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Evil Mastermind
RPG-Quest: Das Dunkle Volk
Ein eiskalter Wind fegte durch die Stadt, welche unter vielen anderen Gebäuden das Rathaus des Fürstenhauses Telvanni beherbergte. Die Sonne war hinter einem dichten und grauen Wolkenband gänzlich verborgen. Statt wärmenden Strahlen des großen Himmelskörpers prasselten kalte Regentropfen durch dünne Nebelschwaden auf den Boden der mit großen Steinen gepflasterten Straße, welche sich einmal um den großen in der Mitte stehendem Turm von Neloth durch die ebenfalls aus Pilzen erwachsene Stadt wand. Die typische Bauart der Telvannistädte, welche ihre Städte im wörtlichen Sinne mit Hilfe von Magie wachsen ließen und nicht aus Stein erbauten wie die anderen Fürstenhäuser oder das Kaiserreich. Die am Rande der Stadt stehende kaiserliche Festung Wolfenhalle wirkte deplatziert zwischen den organisch geschwungenen Formen der Telvannigebäude, aber dennoch mächtig. Die Stimmung der Stadt war spürbar bedrückt und auch ängstlich, dies konnte jeder der drei Gefährten merken, während sie die Straßen durchquerten, um zu Tel Naga vorzudringen.
Die Haare von Draven waren durchnässt und das Wasser lief ihm das bretonische Gesicht herunter, als sie endlich die Pforte des großen Pilzturmes hinter sich gelassen hatten und im Trockenen standen. Abgesehen von ihm, dem Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni, waren noch das Ratsmitglied Zareg, welcher ebenfalls ein Bretone war, und der Erzmagier der Magiergilde Vvardenfells anwesend, der Dunmer Malukhat. Letzterer nicht wirklich auf den Wunsch Dravens hin und er wusste immer noch nicht genau, was die Motive des Erzmagiers für sein Mitkommen waren. Wollte er einfach nur Spaß und Abwechslung, um seine Langeweile zu überwinden? Seine Worte hatten so geklungen und dass ihm das Fürstenhaus Telvanni etwas bedeuten könnte, schloss Draven aus. Ebenso, dass er aus reiner Gutherzigkeit handelte, denn dies schien nicht zu ihm zu passen, so weit der Erzmagister dies beurteilen konnte. Nun gut, er kannte ihn auch erst seit ungefähr einer Stunde, aber als freundschaftlich konnte man das Verhältnis der beiden nun wirklich nicht beschreiben. Gegenseitige Abneigung traf es wohl besser, dementsprechend war Dravens Laune auch, dass er diesen Malukhat nun mitschleppen musste. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, denn der schnellste Transport von Balmora nach Sadrith Mora war nun mal der Teleport in der Magiergilde. Und dies war das Reich von Malukhat, was ihm als wunderbares Druckmittel gedient hatte.
Weit oben in den Turm waren sie inzwischen geführt worden, in die Gemächer von Neloth, dem Herrn von Tel Naga und damit auch Sadrith Mora. Dem Telvanni, mit dem Draven nie so gerne zu tun hatte. Immerhin hatte er den damals noch jungen Sprecher von Aryon böse ausgenutzt. Sehr viel Überzeugungsarbeit war notwendig gewesen, die Robe für ihn zu besorgen, die er auch am heutigen Tage trug und die Belohnung damals waren zehn läppische Draken, und dies war nur eins der Beispiele. Seit dieser Zeit hatte der Bretone ihn gemieden und auch als Erzmagister nur selten mit ihm zu tun gehabt, nämlich wenn es nötig war. Aber nun hatte Neloth offiziell um Hilfe gebeten, weil er mit der momentanen Situation nicht klarkommen konnte. Der Magier konnte nicht verhehlen, dass er grad etwas Genugtuung verspürte, denn der sonst immer gereizte und unhöfliche Neloth war nun stinkfreundlich, als er seinen Erzmagister samt Begleiter willkommen hieß. Als er erfuhr, dass der ihm unbekannte Dunmer der neue Erzmagier war und helfen wollte, hatte er einen merkwürdig verwirrten Gesichtsausdruck, sagte aber nichts dazu. In Dravens Augen ein Zeichen dafür, wie groß die momentane Bedrohung war.
In aller Ausführlichkeit erzählte Neloth von den Vorfällen. Zunächst seien nur ein paar Leute vermisst gewesen, doch dann wurden Tage später die ersten bestialisch zugerichteten Leichen in der Nähe der Stadt aufgefunden, meist blutleer und mit Bisswunden. Alles eindeutige Indizien für Vampire, wie der Bote von Neloth bereits erzählt hatte, der elende Schleimer, den Draven vor der Ratstaverne in Balmora getroffen hatte. Der Herr Tel Nagas erzählte weiter, er hatte Wachen geschickt, aber ihnen erging es nicht besser als den anderen. Entweder man sie niemals wieder oder man fand ihre blutleeren Kadaver. Sogar Vampirjäger hatte er angeheuert, die besten die er finden konnte. Immer dasselbe Ergebnis, der Kopf des Dunkelelfen war während der Erzählung immer rötlicher geworden und er hatte die Faust bereits lange zur Faust geballt. Es war seine Stadt, aber er konnte überhaupt nichts tun, seine Wut war nur verständlich. Er war es definitiv nicht gewohnt, eine „Opferrolle“ zu spielen, entweder war er selbst ein Befehlender, der andere herumkommandieren konnte oder aber ihn interessierte nichts, eine sehr beliebte Einstellung bei den hohen Telvanni.
Die gesamte Schilderung der Situation, welche unter anderem von den letzten Leichenfunden berichtete, hatte den halben Nachmittag über gedauert. Als die drei wieder ins Freie traten, hatte der Regen glücklicherweise aufgehört, auch wenn die Sonne immer noch hinter dichten grauen Wolken verborgen lag. Nebel war noch stellenweise vorhanden und der Wind war immer noch kalt.
„Wir sollten erst einmal in eine warme Taverne gehen und unser weiteres Vorgehen in dieser Sache besprechen, vielleicht sogar ein paar Gerüchte aufschnappen“, schlug Draven seinen beiden Begleitern vor. Neloth hatte ihnen angeboten, Wachen zur Unterstützung mitzuschicken, aber der Erzmagister verwies ihn auf später, erst mal müssten sie immerhin herausfinden, wo sich die Vampire versteckt halten könnten. Dafür war keine Armee erforderlich. Dies war nun das Reich von Draven, die Stadtbewohner kannten den Erzmagier und auch Zareg war kein Unbekannter. Doch trotz aller Höflichkeit konnte man die Angst in ihren Augen sehen, die Angst vor der Gefahr, welche ihr Unwesen trieb. Die Gefahr, welche es nun zu beseitigen galt.
Angenehm warme Luft schlug den dreien entgegen, als sie in die Taverne traten...
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Mythos
RPG-Quest: Kagrenacs Artefakte
Das Buch lag auf dem obersten Etage des Schrankes. Doch Revan wäre kaum der Grossmeister der Morag Tong geworden, hätte er seinen wertvollen Besitz nicht geschützt. Er packte eine Sonde aus seinem Umhang und deaktiverte die Falle, welche er installiert hatte. Nicht, dass er den Mitgliedern seiner Gilde nicht vertraut hätte, aber das Eindringen eines Fremden war immerhin möglich, wenn auch unwahrscheinlich.
Seine schlanken, aber kräftigen Finger griffen nach dem schweren und alten Buch. Es schaute von aussen ziemlich vergammelt aus, und liess auf keinerlei wichtigen Inhalt schliessen. Doch der Grossmeister wusste es besser.
Er öffnete den Buchdeckel, welcher den Blick auf eine wunderschön verzierte Seite freigab. "Kagrenacs Werkzeuge" war auf der ersten Seite zu lesen.
Die ebenholzfarbene Hand des mächtigen Dunmers blätterte die Seite um und begann zu lesen.
Er hatte dieses Buch schon lange nicht mehr angerührt. Man konnte die Macht spüren, die dieser Kagrenac, der Kriegsfürst der Dwemer, einst besessen hatte.
Keening, die Seelenklinge. Eines der drei Werkzeuge, die benötigt waren, um dem Herzen von Lorkhan die Menge Energie abzunehmen, derer man benötigt um ein Gott, oder besser, ein Halbgott zu werden.
Wraithguard, der Seelenschutz. Nötig, um die beiden Artefakte zu führen. Wer die beiden Dwemer-Waffen ohne Seelenschutz benutzt, stirbt innert Sekunden einen schnellen Tod.
Aufgeregt blätterte Revan weiter. Jahre lang hatte er sich nicht mehr so aufgeregt erlebt. Es passte nicht zu seiner sonstigen ruhigen Art.
Der Dunkelelf las weiter. Endlich lag diese Passage vor ihm, die er gesucht hatte. Hier handelte es sich um Suner, den Seelendonner oder Seelenhammer. Der Seelendonner war ebenso nötig, wie Keening, um ein Halbgott aus sich zu machen.
Wenn elpede das Kurzschwert innerhalb des Geisterwalls gefunden hatte, so war es höchst wahrscheinlich, dass sich der Hammer ebenfalls dort befand. Das war es, was Revan gesucht hatte, und er zu finden hoffte.
Der Grossmeister packte das Buch in seinen Umhang und schloss den Schrank. In einer Kommode befanden sich zahlreiche Fläschchen, die diverse Tränke enthielten. Der Dunkelelf wollte ein paar Heiltränke einstecken, besann sich dann aber seinen Wiederherstellungskünsten. Eher würde er Unsichtbarkeitstränke brauchen, denn in der Schule der Illusion war er nicht allzu bewandert. Eine Karte des Gebites innerhalb des roten Berges war sicherlich nützlich - auch sie fand den Weg in die Tiefen des Umhangs, der so gekonnt die hervorragend gefertigten Waffen und einige der brillantesten Rüstungsteile ganz Tamriels verdeckte.
Revan benutzte den Rückkehr-Zauber, den er bei Fast Eddie in Balmora vorbereitet hatte. Es schien grad niemand im Haus zu sein, also machte sich der Grossmeister stumm auf den Weg durch die zweitgrösste Stadt Vvardenfells. Sein Ziel war nicht etwa der Schlickschreiter. Nein, er suchte die Magiergilde auf. Schneller nach Ald'ruhn konnte man von hier aus nicht kommen. Es kostet zwar ein wenig mehr als der Schreiter, was aber angesichts des immensen Vermögens des Grossmeisters keinen Unterschied machte. Ausserdem wollte er so schnell wie möglich zur Geisterpforte gelangen.
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Mythos
Ort: Weg von Ald'ruhn zur Geisterpforte
Das Reisen per Magiergilden-Teleport war eigentlich nicht sehr viel anders, als per Rückkehr-Zauber. Revan genoss den Augenblick totaler Freiheit, als er durch Raum und Zeit glitt. Die Zeit schien still zu stehen - was sie auch tat - während sich um ihn herum rasend schnell verchiedene undefinierbare Objekte bewegten. Sterne, Nebelschwaden, alles schien in diesem Moment um den Grossmeister herum zu sein.
In Wahrheit jedoch dauerte die Reise nur wenige Sekunden. Man konnte während dem Teleport kaum mehr als drei Mal die Augen auf und zu schlagen, bevor man am Zielort ankam. Dem Dunmer kam die Reise aber viel länger vor.
Willkommen in Ald'ruhn, Reisender. War der Aufenthalt im Nirgendwo angenehm? fragte die schneidende Stimme einer Altmerin, die ihn am Ende seiner Reise empfing.
