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Thema: Quests: Alte Lasten, Kagrenacs Artefakte, Das Dunkle Volk

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Aldruhn-Tempel

    Noch immer leicht benommen warf Jarlaxle einen Blick in die Runde und zog dann eine Augenbraue hoch, als ihm bewusst wurde, was hier geschah.
    "Halt", donnerte dann seine Stimme durch den Raum und mit fast unglaublicher Schnelligkeit und tödlicher Eleganz bewegte sich der Söldnerführer auf den Ordinator zu, den er im nächsten Augenblick an der Schulter fasste und herumwirbelte. "Wagt es nicht, Sera!", sprach er dann mit leiser, schneidender Stimme und sah dem Ordinator kalt ins Gesicht. "Und mässigt Euren Ton", fügte er dann noch hinzu. Seine Stimme klang noch immer leise. Gefährlich leise und in diesem Augenblick durfte wohl jedem klar sein, dass sie es mit einem Mann zu tun hatten, dessen Macht und Einfluss weit über das hinausreichten, was diese kleinen Priester und Ordinatoren sich auch nur vorzustellen vermochten. Der Ordinator wich unwillkürlich zurück und nur beiläufig bemerkte Jarlaxle, dass Rak'Talzar sich nicht einmal bewegt zu haben schien, jedoch bewegte er- scheinbar spielerisch und mit lässiger Arroganz - seine Klauen. Die Miene des Khajiit war undurchdringlich für den Dunmer, dennoch glaubte er, in den Augen leichte Belustigung und Zufriedenheit zu entdecken.
    Er wandte sich jedoch wieder den Priestern zu und erneut schien die Welt zu versinken. Seine Stimme, die jetzt durch die Tempelhallen dröhnte, schien nicht mehr die seine zu sein, anders klang sie, jedoch ebenfalls befehlsgewohnt und doch schwang tiefe Trauer in ihr mit. "Erst verrieten uns die Dwemer, dann verriet uns ein Freund und er, der der Wertvollste und Beste unter uns war, er erlag seinen schweren Wunden! Nun aber verraten uns auch die Priester der Tempel und verkünden Lehren, die so niemals gedacht, handeln und verwerfen mit Taten, die nie gewollt waren. Wehe Dir, armes Resdayn, wenn nicht bald der einzige Erretter, wenn nicht bald Fürst Indoril Nerevar zurückkehrt. Mein Land trauert, mein Volk ist geschlagen und verblendet und ich, ich verliere an Macht, um da zu helfen, wo die Hilfe benötigt wird. Wo seid Ihr, Ihr, die ich Euch einst Freunde nannte? Wo seid Ihr, Almalexia, wo seid Ihr, Sotha Sil? Und nicht zuletzt: wo seid Ihr, Azura, die uns einst die Rettung versprach und die nun schweigt?" Der Söldnerführer, der in diesem Augenblick nicht der Söldnerführer war und sich doch tief im Inneren seiner wahren Persönlichkeit nur allzu bewusst war, stand wie unter Zwang. Er spürte eine Wut und eine Trauer, einen tiefgehenden Schmerz, der der seine und doch nicht der seine war. Persönlichkeit schien sich mit Persönlichkeit vermischt zu haben und Jarlaxle selbst wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Noch einmal bäumte er sich im tiefsten Inneren gegen diese Übernahme auf, wehrte sich mit aller Kraft und bekam erneut wieder einen klaren Blick. Er sah die fassungslosen und entsetzen Gesichter der Priester und Ordinatoren, bemerkte Rak'Talzars forschenden Blick, der eher Neugier denn Entsetzen verriet und machte auf dem Absatz kehrt. Der Elf floh buchstäblich aus dem Tempel in die Dunkelheit. Hoffte, in der kalten klaren Nachtluft unter den wunderbaren Sternen Resdayns und den zwei Monden, die rötlich am Himmel schimmerten, eine Antwort zu finden. Eine Antwort, die ihm Klarheit verschaffen sollte über das Geschehen, die er jedoch zugleich mehr fürchtete als alles andere. Er spürte mehr als er es sah, dass der Senche ihm gefolgt war. Wie von ferne hörte er die Priester und Ordinatoren durcheinander schreien und Worte wie "verrückt", "Ketzer" "Abtrünniger" drangen an seine spitzen Ohren, als er mit raschen lautlosen Schritten durch Aldruhn eilte und die Stadt durch das große Rundbogen-Tor verliess. Er stoppte seinen fast schon wahnsinnige Elfengeschwindigkeit erst, als er an der Kreuzung stand, die geradeaus nach Gnisis, rechts runter nach Mar Gaan führte und liess sich dann erschöpft auf einem Stein nieder..Er atmete tief durch, starrte eine Weile auf den Boden und sah dann Rak'Talzar an, der offenbar keinerlei Probleme gehabt zu haben schien, ihm zu folgen und nicht einmal ausser Atem wirkte. "Nun, sagt schon, dass ich verrückt bin", sprach er und seine Stimme klang bitter und mutlos, während er auf die Antwort des Senche wartete.

  2. #2

    Die Pampa (Aschland)

    Der Söldnerführer hatte wieder einen dieser Wahnanfälle, dass begann unnormal zu werden. Er wirkte seit diesem Anfall irgendwie..kraftlos,gebrochen. Ja,dass Wort gebrochen trifft es. Als wäre ein Spiegel vor ihm, ein Spiegel in den er 300 Jahre sah und in den ein Grosser Stein gewurfen wurde. Doch warum immer diese zusammenhängenden Visionen? Es ist,als wäre er in der Vergangenheit,bei irgendeinem Ereignis das das Dunmerische Volk tief bedrückt oder Belastet. Und dieser Mann scheint da irgendwie drin verwickelt zu sein. Der forschende Blick des Senche normalisierte sich wieder und er sah den Mann nun mit einem ganz anderen Blick an. Ein wenig beeindruckt darüber,wie er es in gewisser weise so hinnimmt und ein wenig Belustigt,dass er es einsehen könnte, in einen tiefen Schlund des Wahnsinns zu verfallen und dafür noch eine Bestätigung sucht. Doch das kann nicht so sein,da Rak´Talzar den Söldnerführer anders einschätzen würde. Er würde das nicht so einfach hinnehmen,so dachte der Senche. Doch das jetzige Geschehen zeigt uns etwas anderes. War das Der Mut der Verzweiflung? Akzeptiert der Redoraner seinen Wahn? Nein,dass traut man jemandem wie ihm nicht zu. Der Wahnsinn liegt nicht in dem, was ihm da wiederfährt, der Wahnsinn liegt in seinen Worten.

    "Rak´Talzar denkt,dass ihr euch nicht schämen solltet. Visionen sind Zeichen,denen man nachgehen soll oder die man ergünden sollte"

  3. #3

    Ashland

    "Zeichen also, wie? Nachgehen, ergründen?", fragte Jarlaxle verbittert. "Wo denn, wie denn? Was, wenn es wirklich nur normaler Wahnsinn ist? Was, wenn irgendein Übel des Roten Berges mich erwischt hat? Eine schöne Bescherung wäre das. Der Söldnerführer der Bregan D'Aerthe, der gefürchtete Geheimdienstler aller Fürstenhäuser Vvardenfells - ein Wahnsinniger!" Jarlaxles darauffolgendes Lachen klang selbst in seinen eigenen Ohren wild und verrückt. Es war doch undenkbar, dass irgendetwas, Irgendjemand ihn immer wieder in die Vergangenheit zerrte. So etwas gab es doch nicht. Oder doch? Leise Zweifel beschlichen den Dunkelelf, als sein Blick auf den ruhigen Blick des Senche traf. Wussten die Khajiit von Dingen, die den Dunmern fremd waren? Waren diesem Katzenvolk Visionen vertraut? Visionen, die nicht Skooma entsprangen, sondern eine andere Ursache hatten?

