, die alles andere als positiv waren (spontan erinnere ich mich an Nerestras und auch Danain’s Waldläuferfreund Ileiar, der ihn zusammengeschlagen hat). Dann wird weiterhin über Jesmina gesprochen, imho eine tolle Stelle, weil man ein wenig mehr über sie erfährt, aber auch nicht so viel, als dass man genaues wüsste. Auf jeden Fall wirkt Jesmina dadurch gleich mal wieder viel geheimnisvoller auf mich. Eine Randnotiz von mir an der Stelle lautet übrigens: „Drache in Menschform?“ Keine Ahnung, ob da was dran sein könnte, aber sie meinte ja, einen Drachen treffen zu wollen im Seyrikhtal, zudem weisen Scharneims Worte über das Ritual auch darauf hin, dass sie ihre Form irgendwie verändert haben könnte, ebenso wie Chandras Wahrnehmungen beim Trinken des Blutes. Was genau das jetzt ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber spannend finde ich es allemal
Dann nehmen die Nachtmesser Abschied und fliegen weg, Rinris Abschiedsworte an Irdr fand ich übrigens richtig niedlich, genau wie auch schon in einem der vorherigen Kapitel ihre Sprache, macht sie sympathisch, obwohl sie Scharneim ja gebissen hat. Ein Gespräch zwischen Danain und Jesmina folgt darauf. Sehr interessant fand ich zu erfahren, wie Narayel und auch Kraj die Geschichte „manipulieren“, eine Sache, über die ich selbst bisher noch gar nicht nachgedacht hatte. Man ist schon als Leser ein wenig schockiert, dass vieles von Thalials Berichten also gar nicht so ganz der Wahrheit entspricht und dass z. B. das Konzil in der Form gar nicht existierte und auch der Orden ziemlich ausgedacht war. Hat mir aber gut gefallen, die Stelle.
Als nächstes betritt die Gruppe Weißdorf, wo sie ja schon einmal gewesen waren. Jesmina bemerkt immer mehr Anzeichen, dass doch mehr Zeit vergangen sein muss, wie von ihr zuerst vermutet, wobei der Leser das ja schon weiß (Feuerball Scharneim halt). Das Dorf bzw. dessen Überreste konnte man sich anhand der Beschreibungen gut vorstellen und wieder einmal merkt Marak, dass seine Erinnerungen immer weiter schwinden. Trotz seiner manchmal etwas zu fanatischen Einstellung (z. B. Chandra gegenüber) hat er mir an dieser Stelle mal wieder ziemlich leid getan, zumal er sich auch einsam und irgendwie abgeschnitten vom Rest der Gruppe fühlt. Ein wenig schöne Auflockerung der ernsten Situation bringt am Ende des Absatzes die lustige Szene mit Irdr und dem Rotzballen an Maraks Stirn. Hat mir gut gefallen.
Die Gruppe rastet und im letzten Absatz des Kapitels trifft Scharneim dann Chandra in seinem Traum und die beiden führen ein privates Gespräch (und mehr halt ^^), das Scharneim ja auch wollte, nachdem er seine Erinnerungen zurückerlangt hatte. Der gesamte Traum hat mir gut gefallen, auch die Umgebungen, welche du dir dafür ausgesucht hast (immerhin hast du ja in Träumen total freie Hand). Die beiden verloben sich dann und sie bekommt eine ihrer Sehnsüchte erfüllt, denn sie trinkt von ihm, wenn auch nur im Traum. Die ganze Szene hat mir gut gefallen und hatte was romantisches, ich fand’s auch in keinerlei Hinsicht kitschig oder unglaubwürdig oder so. Außerdem freut man sich auch irgendwie ein wenig für die beiden.
War das Kapitel spannend? Ich finde schon, es gab viele interessante Stellen und an langweilige kann ich mich so nicht erinnern.
So, mehr fällt mir dann auch nicht ein.
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