Danke der Nachfrage, es war ausserordentlich... befreiend.
In der Tat war der Teleport befreiend für Revan. In der Zeitspanne, als er sich im ... Nichts, wie die Altmerin so schön sagte, befand sah der Dunmer die Sache klarer. Irgendwie schien ihm seine "Mission" nicht mehr so dringlich. Natürlich wollte er immernoch so schnell wie möglich das Artefakt in den Händen, oder besser: Die Kiste in der das Artefakt war, in den Händen halten. Jedoch ging ihm auf, dass es nicht mehr auf Sekunden ankam. Es war möglich, weiteste Strecken in Sekundenschnelle zurückzulegen, was also nützte es, sich dermassen zu beeilen? Der Grossmeister hatte noch nicht mal einen Drittel seines Lebens hinter sich. Da kommt es auf Sekunden nicht an, dachte er sich.
Die Altmerin blickte ihn fragend von oben herab an.
Etwas nicht in Ordnung, verehrter Herr? Soll die Reise noch weitergehen?
Nichts dergleichen. Lebt wohl.
Nachdem Revan seinen Kopf wieder aus dieser unangenehmen Postition, die man immer einnehmen musste, während man mit einem Altmer sprach, erlöst hatte, verliess er den Teleportraum.
Irgendwie waren die Dunmer doch die wahren Elfen. Altmer sind zu gross und zu zerbrechlich, während die Bosmer zu klein und plump waren.
Doch weitaus schlimmer als fremdländischen Elfen empfand der Grossmeister die Anwesenheit des Kaiservolks auf Resdayn. Menschen! Kurzlebig und schwach. Jedoch hatte er in Draven erkannt, dass auch Menschen durchaus sympathisch sein konnten.
Er musste sich gegenüber zugeben, dass seine Abneigung Menschen gegenüber hauptsächlich von den Nord herkam. Wieviele von diesem Volk, das einst das alte Resdayn der Chimer und Dwemer überfallen hatte, standen wohl auf den Strassen seiner Heimat, praktisch nackt und angeblich ausgeraubt?
Er hing in letzter Zeit zu sehr seinen Gedanken nach. Kopfschüttelnd verliess er die Magiergilde in Ald'ruhn. Kaum hatte er die Tür geöffnet, schlug ihm ein heisser roter Wind entgegen. Aschenstürme. Er war zuhause.
Sogleich wandte er sich gen Osten und marschierte, sich gegen den Wind stemmend, in Richtung Geisterpforte.
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Mythos
Ort: Ald'ruhn - Geisterpforte
Der Aschensturm verrichtete seine Arbeit gut: Die Leute, welche sich noch auf der Strasse befanden, taten gut daran, so schnell wie möglich in ihre Häuser zu kommen. Aschenstürme waren nichts unübliches, dementsprechend waren die Personen des Aschlandes gut auf diese Naturereignisse vorbereitet. Revan als Ratsherr des Hauses Redoran war mit dem Klima in dieser Region ebenfalls bestens vertraut. Er hüllte sich tief in seinen Umhang und schritt unbeirrt weiter. Allzu lange dauerten diese Stürme nie.
Schon hatte er das Tor der leergefegten Hauptstadt des Redoran-Gebiets hinter sich gelassen und sah die Zinnen der Buckfalter-Legion, die sich langsam aus dem Sturm herauslösten.
Keine zehn Meter vor sich sah der Grossmeister der Morag Tong einen Dunmer, der sich in dem stäubenden Sand förmlich zu suhlen schien. Er hatte seltsam rotes Haar, und einen nackten Oberkörper. Ihn mit einem abschätzigen Blick bedenkend wollte Revan vorbeigehen.
Plötzlich wandte sich der Mann an den mächtigen Dunkelelfen, dem der Sturm ebenfalls nichts auszumachen schien.
Der rothaarige Dunmer hatte gläserne, abwesende Augen und einen vollkommen emotionslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Das sechste Haus wird stärker.... Fürst Dagoth Ur hat nur geschlafen... Aber er ist zurückgekehrt...Folgt seinem Ruf..
Wie bitte?
Der unserigen sind viele, Herr. Fürst Dagoth Ur wird uns erlösen..
Unglaublich! Ein verträumter Dunmer, der offensichtlich den Verstand verloren hatte. Hatte er das wirklich? Vielleicht war es ja wahr, was er erzählte... Das würde sich auch mit elpedes Erzählung decken.
Fürst Dagoth Ur ist erwacht? Er lebt wieder?
Jawohl Herr, Fürst Dagoth ist zurückgekehrt.. Schliesst euch uns an.. Werdet wie wir..
Er wollte es eigentlich nicht laut sagen, aber angesichts der Neuigkeiten bemerkte er geistesabwesend, den Aschensturm mittlerweile völlig ignorierend.
Das fehlte mir gerade noch. Den ganzen Tag halbnackt in der Landschaft stehen und fremde Leute anzulabern..
ARRRGHH!!! FREVEL!!! Der Andere schien vollkommen übergeschnappt zu sein. Er zückte eine primitive Keule, vermutlich aus Chitin und attakierte den Grossmeister.
Schneller als es der verträumte Dunmer hätte wahrnehmen können, hatte Revan seinen Krummsäbel Blaues Licht in der rechten Hand. Er schwang ihn mit einer solchen Leichtigkeit und Anmut, wie es nur ein jahrelang trainierter Kämpfer fertig bringen konnte. Der scharfe Krummsäbel, neben Revans anderem, Eistod, der vermutlich schärfste und wertvollste Krummsäbel Tamriels sauste durch die Luft und schnitt die Chitin-Keule wie ein Blatt Bittergrün entzwei.
Der angreifende Gegner schien dies weder zu bemerken, noch zu stören. In einer Art Kampfrausch, wie es Revan nur von den unzivilisierten Nord her kannte, stürmte er weiter und lief in den stoisch ruhigen Grossmeister hinein.
Der rothaarige Dunmer kam leicht aus dem Gleichgewicht und wurde von Revan unsanft nach hinten gestossen.
Weshalb habt ihr mich angegriffen? Sprecht!
Vom Boden her sah der besiegte Dunkelelf seinen Gegner an, immer noch mit demselben verträumten Blick. Er schien die Worte Revans nicht zu bemerken. Er stand auf und trat gleich darauf nach Revan. Dieser aber zog das tretende Bein nach oben, sodass der Andere gleich wieder hinfiel.
Weshalb?!
Doch sein Gegner hielt nichts von Konversation. Ein weiteres Mal schlug er nach dem Grossmeister der Morag Tong, dem es langsam aber sicher zu bunt wurde. Er schlug mit seiner linken Faust hart auf das Gesicht seines Gegners, der nun ohnmächtig nach hinten fiel. Er wollte ihn nicht töten. Es war nicht seine Art, wehrlose Gegner hinzurichten.
Langsam, über das, was der seltsam anmutende Dunmer gesagt hatte, nachdenkend zog Revan weiter durch den Aschensturm, der allmählich schwächer zu werden schien.
Nun, irgendwie war die Situation komlplizierter als zuvor.
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Mythos
Ort: Ald'ruhn - Geisterpforte
Der Aschensturm hatte sich mittlerweile gelegt und die Kagouris kamen langsam wieder aus ihren Höhlen hervor, welche sie in windeseile aufgesucht hatten. Vergnügt tollten zwei der Kaghouri-Kinder miteinander.
Kaum zu glauben, dass aus diesen niedlichen Geschöpfen mal so kranke Kreaturen werden, die einen Wanderer angereifen, dachte sich Revan.
Doch diese Feststellung sollte ihn nur von seinen eigentlichen Gedanken ablenken. Doch sie schaffte es nicht.
Immer wieder kam ihm der Satz in den Sinn, der sich so tief in seinem Gedächtnis eingebrannt hatte: "Fürst Dagoth ist zurückgekehrt".
Dagoth Ur schickte seine verpesteten Heerscharen nach Vvardenfell, die glücklicherweise durch den Geisterwall aufgehalten wurden. Revan war sich sicher, dass Dagoth Ur diese Wesen befehligte und vom roten Berg aus kommandierte.
Er stieg einen Pfad hinauf, der auf einen kleinen Hügel führte. Direkt links war der Geisterwall, ein seltsames Gebilde magischer Macht, erschaffen, um die Pest einzuschliessen.
Sollte er eigentlich bis zur Geisterpforte gehen? Er könnte doch mit Levitation gleich hier über den Wall schweben. Er mochte die Geisterpforte ohnehin nicht. Überall diese Ordinatoren, die Tag und Nacht das Tribunal priesen..
Kaum hatte er das gedacht, versuchte er wenige Worte zu sagen. Doch sein Hals war vollkommen trocken, noch vom Aschensturm. Er hatte es gar nicht bemerkt. Schnell trank er zwei Schlücke Wasser aus seiner Flasche und sprach den Levitationszauber. Schon schwebte er völlig schwerelos über den Geisterwall. Als er am höchsten Punkt angekommen ist, liess er seinen Blick über die Landschaft schweifen. Wie schön doch selbst das karge Aschland war, wenn man es mit dem trostlosen Berg hinter ihm verglich.. Langsam sank Revan auf der anderen Seite wieder herunter. Als er am Boden ankam, und der Levitationszauber noch anhielt, packte er jenes Amulett, das er bereits zum öffnen eines seltsamen Briefes benutzt hatte. Er liess den Magie-bannen Zauber wirken und machte sich auf den Weg.
Allerlei Monster hielten sich innerhalb des Geisterwalls auf, weswegen Revan auch seinen kostbaren Bogen hervorholte. Taulmaril, der Herzsucher. Er legte einen der silbernen Pfeile ein und suchte die Gegend ab. Sofort erwies sich diese Vorsichtsmassnahme als gerechtfertigt, als ein Hunger von links herangerannt, oder wie man dieser Gehart sagen soll, kam. Der Grossmeister zielte gut und schoss seinen Pfeil ab. Dieser traf mit einer solchen Wucht auf die Brust des Hunger, dass er in einer grotesken Art nach hinten katapultiert wurde und tot aufschlug.
Revan lenkte seine Schritte nach Norden und begann von neuem zu gehen. Sein Ziel war die Dwemer-Ruine Odrosal, in welcher er mit seiner Suche beginnen wollte.
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Mythos
Roter Berg - Dwemerruine Odrosal
Es schien, als wäre der Luft jedes Leben entzogen worden. Heiss, trocken und absolut gleichmässig trieb sie den Sand und Staub vom Berg hinab direkt in Revans Gesicht. Dieser hüllte seinen Umhang noch mehr um sich, was aber nicht viel brachte. Es war, als ob ihn der Berg vom weitergehen abhalten wollte. Doch was ein Grossmeister ist, lässt sich von einer Mütze voll Wind, wie Revan murmelte, nicht von seinem Vorhaben abbringen.
Die Sandkörner fuhren wie Nadelspitzen in die ebenholzfarbene Haut des Dunmers, der einsam und alleine den Berg bestieg. Mittlerweile war die Sichtweite auf knapp 100 Meter gesunken. Ausser dem Pfeifen des Windes war keinerlei Geräusch zu hören, nur ganz selten ein in der Ferne kreischender Klippenläufer, wobei sich Revan nicht sicher war, ob er sich dieses Geräusch nur einbildete.
