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Schwertmeister
Tel Aruhn - Untergrund
Zareg öffnete die Augen. Schlimme alptraumhafte Träume hatte er gehabt und immer wieder war diese Stimme vorgekommen, die ihn versuchte zum Roten Berg zu rufen. Er schauderte. Er wusste zuerst nicht, wo er sich befand, als er sich dann an das Zischen und an den Aufprall erinnerte. Gerade jetzt fiel ihm erst auf, dass es in seinem Kopf hämmerte. Es lag gefesselt in völliger Dunkelheit. Erst als sich seine Augen endlich an das Licht gewöhnten, merkte er, dass er noch immer im gleichen Zimmer war. Und mit dieser Erkenntnis kam auch der Gestank der Verwesung wieder zurück. Nur diesmal war er viel schlimmer, als zu dem Augenblick, wo er das Zimmer betreten hatte.
Zuerst wunderte er sich darüber, bis ihm schlussendlich auffiel worauf er lag. Er blickte nach unten und starrte in tote Augen. Unter ihm stapelten sich Leichen und wenn ihm nicht etwas einfiel, um aus dieser Situation zu kommen, würde er auch so enden. Zareg fragte sich, was der Vampir, der ihn wahrscheinlich gefangen hielt, wohl mit ihm vorhatte. Normalerweise sollte er schon von ihm ausgesaugt worden sein. Nur warum war das nicht der Fall? Diese Frage schoss ihm durch den Kopf. Wollte sich der Vampir einen Happen für später aufbehalten, oder wollte andere Vampire den Bretonen vom Blut “befreien“? Obwohl ihm die Frage nicht aus dem Kopf gehen wollte, dachte er sich, dass es sowieso keinen Unterschied machte. Er musste hier raus.
Mit den Händen tastete er die Seile ab, die seine Füße fesselten. Der Vampir war vorsorglich gewesen und hatte ein sehr robustes Material, Hanf, genommen. Auch die Hände waren mit dem gleichen Seil gefesselt. Er versuchte sich zu bewegen doch viel geschah nicht. Das einzige war etwas in seinem Inneren. Angst und Panik durchfluteten ihn. Seine Phobie meldete sich wieder einmal. Für einen, der an Klaustrophobie litt, war es schrecklich sich nicht Bewegen zu können. Mit aller Kraft wandte er sich hin und her und schaukelte auf und ab. Tränen der Verzweiflung traten in seine Augen. Es war so, als wäre er man in einem Sarg eingesperrt, dass eigentlich seiner Situation sehr ähnelte, wenn man an die Leichen dachte, die unter ihm lagen. Er bewegte sich immer weiter, bis er plötzlich von den Leichen hinabrollte und sich auf dem Boden befand. Nun versuchte er sich zu beruhigen, um sich einen Weg zu überlegen, wie er hier wieder herauskam. Er dachte eine ganze Weile darüber nach, ob er sich nicht seiner Magie zum Nutzen machen konnte, kam aber zum Schluss, dass er sie zumindest nicht an sich selbst anwenden konnte, weil er sich sonst verletzen könnte. Dann schaute er sich ein bisschen im Raum um, so wie es sein derzeitiger Kopfradius zuließ, entdeckte aber nichts brauchbares, mit dem er die Fesseln zerschneiden könnte.
Lange überlegte er, und erst dann kam ihm schlagartig eine Idee: Er würde sich seine Kenntnisse in Nekromantie zu nutze machen, in dem er sich eine Dienerkreatur beschwor, die ihn dann von den Fesseln befreien könnte. Langsam bewegte er sich in eine gute Position und führte den Zauber aus. Die ersten paar Mal gelang er nicht, da er die Hände nicht richtig unter Kontrolle hatte, doch dann schaffte er es plötzlich. Ein Skelettkrieger erschien. Sein Körper bestand nur aus Knochen, wie der Name schon sagte und als Waffen dienten ihm ein rostiger Säbel und ein Rundschild, das auch leichten Rost aufwies. Er überführte dem Skelett die Gedanken und zwang die Kreatur, mit Hilfe des Schwertes, die Fesseln zu lösen. Zareg versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben, als die Dienerkreatur die Handfesseln zu lösen versuchte.
Schon bald lagen zwei Hanfseile lose am Boden. Zareg stand da und genoss die Hand- und Beinfreiheit, richtete seine Rüstungsteile wieder auf gemütliche Positionen und hob auch noch seinen Zauberstab auf, der ihm wohl abgenommen worden war. Danach schickte er das Skelett weg, um nicht unnötigerweise Magie zu verschwenden.
Bevor er jedoch von dem Ort floh, zündete er noch ein Stück Holz an, dass er am Boden gefunden hatte und schaute sich um. Der Raum hatte sich nicht wirklich verändert. Eigentlich fiel ihm ein, dass er dies auch nicht genau sagen konnte, da er den Raum zum ersten Mal richtig betrachten konnte. Außer den zahlreichen Leichen und Blut entdeckte er aber nichts von Interesse. Das einzige, was vielleicht einen Hinweis darauf geben könnte, was hier passiert war, war ein Zettel, der in der Hand des toten Myrain war. Diesen steckte er sich in seinen Rock und verließ den Raum. Er musste so schnell wie möglich zurück nach Sadith Mora und Draven und Malukhat finden, um ihnen über den Lagerplatz der Vampire zu erzählen. Vielleicht würde der Zettel auch Informationen enthalten, aber an dies dachte er schon nicht mehr. Er wollte nun endlich wieder raus aus diesem eigenartigen Raum und wieder die Oberfläche erreichen.
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