    Jarlaxle bemühte sich, seine innere Ruhe wiederzufinden. Dann sprach er Rak'Talzar erneut an: "Sagt, seid Ihr mit Visionen vertraut? Gibt es in Eurem Volk so etwas häufiger und ich meine jetzt nicht Skooma-Visionen, sondern wahrhaftige. Und woran erkennt man, dass es sich um eine Vision und nicht um Wahnsinn handelt?" Nervös war der Söldnerführer aufgesprungen und wanderte auf und ab. "Die Vergangenheit! In der Vergangenheit liegt der Schlüssel zur Gegenwart. Der Schlüssel zu meinem Sein, er wurde vor 600 Jahren geschaffen!". Während er sprach kam ihm die Erkenntnis, dass hier die Wahrheit liegen könne. Erneut sah er Rak'Talzar an: "Gibt es so etwas? habt Ihr von so etwas je gehört oder habt Ihr in Eurem Volk Priester oder Weise Frauen, die damit Erfahrung haben? Hier sind wir jedenfalls nicht sicher. Ihr habt unsere Priester und Ordinatoren gehört. "Ketzer", "Abtrünniger", riefen sie mir nach und ich schätze, sie werden versuchen, meiner habhaft zu werden. Dies wird ihnen zwar nicht gelingen, denn meine Waffen sind noch immer schneller und der Tod kommt lautlos, aber Ihr werdet an meiner Seite in ständige Kämpfe verwickelt werden und vielleicht sogar den Tod finden. Ich würde es Euch nicht verübeln, wenn Ihr Euren Weg lieber ohne mich fortsetzen würdet", schloss er seine Rede und wusste selbst nicht, warum er innerlich hoffte, dass der Senche ihm trotz allem weiterhin Gesellschaft leisten würde. Er war nie ein Mann gewesen, der Wert auf Gesellschaft gelegt hatte. Was also machte es diesmal anders? Vielleicht der Gedanke daran, dass Wahnsinn besser zu ertragen sei, wenn ein Gefährte in der Nähe war.

  4. #4

    Ashland

    Der Söldnerführer der Bregan D´Aerthe lief nervös im Kreis und war sich anscheinend nicht sehr sicher, was er von alledem halten soll. Der Senche ebensowennig,teils Verstand er die sorge des Dunmers,teils konnte dem in der Tat ein Gewisser Wahnsinn innewohnen. Und wieder einmal lies der söldnerführr,vermutlich ungewolt,den Wahnsinn als ehesten Verdacht aufkommen, als sein schrilles Lachen die Nacht durchdrang.

    "Nun,um Frage zu beantworten, dass Volk der Khajiit ist ebenso Visionsfähig wie jedes andere Volk in Tamirel. Doch zwischen Wahnsinn und Verstand ist es ein schmaler Grat,den die weisesten Media teils nicht ergründen"
    Der Senche hoffte,dass diese Worte dem Dunmer nicht allzuviel unbehagen bereiten,denn als solche Worte sind sie beim Besten Willen nicht gedacht gewesen

    Dann kamen wieder diese Rätselhaften Worte,die dem Munde des Dunkelelfen entsprangen.

    "600 Jahre, eine lange Zeit. Khajiit leben nur maximal 80" sagte er leise. Der Redoraner warnte ihn jedoch vor,dass einige Kämpfe stattfinden würden, sollte er weiter Seite an Seite mit ihm Kämpfen. Für die Einheimischen ist Rak´Talzar nur ein gewöhnlicher Abschaum, in diesem Glauben wird er die Leute erst einmal lassen. Fehler in dieser Kategorie werden sie sowieso nicht mehr bereuen können.
    Die Visionen des Söldnerführeres interresierten den Khajiit aber und so willigte er zustimmend nickend ein,ihn weiter zu Begleiten.

  5. #5

    Ashland

    Jarlaxle war bis zu einem gewissen Grad überrascht, dass der Khajiit ihn weiter begleiten wollte, doch letztlich nahm er es einfach hin, ohne es weiter zu hinterfragen. Das bisherige Geschehen war an sich schon verwirrend genug, als dass noch Raum blieb für andere Dinge. Er überlegte, wohin er sich nun wenden sollte. Von den Tempeln verfolgt, als Ketzer und Abtrünniger verschrieen, zog ihn doch diese geheimnisvolle Stimme immer wieder in einer Richtung. Das Ziel war Vivec, doch warum das so war, wusste er nicht zu sagen. Er hob den Kopf und sah den Senche an. "Vivec! Wir müssen nach Vivec, aber fragt mich nicht warum. Ich weiss es selbst nicht", sagte er und bemühte sich, den leicht verblüfften Augenausdruck Rak'Talzars zu übersehen. Natürlich klang es restlos wahnsinnig, wenn er, der von den Tempelangehörigen gejagt wurde, ausgerechnet in den Hauptsitz des Morrowinder Tempels vordringen wollte. Und ihm war durchaus bewusst, dass sie die Stadt nicht bei Tag und offen über die Eingänge würden betreten können. Nun ja, Nacht- und Nebel-Aktionen waren dem Söldnerführer nichts Fremdes und so kam es auf eine mehr auch nicht an. Nur: sonst war er allein bei solchen Aktionen gewesen. Wie weit würde der Khajiit mithalten können, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Jedoch schien Rak'Talzar durchaus in der Lage zu sein, auf sich selbst aufpassen zu können. Zudem wirkte er wie ein geübter Kämpfer und Schleicher. Trotzdem überlegte Jarlaxle kurz, ob er einige seiner Männer in Bereitschaft versetzen sollte, entschied aber dann dagegen. Fakt war ja, dass jeder, der von jetzt an mit ihm gesehen wurde, ebenfalls für die Priester und Ordinatoren unter den Begriff "Abtrünniger" fiel und im schlimmsten Fall, dass sie erwischt werden würden, gleichermassen gerichtet wurden. Einer solchen Gefahr wollte der Dunkelelf seine Leute nicht aussetzen. Einen Moment lang spielte er gedankenverloren mit einem seiner drei goldenen Ohrringe und sah in die Ferne. Dann straffte sich sein Körper und er meinte: "Na dann wollen wir mal für eine kleine Überraschung in Vivec sorgen. Was meint Ihr?" Sein altes, spöttisches, überlegenes Lächeln war zurückgekehrt, als er sich vorstellte, wie er bei Nacht und Nebel direkt in Vivecs Tempel und zu dem "Gott" persönlich vordrang, während er den Senche auffordernd ansah.

  6. #6

    Noch immer Ashland

    Nun geht die Reise der zwei Leute wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten weiter. Die nächst Anlaufstelle soll also der Tempel Vivecs sein, der Palast eines Gottes. Zweifelsohne wird das eine Interresante Erfahrung sein, und das das alles nich dazu in einer Nacht und Nebel aktion sein soll umso besser. Khajiit aller Art sind Meister im Schleichen, von Geburt an schon sind ihre Knochen und Muskeln so gebaut,dass man mühelos schleichen kann. Der Dunkelelf schien nach eigenen Angaben nun ein Verfolgter zu sein,ein Verfolgter in seinem eigenem Land. Vielleicht beantragt er Asyl in Elsweyr? Das könnte man auf der Stelle beantragen,schliesslich ist Rak´Talzar Einflussreich genug,dass Handzuhaben. Aber das kann warten, im moment galt es,dem Rätsel, oder besser den Wahnsinn der jarlaxle plagt auf dem Grund zu gehen. Der Sitz eines Gottes schien ihm zwar leicht übertrieben,doch die Erfahrung lohnt sich sicherlich.
    "Rak´Talzar denkt,dass wir weiter sollten. Rak´Talzar traut der Ruhe nicht"
    Er deutete in Richtung des Schlickschreiterhafens...

  7. #7

    Ashland und Maar Gan

    Jarlaxle schüttelte den Kopf, als er die Richtung sah, in die Rak'Talzar deutete. "Aus Aldruhn sind wir eben geflohen, das wäre keine gute Idee", bemerkte er, um hinzuzufügen: "Blieben Maar Gan und Gnisis. Jedoch ist es bis Gnisis ein weiter Weg zu Fuss und ich nehme an, Ihr könnt nicht wie ich teleportieren. Also Maar Gan", schloss er seufzend. Innerlich war dem Söldnerführer nicht wohl dabei. Maar Gan war eine kleine Stadt. Eine Stadt der Minenarbeiter und des Tempels. Glücklicherweise lag der Schlickschreiterhafen gleich am Eingang, so dass sie nicht die Stadt würden betreten müssen.