Nun wurde der Berg so steil, dass ein einfaches Klettern nichts mehr nutzte. Der Grossmeister benutzte seinen Levitationszauber und schwebte das steile Stück hinauf. Als er oben angekommen war, schlug ihm eine ungeheure Hitze entgegen, die trotz der natürlichen Feuerresistenz der Dunkelelfen sehr warm erschien. Ein Angehöriger einer anderen Rasse hätte vermutlich längst das Weite gesucht. Leicht amüsiert dachte Revan an einen halbnackten Nord, der sich in diese Gegend verirren sollte.
Das Lachen verging ihm aber schnell wieder, als ein Stoss heisser Luft ihn fast von dem Plateau zu stossen drohte. Die ausgezeichnete Balance des Dunmers hielt ihn jedoch sicher oben.
Unten brodelte die Lava des Vulkans. Hier unten, tief unter dem Vulkan selbst sollte Dagoth Ur sein Dasein fristen..
Revan überkam der Wunsch, mal nachzusehen, ob die Gerüchte stimmen. Nur seine Vernunft hielt ihn von diesem Vorhaben ab. Odrosal musste sich nun südöstlich von seiner Position befinden. Sein Orientierungsvermögen half dem mächtigen Dunmer, sich instinktiv in die richtige Richtung zu wenden. So steil war der Berg an dieser Stelle, dass der Grossmeister einen beherzten Sprung wagte. Im Fall sprach er mit stoischer Ruhe einen Zauberspruch, der ihn langsam und sicher nach unten gleiten liess. Er konnte seine Schritte noch soweit lenken, dass er zu der Dwemerruine trieb, die er zu besuchen beabsichtigte.
Unten erspähte er mehrere Monster, zweifelsohne daedrischer Herkunft. Ein Ogrimtitan stapfte langsam über die Steine, wo die sprunghaften Schrittchen eines Clannbann ausserordentlich graziös anmuteten.
Der Grossmeister der Morag Tong holte Taulmaril, den er zu diesem Zwecke bereit gemacht hatte, von der Schulter und legte gleich zwei Pfeile ein. Nur den Bruchteil einer Sekunde später bohrten sich zwei Pfeile mit tödlicher Genauigkeit in den Kopf des Titanen. Ehe der Clannbann reagieren konnte, durchbohrte ein Pfeil seine harte Kopfplatte und liess ihn tödlich verwundet zu Boden sinken. Wenig später sank auch Revan zu Boden, einen weiteren Pfeil eingelegt und die Umgebung beobachtend. Nichts.
Diese Dwemerruinen waren alle gleich aufgebaut. Revan musste nicht lange suchen und er fand eine Kurbel, welche die schwere runde Tür aufschwenken liess. Eine halbe Minute später befand sich der Dunkelelf in der ehemaligen Dwemerfestung Odrosal.
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Mythos
Ort: Dwemerruine Odrosal
Seltsame Geräusche waren zu hören, als ob die Maschinen immernoch in Betrieb wären. Die Luft war stickig und warm. Revan setzte seine schweren Stiefel vorsichtig auf den Boden. Fast ehrfürchtig betrachtete er diese Ruine. Obwohl er schon in vielen Dwemerruinen gewesen war, hatte diese hier etwas besonderes an sich.. schwer zu erfassen.
Der Grossmeister trat die Treppe herab und sah sich in dem kleinen Raum um: Schränke standen herum, Stühle und Kommoden, eine Leiche... Eine Leiche? Revan eilte zu der am Boden liegenden Person, ein Dunmer, wie er feststellte. Das Blut in seinem Gesicht und den Händen war verkrustet, also offensichtlich schon älter.
Revan begab sich tiefer in das Gewölbe hinein, das wie ausgestorben schien. Nirgends ein Laut, ausser dem monotonen Geräusch dieser Dwemermaschinen, nirgends das Anzeichen eines Lebewesens. Hier und da lag ein Häufchen Asche, das von einem Aschenguhl oder einem Schläfer oder ähnlichem hätte entsanden sein können, aber nichts lebendiges war zu bemerken.
Immer weiter führten die verwinkelten Gänge in die Tiefe der Ruine, bis Revan schliesslich den untersten Raum erreicht hatte, aus welchem ihm eine Welle eines seltsamen Geruches entgegen kam.
Ein Blick nach links zeigte ihm einen Schrank und ein Regal mit diversen Waffen. Als der Grossmeister seinen Kopf mit den glühend roten Augen nach rechts wandte, fiel ihm sofort eine grosse Gestalt auf, welche mit dem Kopf auf den Boden gerichtet da lag. Zahlreiche Schnittwunden liessen vermuten, dass dieses Geschöpf tot war. Trotzdem legte Revan eine Hand auf seinen Krummsäbel Blaues Licht, um im Notfall vorbereitet zu sein. Mit dem linken Fuss stiess er sanft an die Seite des Toten, der sich daraufhin nicht bewegte. Fast schon beruhigt drehte Revan die Gestalt auf den Rücken, um nachzusehen, was es ist. Als er das Gesicht sah, fühlte er sich in die Erinnerung zurückversetzt, als er in einer anderen Ruine innerhalb des Geisterwalls, in Kagrenacs Bibliothek gewesen war. Dasselbe Wesen hatte ihn nach einem harten Kampf mit eben diesem starren Blick angeschaut, obwohl es schon längst tot war. Ein Aschenvampir. Revan tat einen Schritt zurück und liess seinen Blick schliesslich von dem toten Vampir ab. Ganz hinten im Raum stand eine Art Schrein, auf dem nichts mehr zu sehen war. Interessiert untersuchte der Dunmer den Schrein. Es fehlte etwas in Form eines Schwertes oder etwas Ähnlichem... Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Seelenklinge! Hier musste Keening gelagert gewesen sein. Plötzlich ergab die Situation in der Ruine Sinn: Die Mitglieder der Cammona Tong unter elpede war in dieser Ruine und hatte die Seelenklinge geborgen. Ein Aschenvampir fiel ihnen zum Opfer.. Der tote Dunmer im Obergeschoss..
Eines stand fest: Der Seelenhammer, auf dessen Suche Revan war, konnte sich nicht hier befinden, sonst wäre er schon von elpedes Trupp gefunden worden.
Ein wenig enttäuscht über den zwischenzeitlichen Misserfolg verliess der Grossmeister, ohne die Waffen im Regal eines weitern Blickes zu würdigen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sie noch ein wenig näher zu inspizieren. Doch gegen Taulmaril und seine beiden Krummsäbel, das Flammenschwert nicht zu vergessen, konnten sich sowieso nur wenige andere Waffen behaupten, was Verzauberung und Stärke anbelangte.
Als er die schweren Tore der Ruine öffnete, wirbelte ihm sofort der rote Staub entgegen, welcher den roten Berg völlig einhüllte.
Sein nächstes Ziel war nach einem kurzen Blick auf die Karte klar: Ruine Vemynal.
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Mythos
Ort: Roter Berg, Ruine Vemynal
Langsam gewöhnten sich die Augen des Dunkelelfen wieder an die Helligkeit der Aussenwelt. In Wahrheit hatten sich aber nur die Farben geändert, vom dunkelbraun der Ruine zum Wüstenrot des roten Berges. Doch während die Dwemerfestung eine gewisse Faszination an sich hatte, war der Berg einfach nur unangenehm. Die ganze Umgebung hier stank nach Schwefel und Tod.. Vor dem Eingang stand eine riesige Armbrust, mit der sich die Dwemer gegen Angreifer, damals die Chimer, zur Wehr setzten.
Warum war das damals so ausgegangen, fragte sich Revan. Warum nur konnten die beiden Völker nicht den Frieden wahren, welcher sich beim Einfall der barbarischen Nord über Resdayn gelegt hatte? Die Chimer und Dwemer hätten auf ihre Kriegsführer hören sollen, vor allem auf den weisen Nerevar des Hauses Indoril. Der einzige noch lebendige Nachkomme dieses Fürstenhauses, elpede, tat immerhin etwas, um die damalige Freiheit der Völker Resdayns wieder zu erlangen. Das war es, was den Grossmeister der Morag Tong schliesslich dazu gebracht hatte, selbst etwas zu unternehmen.
Aber was war eigentlich sein Ziel? Was würde er tun, wenn er den Seelenhammer gefunden hatte? Revan wusste keine Antwort auf diese Frage. Zum Führen des Hammers und der Seelenklinge war das dritte Artefakt, der Seelenschutz vonnöten. Diesen Hammer zu verwenden kam also nicht in Frage, jedenfalls nicht, bevor der sagenumwobene Handschuh gefunden wurde. Aber selbst wenn man alle drei Artefakte Kagrenacs zusammen hatte, was sollte man tun? Dagoth Ur töten? Einen Gott töten? Immerhin wäre es so möglich Resdayn die innere Sicherheit zurückzugeben. Was aber dann? Das Kaiserreich würde immer noch die herrschende Macht auf dem Dunkelelfenkontinent sein, ohne wenn und aber. Vielleicht konnte man der Bevölkerung so aber zeigen, dass ein Sieg, egal welcher Art, möglich war.
Auf einmal schien Revan sein Vorhaben absolut sinnlos. Wozu riskierte er hier sein Leben? Dies tat er nämlich eindeutig, hatte er nur durch Zufall den Kampf mit einem Aschenvampir vermeiden können. Wären elpedes Jungs nicht schon da gewesen, hätte der Grossmeister den Kampf austragen müssen. Moment mal.. sooo gefährlich konnte der Vampir nicht sein, wenn nur ein Toter dort gelegen hatte. Doch gleichzeitig erinnerte er sich an die Blutspuren, die aussahen, als ob einige Personen tot herumgeschleift wurden. Die Dunmer wollte ihre toten Kameraden nicht dort lassen und sie unter Umständen zu grausamen Kreaturen gedeihen lassen, also hat man sie mitgenommen.
Nach dieser Erfahrung schien es unwahrscheinlich, dass die Truppe einen weiteren Kampf gegen einen Aschenvampir riskiert hätten. Höchstwahrscheinlich gab es also einen weiteren dieser üblen Genossen, der in der Ruine Vemynal wartete, Revans Ziel.
War es nötig, sich in eine solche Gefahr zu begeben, nur um ein Artefakt zu bergen, was ihm sowieso nichts nützte? Eigentlich nicht, dachte sich der Grossmeister, und geleitet von dieser Eingabe begann er mit dem Abstieg, den Berg hinab.
Er war so völlig in Gedanken versunken, dass ihm überhaupt nicht auffiel, wohin ihn seine Schritte trugen. Erst als mit einem tiefen Grunzen ein seltsames, über und über mit Tentakeln versehenes Biest auflauerte, schreckte der Dunmer auf. Das musste ein sogenannter erleuchteter Schläfer sein. Sofort flitzte ihm das Flammenschwert in die Hände und fuhr mit einem lauten Zischen nach vorne. Kurz bevor es den Gegner treffen konnte, schlug dieser seine Tentakel nach dem Schwert. Ob der Schärfe und des aufflammendenden Feuers wurden die Tentakel entweder verbrannt oder abgeschnitten. Das Schwert schnitt nach vorne in den Körper des Gegners und liess diesen zusammenzucken. Schnell erledigte Revan den Rest des Geschöpfes, das anschliessend mit einem Lichtblitz zu Boden fiel... oder auch nicht. Es war nur noch ein Häufchen Asche zu sehen, das übrig blieb. Der Grossmeister schüttelte den Kopf, was er überhaupt sehr oft tat, und blickte geradeaus. Vor ihm ragten Türme aus Metall aus dem Boden.. Eine Dwemerruine, Vemynal.
Sein Unterbewusstsein hatte ihn hierher getragen.. Revan erkannte, das er gar nicht weggehen wollte, dass er diese Sache mit dem Hammer durchziehen wollte.
