Das Reisen per Magiergilden-Teleport war eigentlich nicht sehr viel anders, als per Rückkehr-Zauber. Revan genoss den Augenblick totaler Freiheit, als er durch Raum und Zeit glitt. Die Zeit schien still zu stehen - was sie auch tat - während sich um ihn herum rasend schnell verchiedene undefinierbare Objekte bewegten. Sterne, Nebelschwaden, alles schien in diesem Moment um den Grossmeister herum zu sein.
In Wahrheit jedoch dauerte die Reise nur wenige Sekunden. Man konnte während dem Teleport kaum mehr als drei Mal die Augen auf und zu schlagen, bevor man am Zielort ankam. Dem Dunmer kam die Reise aber viel länger vor.

Willkommen in Ald'ruhn, Reisender. War der Aufenthalt im Nirgendwo angenehm? fragte die schneidende Stimme einer Altmerin, die ihn am Ende seiner Reise empfing.
Danke der Nachfrage, es war ausserordentlich... befreiend.

In der Tat war der Teleport befreiend für Revan. In der Zeitspanne, als er sich im ... Nichts, wie die Altmerin so schön sagte, befand sah der Dunmer die Sache klarer. Irgendwie schien ihm seine "Mission" nicht mehr so dringlich. Natürlich wollte er immernoch so schnell wie möglich das Artefakt in den Händen, oder besser: Die Kiste in der das Artefakt war, in den Händen halten. Jedoch ging ihm auf, dass es nicht mehr auf Sekunden ankam. Es war möglich, weiteste Strecken in Sekundenschnelle zurückzulegen, was also nützte es, sich dermassen zu beeilen? Der Grossmeister hatte noch nicht mal einen Drittel seines Lebens hinter sich. Da kommt es auf Sekunden nicht an, dachte er sich.
Die Altmerin blickte ihn fragend von oben herab an.

Etwas nicht in Ordnung, verehrter Herr? Soll die Reise noch weitergehen?

Nichts dergleichen. Lebt wohl.

Nachdem Revan seinen Kopf wieder aus dieser unangenehmen Postition, die man immer einnehmen musste, während man mit einem Altmer sprach, erlöst hatte, verliess er den Teleportraum.
Irgendwie waren die Dunmer doch die wahren Elfen. Altmer sind zu gross und zu zerbrechlich, während die Bosmer zu klein und plump waren.
Doch weitaus schlimmer als fremdländischen Elfen empfand der Grossmeister die Anwesenheit des Kaiservolks auf Resdayn. Menschen! Kurzlebig und schwach. Jedoch hatte er in Draven erkannt, dass auch Menschen durchaus sympathisch sein konnten.
Er musste sich gegenüber zugeben, dass seine Abneigung Menschen gegenüber hauptsächlich von den Nord herkam. Wieviele von diesem Volk, das einst das alte Resdayn der Chimer und Dwemer überfallen hatte, standen wohl auf den Strassen seiner Heimat, praktisch nackt und angeblich ausgeraubt?

Er hing in letzter Zeit zu sehr seinen Gedanken nach. Kopfschüttelnd verliess er die Magiergilde in Ald'ruhn. Kaum hatte er die Tür geöffnet, schlug ihm ein heisser roter Wind entgegen. Aschenstürme. Er war zuhause.

Sogleich wandte er sich gen Osten und marschierte, sich gegen den Wind stemmend, in Richtung Geisterpforte.