    Die beiden ungleichen Gefährten machten sich also auf den Weg zu eben jener Stadt. Immer wieder versank Jarlaxle in grüblerische Gedanken. Die paar Cliffracer, die ihnen unterwegs begegneten, erledigte er zusammen mit dem Senche fast beiläufig und ohne sie wirklich wahrzunehmen. Dieses "Ungeziefer" von Vvardenfell war bestenfalls äusserst lästig. Endlich kamen sie in Maar Gan an und der Söldnerführer ging zielstrebig zum Schlickschreiter-Führer. Doch erneut verspürte er hier - in der Nähe eines Tempels - einen seltsamen Drang, das Gefühl er neuerlichen Übernahme durch die fremde Präsenz. Er beschleunigte seine Schritte und fühlte leichte Panik in sich emporsteigen. Schliesslich konnte er nicht in jeder Stadt auffallen und diese eigenartigen Anfälle bekommen. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sich seine Hand unwillkürlich um das Schwert krampfte, als könne er mit diesem die unsichtbare Bedrohung abwenden. Er sah zu Rak'Talzar, um herauszufinden, ob der Senche etwas gemerkt hatte.

  8. #8
    Erneut. Es passierte schon wieder einal,dass der Dunkelelf diese seltsamen Bewegungen praktiziert. Ob gleich wieder eine Vision folgt? Sollten es überhaupt Visionen sein...
    Wenn er so weiter macht und nicht mal versucht, annähernd dagegen anzukämpfen, wird man bald in diesem ganzen Land nach den beiden fahnden. Gleichzeitig jedoch umklammerte der Dunmer den Knauf seines Schwertes krampfhaft, als wenn seine Leben an der Klinge hängen würde. Klingen, Rak´Talzar hatte nichts für Klingen übrig. Er verlässt sich nur auf seine Klauen und die "Sandregen" Kampfkunst aus Elsweyr um seine Gegner zu Besiegen.
    Der söldnerführer lies einfach nicht locker von der Klinge...

  9. #9

    Maar Gan, Balmora und Vivec

    Jarlaxle schaffte es schliesslich, die Hand von der Klinge zu lösen und atmete tief durch. "Zweimal nach Balmora bitte", sagte er zum Schlickschreiter-Führer und bezahlte die entsprechenden Draken. Er stieg gemeinsam mit dem Senche ein und döste auf der Reise nach Balmora vor sich hin. Seine letzten Gedanken vor dem Einschlafen waren, dass sie in Balmora damals die ersten wirklichen Erkenntnisse erhalten hatten. elpede, der ein Indoril war und die Camonna Tong nur für seine eigenen Zwecke benutzte. Dann fielen ihm die Augen zu und er erwachte erst wieder am Zielort, etwas unsanft geschüttelt vom Schlickschreiterführer und sah die fast mitleidigen Blicke von Rak'Talzaar auf sich ruhen. Der Khajiit wurde wohl niemals müde, seufzte Jarlaxle innerlich. Dann bemühte er sich um einen halbwegs ausgeschlafenen Blick und drückte dem Schlickschreiter-Führer weitere Draken in die Hand. "Zweimal Vivec", meinte er dazu und hoffte, dass der andere nicht dem Glauben verfiel, er wolle den Schlickschreiter nur benutzen, um sich einmal auszuschlafen. Doch so müde er auch noch war, diesmal wollte der Schlaf nicht kommen. Zu gross war die Anspannung, was ihn dort erwarten würde und so war er froh, als sie endlich ankamen. Langsam wanderten die ungleichen Gefährten über die kleine Brücke, die direkt ins Fremdenviertel von Vivec führte und Jarlaxle hoffte, dass die Ordinatoren keinen weiteren Blick an sie beide verschwenden, sondern sie lediglich für einen reichen Dunmer mit seinem Sklaven halten würden. Obwohl: ein Blick auf den Senche zeigte, dass dieser zum Sklaven absolut ungeeignet war. Zu stolz und kriegerisch war seine Haltung. Die demütige Art und den halbgebückten Gang, den die einheimischen Khajiits hatten, lagen diesem hier völlig fern.
    Jarlaxle senkte den Kopf und sah - wie in Gedanken versunken - auf den Boden, in der Hoffnung, dass niemand sein Gesicht würde irgendwie erkennen können.
    Der Boden! Der Boden schien plötzlich erneut aus Gras und roten Lehm zu bestehen. Wind zerrte an seinem Umhang und wieder hörte er das Schreien und Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden. Und ein Gedanke, ein fremder und doch zugleich so vertrauter, ging ihm durch den Kopf: "Ja, wir haben gesiegt! Aber um welchen Preis? Er war zu hoch, viel zu hoch. Der beste von uns, mein Freund, Nerevar, er liegt im Sterben und soviele unseres Volkes tot, zu Knochen und Erinnerungen geworden am heutigen Tag!" Und er warf den Kopf zurück und stiess einen wilden Schrei der Verzweiflung und des Schmerzes aus und er hörte wie aus weiter Ferne seine eigene Stimme als geisterhaftes Echo durch die Stadt klingen: "Gesiegt! Und doch verloren. Wer wird nun Resdayn schützen?" Dann liessen ihn diese fremde Trauer und Mutlosigkeit, die zugleich die eigene zu sein schienen, zusammenbrechen und er sank auf die Knie, nach Atem ringend und erneut gegen diese fremde Übernahme ankämpfend. Mit Mühe schüttelte er die andere Präsenz ab und sagte mit brüchiger Stimme: "Grossartig! Wer immer Du auch bist, wenn Du willst, dass ich lebendig und unauffällig bei Dir erscheine, solltest Du solche Attacken besser unterlassen!" Dann wurde ihm bewusst, dass er auch diese Worte laut gesprochen hatte und stand müde auf, sah sich um und den schockierten Blick des Senche sowie etlicher Dunmer, die sich urplötzlich um sie beide versammelt hatten, auf sich ruhen.

  10. #10

    Vivec-Dächer

    Na ganz grosse Klasse, da befindet man sich wahrscheinlich in der Metropole des fanatischsten Polytheismus´ in ganz Tamriel, wenn nicht sogar in ganz Nirn, wird von diesen Religiösen Mördern, oder wie man sie hier nennt, "Ordinatoren" im ganzen Land verfolgt und der Söldnerführer hat nichts besserers zu tun, als hier einen dieser Anfälle zu bekommen, noch dazu in der Grössten Stadt Vvardenfells. Ganz ausgezeichnet.
    Das er dabei nun auch noch Spricht und Matt und Kraftlos zusammenbricht erfreut den Senche.
    "Im Namen des Tempels,des Hl. Vivec´s aus dem Weg Abschaum, es gilt einen Ketzer zu Exekutieren"
    Die kalte Stimme eines Ordinatoren samt Truppe hallte durch die Menge.
    Geistesgegenwärtig machte sich der Senche bereit, so oder so muss er den Söldnerführer schützen bis er sich wieder einmal gefangen hat.
    Schützend stellte sich der Senche vor den Söldnerführer und sah die Ordinatoren mit einem Gefährlichen Blick an und fletsche dabie noch die Zähne.
    Diese Tempelwachen jedoch lassen sich nicht einschüchtern, dementsprechend zückten sie ihre Ebenerzstreitkolben und griffen an.
    Das oberste Ziel des Khajiit war nicht,die tempelgardisten zu Töten,sondern den Söldnerführer zu schützen. Zu Fünft attackierten sie den Senche.
    Dem ersten Schlag wich der Senche aus indem er eine elegante Seitwärtsrolle machte, dem Zweiten angrfeifenden Ordinatoren einen Saftigen Tritt verpasste das dieser den 3. 4. Ordinator nach hinten Mitriss. Dem ersten Ordinator jedoch hielt er einfach das Handgelenk fest und brach ihm anschliessend den Arm.
    Der Ordinator lies einen dumpfen Schmerzensschrei los und lies den Ebenerzstreitkolben fallen.
    Nachdem sich die Ordinatoren wieder sammelten schrie deren AnführerWutentbrannt seine Befehle los.
    "Tötet ihn, Töten ihn, TÖTET IHN"
    Das Gesicht der Maske kam seinem Gesichtsaudruck in Wirklichkeit sehr nahe.
    Die Ordinatoren kreisten den Senche ein und dieser wich einem Vertikalen Hieb des Kolbens aus, indem er einfach Hochsprang, dem Akrobatischen Körper der Khajiit sei dank, dem Ordinator auf die Schultern sprang und mit seinem Gewicht diesen so hinunterdrückte,dass der nächste Schlag des 3. Ordinatorens direkt den Harnisch des Ordinators traf und der Ordinator fortan schmerzverkrümmt auf dem Boden lag. Waren noch 3 übrig. Jetzt ging der Senche um Gegenangriff über und brach dem anführer das Handgelenk und schmiss den 4. Ordinator in das Wasser. Die Truppe war Kampfunfähig und der Ordinatorenführer floh.
    Der Kampf war geschlagen,dochder Söldnerführer musst weggeschaft werden bevor mehr kamen.
    Der Senche schulterte den Redoranischen Lord und rammte seine scharfen Klauen in die Aussenwand des Fremdenviertels. Mit einem Seil sicherte er noch den Söldnerführer und kletterte eifirg das Dach Hoch.
    Hier oben sind sie sicher, doch für wie lang?
    Immerhin hatte sich der Söldnerführer gefangen und kam langsam zu sich.

