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Thema: Quests: Alte Lasten, Kagrenacs Artefakte, Das Dunkle Volk

  1. #81

    Sadith Mora - Taverne

    Langsam öffnete Zareg die Augen. Er fühlte sich elend. Nicht nur, dass er, ein Meister der Telvanni, einer der ranghöchsten Magier, im Schlaf von einer elenden Kreatur angefallen wurde, er wurde auch noch von dem Erzmagister dabei gesehen und musste die Scham ertragen, vor diesem seine völlige Niederlage, in Form eines fast totengleichen Zustands, zeigen. Er schwor sich, Rache an denjenigen zu nehmen, der ihn feige im Schlaf angegriffen hatte.
    Er versuchte aufzustehen, aber er fiel gleich wieder auf den Boden. Der Mangel an Blut, machte es ihm unmöglich irgendwelche normalen Bewegungen auszuführen. Zareg war völlig hilflos. Liegend am Boden, betrachtete er sein Umfeld. Auch Malukhat lag am Boden und schein völlig fertig und ausgelaugt zu sein. Draven kniete dort und versuchte, den Erzmagier wach zu bekommen. Zareg versuchte Draven zu sagen, dass es ihm wieder gut ginge und er jetzt nur mehr Ruhe benötigte, doch nur ein heiseres Krächzen drang aus seiner Kehle und der Erzmagister schien dies nicht gemerkt zu haben.
    Zareg sammelte eine geraume Zeit so viel Kraft, wie er nur konnte und versuchte mit einem Mal aufzustehen. Ihm wurde wieder schwarz vor Augen, er fiel zurück auf den Boden und zurück in eine tiefe erschöpfte Ohmacht.

    Zareg wusste nicht, wie lange er hier nun schon wieder gelegen hatte, aber nun öffnete er erneut die Augen. Er fühlte sich ein wenig stärker. Draven hate anscheinend inzwischen irgendwelch Heiltränke geholt und tat bei Malukhat hektisch herum. Was genau er tat, konnte Zareg nicht feststellen. Als der Erzmagister dann sah, dass Zareg die Augen geöffnet hatte, fragte er:“ Wie geht’s dir?“ und stürmte zu ihm hin, um ihm einen Heiltrank einzufölößen. Zareg versuchte sich mit einer Antwort, jedoch geschah nicht besonders viel, außer das heiße Luft, aus seinem Mund drang. Stattdessen, machte er sich der Zeichensprache zu Nutzen und deutete mit der Hand, dass es ihm solala ginge. Dravens Meine erhellte sich ein wenig.

    Einige Zeit war vergangen und nach und nach verbesserte sich Zaregs Zustand wieder. Draven half ihm immer wieder mit Wiederherstellungszauber und Tränken und als sich dann Malukhat auch schon langsam regenerierte, wurde die Situation immer besser. Geheilt war Zareg aber noch lange nicht. Erst wenn er endlich Rache an der elendigen Kreatur nehmen könnte, die sich an ihm vergriffen hatte, würde er sich wieder gut fühlen. Er würde das Biest finden.

  2. #82

    Sadrith Mora / Taverne / Zaregs Zimmer

    "Wer mutiger Natur ist trete ein,
    doch wird es für den kein Vergügen sein.
    Hier liegt ein Vampirjäger ausgesaugt und tot
    jedem der seinigen das Selbige droht.
    Lestat verweilte an diesem Ort,
    Führer der Quarra und deren Lord..."

    Lestat hatte sich an die Türschwelle gestellt und sagte das dort geschriebene so auf, damit es jeder von den im Zimmer befindenden Personen hören konnten, dann kam er unaufgefordert ins Zimmer und gesellte sich neben den auf dem Stuhl sitzenden.
    Mit argwohn betrachtete er den sehr schlaff wirkenden Telvanni, der auf dem bett vor ihm lag und deutete schließlich mit gespielter neugierde auf den Hals des Opfers.
    "Vier Bisswunden... ihr habt großes Glück gehabt mein junger Freund... vier Bisswunden bedeutete Schmerz... Massaker... Blutvergießen. Das Bedeutet, dass der Vampir, der euch das angetan hat nicht an eurem Blut interessiert war weil er Durst verspürte sondern weil er euch einfach töten wollte..."
    In seinen Gedanken verfluchte sich Lestat.. er hatte noch nie solch einen Fehler gemacht... dieser Kerl schien doch zäher zu sein, als er dachte. Lestat setzte schließlich ein freundliches Lächeln auf und sah den Mann, der auf dem Stuhl saß mit seinen unverständlichen Augen an.
    "Ihr solltet Personen nicht nach ihrem äußeren Beurteilen... nur weil ich aus einer Region komme, wo die Sonne uns nicht sehr oft beglückt bin ich noch lange kein schlechter Mensch..." dies hatte er gesagt, als er den Hass in den Augen der anderen erblickt hatte.
    "Ich weiß wo das Versteck dieser Vampire ist, doch kann ich sie alleine nicht erledigen, da es glatter Selbstmord wäre... doch wenn gleich jeder wegen meines Aussehens Hass gegen mich verspürt bleibe ich allein auf meinem Wege, was mir nicht umbedigt hilft wisst ihr..." wieder sah er in die Runde.
    Vieleicht würde die Falle ja dieses mal zuschnappen. Um es noch zu verdeutlichen, dass er in guter Absicht kam holte er etwas, was er einem getötetem Händer abgenommen hatte hervor. Es war ein Trank, der den verletzten schnell genesen lassen sollte. Er drückte ihn dem auf dem Stuhl sitzenden in die Hand und wartete ab.
    "Es wird helfen..." sagte erund lächelte wieder freundlich. Irgendwie machte es Lestat Spaß freundlich zu sein. Noch nie hatte er es versucht.. doch waren die Boshaften Gedanken, die seine Vergangenheit in ihm ausgelöst hatten immernoch stärker und in seinen Gedanken malte er sich aus, wie er sein Werk diesmal richtig vollenden würde...

  3. #83

    Ashland

    Jarlaxle war bis zu einem gewissen Grad überrascht, dass der Khajiit ihn weiter begleiten wollte, doch letztlich nahm er es einfach hin, ohne es weiter zu hinterfragen. Das bisherige Geschehen war an sich schon verwirrend genug, als dass noch Raum blieb für andere Dinge. Er überlegte, wohin er sich nun wenden sollte. Von den Tempeln verfolgt, als Ketzer und Abtrünniger verschrieen, zog ihn doch diese geheimnisvolle Stimme immer wieder in einer Richtung. Das Ziel war Vivec, doch warum das so war, wusste er nicht zu sagen. Er hob den Kopf und sah den Senche an. "Vivec! Wir müssen nach Vivec, aber fragt mich nicht warum. Ich weiss es selbst nicht", sagte er und bemühte sich, den leicht verblüfften Augenausdruck Rak'Talzars zu übersehen. Natürlich klang es restlos wahnsinnig, wenn er, der von den Tempelangehörigen gejagt wurde, ausgerechnet in den Hauptsitz des Morrowinder Tempels vordringen wollte. Und ihm war durchaus bewusst, dass sie die Stadt nicht bei Tag und offen über die Eingänge würden betreten können. Nun ja, Nacht- und Nebel-Aktionen waren dem Söldnerführer nichts Fremdes und so kam es auf eine mehr auch nicht an. Nur: sonst war er allein bei solchen Aktionen gewesen. Wie weit würde der Khajiit mithalten können, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Jedoch schien Rak'Talzar durchaus in der Lage zu sein, auf sich selbst aufpassen zu können. Zudem wirkte er wie ein geübter Kämpfer und Schleicher. Trotzdem überlegte Jarlaxle kurz, ob er einige seiner Männer in Bereitschaft versetzen sollte, entschied aber dann dagegen. Fakt war ja, dass jeder, der von jetzt an mit ihm gesehen wurde, ebenfalls für die Priester und Ordinatoren unter den Begriff "Abtrünniger" fiel und im schlimmsten Fall, dass sie erwischt werden würden, gleichermassen gerichtet wurden. Einer solchen Gefahr wollte der Dunkelelf seine Leute nicht aussetzen. Einen Moment lang spielte er gedankenverloren mit einem seiner drei goldenen Ohrringe und sah in die Ferne. Dann straffte sich sein Körper und er meinte: "Na dann wollen wir mal für eine kleine Überraschung in Vivec sorgen. Was meint Ihr?" Sein altes, spöttisches, überlegenes Lächeln war zurückgekehrt, als er sich vorstellte, wie er bei Nacht und Nebel direkt in Vivecs Tempel und zu dem "Gott" persönlich vordrang, während er den Senche auffordernd ansah.

  4. #84

    Noch immer Ashland

    Nun geht die Reise der zwei Leute wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten weiter. Die nächst Anlaufstelle soll also der Tempel Vivecs sein, der Palast eines Gottes. Zweifelsohne wird das eine Interresante Erfahrung sein, und das das alles nich dazu in einer Nacht und Nebel aktion sein soll umso besser. Khajiit aller Art sind Meister im Schleichen, von Geburt an schon sind ihre Knochen und Muskeln so gebaut,dass man mühelos schleichen kann. Der Dunkelelf schien nach eigenen Angaben nun ein Verfolgter zu sein,ein Verfolgter in seinem eigenem Land. Vielleicht beantragt er Asyl in Elsweyr? Das könnte man auf der Stelle beantragen,schliesslich ist Rak´Talzar Einflussreich genug,dass Handzuhaben. Aber das kann warten, im moment galt es,dem Rätsel, oder besser den Wahnsinn der jarlaxle plagt auf dem Grund zu gehen. Der Sitz eines Gottes schien ihm zwar leicht übertrieben,doch die Erfahrung lohnt sich sicherlich.
    "Rak´Talzar denkt,dass wir weiter sollten. Rak´Talzar traut der Ruhe nicht"
    Er deutete in Richtung des Schlickschreiterhafens...

  5. #85

    Sadrith Mora - Taverne

    So vieles war passiert in den letzten Minuten und Draven war ganz klar etwas überfordert mit der Situation. Er hatte mit vielem gerechnet, als Malukhat auf einmal nach oben gestürmt war, aber dass sie Zareg fast tot vorfanden und der Erzmagier dann auch noch plötzlich in sich zusammensackt und ohnmächtig wird, konnte nun ja wirklich niemand auch nur im entferntesten erahnen. Immer wieder war er zwischen den beiden auf dem Boden liegenden hin- und hergeeilt. Zareg schien inzwischen ein wenig stabilisiert, so dass der Magier sich nun wieder um den Dunkelelfen sorgte, welchen er eigentlich nicht mochte, aber irgendwo doch inzwischen sehr respektierte.