Er setzte sich auf ein Rohr, derer es zahlreiche gab in der Umgebung einer Dwemerruine und dachte nach.
Er dachte an Jarlaxle, an Draven und seine Freunde innerhalb der Assasinengilde. Er war zweifellos einer der mächtigsten Bewohner dieses Kontinents. Und dies war er nicht nur ob seines Berufes, sondern auch aufgrund seiner Fähigkeiten: Ein begnadeter Kämpfer mit zwei Krummsäbeln, einer sagenhaften Wendigkeit und Schnelligkeit, und ausserdem mit einem grossen Repetoir von mächtigen Zaubern.
War er also nicht dazu verpflichtet, etwas zu tun? Viele konnten wegen ihrer beschränkten Kampfkraft nichts tun, auch wenn sie es gerne täten. Ihm, fehlte diese Kraft aber genauso wenig wie der Willen, etwas zu verändern. Nur schien ihm dieses Vorhaben so sinnlos, da kein Ergebnis herbeigeführt werden könnte, das ihn befriedigen könnte.
Nein! Er schlug sich auf das mit einer daedrischen Beinschiene bedecktes Knie. Nein! rief er noch mal.
Ich kann nicht weiter in Vivec, oder unter Vivec sitzen, ohne etwas zu tun. Ich kann nicht immer hoffen, dass der tote Kriegsfürst Nerevar zurückkommt und uns alle vom Joch des Kaiserreichs befreit. Ich muss selbst etwas tun, um dieses Ziel zu erreichen! Für ein freies und friedliches Resdayn!
Die Motivation war zurückgekehrt. Der redoranische Ratsherr trat mutig in die Ruine Vemynal ein. Sollte hier ein Aschenvampir lauern, würde er ihn niederstrecken, wie er es schon bei dem anderen gemacht hatte – nun gut, damals hatte ihm der Zufall etwas geholfen, konnte er den Vampir doch mit Hilfe eines Tricks in die nahe Lavagrube schubsen. Ob diese Gegebenheit wieder existierte in dieser Ruine, wagte Revan zu bezweifeln.
Schon nach dem Öffnen des Tores schlug ihm ein fauliger Gestank entgegen, es roch nach Tod. Hier war nichts so ruhig wie in Odrosal, nein hier war ein Bewohner. Ein unsagbar böses Geschöpf, man konnte es förmlich spüren. Revan hatte diese grauenvolle Atmosphäre bisher nur einmal in seinem Leben erfasst, genau damals in Kagrenacs Bibliothek – beim anderen Aschenvampir.
Etwas positives konnte er dieser Tatsache ja entnehmen: Wenn der Seelenhammer hier zu finden war, dann war er eindeutig noch da, sonst wäre der Vampir tot.
Ohne zu zögern begab sich der Redoraner tiefer in die Ruine hinein. Zwei Flammenatronarche fielen nach kurzem Kampf dem Krummsäbel Eistod zum Opfer, der die beiden Feuergeschöpfe der Finsternis mit ihrer grössten Angst konfrontierte – dem Eis.
In einem kleinen Seitenraum fand Revan einen toten Körper liegen, an den sich eine wunderschöne Glasvulkanrüstung schmiegte. Vor dem Toten, es war ein Dunkelelf, stand ein seltsam anmutendes Kreuz, auf welchem die gesamte Habe des Toten befand. Ein wunderbares Schwert lag neben dem Toten, was eindeutig auf die Identität eines Helden schliessen liess.
Keineswegs entmutigt machte sich der Grossmeister weiter voran und steig immer tiefer ins Erdinnere. Mehrere Monster versuchten ihn erfolglos aufzuhalten, bis er vor einer grossen Tür stand, eindeutig die Tür zu dem Vampir, sofern sich der Dunmer nicht täuschte. Im Raum, wo er sich jetzt befand, lagen zahlreiche Leichen, offenbar alles Opfer des Vampirs hinter der Tür.
Er überprüfte seinen Besitz, um bestens auf einen allfälligen Kampf vorbereitet zu sein. Seine Krummsäbel hingen jederzeit gut erreichbar an seiner Hüfte, das Flammenschwert sicher auf dem Rücken. Sein wertvolles Amulett, welches er vom ehemaligen Erzmagier Trebonius (von dessen Tod der ansonsten bestens informierte Dunkelelf noch nichts erfahren hatte) erhalten hatte, legte er sich um den Hals, um es bei Bedarf verzögerungsfrei einzusetzen. Seine wertvollsten Ringe streifte er sich über die Finger, darunter auch sein Lebensring für dessen Herstellung er eine mächtige Summe hatte hinblättern müssen, der aber jeder einzelne Drake wert war. Der Ring, welcher er dem letzten Aschenvampir abgenommen hatte, wandte er nun an und spürte sofort, wie seine Resistenz gegen alle Elementarzauber um ein vielfaches gestärkt wurde.
Gerade, als Revan ein letztes Mal tief durchschnaufen wollte, drang eine tiefe, unangenehme Stimme durch die schwere Tür.Wollt Ihr nicht langsam eintreten, Fremder?Revan öffnete die Tür, die zu seinem Erstaunen leicht war, wie eine Feder und trat in den Raum. Ganz am Ende des langen Zimmer sass auf einem Stuhl eine Kreatur, monströser, als jede Andere, die der Grossmeister je gesehen hatte.. Und er hatte eine Menge gesehen. Der andere Aschenvampir erinnerte im Vergleich mehr an ein Püppchen, wenn man diesen hier betrachtete.
Der Aschenvampir war gut drei Fuss grösser als der Grossmeister und hätte selbst einem Altmer locker auf den Kopf spucken können. Des weiteren hatte der Vampir leuchtend rote Augen, die weniger Augen, als viel mehr glänzende Höhlen glichen. Kräftige, muskelbepackte Arme und Beine, fielen sofort auf. Eine seltsame Frisur bedeckte das Haupt dieses furchterregenden Gegners. Die einzelnen Finger des Aschenvampirs, bewegten sich unablässig auf und ab, als wollten sie ihr Opfer sofort zerfleischen.
Auf einmal stiegen Zweifel in Revan hoch, ob er nicht doch hätte heimkehren sollen. Dieser Gegner war riesengross, kräftig und sicherlich auch magiebewandert. Doch es gab kein Zurück, der Aschenvampir würde ihn nicht gehen lassen.
Was lässt Euch die Frechheit besitzen, die Ruhe von Dagoth Venym zu stören? Der Aschenvampir legte viel Kraft in seine Stimme und liess den Grossmeister noch kleiner erscheinen. Dagoth Venym! Diese Aschenvampire mussten die Beraterschar des verrückten Gottes Dagoth Ur sein..
Es kamen schon viele deiner Art, Dunmer, ich habe sie alle gefoltert und getötet.. Doch sehne ich mich nach Konversation. Weshalb seid Ihr hier?Diese eindeutige Lüge traf den Grossmeister. Was für eine gemeine Art, einen Todgeweihten auf seinen Untergang vorzubereiten. Der Grossmeister fühlte, wie sich seine Hoffnung zu verabschieden begann. Dagoth Venym hatte sicherlich vor, ihm Angst einzujagen. Doch Revan liess sich nicht einschüchtern. Er riss sich zusammen, um seine Stimme nicht brechen zu lassen.
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Mythos
Ort: Ruine Vemynal
Mein Name ist Revan Baenre.
Dagoth Venym blickte den Dunmer, der sich eben vorgestellt hatte, ein wenig bemitleidend und ein wenig fragend an. Sollte man euch kennen?
Ich bin der Grossmeister der Morag Tong, falls das Euch etwas sagt. Es würde mich zwar wundern, da man in einer solchen Höhle kaum irgendetwas mitbekommt, oder?
Soso. Ihr seid also der Anführer einer Gruppierung, die mit dem Feind paktiert und so alle Dunmer verrät... Interessant.
Das der Aschenvampir die Morag Tong kannte, erstaunte deren Grossmeister dann doch ein wenig. Vor allem aber ärgerte es ihn, als Verräter angesehen zu werden. Da er ohnehin nichts mehr zu verlieren hatte, gab er mit lauter, aber fester Stimme zurück.
Ich paktiere nicht mit dem Feind, elende Kreatur, ganz im Gegensatz zu Euch! Ihr steht mit Dagoth Ur im Bunde und bringt Unheil über Resdayn!
Nicht im Mindesten beeindruckt gab der Aschenvampir zur Antwort.
Wer sagt Euch das, Grossmeister?
Das verwirrte den Ratsherr der Redoran nun doch ein wenig. Natürlich ist er mit Dagoth Ur im Bunde.. oder etwa nicht? Doch Revan durchschaute das Spiel seines Gegenübers. Er wollte mit ihm spielen und Spass an Revans Unsicherheit haben.
Ihr seid eine widerwärtige Kreatur, Vampir. Ich werde stolz sein können, Euch vernichtet zu haben!
Der Aschenvampir brach in ein schallendes Gelächter aus, wurde aber wie auf Knopfdruck wieder ernst.
Ihr, mich besiegen? Ihr kleiner Dunmer? Seid nicht anmassend. Ich könnte Euch mit dem Schnippen meines Fingers in die Ecke des Raumes schleudern, sodass Eure Schädeldecke zerspringt!
Um dieser Drohung Nachdruck zu verleihen blickte er den Grossmeister mit seinen hypnotisierenden Augen an, aus denen der pure Hass sprach.
Ihr seid jämmerlich und meine Zeit nicht wert. Bereitet Euch auf ein grausames und langsames Ende vor, Grossmeisterchen.
Der Aschenvampir fixierte den Dunkelelfen und liess seine Hände umherschwirren, scheinbar ohne jede Koordination. Doch plötzlich griff er hinter sich und schleuderte einen Wurfpfeil auf den Grossmeister.
Revan, dessen Reflexe nach knapp 200 Jahren Training immer aufs äusserste geschärft waren, duckte sich instinktiv. Der Aschenvampir warf bereits den nächsten Pfeil, dem Revan gekonnt, und einigermassen mühelos auswich, indem er zur Seite sprang.
Dagoth Venym merkte offenbar, dass dieser Gegner kein einfaches Opfer war und stellte seine Wurfpfeil-Attacke ein.
Revan nutzte diese Gelegenheit und stürmte mit seinen beiden tödlichen Krummsäbeln auf den Aschenvampir los. Dieser setzte zu einem gewaltigen Hieb an, verfehlte Revan aber knapp. Die beiden Krummsäbel preschten vor und glaubten, zwei schnelle Stiche gegen den Körper des Gegners zu führen. Venym liess seine Hand nach unten zucken und schlug Revans Arme zur Seite. Dies geschah mit einer solchen Geschwindigkeit, dass selbst der Grossmeister keine Zeit mehr hatte, um auszuweichen. Seine Krummsäbel wurden zur anderen Seite des Raumes geschleudert, während Revan mit einem dumpfen Schmerz zu kämpfen hatte.
Dies wird Euch lehren, mich anzugreifen, Ihr Narr!
Ein triumphierendes, boshaftes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Ungetüms. Doch der Dunkelelf wäre nicht der Grossmeister geworden, hätte er nicht zahlreiche Tricks in der Hinterhand. Unter seinem Umhang holte er geschickt das Flammenschwer hervor und setzte damit zu einem Hieb an. Venym grinste ihn währenddessen nur an und liess den Schlag geschehen. Eine klaffende Wunde zierte einen Bruchteil einer Sekunde später seine Flanke. Immer noch lächelte Venym. Der Hieb schien ihm nicht das geringste auszumachen. Revan tat einen Schritt zurück, überlegend, ob dies nun ein überraschtes Lächeln war, oder ein echtes. Es stellte sich heraus, dass das Lächeln keineswegs gespielt war: Dagoth Venym bereitete einen Zauber vor und bewegte seine Hände in einer vollkommenen Harmonie.