  11. #11

    Vivev - Dächer

    Jarlaxle war mehr als verblüfft, sich plötzlich auf den Dächern von Vivec wiederzufinden. Dieser Senche war schon erstaunlich. Zwar hatte er selbst nur wie im Nebel mitbekommen, dass Rak'Talzaar mal eben fünf Ordinatoren ausser Gefecht gesetzt hatte, aber selbst dieses am "Rande mitbekommen" hatte einen nachhaltigen Eindruck von den bemerkenswerten Kampffähigkeiten des Khajiit vermittelt.
    Nun gut, sie waren auf dem Dach, aber jetzt galt es, den Tempel zu erreichen. Der Söldnerführer hoffte nur, dass er nicht erneut von einem solchen Anfall überrannt würde, da dies auf den Dächern doch sehr ungesund enden könnte. Er sah den Senche an: "Ich bin Euch zu Dank verpflichtet, Sera!", meinte er. Dann überlegte er kurz. Wie sollte es nun weitergehen? Mit Blick auf Rak'Talzaar fragte er: "Nehmen wir die Abkürzung über die Dächer? Schafft Ihr das, da Ihr ja über keinen Levitationszauber verfügt, wie ich es tue. Oder geht Ihr durch die Stadt und ich allein über die Dächer? Allerdings halte ich das für gefährlich, da den Ordinatoren Euer Gesicht jetzt bekannt sein dürfte. Und sagt nun nicht, dass für die ein Khajiit wie der Andere aussieht. Allein Euer Gang und Eure Haltung unterscheiden sich von den einheimischen Khajiits massiv". Abwartend sah er Rak'Talzaar an.

  12. #12

    Vivec - Dächer und Tempel

    Da von dem Senche keine Antwort kam und Jarlaxle keine weitere Zeit verschwenden wollte, weil er einen neuerlichen Anfall befürchtete, legte er kurz die Hand um das Levitations-Amulett, schloss die Augen und setzte gedanklich dessen Kräfte frei. Im nächsten Moment schwebte er über der Stadt. Sah Das Gebäuder vom Fürstenhaus Redoran unter sich vorbeiziehen, ebenso wie die "Arena", "St. Olms", "St. Delyn" und den Tempel, bevor er direkt vor Vivec's Palast landete. Ein Gefühl übermannte ihn, als würde ihn etwas ziehen und zerren. Als ginge des der fremden Präsenz, die doch andererseits so vertraut war, nicht schnell genug.
    Der Söldnerführer wollte die Tür zum Palast öffnen und stellte fest, dass diese schwer gesichert war. Leise fluchte er vor sich hin, zog dann aber achselzuckend einen "Dietrich des Grossmeisters" aus der Tasche und knackte damit lässig das Schloss. Mit so etwas konnte man ihn nicht aufhalten. Er betrat den halbdunklen Raum und schloss die Tür hinter sich. Vivec schwebte mit überkreuzten Beinen in der Mitte des Raums und sah ihn an.
    "Es wurde Zeit, Jarlaxle. Höchste Zeit! Du, der Du mein Auserwählter bist, wisse um das was geschah, was geschehen wird und was Deine Rolle darin ist!"
    Die Stimme des Halbgottes klang angenehm sonor und hatte einen beruhigend Effekt auf Jarlaxle, der zu träumen glaubte. Auserwählter? Von Vivec? Er solle eine bestimmte Rolle spielen? Alles drehte sich im Kopf des Söldnerführers und er hörte selbst, wie brüchig seine Stimme klang, als er zurückfragte: "Rolle? Was für eine Rolle? Wo und warum ich?"
    Vivecs leises Gelächter hallte durch den Raum. "Wie oft schon mag jemand, der erwählte wurde, jene Frage gestellt haben, die Du soeben stelltest, nämlich: "warum ich?" Die Antwort darauf ist leicht: "Warum nicht Du?" spottete der goldene Halbgott, der zugleich noch immer auch Elf war. Dann fuhr er - wieder ernst geworden - fort: "Am Red Mountain begann vor über 600 Jahren alles, am Red Mountain muss es enden. Nein, nicht durch Dich, sondern durch meinen Freund, Fürst Nerevar Indoril. Er wird wiederkehren, ganz, wie die Prophezeiungen von Azura sagten. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. Zwei Indoril sind unter den Lebenden, ein angenommener, jedoch auch ein echter Nachfahre.Der eine ist elpede Indoril, der andere jener, den Du unter dem Namen Revan Baenre kennengelernt hast, wenngleich er sich mittlerweile auch Revan Indoril nennt. Er ist der echte Indoril. Beide haben zwei der wichtigsten Artefakte, die Nerevar benötigt. Diese Artefakte müssen zurück an ihren angestammten Platz, damit der Wiedergeborene die Prophezeiung erfüllen kann. Und es ist unter anderem Deine Aufgabe, diese beiden Indoril davon zu überzeugen. Ich weiss, der eine davon ist Dein Freund, dem anderen stehst Du noch immer misstrauisch gegenüber. Doch jetzt ist nicht die Zeit dafür. Die Artefakte müssen zurück."
    "Halt", unterbrach Jarlaxle Vivec, "wenn Du weisst, wo diese Artefakte sind, warum sagst Du es Nerevar nicht einfach zu gegebener Zeit?"
    Vivec schüttelte den Kopf. "Jede Abweichung von der Prophezeiung kann die Taten verändern und Unvorhergesehenes geschehen lassen. Schon durch die Entwendung der beiden Gegenstände hat sich etwas verändert, ist aus dem Gleichgewicht geraten. Das aber können wir nicht riskieren. Die Sicherheit Resdays und meines Volkes hat absoluten Vorrang vor allem anderen. Und Du, mein Auserwählter, denkst ähnlich, das weiss ich."
    Jarlaxle wusste nichts zu sagen. Ja natürlich, auch ihm war die Heimat der Dunkelelfen immer oberste Priorität gewesen, doch er hätte soviele Fragen gehabt und nun schien ihm keine einzige einzufallen, ausser: "Ihr sagtet, Fürst Vivec, ich solle wissen, was geschah? Sagen das die Bücher denn nicht eindeutig? "
    Der Halbgott schüttelte den Kopf. "Nicht jene Bücher, die du bisher gelesen hast. Viel zu viel verschweigen sie im Namen des Tempels und dessen Interessen. Sieh Dich um, auf den einzelnen Pulten liegen die Schriften, die ich für Nerevar schon dorthin gelegt habe. Studiere sie gut und bilde Dir Dein eigenes Urteil".
    Erst jetzt bemerkte Jarlaxle die vielen verschiedenen Bücher und Papiere, die reihum an den Wänden auf Pulten lagen. Langsam ging er dorthin und begann zu lesen. Von Pult zu Pult ging er, von Schrift zu Schrift und immer klarer wurde das einstige Geschehen und die Verdrehungen des Tempels. Es schienen Stunden vergangen zu sein, als er endlich wieder hochsah. Müde fiel sein Blick auf Vivec. "So also war das", meinte er "und indem auch Ihr eine Macht ergriffen habt, die für Sterbliche niemals hätte zugänglich gemacht werden sollen, seid Ihr zum Halbgott geworden. War es Verrat an Eurem Freund Nerevar? So wie Ihr einst Euren anderen Freund, der jetzt als Dagoth Ur bekannt ist, verraten und im Stich gelassen habt? Oder war es eine zwangsläufige Folge, um zu retten, was zu retten war? Wie auch immer. Sehr gut hat es nicht funktioniert. Die Fürstenhäuser untereinander sind zerstritten, die Menschen haben noch immer unser Land besetzt, beuten uns aus und unterdrücken uns. Pest- und Aschestürme vom Roten Berg wehen schlimmer als je zuvor. Ist Eure Macht geschwunden oder seid Ihr lediglich müde geworden?" Die letzte Frage klang leicht zynisch, Jarlaxle bemerkte es selbst, aber es war ihm in diesem Augenblick egal, ob er einen "Gott" verspottete.
    Vivec sah den Dunmer vor ihm ruhig an. "Es ist jetzt nicht die Zeit, alles zu erklären. Es muss gehandelt werden. Fragen könnt Ihr später stellen und ich verspreche Euch, ehrliche Antworten zu geben! Und nun geht. Findet die Nachkommen Nerevars und sorgt dafür, dass die Artefakte an ihren angestammten Platz zurückkehren. Das "Wie" überlasse ich Euch".
    Na grossartig, dachte Jarlaxle. Was ist das? Ein Freibrief, um Revan zu töten? Würde er den Grossmeister der Morag Tong, der ihm längst ein Freund geworden war, wirklich töten können? Ganz abgesehen davon, dass dieser sicher nicht leicht zu töten wäre, wenn überhaupt. Aber sollte es so weit kommen, dass Freund gegen Freund, Bruder gegen Bruder die Hand hob? Dann wäre Resdayn wirklich am Ende. Wortlos verliess der Söldnerführer den Palast Vivecs und ging langsam, mit schweren Schritten, die vielen Stufen hinab. Wo überhaupt sollte er die beiden suchen? Nun ja, wirklich schwierig würde das wohl nicht werden. Zwei bekannte Persönlichkeiten konnten schliesslich nicht vom Erdboden verschwunden sein. Man würde sehen.