    Zu allem Überfluss tauchte nun auch noch dieser von Anfang an suspekt wirkende Nordmann auf und laberte ihn zu, was hatte er nur getan, um so bestraft zu werden? Aber immerhin schien dieser einen Trank zu haben, welcher dem verletzten Meister des Hauses Telvanni zur Genesung verhelfen sollte, und drückte Draven diesen in die Hand. Skeptisch öffnete der Erzmagister die Flasche, roch daran und probierte ein wenig von der Substanz mit dem Finger. Es schien sich wirklich um einen heilenden Trank zu handeln, zumindest soweit er das beurteilen konnte. Auf jeden Fall war er nicht giftig und Zaregs Situation war trotz allem kritisch, was hatte er also schon für eine Wahl? Er musste das Risiko mit dem Trank eingehen, alles andere wäre leichtsinnig und würde Zaregs Leben gefährden.

    Er drückte dem Nord die Flasche zurück in die Hand und bedachte ihn mit einem strengen Blick, während er dessen Worte kurz bedachte.
    "Dann verdient Euch mein Vertrauen und macht Euch nützlich. Kümmert euch um Zareg und verabreicht ihm den Trank, ich kümmere mich derweil weiter um Malukhat."
    Sein Blick wurde noch erheblich strenger, als er noch einen Satz nachschob.
    "Überflüssig zu sagen, dass Ihr dieses Zimmer nicht lebend verlassen werdet, wenn der Trank eine schlechte Wirkung haben sollte, oder?"

    Dann wandte er den Blick wieder zu Malukhat. Hatte er wirklich gerade etwas aus seinem Mund gehört? Ein leises Röcheln? Das konnte er sich nicht eingebildet haben. Wieder rüttelte er den Erzmagier vorsichtig und ohrfeigte ihn leicht.
    "Malukhat, kommt zu Euch!"
    Der andere schien tatsächlich wieder zu sich zu kommen, jede weitere Sekunde schien dies zu bestätigen. "Endlich!", dachte Draven innerlich erleichtert und schob noch zwei etwas härtere Ohrfeigen nach, nur um sicherzugehen... Und na ja, ein wenig Spaß machte es auch, wenn er dabei an das erste Zusammentreffen der beiden in der Magiergilde Balmora dachte, aber das unterdrückte er, zumindest ein wenig.

  6. #86

    Sadrith Mora / Taverne / Zaregs Zimmer

    Lestat sah ihn ohne jegliche Gefühlsregung an. Von ihm würde er sich sicherlich nicht einschüchtern lassen, doch wollte er sich ja das nun anfänglich aufgebaute Vertrauen, was er weiter ausbreiten musste nicht wieder vernichten mit einem falschen Wort oder einer falschen Tat.... er lächelte den immernoch ziemlich Blutleeren Zareg, wie er zu hießen schien kurz an und flößte ihm die Flüssigkeit langsam ein. Sie ließ die Blutentstehung um einiges beschleunigen und fals er auchnoch Vampirblut in sich hatte dann würde es die Verwandlung etwas verlangsamen, so das man nicht sofort merkte, was passierte..
    Er sah der Person, die er kurz zuvor noch aussaugen wollte ins Gesicht und bemerkte eine leicht Veränderung. Versuch nicht nicht dagegen zu wehren mein Freund.. es ist unaufhaltbar.. dachte der Führer der Quarra und sein Lächeln sah nun finster und boshaft aus. Doch als er sich wieder aufrichtete und die geleerte Flasche auf dem Nachttisch aufstellte hatte sein Lächeln wieder normale Züge angenommen und er sah wieder aus wie zuvor. Das Böse in sich konnte er verbergen...
    "Der Biss ist tief und boshaft... vier Bisse... ein Quarre wie ich vermute. Er wollte ihn auf jeden Fall töten das ist klar.. ich hoffe für euch, dass er sich nicht verwandelt..." hinter seinem Blick lag etwas scheinheiliges... vieleicht erschien es für manche verblüffend, was er über die Vampire alles wusste, doch gab es auch Personen die sich auf soetwas spezialisierten und so machte er sich nicht weiter Gedanken über das was er soeben gesagt hatte. Er beugte sich über die Ohnmächtige Person und bemerkte schnipsig zu dem Betronen "Ihr mögt ihn nicht sonderlich.. liege ich dort richtig?" er grinste kurz und sah weiter auf den Ohnmächtigen Raufbolden, der kein Blut sehen konnte herab.

  7. #87

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne "Zum Torbogen" / Zaregs Zimmer

    Hm... Da war so ein dumpfer Schmerz zu beiden Seiten seines Gesichts, ein ohnmächtiges Stechen, welches schließlich in einem leisen Kribbeln verebbte. Was konnte das nur sein, was da so ganz plötzlich aufgetaucht war und ihn in einen leichten Dämmerschlaf gerissen hatte? Zack! Noch einmal - und nun war er wach! Aber hellwach, so richtig mit offenen Augen und so, was eben alles dazu gehörte, und über sich erkannte er das Gesicht Dravens, der ihn zwar besorgt, aber mit einem Hauch Belustigung in den Augen anblickte. Gerade holte der Bretone zu einem weiteren, schmerzhaften Schlag aus, als Malukhat sich ein Stück zurückwarf und mit der rechten den Arm des "Kontrahenten" packte.
    "Ach, Ihr seid schon wach", meinte Draven und tat überrascht. Dieser mistige, kleine Erzmagister hatte doch längst gewusst, dass er aus seiner plötzlichen Ohnmacht wieder erwacht war. In gewisser Weise konnte der Erzmagier es ihm aber auch nicht verdenken: Er selbst hätte wahrscheinlich ebenso gehandelt.
    "Also wirklich, Draven...", meinte er, als er von dem Bretonen abließ und sich lieber über seine von den Schlägen taub gewordenen Wangen strich. "Jemanden zu treten, der schon am Boden liegt. Verteilt Ihr auch Kopfnüsse an kleine Kinder?"
    Schmeeeherz... Unerträglich. Sein Gesicht schien zu glühen wie ein Windlicht im Sandsturm Ald'ruhns. Manno Meter... Da hatte Draven aber wirklich kräftig zugeschlagen, das musste der Erzmagier ihm lassen. Der hatte schon was in den Armen, auch wenn man es ihm nicht so sehr ansah. Nun ja, seine daedrische Rüstung hatte schon Stil, das ist wahr, aber so wirklich dran war an dem ja nichts. An Malukhat selbst auch nicht, aber das war ja nicht so wichtig und auch gerade nicht Thema in seiner Gedankenwelt. Na ja, vielleicht sollte er doch schon darauf zurückgreifen, dass er wenigstens verdammt muskulös war. Krieger eben. Draven war eben eher der Diplomat. Aber Muskeln sagten ja nichts über die tatsächliche Kraft einer Person aus, wie der Erzmagier eben wieder zu spüren bekommen hatte.
    Plötzlich stand ein Mann in der Tür, kreidebleich im Gesicht und abgefüllt bis oben hin. Aber dass der Raum voller Blut war, das konnte auch er gut erkennen. War ja auch nicht zu übersehen. Einen neuen Anstrich brauchte der Raum gar nicht mehr, der war in diesem bräunlichen Ton schon ganz gut tapeziert.
    "Wa... was tut Ihr da?", wollte der Dunmer mit leicht zittriger Stimme und irgendwie dahin gelallten Worten wissen.
    "Na was wohl?", entgegnete Malukhat und setzte sich auf. Mit einer weitschweifigen Geste seiner Arme bezog er den gesamten Raum in seine folgenden Worte mit ein: "Wir feiern Fleischnachten, das Fest der Auferstehung Nerevars, wo er sich einen künstlichen, weißen Bart anklebt, Kissen unter einen weiten, roten Mantel stopft und den Kindern mitten in der Nacht die Kekse wegfrisst, so als Vergütung dafür, dass er ihnen Geschenke und Naschis unter den Baum legt. Sieh dich doch mal um, Alter. Ist doch alles festlich, fleischnachtig geschmückt."
    Malukhat war so verdammt ernst bei seinen Worten, dass sich das Gesicht des Betrunkenen aufhellte. Ein schiefes, makellos gelbes Grinsen war zu erkennen.
    "Gudd, ddann macht mann weida sso", waren seine letzten Worte, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und wieder im Gang verschwand.

  8. #88

    Sadrith Mora - Taverne

    "Ihr mögt ihn nicht sonderlich.. liege ich dort richtig?", sagte der angebliche Vampirjäger zu ihm.
    Der Erzmagister schaute kurz wieder auf und seine Augen funkelten böse, während er Malukhat eine weitere sanfte Ohrfeige verpasste.
    "Seht zu, dass ihr Euch um Zareg kümmert, anstatt Euch in Sachen einzumischen, die Euch nichts angehen!"
    War er zu scharf gewesen? Nein, war er nicht. Diesem Typen vertraute er eigentlich immer noch kein Stück und am liebsten hätte er ihn sofort hinausgeschmissen, aber nun war er auf ihn angewiesen, wenn er Zaregs Leben retten wollte. Aber dass er zusätzlich auch noch das Gelaber von dem Nord ertragen musste und womöglich sogar noch antworten sollte, konnte nun wirklich keiner von ihm erwarten. Wieso musste die Situation nur so außer Kontrolle geraten, am Abend zuvor war abgesehen von dem Vampirproblem sogesehen noch alles in Ordnung gewesen. Und nun dieses Chaos. Egal, er musste sich nun wieder auf Malukhat konzentrieren und tatsächlich dauerte es nicht allzu lange, bis der Erzmagier endgültig erwacht war. Spätestens jetzt war es klar, denn der Erzmagier hielt seinen Arm fest, so dass Draven ihm keine weitere Ohrfeige mehr verpassen konnte. Na ja, vielleicht hatte er tatsächlich unterbewusst schon ein paar zu viel davon verteilt, musste er sich selbst eingestehen. Aber besser, er würde dies den Erzmagier nicht merken lassen, also galt es ein wenig überrascht zu tun.
    "Ach, Ihr seid schon wach?"
    "Also wirklich, Draven. Jemanden zu treten, der schon am Boden liegt. Verteilt Ihr auch Kopfnüsse an kleine Kinder?"
    Kurz dachte Draven über die Frage nach, bis er feststellte, dass diese unmöglich ernst gemeint sein konnte und er das in diesem momentanen Stress gar nicht gemerkt hatte. Wie blöd von ihm, aber was musste Malukhat auch gleich sowas unsinniges reden. An der Stelle seiner Gedanken, wo er sich ein paar Kinder vorstellte, denen er Kopfnüsse verpasste, brach er ab und versuchte, wieder klar zu denken.
    Gerade wollte er Malukhat etwas sagen, da hörte er jemanden hinter sich - offensichtlich betrunken - fragen, was denn hier los sei. Gerade wollte er diese Person wegen ihrer dämlichen Frage anschnauzen, da richtete sich Malukhat auf und tat dies. Zugegebenerweise auf eine noch bessere Art, als der Bretone dies hätte tun können. Eins musste man dem Erzmagier lassen, auf dämliche Fragen hatte er auf jeden Fall noch dämlichere Antworten parat. Sogesehen würde er eigentlich schon einen guten Telvanni abgeben, aber all das war nun nebensächlich.
    Nachdem der Betrunkene zufrieden über die in seinen Augen scheinbar logische Antwort wieder verschwunden war, richtete Draven sich auf und reichte Malukhat die Hand, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. Seine Augen jedoch hatte er auf diesen Nord gerichtet, dennoch sprach er zum Erzmagier.
    "Schön, Euch wieder unter den Lebenden zu sehen. Was ist passiert?"
    Sich innerlich mal wieder fragend, ob er nicht zu nett gewesen war und den ersten Satz nicht hätte vermeiden sollen, wandte er seinen Blick nun zu Malukhat und wartete geduldig auf eine Antwort.

