Zaregs Zustand war von Unbehagen und einer Spur Wahnsinns durchzogen. Er saß schon seit geraumer Zeit im Bett und schaute sich andauernd nervös im Zimmer um. Seit er den Heiltrank diese eigenartigen Nords bekommen hatte, fühlte er sich irgendwie angespannt, unwohl und verletzlich. Außerdem waren die Stimmen wieder in seinem Kopf. Anfangs, hatten sie laut und deutlich durch seinen Schädel gehallt, doch nach und nach waren die Stimmen leiser geworden und bis auf ein Flüstern zurückgegangen. Zum Schluss klang es so leise, dass er kaum verstehen konnte, was der “Sprecher“, wer immer es war und wo auch immer er sich befand, sagen wollte. Die Botschaft und der Sinn dahinter war mehr als klar. Das Individuum, das hinter den Stimmen steckte, wollte ihn nerven, verrückt und unvorsichtig machen und einfach nur quälen. Aber ein Meister der Telvanni wird nicht so einfach verrückt.“, flüsterte er, als würde er mit lauter Stimme etwas oder jemanden provozieren. “Oder bin ich schon längst verrückt.“, dachte er sich dann noch, als er erst bemerkte, wie verkrampft er im Bett saß und sich wie verrückt im Zimmer umsah.

Lange war er weiterhin so gesessen, vergeblich Versucht dem süßen Schlaf zu entrinnen. War er überhaupt süß? Nein, er war schrecklich und von Alpträumen bestimmt.
Langsam schlossen sich seine Augenlieder und er wurde schwächer und schwächer, seine Positionen im Bett wurden immer entkrampfter und entspannter. Schließlich sank er vollends mit dem Kopf zurück in den Polster und schlief ein.

Mit einem erstickten Schrei wachte er auf. Die elenden Stimmen, wollten einfach nicht mehr verschwinden und es kam ihm glatt auch noch so vor, als wären diese lauter als je zuvor. Die Träume waren wie eh und je die selben gewesen und hatten keinen anderen Inhalt, als Blut und allem, was damit verbunden war.
Trotz seines geistig eher elenden Zustandes, ging es ihm körperlich schon fast wieder ganz gut. Muskeln waren steif, ein paar Wunden, vor allem, die an seinem Hals, waren nicht ganz verschlossen und würden dies wahrscheinlich auch nie sein und sein Kopf dröhnte noch immer leicht. Aber im Großen und Ganzen, waren dies nur kleine Leiden. Das Umhergehen im Zimmer kostete ihm nur mehr wenig Mühe und die Kälte war auch nicht mehr so erschreckend, wie Tage zuvor. Ihm ging es deutlich besser. Er öffnete das Fenster und genoss die frische Luft und die Aussicht. Der Turm von Tel Naga , der eher als eine Mischung aus Baum und Pilzgewächs bezeichnet werden könnte, ragte deutlich in Sadrith Mora empor. Rechts weiter oben auf einem Hügel, bildete die Festung, wo unter anderem auch die Magiergilde war, einen deutlichen Kontrast zu den sonst so “natürlichen“ Häusern aus Baum und Pilz. Links erblickte Zareg einen weiteren hohen Baum, unter dem sich ein kleiner Marktplatz erstreckte. Die ganze Stadt schien mit ihren Hügeln, Wiesen, Erdpfaden und den ganzen schönen Häusern so friedlich. “Eine wahre Ironie“, dachte sich der Meister der Telvanni und entdeckte plötzlich Draven und Malukhat im Zentrum der Stadt. Zareg stellte fest, dass sie sich heftig unterhielten, naja von der Entfernung vermutete er es eigentlich nur, der zahlreichen Gesten wegen. Dann kehrte plötzlich Ruhe in das Gespräch ein und irgendwer von den beiden, schien eine Antwort des anderen zu wollen. Zareg vermutete dies aber nur und konnte nicht einmal sagen, wer von den beiden auf wessen Antwort wartete. Ihm war es auch fast gänzlich egal. “Die werden schon wissen, was sie tun.“, meinte er, drehte sich um und setzte sich auf einen Stuhl.
Eine richtig komfortable Sitzposition konnte er nicht einnehmen. Zareg war noch immer ein wenig verspannt. So gut es ging, rückte er sich in eine recht angenehme Position und wartete auf irgendetwas. “Vielleicht auf die beiden, Draven und Malukhat“, sagte er sich, bevor er seine Gedanken feien Lauf lies.