  13. #13

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne

    Malukhats schwarzer Umhang war durchnässt, lange, strähnige Tropfen lösten sich aus dem Stoff und ließen bei jedem seiner Schritte ein leises, kaum vernehmliches Trommelsolo auf dem Boden erklingen.
    Er hatte es bereits von draußen hören können, die gedämpften Gespräche, die gedrungen in der Luft gelegen hatten, doch als die drei Gefährten die Taverne betreten hatten, waren sie verstummt. Aller Augen harrten nun auf ihnen, so voller Hoffnung und doch so resignierend ob der unsichtbaren Bedrohung. Unsichtbar fürwahr, denn niemand, der ausgezogen war der Bedrohung ein Ende zu setzen, war zurückgekehrt.
    Und die Toten reden nicht.
    Dieses bedrückte, angsterfüllte Schweigen, welches den gesamten Raum erfüllte, ihn in all seinem Ausmaß vollkommen einzunehmen schien.
    Sie versuchen den Anschein von Normalität zu erwecken, dachte Malukhat bitter. Doch wollte und konnte es ihnen unter diesen Umständen nicht gelingen. Diese verdammte Stille... Sie würde ihn noch den letzten Nerv rauben. Wie ein bleierner Umhang legte sie sich auf seinen Körper, zwang ihn hernieder gleich zweier kräftiger Hände, die mit festem Griff seine Schultern umkrallten. Als lag all die Last Vvardenfells nun auf seinen Schultern.
    Die Hände zu Fäusten geballt machte er einen weiteren Schritt in den Raum hinein. Die Unterhaltung mit Meister Neloth hatte ihn ermüdet und ein schier unerschöpflicher Hunger nagte an ihm. Er hatte keine Zeit für Mitleid, die hatte er noch nie gehabt.
    Mitleid ist etwas für Schwächlinge!, hatte ihm sein Vater eingebläut, ein überzeugter Anhänger der abtrünnigen Priester. Bis zu seinem Tode war er ein gebrochener alter Mann gewesen, das wusste der Erzmagier. Ebenso wusste er, dass jener Mann nun auf ihn hinabstarrte, mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen gegenüber dieser Laune der Natur, die er gezeugt hatte.
    Malukhat machte auf dem Absatz kehrt, er hatte keine Lust auf diese gedämpfte Stimmung, doch statt die Taverne zu verlassen, ging er in den Eingangsbereich und öffnete die Tür. Ein Schwall vom Regen rein gewaschener Luft drang in den Raum, ließ die Anwesenden frösteln. Erst einmal den Umhang auswringen, bevor er die Räumlichkeiten noch mehr verdreckte, als er es ohnehin schon getan hatte.
    Nein, kein Mitleid. Nicht von ihm. Niemals wieder sollte jenes überwältigende Gefühl der Trauer Besitz von seinem Geiste nehmen, seine Sinne benebeln. Er durfte nicht schwach sein, weder in den Augen des Vaters noch in denen der gesamten Welt.
    “Die Starken fressen die Schwachen“, sagte er flüsternd, mit steinerner Miene seinen Umhang auswringend. „Die Starken überleben, die Schwachen sterben.“
    Seine Hände krampften sich um den Stoff, während er das daraus triefende Wasser betrachtete, welches in kleinen Rinnsalen die noch trockenen Stellen des Bodens benetzten.
    Noch konnte er sich nicht zu den anderen umdrehen. Sie sollten sein Gesicht nicht sehen, zu einer zornigen Maske verzerrt.
    Es waren nicht die Gedanken an eine Bedrohung durch Vampire, es waren die an seinen verhassten Vater. Ihm würde er es schon noch zeigen. Doch sich selbst belügen würde Malukhat niemals, dazu war er schlichtweg zu stolz. Doch hatte er sich nicht selbst belogen, als er sich angeboten hatte, mitzukommen? Nein, nicht „angeboten“ – er hatte sich geradezu aufgezwungen. In seinem tiefsten Inneren hätte er wissen müssen, dass es Dinge gab, aus denen er sich besser heraushielt, aber sein vorlautes Mundwerk war schon immer schneller gewesen als sein Verstand.
    Er konnte Draven nicht leiden, Draven konnte ihn nicht leiden. Mit diesem Zareg hatte er noch kein persönliches Wort gewechselt, aber das war auch nicht wichtig. Konnte er sich auf die beiden verlassen, wenn es um Leben und Tod ging?
    Der Erzmagier wusste es nicht, aber nun war es zu spät, um darüber nachzudenken. Seit er in die Augen jener gequälten Seelen geschaut hatte, die diese Stadt bewohnten, wusste er, dass es kein Zurück mehr für ihn gab. Und wenn er es recht bedachte, hatte es nie eines gegeben. Gekettet an sein eigenes Schicksal ersoff er seinen Schmerz gleichwohl seines Verstandes in Alkohol, betäubte all die Qualen mit kurzweiligen Frauengeschichten, rannte von jenem ungewissen Abenteuer in das nächste.
    Ob dies hier jenes oder nächstes war, vermochte er ebenso wenig zu sagen. Aber er würde hier bleiben und keinen Stein auf dem anderen lassen, solange die Vampire nicht gestellt waren, das schwor er sich in Gedanken beinahe schon feierlich.
    Er wollte niemandem helfen.
    Er tat das nur für sich.
    Sollten Erzmagister Draven und alle anderen doch von ihm denken, was sie wollten, das war nicht wichtig. Worte waren nur Schall und Rauch, alleine Taten zählten.
    Auch wenn du ein hochnäsiger, sturer Bock bist, Draven… Du kannst dich auf mich verlassen", waren seine letzten Gedanken, als er sich gelassen und mit arrogantem Blick wie eh und je den Versammelten zuwandte.
    „Was stehen wir hier so blöd herum?“, sagte er Zareg direkt in die Augen blickend. „Wollen wir hier nun Quartier beziehen oder nicht?“