  9. #89

    Sadrith Mora - Taverne

    Zareg konnte wieder so halbwegs stehen. Diese Nord hatte ihm irgendeinen Trank eingeflösst. Er wusste nicht genau, was es war, aber das wollte er auch eigentlich gar nicht wissen. Im Moment hatte es zumindest geholfen. Der Nord starrte ihn an. “Will er ein Dankeschön von mir hören“, dachte er. Immer noch schaute ihn der eigenartige Typ an. Irgendwie legte er ein komisches Grinsen zutage, dass dem Meister der Telvanni nicht im geringsten Geheuer war. “Auf Dankesworte meinerseits kann der lang warten“, dachte er sich dann noch und schaute sich im Raum um.
    Inzwischen war Malukhat auch schon auf den Beinen und schickte gerade so einen Trunkenbold weg, der das sonderbare Geschehen im Schlafgemach beobachtet hatte. Zareg fragte sich, wie einem Menschen und dazu noch einem Erzmagier so eine schnelle schwachsinnige Antwort einfallen konnte. Dann erblickte er erst, wie das Zimmer aussah. Überall an den Wänden war Blut und das Bett war sowieso total überzogen mit dem roten Zeugs. Wenn man so etwas noch nie gesehen hatte, würde das sicher für Unruhen im Magen sorgen, aber Zareg dachte sich, dass er schon mehr als oft genug Blut gesehen hatte.
    Inzwischen hatte sich der Nord schon umgedreht, betrachtete ihn nicht mehr und schein etwas nachzudenken.
    “Was will der noch immer hier“, ging es Zareg durch den Kopf. Ganz geheuer war ihm der Nord noch immer nicht, selbst wenn er ihm geholfen hatte, obzwar er sich eigenartig im Inneren fühlte. Irgendwie so, als würde er eine Verwandlung in ihm stattfinde und sein Blut und sein ganzer Körper wehrte sich dagegen. Plötzlich kam eine Ladung Blut in seine Kehle hinauf. Angewidert, spuckte er es aus und ekelte sich vor sich selbst. Die anderen hatte davon noch nicht wirklich Notiz von dem genommen. Man konnte sehen, dass alle ein wenig beschäftigt waren. Der Nord schien in Gedanken zu hängen, Draven wartete anscheinend gespannt auf eine Antwort von Malukhat auf seine Frage und der Erzmagier schein seine Gedanken in Worte fassen zu wollen.
    Nun konnte er nichts anderes tun, als auf die Antwort Malukhats zu warten und dann selbst versuchen, ihnen seinen Zustand gewissermaßen zu erklären. Wieder fühlte er, wie sich ein wenig Blut die Kehle heraufdrängen zu versuchte. Zareg unterdrückte diesen Drang und fragte sich nicht zum ersten Mal, was los war.
    Unwillkürlich wollte er sich an seinem Hals kratzen, der juckte, als er die zuerst nur zwei und dann vier Löcher in seiner Kehle bemerkte. “Verdammt, was ist das“, fragte er sich und erinnerte sich dann erst wieder daran, was der Grund für das ganze sein könnte. “Ein Vampir“, sagte er ein wenig lauter als beabsichtig und erschrak dieser Behauptung wegen. Zareg war von einem Vampir gebissen worden.

  10. #90

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne "Zum Torbogen" / Zaregs Zimmer

    Ja, was war denn geschehen?, fragte sich der Erzmagier, sich immer noch die Wangen reibend. Plötzlich war ihm schwindelig geworden, weiße Punkte hatten vor seinen Augen getanzt und dann war die Welt um ihn schwarz geworden, schwärzer als die Nacht und alles, was er bis dahin gesehen hatte. Es hatte seinen Körper beschlichen, von unten bis oben, seine Gliedmaßen geschwächt und dann… ja, dann war er einfach zusammen gebrochen. Er hatte wieder irgendeinen Traum gehabt, das wusste er noch, aber erinnern konnte er sich partout nicht daran. So denn brauchte es auch seine Zeit, bis er dem Erzmagister eine Antwort geben konnte. Nein, eine passende Antwort hatte er immer noch nicht parat, aber irgendetwas musste er ja sagen, ansonsten würde sich diese gespannte Stille weiter in dem Raum ausbreiten.
    „Ähm… Falls ihr das noch nicht bemerkt habt: Ich bin umgekippt. Das nur mal so nebenbei. Eigentlich gibt es da auch nicht mehr zu sagen, ich war einfach weg.“
    Aber es war schon merkwürdig, verdammt merkwürdig sogar. Noch nie in seinem langen Leben war so etwas passiert – und insbesondere nicht in einer solch folgenschweren und wichtigen Situation.
    „He, was will der Typ denn hier?“, fragte er laut und wütend, als er den Nord erkannte. Jenen Nord, den man unten in der Taverne gefeiert hatte. Dieses schmierige Etwas, was sich plötzlich vollkommen anders gebärdet hatte, scheinbar zu einem Mann geworden war. Vielleicht hatte der Kerl sie mit seiner Art und Weise auch nur hinters Licht geführt. Aber was war denn in der Zwischenzeit geschehen? Der Nord wandte dem Dunmer sein Gesicht zu und lächelte irgendwie verschmitzt und wissend auf ihn hinab. Geradeso als wüsste er, was mit seinem Körper geschehen war. Aber das konnte der Erzmagier selbst nicht sagen, also würde der es ja wohl kaum wissen können.
    An dem Blut, das an den Wänden und auf dem Boden verteilt war, konnte es nicht liegen. Malukhat war Zeit seines Lebens ein Totenbeschwörer gewesen, hatte Leichen von ihrer Haut befreit, um an ihre Knochen zu kommen, hatte sie mit einem Gemisch aus Natrium und Salz abgerieben und schließlich das Blut als Medium für die Beschwörung genutzt. Vielleicht war er weich geworden in den letzten Jahren, aber in gewisser Weise schloss er diese These vollkommen aus. Eher beschäftigte ihn der Gedanke, ob das alles vielleicht seinen Zusammenhang mit Zareg finden würde. Wie bereits erwähnt: Blut wird häufig als Medium benutzt. Ist ein lebender Mensch verflucht, kann es sein, dass der Fluch – wenn auch nur kurzzeitig – auf eine andere Person übergeht, die mit dessen Blut in Verbindung kommt.
    Malukhat blickte sich zu dem Bretonen um, der total verwirrt an seinem Hals kratzte.
    „Zareg?“, meinte er zu dem jungen Mann. „Geht es Euch gut?“
    Als der Telvanni-Meister die Hand vor der juckenden Stelle nahm, erkannte der Erzmagier es zum wiederholten Male: Die vier leicht ovalen Male, mit denen er gezeichnet worden war. Nun, war wahrscheinlich in der Tat ein Grund, sich Sorgen zu machen.
    Jeder weiß, was mit Mensch, Mer, Khajiit und Argonier geschieht, die von Vampiren gebissen werden. Zareg zeigte zwar noch nicht die äußeren Merkmale, aber wer konnte schon wissen, dass das nicht noch kommen würde? Wenn der Quarra nur vorgehabt hatte, ihn zu töten, konnte Zareg noch Glück gehabt haben, irgendwie jedenfalls.
    „Sagt einmal, Draven… Ich hatte Euch den Vorschlag mit den Aschländern gemacht… Ihr allerdings habt mir noch nicht darauf geantwortet, wie mir gerade einfällt. Was haltet Ihr von dieser Idee? Immerhin sollten wir uns der Gefahr nun bewusst werden, denn die Vampire sind auf uns aufmerksam geworden und das verheißt nichts Gutes. Wenn die Aschländer irgendeinen Weg gefunden haben, die Vampire fern zu halten, dann sollten wir den nun auf jeden Fall kennen, bevor wir ein weiteres Mal angegriffen werden. Wie wir ja sehen bringt es nicht viel, sich des Nachts in irgendwelche öffentlichen Gebäuden nieder zu lassen. Wir sollte also dazu noch vorsichtiger sein als zuvor, damit das da“ – er wies mit dem Kopf auf Zareg – „nicht wieder passiert.“

  11. #91

    Ort: Schrein der Azura

    Revan konnte es noch gar nicht fassen. Ein Indoril. Revan war ein Indoril, Enkel des grössten Helden der Dunmer, Fürst Nerevars. Er stand unter dem Schutz der Göttin des Nachtimmels persönlich.

    Weshalb habt Ihr mich auf die Suche nach dem Seelenhammer geschickt, Göttin Azura?

    Wo, Revan, sind Kagrenacs Artefakte besser aufgehoben als bei dem Enkel Nerevars? Immer bereit wird der Hammer bei dir sein, um dem Nerevarinen ausgehändigt zu werden.

    Nun, das machte durchaus Sinn. Hunderte von Fragen brannten dem Grossmeister auf den Lippen, doch konnte er sie nicht aussprechen.

    Durch die Eingabe der Idee, den Seelenhammer zu suchen, wollte ich prüfen, wie tief Euer Wille ist, etwas zu tun. Ich bin beeindruckt, wie mutig Ihr zu Werke gegangen seid, ebenso wie es mutig war, hierher zu kommen, nach Eurem Traum.

    Jetzt wusste Azura sogar schon von Revans Traum. Irgendwie war sich der Grossmeister unsicher, wieviel seines Wesens er selbst ausmachte und welche Menge von der Göttin des Nachthimmels beeinflusst war.

    Ich weiss, welche Zweifel Euch im Moment plagen, Revan Indoril... Doch denkt nicht zu lange darüber nach, seid einfach der, der Ihr immer wart.
    Unser Land, Resdayn, verbrachte nun schon zuviel Zeit unter dem Joch des Kaiserreiches. Ich wünsche, dass diese Ära vorüber gehen wird. Doch ist mir klar, dass ein offener Krieg nur das Gegenteil eines freien Landes bringen würde. Langsam muss die Macht wieder den Dunkelelfen übertragen werden. Ich bin sicher, Ihr findet einen Weg, um Euren Teil beizutragen, Revan. Besonders, da Ihr nun wisst, wer Ihr seid.
    Desweiteren seid Ihr jederzeit hier in meinem Tempel willkommen, um Rat zu holen, falls Ihr welchen benötigt. Wisst, dass ich über Euch wache, Revan Indoril.