Schnell eilte der Grossmeister zu seinen beiden Waffen und hob sie auf. Von hinten rauschte schon ein grosser Feuerball heran. Nun war es an Revan, seinen Gegner anzulächeln, denn Elementarzauber, besonders Feuerzauber konnten ihm nichts anhaben. Der Feuerball traf mit einer Wucht auf den Dunmer, welche ihn nach hinten taumeln liess.
Natürlich, Grossmeisterchen... Feuerresistenz der Dunmer...
Ein weiteres Mal bereitete der Aschenvampir einen Zauber vor, von dem Revan sich sicher war, dass es kein Feuerball mehr sein würde. Er nutzte den scheinbar günstigen Moment und attackierte seinen Gegner erneut. Er konnte ihn erfolgreich beim Zaubern stören, als dieser wieder zu einem Hieb ausholte und seine Magie damit verpuffen liess. Nun war es an Revan, einen Zauber zu benutzen. Er schleuderte einen Eisstrahl auf seinen Feind, dem dies aber nichts auszumachen schien. Etwas irritiert liess der Grossmeister einen weiteren Eisstrahl auf Venym los, diesmal aber mit einem Anfälligkeitszauber für Eis versehen. Dieser Zauber tat seine Wirkung, denn Dagoth Venym schien irgendwie geschwächt.
Sofort rannte Revan auf ihn los und versuchte, mit seinen Krummsäbeln den Todesstoss auszuführen. Als er nur noch einen halben Meter von seinem Ziel entfernt war, wich Venym geschickt zur Seite aus. Eine Finte. Schmerzlich musste der Dunmer für diese Lektion bezahlen, als er einen gewaltigen Hieb in die Seite bekam, der ihn quer durch den Raum schleuderte.
Der Lebensring verrichtete nun seine Arbeit und stellte die Energie des Grossmeisters wieder her.
Mehrere Male griff er den Aschenvampir an, der entweder auswich, oder einen weiteren Hieb auf Revan niedersausen liess. Die Energie des Lebensringes war mittlerweile aufgebraucht und gewährte seinem Träger so keinen Schutz mehr.
Der Ratsherr der Redoran wurde langsam aber sicher erschöpfter und war durch die Nutzlosigkeit seiner Angriffe entmutigt. So schnell aber war er nicht zum Aufgeben zu bringen, also stand er wieder fest auf seine Füsse und trat seinem Feind gegenüber.
Endlich mal ein Gegner, der mich fordert. Ich gratuliere Euch, Grossmeisterchen, Ihr habt euch gut geschlagen. Doch nun ist es Zeit, diese Farce zu beenden.
Dagoth Venym sprach diese Worte mit einer derartig kalten Stimme aus, dass Revan keine Sekunde an der Wahrheit dieser Worte zweifelte. Keine Müdigkeit oder Erschöpfung war herauszuhören. Dieser Gegner war ihm über.
Als Ahnengeist würde er in dieser Ruine die kommenden Jahrhunderte überdauern, fürchtete Revan.
Nein! Der Grossmeister schüttelte den Kopf. Soweit würde es nicht kommen. Er schuf eine grosse Distanz zwischen sich und Venym, bevor er Taulmaril auspackte. Der Herzsucher, wie der Bogen auch genannt wurde, würde ihn niederstrecken. Der Grossmeister legte einen Pfeil ein und schoss ab. Die Wucht des Pfeils liess selbst Ogrimtitanen wie Bälle durch die Gegend spicken. Doch das Ergebnis seines Schusses entmutigte den Grossmeister endgültig. Keinen Schritt wankte er, Dagoth Venym, zurück. Er stand wie ein Fels in dem Raum, durch nichts zu verrücken.
Irgendwann musste doch auch ihm die Puste ausgehen.. Doch der Anschein machte sein Gegner ganz und gar nicht.
Ein wundervoller Bogen, Herr Baenre, er wird bei mir ein schönes neues Heim finden...
Der Redoraner dachte jedoch nicht daran, seinen kostbaren Bogen einer solch grauenvollen Gestalt zu überlassen. Er griff wieder an, doch diesmal geschickter. Er wich den Hieben aus, die er mittlerweile gut kannte und konnte sogar zwei Stiche ausführen, die seinen Gegner aber nicht zu beeindrucken schienen. Zwei weiteren Schwüngen der Arme musste Revan ausweichen, bevor er einen weiteren Schlag mit Eistod ausführen konnte.
Als er seinen Kopf wieder nach vorne ausrichtete, traf ihn ein Schlag mit solcher Wucht in die Schläfe, dass er ein weiteres Mal quer durch den Raum geschleudert wurde. Dunkelheit legte sich über den Geist des Grossmeisters. Revan Baenre war am Ende.
Sollte dies der Tod sein, fragte sich der Dunkelelf, kurz bevor er ohnmächtig wurde. Bin ich für eine gute Sache gestorben?
In dem Sekundenbruchteil, als er dalag, dachte er an seine Freunde, an Draven und Jarlaxle. Würden der Söldnerführer und auch elpede es schaffen, die Besatzungsmacht aus Resdayn zu vertreiben?
Konnten sie den Dunmern ihre Freiheit zurückgeben?
Endgültig legte sich nun die Dunkelheit der Ohnmacht über Revan. So ging es also mit ihm zu Ende, würde Dagoth Venym ihn doch sicherlich töten, während er wehrlos am Boden lag.
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Mythos
Ort: Ruine Vemynal
Aus dem schier endlos erscheinenden Schwarz wurde ein dunkles Blau und zahlreiche kleine helle Punkte schienen vorbeizuziehen. Revan erwachte aus einem seltsamen Zustand, konnte sich aber keinen Zentimeter bewegen, ebenso war er nicht in der Lage, seine Augen zu öffnen. Er spürte aber eindeutig, dass Dagoth Venym langsam näherkam. Sollte er also nur kurz ohnmächtig gewesen sein? Eine Wolke völliger Unwirklichkeit überkam den wehrlosen Dunmer.
Dem Grossmeister kam es wie Stunden vor, während sich innerhalb weniger Sekunden aus dem Dunkelblau eine Gestalt herauskristallisierte. Der Dunmer konnte nicht fassen, was er sah. Er konnte überhaupt nichts fassen, alles schien derart unwirklich. Immer klarer wurde die Gestalt.. Revan hätte der Atem gestockt, hätte er diesen noch steuren können. Obwohl er sie noch nie gesehen hatte, war ihm sogleich klar, wer diese Gestalt war. Sie hatte ein dunkles, aber schönes Gesicht und ein blaues Kleid an. Azura, die Göttin des Nachthimmels. Sie begann mit ihm zu sprechen..
Du darfst nicht sterben, Revan. Ich habe dich nicht hierhin entsandt, um dein Ende anzusehen. Wache auf, besiege deinen Gegner..
Was war denn das? Azura sprach zu ihn. Aber weshalb entsandt? Er war doch von selbst hierhin gegangen..
Ich spüre Eure Zweifel, Revan Baenre. Doch ich war es, die Euch den Drang zu Handeln eingegeben hat. Mein treuer Diener darf nicht sterben, denn ich wache über Euch. Benutzt Eure Schlauheit, zeigt, dass ich mich nicht in Euch getäuscht habe.
Azura verschwand langsam in diesen dunkelblauen Wolken, die immernoch alles bedeckten. Aus dem Blau wurde wieder Schwarz..
Der Grossmeister öffnete die Augen und sah, wie der Aschenvampir siegesgewiss auf ihn zumarschierte. Merkwürdig, hatte er dasselbe doch genau vorher gesehen, bevor er mit Azura gesprochen hatte... Oder hatte er sich das nur eingebildet, während sein Körper mit dem Tode rang?
Soso, der Grossmeister lebt also noch.. Interessant. In Euch steckt mehr Kraft, als man annehmen sollte. Doch dies ist nun Euer Ende.
Die kalte Stimme liess den Grossmeister zusammenzucken. Was sollte er nun tun? Wenn Azura, sofern es sie gab und sie mit ihm gesprochen hatte, recht hatte, konnte er seinen Gegner besiegen. Aber seine Waffen lagen am anderen Ende des Raumes, dort, wo er vorhin mit Venym gekämpft hatte. Was also tun?
Dagoth Venym baute sich zwei Meter vor Revan auf und liess seine beiden Hände rhythmisch vor und zurück gleiten, während er zweifellos einen mächtigen Zauberspruch rezitierte. Mit halbem Ohr nur hörte Revan die Formel und erschauderte vor ihrer Wirkung. Er würde mit totaler Blitzanfälligkeit und einem Elementarblitz zu kämpfen haben, wollte er überleben. Der Grossmeister wusste genau, dass er diesen mächtigen Spruch nicht überleben konnte, er war zu ausgezehrt.
Da fuhr es ihm wie ein Blitz durch den Kopf. Trebonius' Amulett!
Er drehte seinen Kopf gegen die Wand und wartete den Zauber ab. Venym begann zu lachen angesichts der Angst, die sein Opfer offensichtlich heimsuchte. Revan aber berührte sein Amulett und aktivierte so dessen Zauber.
Ihr wart mein bisher stärkster Gegner, Dunkelelf! Ich werde viel Spass daran finden, Euren Ahnengeist zu quälen... Hahahaaa!!!
Das wilde Lachen stopte aprubt, da die Beschwörung des Zaubers mittlerweiele abgeschlossen war. Man hörte ein zischen und ein Knastern, als tausende von Volt Spannung den Raum erfüllten. Der Blitz drang mit einer hohen Geschwindigkeit aus Venyms Hand und schoss auf den Grossmeister zu.
Als die Elektrizität des Zaubes den Dunmer hätte zerreissen sollen, drehte sie ab und schoss stattdessen auf Dagoth Venym zu.
WAS ZUM? AAAHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein grauenvolles Schreien des Aschenvampirs erfüllte die kleine Halle. Blitze zuckten mehrere Sekunden lang auf dem Körper des Vampirs herum und liessen ihn zucken. Schliesslich lag Venym am Boden. Revan liess sich keine Zeit und holte einen kleinen Wurfpfeil aus seinem Stiefel und schleuderte diesen auf seinen stark geschwächten Wiedersacher. Ein wiederholtes uhrtümliches Kreischen liess das Leben des schrecklichen Aschenvampirs ausklingen.
Mit letzter Kraft rezitierte Revan die Formel eines Wiederherstellungszaubers, der wieder etwas Lebensenergie in seinen schwachen Körper holte.
Beinahe ehrfürchtig blickte er sein Amulett an. Dank Trebonius Reflexionszaubers hätte er den Kampf überlebt.
Und noch ohne etwas anderes... Aber Revan war über diese Tatsache, sofern sie denn eine war, zu verwirrt, um klar darüber nachdenken zu können. Lieber schaute er sich in diesem Raum um.
Dort, wo Dagoth Venym zu Beginn gesessen hatte, verbarg sich etwas unter dem Stuhl. Aufgeregt zerrte der Grossmeister das Objekt, eine Art grosse Schatulle, heraus. Sie war verschlossen. Ein Zauberspruch weiter konnte er diese Kiste öffnen. Als der Deckel schon nur einen halben Zentimeter geöffnet war, leuchtete ein goldener Schein durch den Schlitz. Hastig öffnete Revan den Deckel ganz. Sein Herz machte einen Sprung, als er den Inhalt der Schatulle sah: Der Seelenhammer.