  14. #14

    Sadrith Mora

    Er dachte sich anfangs. “Was will den der?“, und überlegte kurz, ob er überhaupt antworten sollte. Dann entschied er sich auf eine Antwort:“ Was weiß ich? Wieso fragst du mich so blöd? Draven wird schon wissen, wohin wir jetzt gehen. Er ist ja unser furchloser Anführer.“
    Malukhats Reaktion bestand aus einem eiskalten Blick, den er zurück gab.
    Die Taverne war voll von Leuten verschiedenster Kulturen. Während einerseits Dunkelelfen geheimnisvoll in der Ecke saßen und andere Elfen in der Taverne umhergingen, sah man auch einen Bretone und ein Khajiit fehlte auch nicht.
    Zareg folgte den beiden anderen Magiern, Draven als vordester, die sich einen ruhigen Platz in der Ecke der Schenke aussuchten. Die Schankraum war in Wirklichkeit eine riesige Aushöhlung eines noch riesigeren Pilz-Baumgewächses und dementsprechend verliefen einige Ranken und Äste mitten durch den Raum. Die Taverne war aber dennoch sehr gemütlich. Als sich die drei zu einem Tisch setzten, dauerte es nicht mehr lange, bis eine Dumnerin die Bestellung aufnahm.
    Zareg saß am Tisch und dachte über die Bedrohung nach. Sie schien größer zu sein, als er früher gedacht hatte und die Leute in der Schenke wirkten von außen her betrachtet weder beunruhigt, noch beängstigt, doch der Schein trug, doch wenn man ihre Gesichter betrachtete, als sie gerade mal nicht lachten, das sowieso sehr gezwungen aussah, schien die Fassade der fröhlichen Miene, plötzlich wie auseinandergebröckelt. Auch die drei am Tisch sitzenden Magier machten keine freudigen Gesichter. Sogar Malukhat schien nun nicht mehr in so fröhlicher Aussicht auf das Abenteuer zu sein, wie es anfangs ausgesehen hatte. Die Nachrichten Meister Neloths waren mehr als beunruhigend gewesen. Anscheinend hatte selbst der große Widerstand seinerseits wenig gebracht und man konnte nicht einmal vermuten, wo sich die Vampire aufhielten und wann sie wieder angreifen wollten. Sie hatte keinen Plan, was sie nun machen sollten und wo sie mit der Suche beginnen sollten.

    Zareg nippte an einem Becher Cyrodiilischen Weinbrandes , Malukhat trank einen Skooma und auch Draven trank ein Getränk, das Zareg nicht identifizieren konnte. “Blut!“, dachte er sich einen kurzen Moment und erschauderte eines verrückten Lachens wegen, dass er schnell unterdrücken musste. Er dachte sich, dass er schon wieder viel zu lange Zeit unter Menschen war.
    Lange Zeit brach keiner dieses elende Schweigen. Es war direkt zum Zermürben. Man konnte jedem ansehen, wie sie den Gedanken nachhangen und auch Zareg zerbrach sich seinen Kopf. Immer und immer wieder versuchte er darauf zu kommen, wo sich die Vampire aufhalten könnten, doch er hatte keine, oder eher zu wenige, Informationen. “Theoretisch könnten sie von überallher kommen und überall sein.“, dachte er sich.

    Wieder waren einige Minuten verstrichen und noch immer war noch kein weiteres Wort gefallen. Nun reichte es Zareg. Mit einem Ruck stand er auf und entfernte sich vom Tisch. Das die beiden andern Magier nicht eine Miene verzogen hatte und Zareg irgendwie aufgehalten hatten, störte ihm nicht im geringsten. Fluchartig verließ er die Taverne. Ihm war die Idee gekommen, wo er vielleicht Informationen, herbekommen würde. Er hatte noch einige Telvannibekannte, die ihm noch einen Gefallen schuldig waren.
    Mit stetigem Schritt folgte er der feuchten Strasse, die an den eigenartigen Pilzbauten vorbeigingen. Er war gespannt, ob sich der Telvanni noch an ihn erinnern konnte. Zareg war sich sicher und ein schelmisches, schadenfrohes Grinsen breitete sich aus und ließ ihm einen Moment vergessen, in welche misslichen Lage er gerade steckte. Wieder schauderte er. Eine kranke Stimme meldete sich in seinem Kopf. Sie schrie nach ihm, dass er zum Roten Berg kommen solle. Zareg befürchtete das Schlimmste: Eine seiner “Wahn“ – Attacken kündigte sich schon wieder an. Es könnte sofort passieren, oder aber auch ein wenig dauern. Er wusste es nicht, doch die Vorzeichen, waren wieder da gewesen. Bald würde passieren.

  15. #15

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne

    Toll... Da war dieser Zareg einfach davon gegangen und ließ Malukhat mit diesem unangenehmen, übelgelaunten Draven alleine, der nur manchmal gedankenverloren an seinem Getränk nippte, den Becher dann wieder abstellte und sinnend die halbleere Skooma-Flasche betrachtete, die in der Mitte des Tisches stand.
    Er mochte noch so ein verdammter, hochnäsiger, arroganter, unsympathischer Trampel sein - dumm war er gewiss nicht. Doch um eine intelligente Lösung für das Vampir-Problem zu finden reichte es einfach nicht aus, ohne jegliche Anhaltspunkte darüber nachzudenken. Fakt war: Sie wussten nicht wo sich die Vampire aufhielten; sie wussten nicht, was die Vampire vor hatten; sie wussten nicht, wie groß die Gruppe der Vampire war; sie wussten nicht, welche Art Vampire ihnen auflauerte. So konnte der Dunmer es ewig weiter halten, einen Schluck von seinem Skooma nehmen und blöd in die Gegend herumstarren.
    Ab und an riskierte er einen Blick hinüber zu dem Erzmagister, doch der nahm keine Notiz von Malukhats Anwesenheit. Wieso sollte er auch? Er war nicht sonderlich begeistert gewesen von der Idee, der Erzmagier würde ihn und Zareg begleiten. Von Anfang an war dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt gewesen. Doch auch Malukhat hatte das nicht gesehen. Aber woher hätte er wissen sollen, wie aussichtslos die Lage war? Er konnte ja nicht ahnen, dass nur so wenig an Informationen preis zu geben waren, die tatsächlich zum Auffinden und Ausheben des Nestes der Vampire führen konnte.
    "Gnaa!", entfuhr es ihm so laut, dass alle anderen Gäste verstummten und sich ihm zuwandten. Wahrscheinlich aber lag letzteres eher an der Tatsache, dass er aufgesprungen war und mit der Faust auf den Tisch geschlagen hatte. Selbst Draven blickte nun zu ihm auf, allerdings mit einem Ausdruck tiefster Missbilligung in den Augen. Doch das störte den Dunmer nicht im Geringsten. Er kannte die Haltung des Erzmagisters ihm gegenüber, denn jener machte keinen Hehl daraus.
    Sollte er doch denken, was er wollte. Sollten alle denken, was sie wollten. Wieder einmal konnte er dazu nur sagen, dass er nun einmal war, wie er war, und sich für nichts und niemanden ändern würde.
    Seine eigene Meinung gegenüber Draven hatte sich allerdings drastisch verändert. Nicht, dass er den Mann plötzlich mochte, nein, ich Gedanken verfluchte er ihn immer noch, aber größtenteils war er ihm nur noch egal.
    Es war einfach leichter für den Dunmer zu leben, wenn er alles eiskalt an sich vorüberziehen ließ, jedwede Kritik, und sich einfach nur auf ein Ziel konzentrierte. Und sein Ziel war nun das Töten der Vampire, die dieser Stadt ein solcher Dorn im Auge war, der ihr ein solches Leid zugefügt hatte.
    Aber erstmal... "werde ich mir verdammt noch mal ein Zimmer nehmen und mich pennen legen! Ist ja nicht zum Aushalten hier!"
    Wieder hatte er es laut gesagt, wieder waren alle Beteiligten vollkommen baff und konnten über ein solches Verhalten nur den Kopf schütteln, schon wieder war es ihm ausversehen herausgerutscht und schon wieder war es Malukhat nicht ein Stückchen peinlich. Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, des Öfteren einfach zu sagen, was er dachte, egal wie wenig es zu einer Situation oder zu einem Thema passte. Das machte nun einmal seinen Charakter aus.
    Als er sich mit dem Wirt schnell um die Beschaffung eines Zimmers unterhalten hatte, den Schlüssel in der Hand hielt und sich schließlich noch einmal zu den Gästen umwandte, verneigte er sich tief, allerdings nur zum Ausdruck seines vorgenannten Ausbruches wegen, und machte sich dann auf in sein Zimmer. Schlafen würde er wohl noch nicht. Ingesamt erhoffte er sich sogar, noch einmal eingehender mit dem Erzmagister und dessen kleinen Begleiter sprechen zu können, aber das lag im Endeffekt bei letzteren. Ausschließen konnten sie ihn ja nicht aus der Planung, so viel stand fest.

