"Nun denn, dann kommt, wir sollten Balmora erstmal verlassen, zu Eurer eigenen Sicherheit", meinte Jarlaxle und wandte sich abrupt um. Magiergilde, Schlickschreiter, zu Fuss? Er wusste es nicht. Noch steckte das jüngste Geschehen ebenso wie das vorher Erfahrene zu tief in ihm, als dass er fähig gewesen wäre, mit seiner sonstigen kaltblütigen Gelassenheit zu reagieren. Und überhaupt: welcher Tempel als erstes? Gnisis? Aldruhn? Vivec? Den Tempel von Balmora würde er sich für einen späteren Zeitpunkt aufheben, wenn die erste Aufregung über das hier Geschehene verebbt wäre. Nun, Aldruhn wäre eine gute Möglichkeit, entschied er bei sich, danach wäre Gnisis der nächste Weg.

Er dreht sich zu Rak'Talzar um und meinte: mein nächster Weg oder besser gesagt, unser nächster Weg sollte zum Tempel von Aldruhn führen. Am besten nehmen wir den schnellsten Weg dorthin durch die Magiergilde". Er wartete keine weitere Antwort ab und ging schnellen Schrittes zur Gilde, die er wachsam durchquerte, immer auf der Hut vor unvorhergesehenen Ereignissen und - wie er sich selbst eingestehen musste - in Angst vor einem neuerlichen Anfall. Der Senche hinter ihm folgte ihm ebenso angespannt und kampfbereit, schwieg aber, als wäre er sich der feindseligen Blicke der dunmerischen Gildenangehörigen nur allzu bewusst.
Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich Jarlaxle durch diese, dem Khajiit entgegen gebrachte Abneigung, gestört. Bisher waren die Khajiit für ihn auch nichts anderes gewesen als Tiermenschen, ebenso wie die Argonier. Zwar lehnte er persönlich die Sklaverei ab, hatte aber diese Rassen ebenso wie die menschliche niemals als gleichberechtigt mit der elfischen angesehen. Doch dieses Bild war schon durch Draven ins Wanken geraten, den bretonischen Erzmagister der Telvanni.
Und noch eine Schwäche stellte der Söldnerführer plötzlich bei sich fest: er vermisste tatsächlich Draven sowie auch Revan. Ein Söldnerführer sollte dem Zweck dienen und keine Freundschaften schließen oder empfinden. Das war stets sein Motto gewesen und er war gut gefahren damit. Diese Veränderung in seinem Empfinden würde ihn eines Tages in Schwierigkeiten, wenn nicht gar Gefahr bringen, doch wiederum war nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
War eigentlich jemals Zeit für Gedanken und Gefühle oder stets nur für Aktionen und Reaktionen, dachte er plötzlich mit leichter Verbitterung und fragte sich, ob er langsam zu alt für seine Position würde.
Zur Geildenführerin gewandt, meinte er nur kurz: "zweimal Aldruhn bitte", bezahlte den verlangten Preis für sich und Rak'Talzahr und betrat den Teleportationskreis. In Sekunden drehte sich die Welt, wurde schwarz, unscharf und verlor die Konturen. Im nächsten Moment aber spürte er wieder festen Boden unter den Füssen und befand sich in der Magiergilde von Aldruhn. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass der Khajiit ebenfalls da war. Er nickte ihm leicht zu ebenso wie der hochelfischen Gildenführerin hier in Aldruhn und bewegte sich Richtung Ausgang.
"Was genau seid Ihr eigentlich oder sollte ich besser sagen, wer genau seid Ihr eigentlich? Bestimmt kein einfacher Tagelöhner in Eurem Land, oder irre ich mich?", fragte er den Senche unterwegs.