    Bevor Revan etwas erwidern konnte, war es im Tempel vollkommen still. Ebenso war diese vertrauenserweckende Präsenz fast gänzlich verschwunden. Der Grossmeister wusste, dass er keine Antworten seiner Göttin mehr erhalten würde, fragte er weiter.
    Langsam drehte er sich um und wollte den Tempel verlassen, als er ein Klimpern hinter sich hörte. Erschreckt wirbelte er herum und sah ein Amulett am Boden liegen. Der Dunmer nahm das Stück Metall in die Hände und drehte es in seinen schlanken Händen herum. Ein magischer Glanz liessen das Amulett ungeheuer wertvoll erscheinen.. Nun, Revan war sich sicher, dass es auch wertvoll war.
    Er wandte sich an die grosse Statue und verneigte sich als Ausdruck des Dankes. Irgendwie wusste er, dass Azura es mitbekommen hatte.

    Nachdenklich verliess er den Schrein der Daedra und blickte auf das endlos scheinende Meer hinaus. Ganz weit in der Ferne trafen das Wasser und der Himmel zusammen. Eine Zeit lang betrachtete Revan die Szenerie, während er gemütlich dasass und über sich nachdachte.


  12. #92

    Sadrith Mora - Taverne

    "Bei Lorkhan, ich weiß, dass ihr einfach umgekippt seid", antwortete der Erzmagister zunächst ein wenig wütend auf die Aussage Malukhats hin. Diese Antwort war ihm einfach nicht ausreichend gewesen, immerhin hatte er sich Sorgen gemacht. Ob ihm sowas häufiger passierte? Das musste er doch wissen. Was wäre, wenn er mitten im Kampf gegen eine tausend Mann starke Vampirarmee einfach umkippte? Draven wäre allein mit Zareg aufgeschmissen. Na gut, gegen 1000 Vampire wären sie eh aufgeschmissen, aber egal. Nun gut, er war ja jetzt wieder auf dem Damm und hatte eigentlich auch nach einer ganz anderen Antwort von ihm verlangt, also sollte er sich zunächst darüber Gedanken machen. Über dieses Umkippen könnten sie auch später noch sprechen. Und das würden sie gewiss auch tun.
    "Verzeiht, also zu den Aschländern..."
    Kurz musste er stocken, wurde ihm doch doch nun durch die Worte Malukhats die gesamte Tragweite seiner Entscheidungen wieder richtig bewusst. Es lastete soviel Verantwortung auf seinen Schultern, dass er sie nur allzu gerne verdrängte, was ihm auch immer wieder für einige Zeit gelang. Natürlich war es nicht richtig, man muss sich eigentlich immer ständig seiner Verantwortung bewusst sein, aber Draven konnte Entscheidungen besser treffen, wenn er sich nicht so sehr unter Druck fühlte. Obwohl auch seine Funktion als Erzmagister des Hauses Telvanni wichtig und mit großer Verantwortung verbunden war, verdrängte er dies gelegentlich und traf dann seine Entscheidungen seiner Ansicht nach weiser. Zu viel Nachdenken behinderte, aber genau das tat er, wenn er sich... Moment, genau das tat er jetzt. Und Malukhat erwartete immer noch eine Antwort von ihm. Hoffentlich war die Pause jetzt nicht zu lang geworden.
    "Wir haben keinerlei Anhaltspunkte und die Situation ist ernst", fuhr er fort, während er auf Zaregs Hals blickte. Hoffentlich hatte sich sein Blut nicht mit dem Dämonenblut vermischt. Ein Biss eines Vampires verwandelte niemanden, aber wenn das Opfer von dem Dämonenblut etwas abbekam, dann würde dies zu einer Verwandlung führen. Hoffentlich passierte dies nicht bei Zareg, aber das vermochte nur die Zeit zu zeigen.
    "Ihr habt Recht, ich halte Euren Vorschlag für das momentan beste, was wir tun können. Wir müssen gerüstet sein, mit unseren normalen Waffen wird es gegen diese übernatürlich starken Gegner schwer, auch wenn man sie damit töten kann. Jeder Hinweis würde uns helfen und vielleicht hat Ihr Recht und die Aschländer wissen genaueres. Zudem wissen wir immer noch nicht, wo wir sonst mit unserer Suche beginnen sollten. Neloth könnte vielleicht noch ein paar Späher ausschicken, aber für uns ist es sinnlos, einfach so herumzusuchen und zu hoffen, dass wir sie finden, bevor sie uns ein zweites Mal aufsuchen."
    "Was meint ihr?", wandte er sich an die anderen beiden. Na ja, an den Nord eigentlich gar nicht, sondern nur an Zareg. Er wollte lieber alle Optionen durchgegangen sein, bevor er wichtige Entscheidungen traf, die Verantwortung war einfach zu hoch.

  13. #93

    Sadrith Mora - Taverne

    Ihm wurde es langsam zu wider, dass ihn jeder anblickte, als wäre er ein Monster, oder so was in der Art. Immer wieder diese versteckten Blicke und das heuchlerisch Umhergerede. Es ging ihm schrecklich auf die Nerven.
    Die Frage Dravens überraschte ihn ein wenig. “Was soll ich jetzt davon wieder halten“, fragte er sich. “Nun werde ich auf einmal zu Rate gezogen!“ Naja, ihm sollte es recht sein. Diese beiden sollten nur vor ihm knien und um Vergebung winseln und “...dann werde ich ihre Köpfe vom Leib trennen, die Augen ausstechen und ihr verdammtes Blut aufsaugen. Hahahaha!!!“ Ein irrsinniges Lachen hallte in seinem Kopf wieder. Er fröstelte, ob der Gedanken, die ihm gerade durch seinen Kopf geschossen waren. Sie waren ihm total fremd gewesen und es hatte sicher auch nichts mit einem Wahn zu tun. Irgendwas war ihn der schrecklichen Nacht mit seinem Körper geschehen. Eine Veränderung fand statt, er konnte es spüren und fühlen. “Sollte es wirklich ein Vampir gewesen sein, der mich da in der Nacht angegriffen hatte.“, fragte er sich. Ein düsteres Bild flackerte durch seinen Kopf. Er sah sich selbst vor den Blutverschmierten entstellten Leiber der beiden Magier, Malukhat und Draven, stehen und konnte es auch noch schlimmer werden, musste er bei dem Gedanken auch noch grinsen. “Ihr werdet winseln......“ Der Anfall war wieder vorbei. Er war bisher kaltblütig und böse gewesen, doch dies übertraf all seine furchtbarsten Fantasien. “Niemals werde ich so enden, niemals...!!“
    Zareg hatte schon jede Hoffnung darauf, etwas gegen die Veränderung, die in seinem Körper statt fand, zu machen, weggeschoben und verlor sich in leere Gedanken. Bis er plötzlich durch eine Stimme wieder in die Realität geschleudert wurde und all seine Ängste und kranken Phantasien wieder Realität wurden. Irgendjemand hatte ihm eine Frage gestellt. “War es Malukhat?“, fragte er sich.
    “Ja, er war es“, kam er dann zum Schluss. Der Erzmagier schaute ihn mit purer Verachtung an und wiederholte anscheinend gereizt sein Anliegen:“ Der Erzmagister hat euch eine Frage gestellt! Was ist los mit euch? Seid Ihr euch inzwischen schon zuwider eine Antwort geben?“
    Zareg gab nicht einmal einen Kommentar zurück, sondern dachte über die Frage nach, sagte daraufhin aber nur:“ Die Aschländer, ja? Wir sollten zu ihnen gehen!“
    Die beiden Magier schauten ihn eigenartig an. “Sollen sie nur denken, was sie wollen. Ist mir doch egal.“, hörte er sich sagen. Eine leise Stimme meldete sich in seinem Kopf:“ Sie werden in ihrem Blut baden!!“ Auch die Stimme seines Wahnes schien sich wieder zu melden. Zareg wurde schlecht und übergab sich, doch es kam nicht viel heraus, außer Blut. “Sollen sie doch denken, was sie wollen....“, war das letzte was er sich noch dachte, bevor er auf den Boden sank und vergebens versuchte dem Schwächeanfall zu widerstehen. Jede Chance, auf die Heilung, seiner nun schon zwei Krankheiten, hatte er abgeschrieben. Er dachte sich nur noch “Nie wieder werde ich normal, Nie wieder...“ und versuchte nun schon gar nicht mehr aufzustehen.

  14. #94

    Ashland und Maar Gan

    Jarlaxle schüttelte den Kopf, als er die Richtung sah, in die Rak'Talzar deutete. "Aus Aldruhn sind wir eben geflohen, das wäre keine gute Idee", bemerkte er, um hinzuzufügen: "Blieben Maar Gan und Gnisis. Jedoch ist es bis Gnisis ein weiter Weg zu Fuss und ich nehme an, Ihr könnt nicht wie ich teleportieren. Also Maar Gan", schloss er seufzend. Innerlich war dem Söldnerführer nicht wohl dabei. Maar Gan war eine kleine Stadt. Eine Stadt der Minenarbeiter und des Tempels. Glücklicherweise lag der Schlickschreiterhafen gleich am Eingang, so dass sie nicht die Stadt würden betreten müssen.

    Die beiden ungleichen Gefährten machten sich also auf den Weg zu eben jener Stadt. Immer wieder versank Jarlaxle in grüblerische Gedanken. Die paar Cliffracer, die ihnen unterwegs begegneten, erledigte er zusammen mit dem Senche fast beiläufig und ohne sie wirklich wahrzunehmen. Dieses "Ungeziefer" von Vvardenfell war bestenfalls äusserst lästig. Endlich kamen sie in Maar Gan an und der Söldnerführer ging zielstrebig zum Schlickschreiter-Führer. Doch erneut verspürte er hier - in der Nähe eines Tempels - einen seltsamen Drang, das Gefühl er neuerlichen Übernahme durch die fremde Präsenz. Er beschleunigte seine Schritte und fühlte leichte Panik in sich emporsteigen. Schliesslich konnte er nicht in jeder Stadt auffallen und diese eigenartigen Anfälle bekommen. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sich seine Hand unwillkürlich um das Schwert krampfte, als könne er mit diesem die unsichtbare Bedrohung abwenden. Er sah zu Rak'Talzar, um herauszufinden, ob der Senche etwas gemerkt hatte.

  15. #95
    Erneut. Es passierte schon wieder einal,dass der Dunkelelf diese seltsamen Bewegungen praktiziert. Ob gleich wieder eine Vision folgt? Sollten es überhaupt Visionen sein...
    Wenn er so weiter macht und nicht mal versucht, annähernd dagegen anzukämpfen, wird man bald in diesem ganzen Land nach den beiden fahnden. Gleichzeitig jedoch umklammerte der Dunmer den Knauf seines Schwertes krampfhaft, als wenn seine Leben an der Klinge hängen würde. Klingen, Rak´Talzar hatte nichts für Klingen übrig. Er verlässt sich nur auf seine Klauen und die "Sandregen" Kampfkunst aus Elsweyr um seine Gegner zu Besiegen.
    Der söldnerführer lies einfach nicht locker von der Klinge...