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Mythos
Ort: Roter Berg
Zweifelsfrei, es war der Seelenhammer. Obwohl Revan diesen noch niemals gesehen hatte, war er davon absolut überzeugt. Dieser brillant gearbeitete Griff und der wunderschöne Kopf des Hammers, gepaart mit der magischen Ausstrahlung liessen nur diesen Schluss zu. Es war ein Meisterwerk dwemerischer Schmiedekunst.
Der Grossmeister war gebannt von der Schönheit des Artefakts, musste aber daran denken, was mit diesem Stück gemacht wurde.
Almalexia, Vivec und Sotha Sil haben sich mit Hilfe dieses Hammers, der Seelenklinge und dem Seelenschutz göttliche Kräfte angeeignet.
Auf einmal blickte er voller Abscheu auf den Inhalt der Schatulle. Unrechtmässige Götter waren daraus entstanden, der grosse Fürst Nerevar musste sterben und nicht zuletzt wurde Dagoth Ur verrückt..
Er schlug den Deckel zu und nahm die Schatulle unter den Arm - ein bisschen unhantlich war das Ding ja schon. Anfassen durfte er es aber zu keiner Zeit, wenn er nicht einen schrecklichen Tod sterben wollte. Und davon hatte ihn Azura schliesslich bewahrt.
Revan trat schliesslich an die Luft, die ihn keineswegs erfrischte. Der trockene, staubige Wind fegte über den roten Berg und fand an der Ruine Vemynal ein Hindernis, welches er somit gänzlich einnebelte. Er liess sich davon jedoch nicht beirren und setzte sich auf eines der Rohre um Nachzudenken.
Was war passiert, als er dort unten lag und mit dem Tode rang?
Azura war ihm erschienen.. Konnte das sein? Die Zeit stand still, als sie mit ihm sprach, denn Dagoth Venym hatte sich keinen Zentimeter auf sein Opfer zu bewegt, als Revan ohnmächtig war. Konnte Azura etwa die Zeit anhalten? Nun, sie war ja eine Göttin, aber trotzdem.. Ausserdem: Warum sollte sich eine Göttin auf einen einzelnen Dunmer konzentrieren? Quatsch. Revan hatte sich das nur eingebildet.
Warum er aber nicht ohnmächtig geworden war, konnte er sich nicht erklären.
Wie auch immer, es gab nur eine Möglichkeit, um Licht in das Dunkel zu bringen. Er musste mit Azura sprechen, während er bei vollem Bewusstsein war. Doch wie nahm man Kontakt zu einer Göttin auf? Natürlich! An einem Schrein. Revan wusste auch genau, wo Azuras Schrein war. Wie von einem Kagouri gestochen (können die Viecher eigentlich stechen?) sprang der Grossmeister auf. Er rannte den Berg hinab, ja er rannte, bis ihm einfiel, dass er ja sein Morag Tong Amulett bei sich hatte. Nachdem er dieses aus seinem Umhang herausgeklaubt hatte, wandte er es sofort an. Sekunden später befand er sich in seinem Zimmer unterhalb der Arena in Vivec.
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Mythos
Ort: Vivec, Arena - Hauptquartier der Morag Tong
Erschöpft fiel der Grossmeister der Morag Tong auf sein Bett. Zwar hatte der Wiederherstellungszauber seine Lebensenergie wiederhergestellt, doch gegen seine Müdigkeit wirkte er nicht. Irgendwie war es aber keine physische, sondern eine psychische Müdigkeit, welche den Dunmer heimsuchte.
Bald wachte Revan auf. Genug geschlafen, dachte er. Sofort machte er sich zum Schrein der Azura auf. Die Reise dauerte nur kurz, was angesichts der grossen Distanz eher verwunderlich war. Die grosse Statue der Königin der Nacht ragte hoch auf und schien über das Meer zu wachen. Im Sockel der Statue führte eine Tür ins Innere des Felsens. Vorsichtig trat der Grossmeister ein. Die Statue in diesem Tempel stand dieser ausserhalb grössenmässig in nichts nach.
Endlich kommt Ihr, mein Held
ertönte eine weiche, freundliche Stimme, die von allen Wänden wiederhalte.
Ihr habt den Seelenhammer geborgen, Revan Baenre. Gebt Ihn mir.
Der Grossmeister war zu keiner Regung fähig, fast apathisch stand er da, fasziniert von der Milde der Stimme seiner Königin.
Gebt mir den Hammer, Revan. Jetzt.
Immer noch war der Dunmer nicht fähig, etwas zu sagen. Plötzlich wandelte sich die Stimme, versehen mit einem bedrohlichen Unterton.
Den Hammer, Revan. Sofort!
Wie gelähmt stand der Ratsherr der Redoran vor der riesigen Statue. Er konnte sich nicht bewegen, geschweige denn, den Hammer hervorzunehmen.
Narr! Freiwillig hättet Ihr mir dienen können. Doch Ihr wählt den Weg des Schmerzes!
Die Stimme verstarb, stattdessen füllte ein unheimliches Summen die Halle. Immer lauter wurde der Ton, immer lauter. Für die empfindlichen Ohren eines Dunmers wurde es langsam zuviel. Wie auf einen Schlag war jedes Geräusch verstummt. Nichts war mehr zu hören.
Dann wurde der Raum in ein rotes Licht getaucht, gleichzeitig in ein blaues und grünes. Feuer, Eis, Blitz und Gift schoss im selben Moment auf den Grossmeister zu und raubte ihm den Atem.
Schweissgebadet wachte Revan auf. Ein Traum. Ein Albtraum.
Oder nicht? War Azura vielleicht wirklich darauf aus, ihm den Seelenhammer abzunehmen?
Nur ein Besuch bei ihrem Schrein konnte diese Frage klären.
Entschlossen stand Revan auf, packte seine Sachen zusammen und verliess das Hauptquartier der Morag Tong.
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Mythos
Ort: Vivec, Schrein der Azura
Am einfachsten war sicherlich die Reise per Schlickschreiter nach Molag Mar. Deshalb schlenderte der Grossmeister der Morag Tong relativ gemütlich durch die riesige Stadt Vivec, die den Namen des Gottes selbst trug. Gott war Vivec. Doch einer der falschen Götter, wie Revan ihn anschaute.
Könnte er der Versuchung wiederstehen, der Vivec, Almalexia und auch Sotha Sil verfallen waren? Vivec bereut es ja inzwischen, wie er dem Grossmeister bei ihrem einzigen Treffen verraten hatte. Ein solches Treffen zwischen einem „normalen" Bürger und dem Gott Vivec war eigentlich ganz und gar nicht üblich, dank der guten Beziehungen Revans aber doch zustande gekommen.
Danach konnte der Grossmeister den Gott einigermassen verstehen, auch wenn er um den Fürsten Nerevar trauerte. Ebenso war Dagoth Ur verrückt geworden, alles wegen dem Herzen Lorkhans.
Die kaiserliche Invasion war dank Vivec einigermassen gesittet abgelaufen, sofern man dies von den niederen Menschen behaupten konnte.
Während er so nachdachte, hätte Revan die Ecke, welche das seitliche Ende des Fremdenviertels markierte, fast nicht bemerkt und wäre unversehens ins Meer gefallen. Zwei Passanten schüttelten den Kopf und wandten sich ab. Den Grossmeister interessierte das überhaupt nicht. Er legte ein wenig an Geschwindigkeit zu und erreichte bald den Schlickschreiter, welcher unweit des Fremdenviertels stand und somit optimal erreichbar war.
Der Ratsherr der Redoran grüsste den Schlickschreiterführer, der zu dem grossen, kaum überschaubaren Netz aus Agenten, welche für Revan arbeiteten, gehörte. Freundlich grüsste dieser den Grossmeister seiner Gilde, und wünschte ihm eine angenehme Reise.
Ein weiteres Mal war der Dunmer von der Geschwindigkeit überrascht, die diese schwerfällig anmutenden Ungetüme erreichen konnten. Die Beine des Schreiters setzten geschickt auf dem Untergrund auf und brachten den Grossmeister sicher durch das Wasser, welches Suran von den Ascadia-Inseln abgrenzte.
Wie automatisch wurde der Fahrgast auf den hiesigen Schlickschreiter umgeladen, damit der vorherige nach Vivec zurückkehren konnte.
Im gleichen monotonen Rhythmus schritt das riesenhafte Wesen durch die kahle Landschaft, die das Bild östlich von Suran beherrschte. Die Dunmerfestung Telasero umging der Schlickschreiter nördlich und marschierte weiter. Der Kandberg ragte hoch auf und zog unweigerlich die Blicke der Personen, welche durch diese Gegend wanderten, auf sich. Von Molag Mar würde man dann den Assarnibibiberg bewundern können, der den Kandberg mit seiner puren Grösse in den Schatten stellte.
Langsam tauchte der Assarnibibiberg hinter dem Kandberg auf, was dem Dunmer im Schlickschreiter signalisierte, dass Molag Mar nur noch einen Guarsprung entfernt sein musste.
So war es auch. Molag Mar, das von der Architektur dem Vorbild Vivec glich, tauchte am Horizont auf. Obgleich es nicht annähernd so gross wie die Hauptstadt war, konnte auch der Bau der einzigen Wohninsel Molag Mars beeindrucken.
Nachdem der Grossmeister den Schlickschreiter verlassen hatte, und nun endlich wieder festen Boden unter den Füssen spürte, machte er sich unverzüglich nach Osten auf.
Es folgte eine kleine Halbinsel, welche er mit einem Levitationszauber überwand.
Hier waren die kleinen Kuppeln, welche meistens bösartige Nekromaten und allerei Untote beherbergte, nichts seltenes. Revan spielte mit dem Gedanken, Resdayn von einem dieser Übel zu befreien, besann sich aber gleich wieder, weshalb er hier war.
Die kahle Landschaft war mittlerweile einer fruchtbareren gewichen, zahlreiche Blumen und Pflanzen säumten die Wege. Am Horizont tauchte schon die riesenhafte Statue der Azura auf, so schön, wie in Revans Traum. Sie hielt einen Stern in der Hand, den Abendstern, das Symbol Azuras. Ein gefährlicher Abstieg war das Ende der Reise. Nun trat Revan durch die Tür, welche ins Innere des Tempels führte.
Trotz der Tatsache, dass hier vermutlich schon lange niemand mehr gewesen war, erschien der Tempel keineswegs verlassen oder heruntergekommen. Nein, es war sauber und die Luft mit einem angenehmen Duft versehen.
Die riesige Statue, ähnlich gross wie diese an der freien Luft, stand am Ende der Halle und sah auf die Besucher herab, so schien es.
Es war der schönste Tempel einer Daedra, den Revan je gesehen hatte.
Irgendwie wusste der Dunmer nicht so recht, was er nun eigentlich tun sollte. Um Azura zu beschwören, war eine Priesterin vonnöten.
Seinem Verstand folgend kniete der Grossmeister vor die Statue und versuchte es mit der profanen Methode, welche auch für sterbliche Wesen gebräuchlich war.
Verehrte Göttin Azura. Königin des Nachthimmels, Mutter der Rose. Wahre Göttin Resdayns.
Eine Zeit lang war alles still. Erst jetzt, als Revan angestrengt horchte, bemerkte er, dass kein Geräusch den Raum erfüllt hatte, seit er eingetreten war. Er wartete. Nichts geschah.
