Fange ich mal mit dem Titel an, „am Rande“. Ich finde ihn gut gewählt, da er sich ja scheinbar auf das Seyrikhtal bezieht, an dessen Rande sich die Gruppe nun aufhält bzw. dort im Laufe des Kapitels ankommt. Finde ich gut, dass der Titel sich auf dieses Tal bezieht, da ich als Leser nun schon seit einiger Zeit gespannt darauf warte, was es denn damit nun auf sich hat.
Am Anfang des Kapitels wird Chandras Hunger erwähnt, finde ich ganz gut und auch realistisch, wenn man bedenkt, wie lange sie nun schon niemanden mehr hatte. Genau weiß ich es jetzt auch nicht, aber es liegt auf jeden Fall viel länger zurück als die letzte Mahlzeit der restlichen Gruppe. Es lädt ein wenig zu Spekulationen ein, ob sie vielleicht im Laufe der Zeit gezwungen wird, von jemandem aus der Gruppe zu trinken um zu überleben. War dann ja nicht so, aber ich hätte mir auch vorstellen können, dass Scharneim sich sonst für sie „geopfert“ hätte.
Jesminas folgende Erzählungen über das Seyrikhtal wecken wieder einmal die Spannung darauf, fragt man sich doch sofort gespannt, warum die Vorräte einen im Tal umbringen würden. Man weiß immer noch nichts darüber und wie die Gruppe fragt man sich, was sie wohl damit meinen könnte.
Als Chandra sich einen von den Wachmännern schnappen will, um von ihnen zu trinken, passiert etwas sehr überraschendes, nämlich dieser „Warnschuss“. Bin mir immer noch nicht sicher, warum genau auf sie geschossen wurde. Wenn du verschiedene Vermutungen hören willst: Sie hielten sie für eine kranke („verseuchte“) Frau oder sie vermuteten tatsächlich eine Falle. Ebenso frage ich mich, warum das ganze als „Warnschuss“ bezeichnet wurde, immerhin traf der Feuerball genau an der Stelle auf, wo Chandra sich bis vor einen kurzen Zeitpunkt noch befunden hatte. Auf jeden Fall fand ich es etwas überraschend und daher auch spannend, hatte ich doch eigentlich eher damit gerechnet, dass sie sich einen der hinteren Soldaten zum Trinken schnappt.
Magische Ströme können weder erschaffen, noch vernichten... etc.
Halte ich für eine sehr gelungene und nachvollziehbare Erklärung, wirklich gut.
Kleines nettes Detail war auch Scharneims Aussage zu Marak, als er das Walnussstück nimmt, das Irdr nicht wollte („Ich habe fast in Drachenspucke gebadet, da macht mir das auch nichts mehr aus.“).
Kurz darauf folgt wieder eine Stelle, wo Jesmina ein wenig mehr über das Seyrikhtal erzählt und wie auch alle vorherigen Stellen dieser Art weckt es immer mehr Interesse. Bin wirklich gespannt, wie das denn im dem Tal wird (vermute, dass ich es im nächsten Kapitel zu lesen bekomme), denn es muss gut werden bei so viel gewecktem Interesse
Was ich nicht so ganz 100%ig nachvollziehbar fand: Danains freute sich innerlich auf das Tal, weil es Veränderungen versprach. Ok, ist schon nachvollziehbar bei dieser ganzen Eintönigkeit bisher, aber Jesmina hatte soweit ich weiß nicht ein gutes Wort über dieses Tal gelassen, sondern immer nur erwähnt, wie mysteriös und gefährlich es dort werden kann. Bin mir nicht ganz sicher, ob Freude seinerseits nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben wirkt, auch wenn ihn die Eintönigkeit so richtig nervt.
Die Erklärung der Struktur Sordands im Gegensatz zu Krajs Ländern (zentralisierte Verwaltung der Wachmannschaften, etc.) hat mir auch sehr gut gefallen, wie eigentlich alle Erklärungen über die Welt in deinem Roman bisher.
Auch Jesminas Erläuterungen, warum sie denn Drachentöterin geworden ist, fand ich gut gelungen und nachvollziehbar. War auch wirklich eine interessante Frage, immerhin ist es wirklich nicht so „normal“, dass sie als ein „Mitglied“ einer Drachenfamilie sich auf das Töten von Drachen spezialisiert hat.
Kalarestrôr: Hmm, ich frage mich grad, ob mir dieser Name irgendwie bekannt vorkommen sollte. Leider komme ich nicht darauf, aber irgendwas bekanntes hat er schon. Oder bilde ich mir das nur ein?