  16. #96

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne "Zum Torbogen"

    Malukhat hatte reflexartig, aber viel zu langsam seinen Arm gehoben, als der Bretone vor seinen Füßen blutspuckend zusammenbrach. Mit einem Gesichtsausdruck, der von vollkommener Verwirrung sprach, betrachtete er den am Boden liegenden, der sich röchelnd in seinen Schmerzen wand. Demnach also unschlüssig, war er nun tun sollte, verharrte der Erzmagier an Ort und Stelle und betrachtete stumm den sich windenden Leib des Telvanni-Meisters. Draven schien es ebenso zu ergehen. Was sollte man auch in einer solchen Situation tun?
    „Draven, ich muss Euch ehrlich sagen, Eure Heilkünste haben versagt“, waren seine Worte, als er den Bretonen von der Seite finster betrachtete. „Vielleicht hättet Ihr ihn auch ohrfeigen sollen, bei mir hats ja immerhin funktioniert.“
    Mehr als eine hochgezogene Augenbraue hatte der Erzmagister den Worten des Dunmers wohl nicht beizumessen, aber das war auch nicht sehr verwunderlich. Dieser Tag hatte alle Beteiligten geschlaucht. Nun, dieser ominöse Nord, dieser „Vampir-Jäger“, fiel aus dieser Bezeichnung wohl aus, denn er stand nur in der Gegend herum und betrachtete das Geschehen schlichtweg mit einem süffisanten Lächeln.
    „Lasst uns Zareg in mein Zimmer tragen, dort kann er diese Nacht schlafen“, schlug Malukhat vor und Draven stimmte – wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war – zu. Allerdings zeigte sich auch dies als ein äußerst schwieriges Unterfangen, denn der von Schmerz gepeinigte Zareg machte keinerlei Anstalten, sich freiwillig und ohne jegliche Gegenwehr davon tragen zu lassen. Erst, als der Erzmagier ihm einen gezielten Schlag ins Gesicht versetzte, gab er Ruhe und ließ sich ohne weitere Störungen in das Zimmer Malukhats schaffen. In seiner momentanen Situation mochte dieser Schlag selbst dem Telvanni-Meister nur zu Gute gekommen sein, denn dieser hatte auf diese Art und Weise eine kurze Pause von seinen Schmerzen.“
    „Nee, nee...“, sagte Malukhat, als Draven dazu ansetzte, den Ohnmächtigen auf dessen Bett niederzulegen. Erst einmal die Kuscheldecke und das Sonnenkopfkissen in Sicherheit bringen. Blut bekam man da so schwer wieder heraus, und wer konnte schon sagen, wie viel der Bretone diese Nacht noch davon verlieren würde?
    Nach getaner Arbeit – Zareg ruhte in dem Bett, die weiße Klippenläuferdaunendecke bis zum Kinn hinaufgezogen, der Erzmagier hatte sich in dem daneben stehenden Stuhl niedergelassen und Draven hatte sich an die gegenüber liegende Wand gelehnt, den Beutel mit Malukhats Heilmitteln immer noch in den Händen – seufzte Malukhat und rieb sich den Schweiß von der Stirn. Der Erzmagister hatte seinen Vorschlag mit den Aschländern akzeptiert. Das alleine war schon einmal gut. Aber heute würden sie wohl nicht mehr los ziehen können, falls man überhaupt von heute sprechen konnte sondern nicht eher von gestern. Draven schien das ebenso zu sehen, wie er, denn auch er wirkte müde und ausgelaugt.
    „Legt Euch schlafen und überlasst mir alles weitere. Ich werde mich schon um den Kleinen kümmern. Ihr braucht erst einmal Eure Ruhe.“ Wovon ich selbst allerdings auch so einiges gebrauchen könnte, dachte er im Stillen selbst. Das war alles so nicht geplant gewesen, das war nicht richtig so. Zareg war von einem Vampir gebissen und geradezu ausgeblutet, dem Tod immer noch näher als dem Leben. Nein, das hatte der Erzmagier sich anders vorgestellt. Sadrith Mora, die Stadt der Magier, galt als beliebtes Reiseziel für Touristen, aber davon hatte er noch nicht viel mitbekommen. Außer Leichen und Halb-Toten hatte er nichts davon zur Kenntnis genommen. Er war früher schon einmal hier gewesen, oft sogar, aber auch diese Insel Vvardenfells hatte sich nach so vielen Jahrhunderten verändert. Und sein letzter Besuch als gesuchter Mörder war ja auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei gewesen. In diesem Moment spürte er die Fremdartigkeit seiner Umgebung mehr als zuvor. Die Welt verfiel in einen stetigen Wandel, sie würde sich immer verändern und er sollte die Zeit überdauern, wie er es bereits getan hatte.
    „Vielleicht sieht man es mir nicht an, Draven, aber ich bin bereits ein sehr alter Mann. Meine besten Jahre, so glaube ich, habe ich bereits hinter mir. Ihr seid noch jung, also lasst mich Euch einen gut gemeinten Rat geben: Lebt jeden Tag, als wenn es Euer letzter wäre, denn das Ende kommt schneller, als Ihr es Euch vorzustellen vermögt.“
    So ernst war der Erzmagier, dass er selbst es kaum fassen konnte. Mit Draven hatte das ewige in den Tag hinein leben sein Ende gefunden. Und er musste zugeben, dass auch er sich verändert hatte in den letzten Tagen. Wahrscheinlich würde sich das ändern, wenn das alles erst einmal durchgestanden war, er wieder der so konnte, der er schon immer gewesen war. Dann konnte er wieder Ranis Athrys zur Weißglut treiben, seine Späße mit den hübschen Adeptinnen machen und in den ewigen Kreislauf des Erinnerns und Vergessens verfallen. Draven allerdings konnte er nicht streichen, er konnte ihn nicht einmal aus seiner zukünftigen Planung ausschließen. In gewisser Weise hatte er den Bretonen lieb gewonnen, wie man so schön zu sagen pflegte. Der Erzmagister forderte ihn, verlangte ihm alles ab, was er an Wissen zu bieten hatte. Doch so wirklich wussten sie nichts voneinander. Es freute den Erzmagier, dass er dem jungen Mann ein wenig unter die Arme greifen konnte, denn auch dieser hatte ein großes Maß an Erfahrung mit auf diese Reise genommen, die ihnen behilflich sein konnte. Also doch lieber „Respekt“ statt „lieb gewonnen“? Nun, zuerst musste sich nun um Zareg gekümmert werden. Blut musste her. Malukhat wusste auch schon, wo er es beschaffen sollte, allerdings durfte Draven davon nichts erfahren, ebenso wenig der verwundete Telvanni-Meister.
    „Legt Euch nun schlafen. Ich werde hier schon zurecht kommen. Ich denke, ich kann mich momentan ein wenig besser um die Heilung kümmern, als ihr, da ich den Großteil meiner Kraftreserven aufgespart hatte, als hätte ich einen solchen Notstand erwartet.“
    Der Bretone blickte ihn zweifelnd an. Nur widerwillig stimmte er letzten Endes zu, begab sich schon auf den Weg zur Tür, als er sich noch einmal umdrehte und das Täschchen mit den Arzneien auf dem Fußende des Bettes niederlegte. Kein weiteres Wort fiel zwischen den beiden Männern, doch der Dunmer wusste genau, dass Draven schon so eine Ahnung hatte. Nicht davon, dass Malukhat irgendwoher Blut beschaffen wollte, sondern eher, dass er etwas vorhatte, was nicht rechtens war. Seltsamerweise ließ er es dennoch zu, dass der Erzmagier sich um das Mitglied des Hauses Telvanni kümmerte. Ja – Draven erhob nicht einmal Einwände! Zwischen dem Erzmagier und dem Erzmagister war ein stummes Bündnis des gegenseitigen Einverständnisses geschlossen worden. Anfangs war es wohl beiden als vollkommen abwegig erschienen, dass sie sich noch einmal so gut verstehen würde, aber irgendwie ging und diesen wackeligen Frieden galt es aufrecht zu erhalten.