War die Vision in Vemynal vielleicht doch nur geträumt? Hatte er sich das Erscheinen der Göttin nur eingebildet?
Er kniete weiter, darauf vertrauend, dass ihm Azura keinen Streich gespielt hatte.Willkommen, Revan. Was ist Euer Begehr?
Die Stimme erschall freundlich von allen Seiten des Raumes. Er hatte Azura beschwören können... Und sie kannte seinen Namen.
Verheerte Azura. Ihr seid mir am roten Berg erschienen, wie ich den Aschenvampir Dagoth Venym bekämpfte. Ihr sagtet, Ihr leitet mich..
[font=Verdana][/font]Ein weiteres Mal herrschte Schweigen. Schliesslich gab die Göttin zur Abtwort.
Das ist richtig, Revan, mein Held.
Da war es schon wieder: Sie bezeichnete den Dunmer als Helden.
Held, Azura?
Lasst mich Euch eine Geschichte erzählen, Revan.
Vor langer Zeit, als die Dunkelelfen noch Chimer waren und gegen die Dwemer gekämpft hatten, erhob sich Fürst Nerevar des Hauses Indoril, um den Krieg zu beenden.
Nerevar hatte mit einer Frau zwei Kinder, zwei kleine Chimer, welche sein Erbe weitertragen sollten. Eines dieser Kinder starb im Krieg gegen die Dwemer. Ein anderes überlebte. Doch es wusste nicht, dass es der Nachkomme des berühmten Nerevar war, denn früh schon wurde es seinen Eltern entrissen. Doch es machte seinen Weg fernab des Krieges. Nachdem die Dwemer verschwunden waren und ich die Chimer zur Strafe für den Verrat der drei falschen Götter in Dunmer verwandelt habe, fand das Kind seinerseits eine Frau. Aktiv kämpften sie gegen die später einkehrende Ordnung des Kaiserreiches.
Fasziniert von der Schönheit von Azuras Stimme lauschte der Redoraner aufmerksam den Worten der Göttin. Weshalb sie ihm das wohl erzählte? Als Azura nicht weitersprach ergriff Revan das Wort wieder.
Was hat es mit jenem Kind des Nerevar auf sich?
Nun, Revan, es wurde getötet, nachdem es einen Sohn in die Welt gesetzt hatte, oder viel mehr: seine Frau es in die Welt gesetzt hatte.
Es ist einer der beiden letzten Nachfahren des grossen Fürstenhauses Indoril. Ihr kennt beide.
Ja, elpede ist ein Indoril. Doch wer ist der Andere?
Erneut trat ein Schweigen ein.
Nein.
Der Andere ist mein Held und steht unter meinem Schutze, Revan. Der Nachfahre Nerevars. Die einzige Person, ausser dem Nerevarinen, der in unbekannter Zeit erscheinen wird, die unter meinem Schutz steht.
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Mythos
Ort: Schrein der Azura
Revan konnte es noch gar nicht fassen. Ein Indoril. Revan war ein Indoril, Enkel des grössten Helden der Dunmer, Fürst Nerevars. Er stand unter dem Schutz der Göttin des Nachtimmels persönlich.
Weshalb habt Ihr mich auf die Suche nach dem Seelenhammer geschickt, Göttin Azura?
Wo, Revan, sind Kagrenacs Artefakte besser aufgehoben als bei dem Enkel Nerevars? Immer bereit wird der Hammer bei dir sein, um dem Nerevarinen ausgehändigt zu werden.
Nun, das machte durchaus Sinn. Hunderte von Fragen brannten dem Grossmeister auf den Lippen, doch konnte er sie nicht aussprechen.
Durch die Eingabe der Idee, den Seelenhammer zu suchen, wollte ich prüfen, wie tief Euer Wille ist, etwas zu tun. Ich bin beeindruckt, wie mutig Ihr zu Werke gegangen seid, ebenso wie es mutig war, hierher zu kommen, nach Eurem Traum.
Jetzt wusste Azura sogar schon von Revans Traum. Irgendwie war sich der Grossmeister unsicher, wieviel seines Wesens er selbst ausmachte und welche Menge von der Göttin des Nachthimmels beeinflusst war.
Ich weiss, welche Zweifel Euch im Moment plagen, Revan Indoril... Doch denkt nicht zu lange darüber nach, seid einfach der, der Ihr immer wart.
Unser Land, Resdayn, verbrachte nun schon zuviel Zeit unter dem Joch des Kaiserreiches. Ich wünsche, dass diese Ära vorüber gehen wird. Doch ist mir klar, dass ein offener Krieg nur das Gegenteil eines freien Landes bringen würde. Langsam muss die Macht wieder den Dunkelelfen übertragen werden. Ich bin sicher, Ihr findet einen Weg, um Euren Teil beizutragen, Revan. Besonders, da Ihr nun wisst, wer Ihr seid.
Desweiteren seid Ihr jederzeit hier in meinem Tempel willkommen, um Rat zu holen, falls Ihr welchen benötigt. Wisst, dass ich über Euch wache, Revan Indoril.
Bevor Revan etwas erwidern konnte, war es im Tempel vollkommen still. Ebenso war diese vertrauenserweckende Präsenz fast gänzlich verschwunden. Der Grossmeister wusste, dass er keine Antworten seiner Göttin mehr erhalten würde, fragte er weiter.
Langsam drehte er sich um und wollte den Tempel verlassen, als er ein Klimpern hinter sich hörte. Erschreckt wirbelte er herum und sah ein Amulett am Boden liegen. Der Dunmer nahm das Stück Metall in die Hände und drehte es in seinen schlanken Händen herum. Ein magischer Glanz liessen das Amulett ungeheuer wertvoll erscheinen.. Nun, Revan war sich sicher, dass es auch wertvoll war.
Er wandte sich an die grosse Statue und verneigte sich als Ausdruck des Dankes. Irgendwie wusste er, dass Azura es mitbekommen hatte.
Nachdenklich verliess er den Schrein der Daedra und blickte auf das endlos scheinende Meer hinaus. Ganz weit in der Ferne trafen das Wasser und der Himmel zusammen. Eine Zeit lang betrachtete Revan die Szenerie, während er gemütlich dasass und über sich nachdachte.
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RPG-Quest: Alte Lasten
"Nun denn, dann kommt, wir sollten Balmora erstmal verlassen, zu Eurer eigenen Sicherheit", meinte Jarlaxle und wandte sich abrupt um. Magiergilde, Schlickschreiter, zu Fuss? Er wusste es nicht. Noch steckte das jüngste Geschehen ebenso wie das vorher Erfahrene zu tief in ihm, als dass er fähig gewesen wäre, mit seiner sonstigen kaltblütigen Gelassenheit zu reagieren. Und überhaupt: welcher Tempel als erstes? Gnisis? Aldruhn? Vivec? Den Tempel von Balmora würde er sich für einen späteren Zeitpunkt aufheben, wenn die erste Aufregung über das hier Geschehene verebbt wäre. Nun, Aldruhn wäre eine gute Möglichkeit, entschied er bei sich, danach wäre Gnisis der nächste Weg.
Er dreht sich zu Rak'Talzar um und meinte: mein nächster Weg oder besser gesagt, unser nächster Weg sollte zum Tempel von Aldruhn führen. Am besten nehmen wir den schnellsten Weg dorthin durch die Magiergilde". Er wartete keine weitere Antwort ab und ging schnellen Schrittes zur Gilde, die er wachsam durchquerte, immer auf der Hut vor unvorhergesehenen Ereignissen und - wie er sich selbst eingestehen musste - in Angst vor einem neuerlichen Anfall. Der Senche hinter ihm folgte ihm ebenso angespannt und kampfbereit, schwieg aber, als wäre er sich der feindseligen Blicke der dunmerischen Gildenangehörigen nur allzu bewusst.
Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich Jarlaxle durch diese, dem Khajiit entgegen gebrachte Abneigung, gestört. Bisher waren die Khajiit für ihn auch nichts anderes gewesen als Tiermenschen, ebenso wie die Argonier. Zwar lehnte er persönlich die Sklaverei ab, hatte aber diese Rassen ebenso wie die menschliche niemals als gleichberechtigt mit der elfischen angesehen. Doch dieses Bild war schon durch Draven ins Wanken geraten, den bretonischen Erzmagister der Telvanni.
Und noch eine Schwäche stellte der Söldnerführer plötzlich bei sich fest: er vermisste tatsächlich Draven sowie auch Revan. Ein Söldnerführer sollte dem Zweck dienen und keine Freundschaften schließen oder empfinden. Das war stets sein Motto gewesen und er war gut gefahren damit. Diese Veränderung in seinem Empfinden würde ihn eines Tages in Schwierigkeiten, wenn nicht gar Gefahr bringen, doch wiederum war nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
War eigentlich jemals Zeit für Gedanken und Gefühle oder stets nur für Aktionen und Reaktionen, dachte er plötzlich mit leichter Verbitterung und fragte sich, ob er langsam zu alt für seine Position würde.
Zur Geildenführerin gewandt, meinte er nur kurz: "zweimal Aldruhn bitte", bezahlte den verlangten Preis für sich und Rak'Talzahr und betrat den Teleportationskreis. In Sekunden drehte sich die Welt, wurde schwarz, unscharf und verlor die Konturen. Im nächsten Moment aber spürte er wieder festen Boden unter den Füssen und befand sich in der Magiergilde von Aldruhn. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass der Khajiit ebenfalls da war. Er nickte ihm leicht zu ebenso wie der hochelfischen Gildenführerin hier in Aldruhn und bewegte sich Richtung Ausgang.
"Was genau seid Ihr eigentlich oder sollte ich besser sagen, wer genau seid Ihr eigentlich? Bestimmt kein einfacher Tagelöhner in Eurem Land, oder irre ich mich?", fragte er den Senche unterwegs.
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Ritter
Ald´Ruhn
Während sie durch die Dunklen Hallen der Magiergilde schlenderten, musste der Senche einige aufdringliche Fragen des Dunkelefen erdulden.
"Rak´Talzar hat viele Pflichten in Heimat, sehr Wichtig in staatsgeschäften,führt sehr viele Aufgaben für Elsweyr aus,egal welcher Art." Der Ausgang war passiert,da beantwortete der Senche die nächste Frage "Rak´Talzar ist,was er ist, ihr kennt vielleicht nur kleine Suthay-Raht, aber in Elsweyr unzählige Sorten von Khajiit, von Suthay bis Ohmes-Katzen, sehen fast aus wie Elfen. Rak´Talzar ist ein Senche,einer der Kriegerarten von Elsweyr, neben Cathay-Raht Senche sind Beste Soldaten Elsweyrs" Der Söldnerführer blickte ein wenig verwirrt drein,als er so viele Begriffe auf einmal vernahm, doch es war verständlich,bei sovielen Khajiitarten,die es gibt...