  16. #16

    Sadrith Mora - Taverne

    Toll, da saß er nun alleine mit seinem Getränk in der Taverne und hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Immerhin war es nicht kalt, zumindest nicht von der Temperatur her. Wenn man die Passanten betrachtete, musste man jedoch feststellen, dass die Stimmung sehr kalt und bedrückt war, das fiel immer wieder sofort auf, sobald man sich umsah. Dies zu verdrängen war leider unmöglich, aber warum sollte man auch, immerhin war die Gefahr nun mal allgegenwärtig und so abstrakt, dass man nicht einfach hingehen und sie beseitigen konnte. Wer unvorsichtig war und die Situation als trivial abtat, der begab sich in noch größere Gefahr, eine der nächsten blutleeren Leichen zu sein.
    Der Erzmagister nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher und dachte darüber nach, warum Zareg wohl so einfach ohne ein Wort verschwunden war. Eigentlich fand er es ein wenig unverschämt und er hoffte, dass es wenigsten einen guten Grund für dieses merkwürdige Verhalten gab und er nicht einfach aus plötzlicher Angst das Weite suchte. Malukhat hatte sich nun ein Zimmer gesucht, aber sie hatten eh kein Wort gewechselt. Warum hätten sie auch sollen, dass sie sich nicht riechen konnten, war offensichtlich. Und wenn Draven ehrlich sein sollte, interessierte ihn auch nicht, ob der Erzmagier nun in seinem Zimmer saß oder draußen im Regen oder sonst wo. Aber warum war er überhaupt hier, immer wieder schlich dieser Gedanke sich ein, wenn er eigentlich über etwas anderes oder am liebsten gar nichts nachdenken wollte. Sollte er nicht vielleicht doch die Vorteile nutzen, die dieser leicht depperte aber dennoch mächtige Gefährte ihm bot? Er hatte sich aufgedrängt, die beiden mochten sich nicht, aber sie hatten anscheinend dasselbe Ziel - warum auch immer er sich für Vampire interessierte - und waren gemeinsam unterwegs. Und der wichtigste Punkt war, Draven war ratlos und brauchte jemanden zum Reden, um sich auszutauschen. Zareg war weg, alle Besucher der Taverne konnte er auch vergessen, es blieb ihm nur eine Möglichkeit, wenn er nicht weiter still an seinem Tisch sitzen und Löcher in die Luft gucken wollte.

    Grummelnd murmelte der Erzmagister vor sich hin, während er sich erhob und zum Wirt ging. Der Dunmer teilte ihm auf Anfrage hin mit, welches Zimmer Malukhat bezogen hatte und sogleich setzte Draven sich in Bewegung. Irgendwie widerwillig, aber irgendwie auch nicht. Konnte ihm dieser Malukhat nicht einfach egal sein, wie so viele andere Leute? Nicht sehr viel später stand er vor der Tür und haderte mit sich selbst, ob er jetzt anklopfen oder einfach wieder umkehren sollte. Grad wollte er sich wieder zurück in den großen Tavernenraum begeben, da entschied er sich doch zum Anklopfen.

    "Malukhat, seid Ihr wirklich schon müde oder habt Ihr noch etwas Zeit?"

    Der Bretone hasste sich selbst grad für diese Aktion, er kam sich so vor, als würde er jetzt bei dem Erzmagier angekrochen kommen. Bei dieser Person, die er gar nicht dabei haben wollte und die er auch nicht mochte. Was zur Hölle sollte das? Warum verhielt er sich auf einmal so ... dämlich? Es musste daran liegen, dass diese Bedrohung auch ihn verwirrte und er etwas dagegen tun wollte. Wie er selbst schon vorher erkannt hatte, gab es außer dem Erzmagier Malukhat sonst niemanden mehr in der Taverne, mit dem er etwas konstruktives besprechen konnte. Das musste es sein. Oder er war verrückt geworden, egal... Er wartete vor der Tür und horchte, ob sich etwas dahinter rührte.

  17. #17

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Zimmer

    Um ehrlich zu sein, Malukhat hatte auf dieses Klopfen gehofft. Aus seiner unter dem Mantel geschützten Tasche hatte er ein Buch gezogen, sich auf dem weichen Bett niedergelassen und nach Entzünden der kleinen Öllampe auf dem Nachtschrank das Lesen begonnen. Allerdings war er zu abgelenkt von all seinen Gedanken gewesen, als dass er wirklich hätte "lesen" können. Hätte man ihn gebeten, das Buch zuzuschlagen, die Überschrift des Bandes zu betrachten und schließlich den ersten Buchstaben des ersten Wortes laut vorzulesen, er hätte es nicht vermocht. Seufzend hatte er das Buch beiseite gelegt, sich in die Kissen sinken lassen und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Decke gestarrt, jeden einzelnen Spalt im Holz unter die Lupe genommen, war ihm mit den Augen bis zu seinem Ausgangspunkt gefolgt, hatte es dann doch aufgegeben und einfach die Augen geschlossen in der Hoffnung, einschlafen zu können.
    Doch nicht einmal ein leichter Dämmerschlaf war ihm vergönnt gewesen und hatte seine Gedanken fortgetragen.
    Und endlich war es geschenen... Dieses Klopfen... Der Erzmagier wusste, wer vor seiner Tür stand, dafür brauchte er nun auch wirklich nicht lange raten. Es musste einfach Draven, der Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni sein.
    Irgendwie war es schon fast ein Armutsbekenntnis, dass Malukhat gerade auf ihn gewartet hatte. Einen Moment schwieg er. Wahrscheinlich wähnte Draven sich in jenem Moment selbst als einen Irren, überhaupt freiwillig die Gegenwart des Erzmagiers zu suchen. Aber da konnte Malukhat sich auch irren, immerhin tat Draven seiner Meinung nach nichts, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, über die Vor- und Nachteile. Aber auch hier konnte der Dunmer falsch liegen.
    "Herein!", sagte er schließlich, und nach wenigen Sekunden stand der Ermagister in der Tür. "Kommt ruhig herein und setzt Euch."