    Unten in der Taverne war es still geworden, außer dem Schnarchen einiger Gäste war nicht zu vernehmen. Selbst der Wirt lag mit geröteten Wangen und noch leicht geöffneten Augen über dem Tresen und machte sich nichts aus seiner ungemütlichen Haltung. Das Feuer innerhalb des Kamins hatte das Holz vollständig gefressen, war erloschen und hatte alleine graue Asche und schwarze Kohlestücke zurück gelassen. Auch die Kerzen innerhalb der Lampen waren teils ausgegangen, da sie vollends runtergebrannt und nicht ausgewechselt worden waren. Inmitten dieser Rund verharrte der Erzmagier und musterte mit gerunzelter Stirn seine Umgebung und jede einzelne Person, die in diesen Hallen selig träumte. Schließlich entschied er sich für einen hoch aufgeschossenen, noch sehr jungen Bretonen. Mehr als siebzehn Winter sollte dieser noch nicht hinter sich gebracht haben – somit war er das perfekte Opfer für des Dunmers ungewöhnlichen Heilzauber.
    „He, wacht auf“, sagte er zu dem mit dem Kopf auf dem Tisch liegenden Mann und schlug ihm vorsichtig mehrere Male auf den Hinterkopf. Der junge Bretone rührte sich murrend und stieß dabei die neben ihm stehende Flasche um, die Malukhat gekonnt aber in höchster Not vor dem Aufprall auf dem Boden auffing und vor dem sicheren Zerschellen rettete. Konnte ja Pfand drauf sein, den man dann später einholen konnte. Aber zuerst stellte er die Flasche wieder ab, allerdings weit entfernt aus der Reichweite des anderen Mannes, und packte diesen unter der rechten Schulter, legte den rechten Arm um dessen Taille und zog ihn hoch. Nur durch ein schwaches Grunzen ließ der Bretone vernehmen, dass er mit dieser Art Behandlung nicht einverstanden war. Aber ansonsten war er vollkommen hilflos und für den Erzmagier war es ein leichtes, ihn nach oben in das Zimmer zu schleppen, indem Zareg schlief. Vorsichtig platzierte er ihn auf dem neben dem Bett stehenden Stuhl und drückte ihn nach hinten, die Arme zu beiden Seiten abstehend, damit er nicht zur Seite umkippte und auf den Boden fiel. So denn begann er mit den Vorbereitungen für Zaregs Heilung. Zugegeben, seine Methoden waren recht unmoralisch, aber was sollte er sonst tun? Noch brauchten sie den Telvanni-Meister. Sein Verlust würde die Gruppe – ohnehin nur bestehend aus drei Personen – erheblich schwächen. Insbesondere Draven, der scheinbar stolz auf sein Fürstenhaus war, sollte ein solcher Umstand in der Tat ziemlich mitnehmen. Aber Malukhats Moralvorstellungen waren sowieso käuflich, somit also im Großen und Ganzen mehr als flexibel. Zu seinem Schwert hinüberschielend erkannte er, dass er diesmal wohl gezwungen war, sein eigenes Blut als Medium für den Zauber zu nutzen, und schnitt sich mit an der Klinge des Bloody Shine die Fläche seiner rechten Hand auf. Rotes Blut quoll aus der eher oberflächlichen Wunde. So hielt er es auch mit dem ohnmächtigen Zareg und dem volltrunkenen Bretonen, der in seinem Rauschzustand nicht mehr viel davon merkte. Es war ein Zauber, den er sich bei den Crecken abgeschaut hatte, die größten Totenbeschwörer der gesamten Welt, mochte man annehmen. Denn in ihrem Land war das Beschwören Untoter rechtlich gesehen erlaubt. Das Kaiservolk war damit zwar immer noch nicht einverstanden, und warm geworden waren die beiden Länder miteinander auch nicht, aber es musste sich damit abfinden, dass sein Einfluss sich gerade einmal auf die neun zugehörigen Länder des Kaiserreichs Tamriel beschränkte.
    „Hm...“ Um als Medium zu fungieren sollte er die Hände der beiden in die seinen nehmen, was wiederrum erforderte, dass der Erzmagier sich auch die linke Handfläche aufschneiden musste. Der stechende Schmerz, als die Klinge in sein Fleisch fuhr, unbeachtet lassend, legte er das daedrische Dai-Katana beiseite und machte sich an die Vollführung des Heilungszaubers zugunsten des bewusstlosen Zareg. Der Dunmer nahm die verletzten Hände der beiden anderen in die seinen, sodass die Schnittwunden unmittelbar übereinander lagen, und murmelte einige fremdartige Worte vor sich hin. Er schloss die Augen, spürte die Macht des Zaubers in seinem Inneren aufsteigen, den letzten Rest seiner Energie verspeisen, fühlte, wie sich die astrale Kraft aus seinem Körper löst und die beiden Männer damit umfing. Malukhats Stimme wurde lauter, er merkte es zwar, konnte aber nichts daran ändern. Hauptsache Draven würde ihn nicht hören, Hauptsache kein anderer würde dies tun, Hauptsache der Betrunkene würde weiterhin nicht merken, was mit ihm geschah, Hauptsache Zareg blieb bewusstlos, solange der Zauber noch nicht vollendet war. Die Nutzung solcher Zauber war auf den Tod verboten, sollte ihn also jemand dabei erwischen, konnte dies das Ende seines Lebens bedeuten. Rotweißes Licht umspielte die Hände, flutete den gesamten Raum mit einem gleißend hellen Licht.
    Stille.
    Malukhats Worte waren verhallt, der Zauber vollführt. Zareg schlief immer noch selig und der andere Bretone war mit aschfahlem Gesicht auf seinem Stuhl zusammen gesunken. Der Atem des Dunmers ging schnell und abgehackt unter der vorherigen Kraftaufbringung. Und nun sollte er auch noch diesen jungen Bretonen zurück zur Taverne tragen, damit er am nächsten Tag nicht mehr wusste, was mit ihm geschehen war. Seine Energielosigkeit konnte er dann seinem zuvor erlebten Saufgelage zugrunde legen, Malukhat hatte ihm nur das Nötigste an Blut gestohlen, es an Zareg weitergeleitet, damit dieser schnell wieder auf die Beine kam. Aber der Erzmagier kam kaum mehr auf die Beine, so bleiern schwer waren seine Glieder geworden. So schnell es ging brachte er den seines Blutes bestohlenen Mann wieder nach unten, setzte ihn an den Tisch, an dem er zuvor auch gesessen hatte, und legte dessen Kopf seitlich auf den Tisch. Ein wenig Schlaf… Nur ein bisschen, mehr brauchte es nicht, dass er sich wieder erholte und sein Mana wieder voll zur Verfügung stand. In einigen Stunden konnte Draven ihn dann ruhig wecken, dagegen war nichts einzuwenden, und als Malukhat so darüber nachdachte, sich die geschwungene Treppe hinaufarbeitete, stand auch jener vor ihm, an den er gedacht hatte.
    „Sehr unlautere Mittel, Malukhat“, meinte Draven und verschränkte die Arme vor der Brust.

  17. #97

    Sadrith Mora - Taverne

    Ein wenig verwundert blickte ihn der Dunmer aus großen Augen an, fasste sich aber sofort wieder. Draven musste zugeben, der Erzmagier hatte sich wirklich größte Mühe gegeben, seine Tat zu verschleiern. Und das musste er auch, hätte ihn irgendjemand bei diesem Ritual beobachtet, dann hätte er in des Teufels Küche kommen können, immerhin stand die Todesstrafe auf der Anwendung dieser nekromantischen Praktiken, über die der Erzmagister selbst bisher nur in Büchern gelesen hatte. Aber ihn schreckte sowas auch nicht ab, die Telvanni im Allgemeinen waren eigentlich für alles recht aufgeschlossen oder kümmerten sich bekannterweise um nichts. Natürlich hatten auch hier die Gesetze des Kaiserreiches eingehalten zu werden, aber wie sollte man schon prüfen können, was alles in den Kellern der großen Pilztürme gezaubert wurde. Aber hier waren sie nicht in einem Keller, sondern einer öffentlichen Taverne, eindeutig ein großes Risiko. Malukhat hätte definitiv ein Problem gehabt, wenn ihn ein Bürger eben beim Wirken dieses verbotenen Zaubers erwischt hätte und zu den Wachen gerannt wäre, die zu jeder Zeit in der Stadt patroullierten.
    Aber der Großteil der in der Taverne Anwesenden schlief, wie um diese Zeit auch üblich. Und einen leicht angetrunkenen Reisenden hatte der Erzmagister unter einem Vorwand von Malukhats Tür weggelockt, als er bemerkte, wie der Dunmer in seinem Zimmer immer lauter wurde. Eigentlich wollte der Ork gerade in sein an diesem Abend gemietetes Zimmer gehen, welches sich weiter hinten im Gang an Malukhats Tür vorbei befand, aber Draven hatte ihm gesagt, dass er noch eben draußen warten müsste, bis die zahlreichen Ratten aus dem Zimmer vertrieben und die Läuse aus den Kissen geschüttelt waren, wie es hier in der Taverne üblich war. Merkwürdigerweise machte der Ork auf dem Absatz kehrt und verließ wutentbrannt die Taverne. Na ja, eigentlich hätte er sich auch was einfacheres ausdenken können, zum Beispiel, dass gerade viele bunte Sternschnuppen am Himmel zu sehen seien oder der kleinere der beiden Monde auf die Erde stürzt, aber der Effekt wäre derselbe gewesen und ihm fiel nichts besseres ein. Egal...
    Trotz seiner vielen Gedanken war nichts wirkliches passiert, er stand immer noch vor dem Erzmagier, hatte die Arme in einer lässig wirkenden Pose verschränkt und ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
    "Lasst uns in Euer Zimmer gehen, werter Erzmagier. Auch wenn gerade alles schläft, sollten wir unser Gespräch auf Euer Zimmer verschieben. Zudem würde ich auch gerne mal genau in Augenschein nehmen, wie ihr ... Zareg geholfen habt."
    Fast hätte er zu viel gesagt, aber er verkniff es sich vorsichtshalber, das Thema war zu heikel. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging voraus in das Zimmer des Erzmagiers, selbiger folgte ihm stumm.
    Der Erzmagister war innerlich zutiefst beeindruckt, natürlich wollte er dies Malukhat mal wieder nicht wissen lassen, höchstens ansatzweise, aber auch das lieber nicht. Er hatte ihn fortgeschickt und nichts davon gesagt, man könnte es als Dreistigkeit bezeichnen, jedoch war es nicht so. Der Erzmagier hatte ein großes Risiko zur Rettung Zaregs auf sich genommen, für jemanden, den er überhaupt nicht leiden konnte. Draven und er mochten sich auch nicht wirklich, glaubte er zumindest, ganz so sicher war er sich nun schon lange nicht mehr. Aber die Abscheu Malukhats gegenüber dem anderen Bretonen in der Gruppe war offensichtlich gewesen und hatte sich niemals verändert. Er hatte Draven weggeschickt, damit dieser nichts von dem Ritual mitbekam, um ihn zu schützen möglicherweise? Fakt war auf jeden Fall, dass Malukhat sich für die Gruppe eingesetzt hatte, dass er verbotene Mittel angewandt hatte, war nicht von Relevanz. Nein, im Grunde hätte Draven ebenso gehandelt, hätte er so eine Art Zauber beherrscht. Durch diese Aktion achtete er den Dunkelelfen nur noch mehr als schon zuvor, immer wieder erwies er sich als weiser Ratgeber und Bereicherung für die Aktion. Ohne ihn hätte er allein in der 'Leichenhalle' gestanden, der Tipp mit den Aschländern kam auch von ihm und im Grunde genommen wollte Draven immer den Rat Malukhats bei wichtigen Entscheidungen. Erst in diesem Moment war ihm klar, was ihm bisher immer nur in kurzen Augenblicken durch den Geist geschossen war, er hoffte, auch nach dieser grässlichen Vampirsache mit Malukhat unterwegs zu sein. Wen hätte er sonst für Ratschläge, nette Streitgespräche und ... na ja, blöde Sprüche und Sticheleien. Malukhat mochte rau sein und manchmal etwas tölpelhaft wirken, aber er war genau so weise und ein treuer Gefährte, wie er unter Beweis gestellt hatte.
    Im Zimmer angekommen, ging sein erster Blick zu Zareg, der wieder auf dem Bett lag. Sein Gesicht hatte tatsächlich etwas mehr Farbe bekommen. Man könnte fast meinen, Malukhat hätte die Gesichtsfarbe des jungen Trunkenboldes auf die Zaregs übertragen und umgekehrt. Oder zumindest beinahe, denn so ganz schlimm wie Zareg zuvor sah dieser angetrunkene Bretone auch nicht aus, den der Erzmagier mühsam und geschwächt vom Zauber zurück in die Taverne geschleppt hatte. Hm, eigentlich hätte Draven ihm schon zu dem Zeitpunkt beim Tragen helfen sollen, aber irgendwie war es auch nett anzusehen gewesen, wie Malukhat sich abgemüht hatte, wenn er ehrlich sein sollte.
    Der Erzmagier hatte nach Betreten des Zimmers die Türe hinter ihnen geschlossen, was diese mit einem leichten Knarren quittierte. Als Draven seinen Blick von Zareg abwandte, ließ er ihn noch ein wenig durch den Raum schweifen, wobei er nicht das erste Mal hier war und sich seitdem nicht viel verändert hatte, abgesehen davon, dass Malukhats eher ungewöhnliche Ausrüstung - das Sonnenkissen und die niedliche Decke - nicht mehr auf dem Bett vorzufinden war, sicherlich verstaut an einem Ort, wo Zareg es nicht mit seinem herausgewürgten Blut erreichen konnte. Aber es war von diesem Blut nichts zu sehen, dennoch war es für ihn fraglich, ob das auch wirklich bis zum Morgengrauen so bleiben würde. "Morgengrauen... Grauen, das Wort beschreibt eigentlich den bisherigen Abend ziemlich gut", dachte er innerlich aufseufzend. Dann war sein Blick wieder auf Malukhat gerichtet und er begann zu sprechen, seine Worte so sorgfältig wählend, dass der andere nicht gleich bemerken würde bzw. bemerken sollte, wie viel Achtung ihm der Erzmagister für diese Tat entgegenbrachte.
    "Ihr hattet Eure Tür verschlossen, aber ich hatte soetwas geahnt und deshalb gehorcht. Wisst Ihr eigentlich, was für ein Risiko Ihr da eingegangen seid? Wenn auch nur einer hereingeplatzt dann zu den Wachen gerannt wäre, könnte womöglich euer Kopf bald getrennt vom Körper auf Reisen gehen..."
    Leichter Ärger schwang in seiner Stimmt mit, jedoch seufzte er nach einer kurzen Pause und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    "Jedoch sieht Zareg sehr viel besser aus als zuvor, das muss ich Euch lassen. Eure Heilkünste haben im Gegensatz zu meinen herkömmlichen nicht versagt, dafür bin ich Euch wohl Dank schuldig."
    Ein wenig unpassend erschien ihm die Frage, die ihm in den Geist schoss. Eigentlich hätte er ein großes Interesse an diesen verbotenen Zaubern, wenn er ehrlich sein sollte. Ob Malukhat ihm diese wohl jemals zeigen würde? Nun ja, er würde ihn bei Gelegenheit danach fragen.