Scharneims Gedanken über den Turm (Stichwort: Ablenkung) möchte ich auch mal positiv hervorheben, die Stelle hat mir gut gefallen, da sie auch nochmal auf die momentane Situation der Gruppe hinweist und deutlich macht, die eintönig und leblos die Umgebung ist.
Irdr:
... also verkrümelten wir uns in Felsnischen...
Würde eher zu einem „verkrochen“ tendieren. Irdr redet ja immer eher auf höherem Niveau (mein Fürst, ihr, etc.) und daher fand ich das „verkrümelten“ nicht ganz so passend gewählt.
Diese „Würsten in lebendig“-Sache beim einschlafen von ihm fand ich übrigens niedlich.
Die Szene mit dem gefrorenen Bach fand ich auch gut beschrieben, vor allen Dingen auch die ausführlichen Details (aufspringende Knöpfe an Scharneims Robe, etc.). Warum Jesmina gesprungen ist, hatte ich mich auch zunächst gefragt. Zum Glück kam Danain auf denselben Gedanken und hat mal nachgehakt. Interessante Erklärung, Jesmina mag also kein Eis. Bin mal gespannt, ob das nur so ein kleines Detail war oder ob das noch einmal an irgendeiner folgenden Stelle im Roman eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen wird.
Dann kommt die Gruppe bei dem Halbkreis aus Lagerfeuern an. Die gesamte Szenerie hast du wirklich super beschrieben, man konnte sich das alles sehr gut vorstellen. Die drei neuen Charaktere dort haben mir auch gut gefallen, ebenso ihre Sprache, die ja auch wieder eine Art leichten „Dialekt“ aufweist. Zu den Namen muss ich sagen, dass ich Iliros und Nires gut finde, nur Rog hat mir irgendwie weniger zugesagt. Ich finde, er passt nicht so gut zu den beiden anderen, vielleicht auch, weil er so kurz ist. Wie ich dich aber kenne, könnte es dafür sogar einen logischen Grund geben, oder nicht?
Insgesamt gesehen hat mir der ganze Aufenthalt der Gruppe dort gut gefallen, auch die Hintergrundinfos über die ganzen Krankheiten und außerdem fand ich es auch ganz gut, dass Chandra endlich mal wieder was zu trinken bekommen hat, was ja auch so langsam nötig wurde
Den darauffolgenden Marsch zum Schlagenpfad fand ich auch sehr gelungen, ich hatte da ein wenig diese Riesentreppe aus HdR III im Hinterkopf, wobei deine ja insgesamt gesehen schon anders aussah. Hattest du aber auch schön beschrieben, rechts die glatt geschliffen wirkende Felswand und links eine scheinbar bodenlose Leere mit den Nebelschwaden. Sehr atmosphärisch, genau wie der Aufenthalt der Gruppe in dieser Höhle. Wieder eine der Stellen, wo meiner Meinung nach ein wenig von dieser „Camping-Atmosphäre“ aufkommt.
Und dann zum Abschluss des Kapitels taucht ein wirklich merkwürdiges Wesen auf, die Glubschmelone. Ist das vielleicht eine kleine Anspielung auf diese Augen-Gegner aus Baldur’s Gate, die auch durch Giants (oder ein anderes Monster-PI) in MW eingefügt wurden? Irgendwie fand ich das Ding schon ziemlich kurios und frage mich, wie du darauf kommen konntest.
Lebt das Ding richtig, also ist es intelligent oder ist es eher Pflanze mit einem Auge und Tentakeln? Ich finde, so ganz klar ist es nicht geworden, aber wenn Jesmina von „einpflanzen“ spricht, wird es wohl eher eine reine Pflanze sein, wobei es ja schon sehr lebendig wirkte, bevor sie es gegen die Wand geklatscht hat. Irgendwie eine interessante Mischung (wie die Teemischung, die du getrunken hast, während dir die Idee dazu kam?

)
Weiß im Moment btw. auch nicht mehr genau, wie groß es war. Liege ich mit Fußballgröße ungefähr richtig?
Auf jeden Fall mal eine interessante und unerwartete Ablenkung für die Gruppe und den Leser, hat mir schon gut gefallen.
Zum Schluss noch kann ich wie immer sagen, dass ich die Beschreibungen der Umgebung insgesamt mal wieder sehr gut gelungen finde, wie bisher immer.
Jo, mehr fällt mir dann auch grad so nicht ein.