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Ald'ruhn
Jarlaxle lauschte den Erklärungen Rak'Talzar's und bemühte sich um einen verwirrten Gesichtsausdruck. Schließlich musste der Khajiit nicht wissen, dass ihm diese Begriffe allesamt geläufig waren. Der Söldnerführer lächelte in sich hinein, als er bemerkte, dass Rak'Talzar im die gespielte Verwirrung abnahm. Was glaubte der Senche eigentlich? Dass ein Mann in seiner, des Söldnerführers Position, ohne Wissen um die Vorgänge und Hierarchien in den Nachbarländern war? Ohne ein solches Wissen hätte er niemals seine jetzige Position erlangt, geschweige denn lange genug überlebt. Er durchquerte mit raschen Schritten Aldruhn. Zuhause, dachte er innerlich, als er die geschwungenen Bauten sah und die vertrauten Redoran-Wachen auf den Straßen patroullieren. Er senkte nur unmerklich den Kopf, als der ebenso vertraute rote Pest-und Aschesturm ihm entgegenfegte. Dieser gehörte zu Aldruhn und der umliegenden Region wie der Regen zu Balmora. Der Senche schien sich äußerst unbehaglich zu fühlen. Eigentlich wie jeder, die diese Stürme das erste Mal erlebt. Jarlaxle bog nach rechts ab und schritt die Stufen zum Tempel empor. Kurz überlegte er, ob er zuerst wohl im Manor-Distrikt "Unter Skar" hätte haltmachen sollen, verwarf aber diesen Gedanken sofort. Erstens war er in Begleitung und zweitens reichte die Zeit wohl auch kaum.
Er hielt vor dem Tempel an und drehte sich zu Rak'Talzar um. "Wart Ihr schon mal in einem dunmerischen Tempel, Rak'Talzar?" fragte er und fuhr dann fort: " Zu was für Göttern betet Euer Volk eigentlich?" Abwartend sah er den Khajiit an und machte noch keinerlei Anstalten, die Tür zum Tempel freizugeben. Er wollte das Unbehagen des Anderen über den Aschesturm ausnutzen, da er hoffte, auf diese Weise eine rasche, ja vorschnelle Antwort zu erhalten, die ihm unter Umständen einiges über sein Gegenüber verraten mochte.
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Ritter
Ald'ruhn
Der Rote und Heißbrennende Aschesturm fegte über die Grosstadt inmitten des Aschlandes,wie ein Orkan über die tiefen Meere und die Bewohner dieses kargen Landes,scheinen sehr wohl damit umgehen zu können,was der Khajiit nicht konnte.
Den Dunkelhäutigen Bewohnern dieses Landes scheinen Stürme dieser Art nichts auszumachen, scheinen gar eine Art Gefährliche Routine zu sein, mit der man sich nach einiger Zeit fast schon anfreunden konnte.
Der Dunkelelf,der Rak´Talzar begleitete schien einer der Leute zu sein,denen diese Brennenden Aschewolken nichts ausmachen, der Senche vermutete,dass es ihm allmählich sogar nicht störte. Der Söldnerführer der Bregan D´Aerthe teilte diese innere Ruhe,die auch dem khajiit innewohnt. Angesichts dessen,wie alt die Elfenvölker werden, scheint das im nachhinein sogar schon Verständlich zu sein. Wie alt der Söldnerführer wohl ist? Die Haut jedenfalls ist,soweit man das Beurteilen kann,durchschnittsalt. Vielleicht 2-3 Jahrhunderte hat er bereits auf dem Buckel. Und dann richtete der Dunkelelf,mit dem der Senche sicherlich noch einige Zeit verbringen würde, eine Frage an ihn.
"Wart Ihr schon mal in einem dunmerischen Tempel, Rak'Talzar?"
Der Khajiit benötigte nicht lange für eine antwort,er kennt nämlich keinen Tempel des dunmerischen Volkes und antwortete höflich und mit achtung auf die Frage des Einheimischen mit einem freundlichen Lächeln
Nein, Rak´Talzar kennt nur wenig von eurem Land,doch Rak´Talzar ist bestrebt,etwas über eure Kultur zu lernen
Da kam auch schon die nächste Frage des Redoranischen Lords Jarlaxle Bregan D´Aerthe
" Zu was für Göttern betet Euer Volk eigentlich?"
Auch diese Frage beantwortete der Khajiit höflich,seine Zeiten als Diplomat lehrten ihn das,doch auch seine Position in der Königlichen Garde zeigten ihm vieles der Sitten und Gebräuche anderer Völker, da sein König und freund oftmals auch in Morrowind war.
Wir Khajiit beten zu vielen Göttern, jede Gottheit mit eigenem Priesterstab und Tempeln sowie Aufgabenbereichen
Der Khajiit bemühte sich,noch freundlich zu wirken,was ihm Anhand seiner eher Stillen und Beobachtenden Art nicht oft geang,da er grimmig und Einzelgängerisch wirkte,vielleicht ein wenig Pflichtverbissen,aber eigentlich ganz Nett,kannte man ihn näher. Doch das tat nur sein Freund und König. Vielleicht auch dieser Dunkelelf?
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Aldruhn - Tempel
Jarlaxle dachte über das Gehörte nach. Viele Götter also. Ja, er hatte Berichte darüber vernommen, sich jedoch mit den einzelnen Göttern Elsweyrs nicht näher beschäftigt. Ihm waren die eigenen Drei des Tribunals schon zu viel und oftmals wünschte er sich insgeheim die Zeiten Azuras zurück.
Doch eins war ihm während der Unterhaltung aufgefallen. Rak'Talzar sagte mit aller Freundlichkeit und vielen Worten eigentlich gar nichts. Ein Diplomat?, fragte sich der Söldnerführer insgeheim. Ein Abgsandter des fremden Herrschers? War er nur hierhier gekommen, um die Prinzessin zu befreien oder hatte sein Verbleiib in Resdayn noch andere, politische Gründe? Und wie musste der Khajiit empfinden, wenn er soviele seines Volkes hier als Sklaven sah?
Niemals zuvor hatte der dunkelelfische Adlige darüber nachgedacht, doch jetzt - in der Gegenwart des Senche - sah er diesen Brauch auf einmal mit anderen Augen. Und er schämte sich ein bisschen für sein Volk, dass jede andere Rasse als minderwertig und bestensfalls zur Sklaverei geeignet ansah.
Jarlaxle musterte Rak'Talzar unauffällig, doch der Khajiit wirkte freundlich-undurchdringlich mit seinem Gesichtsausdruck. Oder es lag daran, dass er halt ein Khajiit war. Es war schwer bis unmöglich für einen Elf, die Mine dieser Katzen zu deuten.
Der Söldenerführer neigte leicht den Kopf, eine Höflichkeitsgeste, der er sonst nur anderen hochgestellten Dunmern entgegenbrachte und antowrtete: "Nun gut, dann betretet Ihr jetzt also das erste Mal einen. Lasst Euch von den Priestern nicht beeindrucken. Diese sind zumeist eher hochnäsig und ignorant als alles andere", fügte ermit leichtem Lächeln hinzu.
Er hatte noch nicht ausgesprochen, da versank die Welt wieder um ihn herum. Erneut das Stöhnen von Verwundeten, das Wehklagen um tote Freunde und wieder lichtete sich der Nebel und er stand am Roten Berg.
Mit aller Macht kämpfte er gegen das Gefühl, diese Vision? an und hob fast angstvoll seine Hand, um sie zu betrachten. Die Befürchtung bestätigte sich, es war wieder nicht seine Hand, sondern dieselbe vom letzten Mal. Ein unbekannter Elf kam auf ihn zugelaufen und rief: "Kommt schnell Herr, beeilt Euch, Euer Freund, Fürst Indoril, liegt im Sterben!" Eisiger Schrecken durchfuhr ihn und ein tiefer, jedoch fremder Schmerz. Der Schmerz eines Anderen. Jarlaxle presste die Hände gegen die Schläfen und schloss die Augen. Jarlaxle? War er das überhaupt noch? Die eigene Identität, wenn es denn die eigene war, schien in weite Ferne gerückt und doch kämpfte der Söldnerführer jetzt mit aller Macht gegen diese "Übernahme" durch einen Anderen. Was um alles in der Welt, was bei Azuras Stern war das? Und erneut dröhnte eine Stimme in seinem Kopf: "Kommt, kommt schnell. Die Zeit wird knapper und das Unheil naht. Kommt zum...." Die letzten Worte verklangen erneut, waren nicht mehr verständlich und fast ruckartig fand sich Jarlaxe im Tempel von Aldruhn wieder. Allerdings auf dem Boden. Er musste während des Anfalls gestürzt sein, wenn es denn ein Anfall war und als er hochsah, sah er einige Priester und Rak'Talzar, die ihn allesamt umstanden und mit besorgtem bis merkwürdigem Gesichtsausdruck musterten.
"Grossartig. Werde ich verrückt? Da biete ich hier ein Schauspiel, von dem ganz resdayn wahrscheinlich noch in Monaten sprechen wird", seufzte der Dunmer innerlich und stand langsam auf. Er fühlte sich noch immer schwindelig und so, alsob seine Glieder nicht die seinen wären. "Mir ist wohl schwindelig geworden", versuchte er das Geschehen zu erklären und abzuschwächen, hoffend, dass die Anderen diese Erklärung akzeptieren würden.
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Ritter
Aldruhn - Tempel
Schwindelenfälle sind ja in der regel nichts wirklich besonderes,doch das was der Dunmerische Adlige dort eben hatte,war mehr als nur merkwürdig. Der Khajiit hob die Augenbraue und sah verwundert auf den Söldnerführer der Bregan D´Aerthe herab,nunja,eigentlich sieht er auf fast jedes Lebewesen herab,seine körpergrösse lässt nichts anderes zu. es war kein Blick der Verachtung sondern einer der Verwirrung. Das wirlich merkwürdige an der Sache war,dass er in seinem Anfall sprach,wie von Sinnen, der Dunmer erzählte etwas von einem Fürstenhaus namens Indoril. Der Begriff war Rak´Talzar nicht sehr geläufig, da er als Diplomat einige Hundert Familien und Fürstenhäuser im Kopf haben muss,da kann er sich nicht jedes merken was verständlich ist.
Geht es euch gut Serjo?
Ein älterer Dunmerischer Priester schritt herbei und sah den Dunmer mit freundlichem,den Khajiit mit abfälligen Blick an. Es war einer dieser Giftigen Blicke und man könnte meinen,er sah schon einen Ordinator der ihn aus dem Tempel warf.
Dann widmete er sich wieder dem Dunkelelf zu.
Serjo benötigt ihr die Dienste des Tempels, geht es euch nicht gut?
Da kam eine junge Adeptin, die ähnlich dem Priester ganz vernarrt in den Söldnerführer zu sein schien. Der Khajiit erntete wieder Missgunst und Abfälllige Blicke.
Vom Stimmwirrwarr angelockt, näherte sich ein sehr alter Priester,dessen Alter nur schwer einschätzbar ist. Als auch er den Khajiit in einem der heiligen Tempel sah, wurde er sichtlich erregt. Zu dem entsetzen aller Priester half der khajiit dem Söldnerführer auch noch auf! Die Priesterschaft sah sich verwundert an und da kam auch schon ein Ordinator herbeigeeilt,dessen Emotionslose kalte Maske furchteinflössend sein soll. Eben diesen Effekt hatte sie nicht auf den Senche, er hatte weitaus schlimmeres gesehen.
Enfernt dieses,dieses Tier aus diesen Hallen wies der Alte Priester den Ordinator an.
Ein wenig unbeholfen ging der Ordinator auf den Senche zu und srach Kalt und Abfällig
Hinaus, Biest
Der Khajiit lehnte sich unbeeindruckt davon an eine Wand und der Ordinator hielt die Hand schon am Streitkolben. Das mattschimmernde Ebenerz strahlte in dem Dunklen Farben,aus denen es gemacht wurde. Der Diplomat jedoch ignorierte den Tempelwächter und sah zu dem Söldnerführer der Bregan D´Aerthe,der mittlerweile wieder "Normal" geworden war und sich nun einmischte
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