  18. #98

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne "Zum Torbogen"

    „Tse…“ Malukhat schüttelte den Kopf und ließ ein blasses Lächeln erkennen. Da gestand der Bretone ihm, dass er ihm zu Dank verpflichtet war. Ihm, der den Erzmagister fort geschickt hatte; zu offensichtlich war gewesen, dass er etwas im Schilde geführt hatte. Aber Wunder sollte es ja angeblich immer mal wieder geben… Draven hätte nichts von dem eher untypischen Heilzauber erfahren dürfen, es war nun einfach zu gefährlich. Am Besten wäre es immer noch gewesen, hätte es keinerlei Zeugen gegeben, aber an der Tatsache, dass der Bretone sehr viel mitbekommen hatte, wie es schien, konnte man nun auch nichts mehr ändern. Eigentlich, so wusste Malukhat, musste er den Telvanni töten. Doch war der Erzmagier dazu fähig, noch dazu in seiner derzeitigen, körperlichen Verfassung? Im Moment war ihm schlichtweg nach Schlafen zumute, denn wer schlief, der dachte nicht nach. Die gesamte Situation war aus den Fugen geraten, er hatte die Übersicht von dem Geschehen verloren.
    „Gehst es mir zu, mich erst einmal hinzusetzen“, sagte Malukhat also und zog sich den Stuhl neben dem Bett herbei, ließ sich darauf nieder und schloss, beide Arme auf den Lehnen ruhend, die Augen, lehnte sich erleichtert seufzend zurück. Doch dieses ungute Gefühl in der Magengegend, welches sich immer einstellte, wenn ihm unwohl zumute war, kehrte mit gewohnter Stärke zurück. Draven blickte ihn immer noch erwartungsvoll an. Scheinbar hatte er in irgendeiner Weise Interesse daran gefunden, Malukhats Ausschnitten aus selbigem Lebens zu lauschen, aus welchem unerfindlichen Grund auch immer. Und obwohl der Erzmagier natürlich wusste, dass der Erzmagister all sein Wissen später – aber auch jetzt schon! – gegen ihn würde verwenden können, begann er zu sprechen: „Eigentlich will ich ja nicht darüber reden… Aber… Ich muss es Euch wohl erzählen. Über kurz oder lang hättet Ihr es eh nicht herausgefunden, also bleibt es sich in gewisser Weise gleich.“
    Seine Stirn legte sich in bedrohliche Falten, finster blickte er drein, als er die Sinnlosigkeit in seinen eigenen Worten und der versuchten Erklärung erkannte, wodurch er gegenüber Draven eigentlich hatte rechtfertigen wollen, dass er es ihm unbedingt erzählen musste. Zareg rollte sich indes auf die andere Seite und zog Malukhats ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich, doch statt zu erwachen kuschelte er sich abermals in seine Decke und drückte das Kissen mit der rechten Faust leicht zurecht. Geräuschvoll ausatmend konnte sich der Erzmagier also nun wichtigeren Besprechungen zuwenden.
    „Also, Draven, ich will Euch die Wahrheit sagen.“ – Abermals hielt er inne und ein bedrücktes Schweigen legte sich wie ein schwarzer Schleier über die beiden Männer, während Malukhat auf seine rechte Hand starrte. „Ich war früher ein Problemkind.“
    Es war gesagt, niemand würde ihm aufgrund dieser Tatsache einen Strick aus dem Gesagten drehen können. Merkwürdigerweise betrachtete Draven ihn mit angehobenen Brauen und recht verständnislosen Augen, über denen sich seine sonst so glatte Stirn in Falten legte. Hat er vielleicht etwas anderes gesagt?, fragte er sich und legte einen Daumen an sein Kinn. Moment… Hatte der Erzmagister denn überhaupt irgendeine Frage gestellt?!
    „Schadensbegrenzung“, entschied er mit einem bestimmten Unterton in der Stimme und schlug wie zur Bekräftigung mit der rechten Faust in seine linke Handfläche. „Wisst Ihr, meine Alten hatten generell ein Problem mit mir, aber umso mehr Strafen mir auferlegt worden waren, desto rebellischer bin ich letzten Endes geworden. Also, bei dieser Sachlage war jawohl klar, dass ich irgendwann einmal als Totenbeschwörer ende.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jetzt kann ich allerdings aufgrund meiner Stellung als Erzmagier meine Studien nicht mehr weiterführen; besonders wegen dieser nervigen Athrys, über deren Beseitigung ich bereits seit Längerem nachdenke. Deshalb muss ich besonders auf der Hut sein, wenn ich meinen nekromantischen Neigungen nachgehen will. Versteht mich nicht falsch, Draven, ich will die Alte nicht gleich umbringen.“ Seine eigenen Worte dann noch einmal Augen rollend überdenkend musste er sich verbessern: „Na ja, vielleicht ein ganz klitzekleines bisschen.“ Und dabei hielt er Daumen und Zeigefinger seiner rechten aneinander, hielt sie gerade einmal so knapp voneinander entfernt, dass zwischen ihn eine schmale Lücke entstand, keine wirkliche Berührung zustande kam. Dann schnitt er wieder ein etwas ernsteres Thema an: „Dass ich Euch wegschickte, geschah nur zu Eurem eigenen Schutz. Ich hatte eigentlich angenommen, dass Ihr schlauer wärt und Euch aus dieser Sache heraushalten würdet, aber im Endeffekt hätte ich damit rechnen müssen, dass Ihr mir nicht vertraut und ’nachspioniert’. Jedoch hatte ich mehr als offensichtlich aufgezeigt, dass ich etwas vorhatte, wobei ich nur ungern gestört werden würde. Jede andere Person an Eurer Stelle hätte ich in einer solchen Situation ohne zu zögern getötet, aber einen Mann in Eurer Position umzunieten würde schwere Folgen nach sich ziehen, sollte man annehmen – und außerdem werdet Ihr noch gebraucht. Denkt nicht, ich hätte Zareg diese Hilfe aus reiner Menschenfreundlichkeit zuteil werden lassen; Ihr wisst doch sicher allzu gut, dass ich ein hoffnungsloser Egoist bin.“
    Und so war es auch: Zaregs Leben interessierte den Dunmer nicht im Geringsten, aber ihn zu retten war dennoch der Mühe wert gewesen. Der junge Mann war stark, die Gruppe würde ihn sicherlich auch weiterhin gut gebrauchen können. Und durch das Fremdblut, welches Malukhat dem jungen Telvanni zugeführt hatte, wurde die Chance geringer, dass jener zu einem Vampir mutierte. Aber dass der Erzmagie Draven nicht zu töten versuchte, lag nicht allein daran, dass dieser ein hohes Mitglied des Hauses Telvanni war – es gab noch zwei weitere Gründe für sein für ihn widernatürliches Handeln.
    Erstmal wusste der Dunmer schon einmal nicht, ob er den Erzmagister überhaupt töten konnte. Es war schwer, dessen körperliche Fähigkeiten als auch die in den verschiedenen Schulen der Magie einzuschätzen. Und schlussendlich fiel ihm auch noch unangenehm auf, dass er den Mann gar nicht töten wollte. Welche Schmach, welche Schande – aber dazu später. Auf jeden Fall, so meinte Malukhat zu wissen, würde er eines Tages ausprobieren, ob er den Telvanni töten konnte – und wenn er selbst dabei sein Leben verlieren sollte!
    Nach einiger Zeit des Schweigens blickte er hundemüde zu seinem Gegenüber auf, der das Gehörte gerade verarbeitete, es scheinbar in den verschiedenen Rinden seines Hirns unterbrachte, sie mit Schildchen versah und diese letztlich auch dort noch in die korrekten Themenbereich unterteilte. Was Malukhat am meisten interessierte, konnte er den Bretonen nicht fragen, aber dennoch zwang er sich, darüber nachzudenken. Die meisten Menschen hätten angewidert, ja schockiert auf den ’Heilungszauber’ reagiert. Draven hingegen schien sich einfach zu denken: Warum nicht? Jeder hat seine eigene Art, seine persönlichen Hobbies zur freien Entfaltung zu bringen. Friede, Bruder. Nun ja, letzteres würde er wohl kaum denken, so ernst wie er im Moment war, doch Malukhat genoss die bloße Vorstellung, wie der große, böse Erzmagister des ebenso großen, ebenso bösen Hauses Telvanni mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem um den Kopf gewickelten, in allen Farben des Regenbogens verzierten Tuch umher rannte und die Worte des Friedens mit seiner Wasserpfeife im Gepäck verkündete. Beinahe hätte der Dunmer mit vorgehaltener Hand das Kichern begonnen, doch er konnte sich geflissentlich zurückhalten und machte eine strenge Miene. So etwas hatte er drauf, war ja nicht umsonst ein Schauspieler erster Güteklasse. Aber nun zurück zu seinen eigentlichen, aufgrund jener belustigenden Ablenkung vollkommen verdrängten Gedanken: Wie konnte Draven nur so verdammt gelassen reagieren? Und wieso stellte er nicht eine Frage über diese in Morrowind höchst untypische und noch dazu verbotene Zauberkunst? Merkwürdig… Für Malukhat war dieses Kerlchen ein Rätsel auf zwei Beinen, welches sich partout nicht lösen lassen wollte. Er hatte bis jetzt immer gedacht, Frauen seien das höchste aller Gefühle, befänden sich am Rande des Ertragbaren, allein aus dem guten Grund, dass sie in ihren Gedankengängen einfach viel zu kompliziert waren. Aber Draven hatte sie alle übertroffen, sie konnten sich nunmehr nur noch in seinem Schatten sonnen, aber keinesfalls mit ihm mithalten.
    „Ihr seid so was von kompliziert, mein Freund“, erklärte Malukhat mit zu Schlitzen verengten Augen und hängenden Schultern. „So einer wie Ihr ist mir noch nie unter die Augen gekommen, und ich will auch hoffen, dass das dabei bleibt. Ihr allein seid schon mehr als genug.“
    Und nun entschuldigt mich bitte, hatte er noch anhängen wollen, doch seine Stimme versagte ihm schlagartig den Dienst. In der Tat, er hatte seine gesamten Energievorräte aufgebraucht, wenn selbst seine Zunge nicht mehr nach seinen Regeln spielen wollte. Sollte er sie vielleicht abschneiden, um ihr zu zeigen, wer hier der Boss war? Nein, das wäre einfach zu doof… Verdammt, er musste nun unbedingt schlafen, ansonsten würde er die nächsten Tage zu gar nichts mehr zu gebrauchen sein. Eine Stunde… nein, besser zwei. Selbst ein gesamter Tag, so merkte er im Nachhinein, würde ihn nicht wieder vollkommen auf die Beine bekommen. Das war aber auch nicht zwingend notwenig, denn sein Mana konnte sich langsam aber sicher während der kommenden Reise wieder stabilisieren. Jetzt jedoch wollte er sich nur noch unter seine Kuscheldecke legen, das Sonnenkissen unter seinem Kopf zurecht rücken und schlafen. Und eh er sich’s versah, hatte die Müdigkeit ihn überwältigt und er versank in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Sein letzter Gedanke galt Draven, dem Mann, der sich um alles folgende zu kümmern hatte, der sich selbst all die Last dieses Unterfangen auf die Schultern gelegt hatte…

