Nachdem Malukhat in Richtung seines Raumes verschwunden war, hatte auch Draven bemerkt, dass er ziemlich müde und geschafft war. Nicht sehr viel später nach dem Erzmagier begab er sich also in seinen Raum, um ebenfalls etwas Ruhe zu finden. Während er sich seiner Rüstung entledigte dachte er an die letzten Stunden in der Taverne zurück, irgendwie vermochte er immer noch nicht zu sagen, welches Verhältnis er jetzt zu Malukhat hatte. Beide achteten sich mittlerweile, ganz anders als es noch bei ihrem Aufeinandertreffen gewesen war, wo sie sich beide gegenseitig für Idioten gehalten hatten. Aber dennoch wurden sie einfach nicht wirklich warm miteinander, ihre Gespräche wirkten auf eine seltsame Art abgehackt und der Erzmagier antwortete langsamer als man es von ihm gewohnt war. Nach dem gestrigen Stande hätte Draven es als Dummheit ausgelegt, aber es schien eher so, als dachte Malukhat länger über seine Worte nach, bevor sie seinen Mund verließen, womöglich, um "Ausrutscher" zu vermeiden, die ja gelegentlich bei ihm vorkamen. Der Erzmagister hatte sich gefreut, von Malukhat ein Getränk spendiert bekommen zu haben, aber ihr Verhältnis wurde einfach nicht entspannter im darauffolgenden Gespräch, trotz dieser Voraussetzungen. Na ja, mal sehen wie es sich weiterhin entwickeln würde, dass die beiden sich zumindest sachlich gut ergänzten, stand für den Bretonen fest. Mit diesen Gedanken schlief er dann ein in seinem Bett. Er versank in einen tiefen Schlaf, welcher leider immer wieder durch Albträume gestört wurde, in denen er die Gesichter der Toten vor sich sah. Dann erstanden diese urplötzlich auf und hatten spitze Zähne, verfolgten ihn durch eine karge Felsenlandschaft, während ein heftiger Sturm ihm entgegenblies und ihn so verlangsamte. Kurz bevor die sehr viel schnelleren Vampire ihn erreichen konnten, wachte er zumeist schweißgebadet auf.

Gerade wollte er sich nach einem weiteren dieser Albträume wieder umdrehen und sein Glück aufs Neue versuchen, als er vor der Taverne einen Tumult hörte, denn so dick waren die Wände des Pilzhauses nicht. Ein Schlafender wäre vielleicht nicht davon aufgewacht, aber für ihn war es gut zu hören. Es ging um Vampire, nur um was genau es sich handelte, konnte der Erzmagister nicht sagen. Sofort begann er damit, sich seine Rüstung wieder anzuziehen, was einiges an Zeit in Anspruch nahm, obwohl er sie inzwischen schon recht gut kannte und andere sicherlich länger dafür gebraucht hätten. Als er sich seine daedrischen Handschuhe überzog, war zu hören, dass der Tumult sich von vor der Taverne inzwischen in die Taverne selbst verlagert hatte. Und immer wieder hörte er Worte wie "Vampir" oder auch "Vampirtöter" aus den vielen Stimmen heraus. Was mochte nur geschehen sein? Zeit, das herauszufinden, aber warum auch immer - Draven konnte sich dies nicht wirklich erklären - führte sein erster Weg ihn zum Zimmer des Erzmagiers, an welches er heftig klopfte.

"Malukhat, wacht auf! Irgendetwas ist hier vonstatten gegangen, bitte beeilt Euch."
Sofort danach ging er zum Zimmer Zaregs herüber und klopfte ebenfalls dort heftig an, um ihn zu wecken.
Seine Neugier befahl ihm geradezu, sofort nach unten zu stürmen und nachzusehen, was passiert sein konnte, aber seine Vernunft riet ihm dazu, auf die anderen beiden zu warten. Er wußte nicht genau, warum, aber es erschien ihm einfach sinnvoller als sofort auf eigene Faust zu handeln. Außerdem würde dieser Tumult noch einige Zeit andauern, wie man offensichtlich bemerken konnte, also war auch keine übermäßige Eile geboten.