Jarlaxle war bis zu einem gewissen Grad überrascht, dass der Khajiit ihn weiter begleiten wollte, doch letztlich nahm er es einfach hin, ohne es weiter zu hinterfragen. Das bisherige Geschehen war an sich schon verwirrend genug, als dass noch Raum blieb für andere Dinge. Er überlegte, wohin er sich nun wenden sollte. Von den Tempeln verfolgt, als Ketzer und Abtrünniger verschrieen, zog ihn doch diese geheimnisvolle Stimme immer wieder in einer Richtung. Das Ziel war Vivec, doch warum das so war, wusste er nicht zu sagen. Er hob den Kopf und sah den Senche an. "Vivec! Wir müssen nach Vivec, aber fragt mich nicht warum. Ich weiss es selbst nicht", sagte er und bemühte sich, den leicht verblüfften Augenausdruck Rak'Talzars zu übersehen. Natürlich klang es restlos wahnsinnig, wenn er, der von den Tempelangehörigen gejagt wurde, ausgerechnet in den Hauptsitz des Morrowinder Tempels vordringen wollte. Und ihm war durchaus bewusst, dass sie die Stadt nicht bei Tag und offen über die Eingänge würden betreten können. Nun ja, Nacht- und Nebel-Aktionen waren dem Söldnerführer nichts Fremdes und so kam es auf eine mehr auch nicht an. Nur: sonst war er allein bei solchen Aktionen gewesen. Wie weit würde der Khajiit mithalten können, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Jedoch schien Rak'Talzar durchaus in der Lage zu sein, auf sich selbst aufpassen zu können. Zudem wirkte er wie ein geübter Kämpfer und Schleicher. Trotzdem überlegte Jarlaxle kurz, ob er einige seiner Männer in Bereitschaft versetzen sollte, entschied aber dann dagegen. Fakt war ja, dass jeder, der von jetzt an mit ihm gesehen wurde, ebenfalls für die Priester und Ordinatoren unter den Begriff "Abtrünniger" fiel und im schlimmsten Fall, dass sie erwischt werden würden, gleichermassen gerichtet wurden. Einer solchen Gefahr wollte der Dunkelelf seine Leute nicht aussetzen. Einen Moment lang spielte er gedankenverloren mit einem seiner drei goldenen Ohrringe und sah in die Ferne. Dann straffte sich sein Körper und er meinte: "Na dann wollen wir mal für eine kleine Überraschung in Vivec sorgen. Was meint Ihr?" Sein altes, spöttisches, überlegenes Lächeln war zurückgekehrt, als er sich vorstellte, wie er bei Nacht und Nebel direkt in Vivecs Tempel und zu dem "Gott" persönlich vordrang, während er den Senche auffordernd ansah.