  19. #99

    Sadrith Mora - Taverne

    Zareg wachte auf. Ihm war schlecht, aber dennoch fühlte er sich besser, als am Tag zuvor. War es überhaupt gestern gewesen? Er hatte das Zeitgefühl nun schon total verloren.
    Der Magier hatte einen schrecklichen und blutrünstigen Traum, der nur so von Blut und kranken Phantasien gewimmelt hatte, glaubte er zumindest. Außerdem kam es ihm so vor, als wäre er ein paar mal in der Nacht aufgewacht und hätte den Erzmagier Malukhat am Bett knien sehen. Zareg konnte es direkt ihm Blut fühlen. Etwas hatte sich geändert. Obwohl es schien, als hätte sich alles zum Bessern gewendet, seinem Gefühl und momentanen Zustandes nach, ärgerte es ihm, das dies schon wieder in der Nacht passiert war und er deswegen nichts dagegen machen hätte können.
    Es dauerte nicht lange, bis er sich auch geistig wieder völlig in der Realität befand. Er staunte nicht schlecht, als er sich zugedeckt in dem Bett vorfand, dass sich in dem Schlafraum der Taverne befand. Draven und Malukhat standen im Zimmer und redeten miteinander und blickten gleichzeitig immer wieder auf ihn. “....das muss ich euch lassen. Eure Heilkünste haben im Gegensatz zu meinen herkömmlichen nicht versagt, dafür bin ich Euch wohl Dank schuldig.", hörte er Draven sagen. “Was bedeutet, herkömmliche Heilkünste. Was haben die mit mir gemacht?!!“, fragte der Meister der Telvanni sich. Dann fiel er wieder in einen tiefen Schlaf.

    Mit einer einzigen fließenden Bewegung versuchte er sich in eine besser, vielleicht in eine sitzende Position zu bringen. Er war vor ein par Minuten wieder aufgewacht, schon wieder Doch er war einfach zu schwach und konnte nicht mal seinen Körper mit den Händen abstützen. Fluchend kippte er wieder zurück in seine alte liegende Haltung. Er fühlte sich völlig hilflos. Die zwei anderen Magier erblickten ihn und Draven fragte:“ Wie geht es dir?“ Zareg antwortete gar nicht und fuhr in an:“ Was habt ihr mit mir gemacht?!! Was hattet ihr in der Nacht an mir zu suchen!“ Draven konnte man gleich ansehen, wie ihm das Blut in den Kopf schoss, er sich aber dennoch beruhigte und in eisigem Tonfall sagte:“ Ersten, war es allein Malukhat, die sich an dir „vergriffen“ und dich auch noch insoweit geheilt hat, dass du hier noch lebend und mit eigenem Willen liegen kannst, ohne angekettet in einem Blutrausch zu sein, und dass obwohl Ihr beide nicht gerade die beste Meinung voneinander habt. Zweitens kannst du froh sein, dass wir dich nicht einfach liegen gelassen haben und du in deinem eigenen Blut erstickt bist. Ein Dankeschön wäre wohl das mindeste!“ Das hatte gesessen. Zareg fühlte sich eigenartig. Er dachte sich nur:“ Habe ich zu schnell gehandelt? Hat Malukhat mich wirklich geheilt? Warum hat er das getan?“
    Irgendwie war er misstrauisch, dennoch musste er nun was sagen. Entschuldigen würde er sich nicht. Die Sache mit dem Heilen war noch nicht ganz geregelt. Dann nach einiger Zeit brachte er ein kleines:“ Danke, Malukhat!“ heraus. Draven schein ein wenig verblüfft, die Reaktion des Erzmagiers dagegen war ein ganz andere. Dieser fragte dann auch noch: "Ähm... bitte wie? Ich konnte dich nicht verstehen. Wiederhole das doch noch mal, ja?" Ein Hauch mehr als offensichtlicher Belustigung lag in den Augen des Dunmers, als er diese Frage stellte und eine Hand an sein Ohr legte, sich über die Lehne des in Richtung Zaregs beugte. Zareg dachte sich nur:“ Du kannst mich mal!“, kam aber zum Schluss, dass dies nun mehr, als unpassend gewesen wäre. Danach zwang er sich zu einem klaren und deutlichen:“ Danke, Malukhat. Dafür, dass du mich geheilt hast, wenn auch nicht mit herkömmlichen Mitteln, was auch immer das heißen mag.“ Danach nickte dieser nur.
    Der Meister der Telvanni, nahm dies, als eine Art Anerkennung an, dachte nicht mehr lange über irgendetwas nach und fiel wieder in einen genüsslichen Schlaf.

  20. #100

    Maar Gan, Balmora und Vivec

    Jarlaxle schaffte es schliesslich, die Hand von der Klinge zu lösen und atmete tief durch. "Zweimal nach Balmora bitte", sagte er zum Schlickschreiter-Führer und bezahlte die entsprechenden Draken. Er stieg gemeinsam mit dem Senche ein und döste auf der Reise nach Balmora vor sich hin. Seine letzten Gedanken vor dem Einschlafen waren, dass sie in Balmora damals die ersten wirklichen Erkenntnisse erhalten hatten. elpede, der ein Indoril war und die Camonna Tong nur für seine eigenen Zwecke benutzte. Dann fielen ihm die Augen zu und er erwachte erst wieder am Zielort, etwas unsanft geschüttelt vom Schlickschreiterführer und sah die fast mitleidigen Blicke von Rak'Talzaar auf sich ruhen. Der Khajiit wurde wohl niemals müde, seufzte Jarlaxle innerlich. Dann bemühte er sich um einen halbwegs ausgeschlafenen Blick und drückte dem Schlickschreiter-Führer weitere Draken in die Hand. "Zweimal Vivec", meinte er dazu und hoffte, dass der andere nicht dem Glauben verfiel, er wolle den Schlickschreiter nur benutzen, um sich einmal auszuschlafen. Doch so müde er auch noch war, diesmal wollte der Schlaf nicht kommen. Zu gross war die Anspannung, was ihn dort erwarten würde und so war er froh, als sie endlich ankamen. Langsam wanderten die ungleichen Gefährten über die kleine Brücke, die direkt ins Fremdenviertel von Vivec führte und Jarlaxle hoffte, dass die Ordinatoren keinen weiteren Blick an sie beide verschwenden, sondern sie lediglich für einen reichen Dunmer mit seinem Sklaven halten würden. Obwohl: ein Blick auf den Senche zeigte, dass dieser zum Sklaven absolut ungeeignet war. Zu stolz und kriegerisch war seine Haltung. Die demütige Art und den halbgebückten Gang, den die einheimischen Khajiits hatten, lagen diesem hier völlig fern.
    Jarlaxle senkte den Kopf und sah - wie in Gedanken versunken - auf den Boden, in der Hoffnung, dass niemand sein Gesicht würde irgendwie erkennen können.
    Der Boden! Der Boden schien plötzlich erneut aus Gras und roten Lehm zu bestehen. Wind zerrte an seinem Umhang und wieder hörte er das Schreien und Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden. Und ein Gedanke, ein fremder und doch zugleich so vertrauter, ging ihm durch den Kopf: "Ja, wir haben gesiegt! Aber um welchen Preis? Er war zu hoch, viel zu hoch. Der beste von uns, mein Freund, Nerevar, er liegt im Sterben und soviele unseres Volkes tot, zu Knochen und Erinnerungen geworden am heutigen Tag!" Und er warf den Kopf zurück und stiess einen wilden Schrei der Verzweiflung und des Schmerzes aus und er hörte wie aus weiter Ferne seine eigene Stimme als geisterhaftes Echo durch die Stadt klingen: "Gesiegt! Und doch verloren. Wer wird nun Resdayn schützen?" Dann liessen ihn diese fremde Trauer und Mutlosigkeit, die zugleich die eigene zu sein schienen, zusammenbrechen und er sank auf die Knie, nach Atem ringend und erneut gegen diese fremde Übernahme ankämpfend. Mit Mühe schüttelte er die andere Präsenz ab und sagte mit brüchiger Stimme: "Grossartig! Wer immer Du auch bist, wenn Du willst, dass ich lebendig und unauffällig bei Dir erscheine, solltest Du solche Attacken besser unterlassen!" Dann wurde ihm bewusst, dass er auch diese Worte laut gesprochen hatte und stand müde auf, sah sich um und den schockierten Blick des Senche sowie etlicher Dunmer, die sich urplötzlich um sie beide versammelt hatten, auf sich ruhen.

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