  18. #18

    Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Zimmer

    "Danke", antwortete der Erzmagister knapp und setzte sich auf einen Stuhl, der sich neben dem Bett Malukhats vor einer hölzernen und kleinen Kommode befand. Seine Augen schweiften kurz in dem kleinen, aber recht gemütlichen Zimmer umher, bevor sein Blick bei dem Erzmagier stehen blieb. Innerlich war er erleichtert, dass Malukhat ihn reingebeten hatte, auch wenn ihn sein eigenes Verhalten diesbezüglich immer noch ein wenig irritierte. Allerdings versuchte er, sich davon nichts anmerken zu lassen und sich nun auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er schloss kurz die Augen und schüttelte diese ganzen verwirrenden Gedanken so gut es ging von sich, um dann wieder den Dunkelelfen anzublicken und das Wort zu erheben.

    "Also", fing er an. Moment, was wollte er jetzt eigentlich sagen? Hätte er sich vorher vielleicht überlegen sollten, bevor er an eine Türe klopft und eine andere Person vom Schlaf abhielt. Na ja, es ging um die Bedrohung und Vampire, er würde jetzt einfach den Mund öffnen und irgendwas würde schon hervorsprudeln. Warum kam er sich nur so merkwürdig vor, war er übermüdet oder waren Drogen in seinem Getränk gewesen? Egal...
    "Dürfte ich eure Meinung zu den Vorkommnissen hier erfahren? Habt Ihr Erfahrungen im Kampf mit Vampiren oder weshalb wolltet Ihr uns unbedingt begleiten, Erzmagier? Wenn ja, wie würdet Ihr nun vorgehen? Ich würde vorschlagen, wir schauen uns die Fundstellen der Leichen, vielleicht sogar die Leichen selbst an. Und falls wir keine Hinweise finden, sollten wir uns vielleicht zunächst die Ahnengräber in der Nähe anschauen, ein beliebter Ort für Vampirverstecke."
    Dann schwieg er und schaute bemüht etwas desinteressiert den Dunmer an, welcher Trebonius bezwungen hatte und nun an seiner Stelle Erzmagier Vvardenfells war.

  19. #19

    Katan Gast

    Sadrith Mora / Taverne / Malukhats stilles Kämmerlein

    Wow... Es war einfach... Einfach... Unfassbar... Malukhat war einfach nur baff. Ja, in der Tat, zum ersten Mal in seinem Leben schienen ihm die Worte ausgegangen zu sein. Als er sich langsam aufgesetzt hatte, waren sie wohl einfach so aus seinem Kopf gefallen, und schließlich nach den Worten Dravens vollkommen verschollen in den ewigen Weiten des Nutzlose-Gedanken-aber-was-solls-Nirvanas. Boah... Und das hatte dieser Erzmagister geschafft, nur mit wenigen Worten, was der Erzmagier auch nur mit folgendem, bereits gefallenem Wort bezeichnen konnte: Unfassbar.
    Erwartungsvoll, aber dabei betont desinteressiert an der Person Malukhats an sich, sah der Erzmagister ihm direkt in die Augen.
    Toll... Was sollte er also nun erwiedern? Was erwartete Draven eigentlich von ihm? Dass er eine Ahnung von etwas hatte, wovon er natürlich keine Ahnung hatte? Halt, nein, er hatte ja eine Ahnung, er kannte sich mit Vampiren einigermaßen aus. Na ja, ein wenig. In Ald'ruhn war er einmal auf einen gestoßen, doch dieser war so dämlich gewesen, sich bis zur Morgendämmerung damit aufzuhalten, dem Erzmagier zu erklären, aus welchem Grund er ihn nun beißen und das Blut aus dem Hals saugen würde. Aber was sollte man auch schon anderes tun, als die Zeit zu vergessen und von seinem Opfer genervt zu sein, wenn man idiotischerweise immer wieder die Frage "warum?" an den Kopf geschmissen bekam. Wirklich dreist, aber es hatte nun einmal gewirkt. Das war aber auch Malukhats einzige Begegnung mit einem Wesen dieser Spezies gewesen. Ansonsten hatte er sein Wissen aus Büchern geschöpft. Doch wen wunderte es, dass er sich nun, wo er so intensiv in den hintersten Ecken seines manchmal recht beschränkten Hirns nach eben jenem Wissen suchte, es nicht fand.
    "Also...", begann er etwas stockend, legte noch eine Pause ein, um seine Gedanken zu ordnen, und sprach dann weiter: "Ich hatte bisher nur eine Begegnung mit einem Vampir, und die ist mir nicht unbedingt unangenehm sondern eher faszinierend erschienen. Sie sind wie wir auch, nur eben untot - Ihr versteht? Natürlich versteht Ihr... Auf jeden Fall geht ja das Gerücht, man könne einen Vampir nur mit Silber und dergleichen töten, auch durch Sonnenlicht. Das mag ja alles stimmen, doch auch mit magischen Waffen wie auch normalen Waffen kann man sie bezwingen."
    Mooooment... Silber? Vampire? Was hatte er da nun schon wieder durcheinander gebracht? Und wieso, verdammt noch mal, benahm er sich so dämlich dem Erzmagister gegenüber? Nein, es musste eher lauten: Wieso benahm er sich immer so dämlich, wenn es darauf ankam, dass er mal nicht dämlich war?
    "Nun denn... Es gibt drei verschiedene Arten an Vampiren, aber welche dieser Arten hier ihr Unwesen treibt, kann ich erst in Erfahrung bringen, wenn ich die Leichen untersucht habe... Und ich meine damit sämtliche Leichen, die sich haben auffinden lassen. Das ist schon einmal eine gute Idee gewesen." Ein Bekenntnis, welches auszusprechen ihn große Mühe bereitete. Er selbst hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht, dass man die Toten untersuchen konnte. Natürlich war ein solches Verfahren an den toten Körpern ungern gesehen, aber was kümmerte es Malukhat schon, was man so über ihn dachte? Immerhin hatte er eine zeitlang als Totenbeschwörer praktiziert. Mit einem Schulterzucken, welches Draven wohl nur schwer zu deuten vermochte, fügte der Erzmagier noch an: "Und das mit den Orten hatte ich auch bereits in Betracht gezogen."
    Lüge, aber egal. Was kümmerte es diesen Bretonen, wenn er einen Faden seinerseits aufgriff und ihn weitersponn? Hauptsache sie kamen zusammen zu einem Ziel. Und wenn dieser Zareg anstatt das Weite gesucht zu haben genau das tat, was er von einem wie ihm erwartete, dann hätten sie unter Umständen demnächst noch die ein oder andere hilfreiche Information. Andererseits konnte ihm das bedrückte Schweigen zu Tisch auch zu viel geworden sein. War wohl ein kleiner hippeliger, hyperaktiver Bretone, bestimmt ein merkwürdiger Geselle... Aber Malukhat kam gedanklich wieder einmal vom Thema ab, und bevor er vergaß, was er eigentlich hatte sagen wollen, drängte er alles anderen beiseite und konzentrierte sich auf die ihm gekommene Erleuchtung: "Wir könnten die Orte, an denen die Toten gefunden worden sind, auf einer Karte verzeichnen und nach einer eventuellen Struktur suchen, die darin liegt. Es stimmt schon, im Grunde sind Vampire nichts anderes als blutdürstige Bestien, aber dumm sind sie auch nicht. Und genau das macht sie so gefährlich: Intelligenz gepaart mit wilder Tollheit. Das ist der gewisse Unterschied. Mensch, Mer und alle anderen Rassen Tamriels, also alle lebenden, zivilisierten und intelligenten Wesen, sehen bereits bei einer kleinen Krankheit, einer einfachen Verletzung den Tod vor Augen. Doch Vampire... Eine verwundete Bestie sieht ihr Auslöschen nicht kommen, wenn sie in die blanke Klinge läuft. Sie verschwendet keinen Gedanken daran."
    Nun war er also doch wieder ins Erzählen gekommen, ins Philosophieren über unbekannte Tatsache, die er sich einfach mal so zusammen gereimt hatte. Aber was sollte ein Vampir - ein Untoter - auch Angst vor dem Erlöschen des Lebens haben? Er erinnerte sich an den wilden Guar, ein verdammt großes Vieh von außerordentlichem Stockmaß, welches seine kleine Schwester gerissen hatte... Vor vielen, vielen Jahren. Vater hatte ihn mit einem geschickten Schwerthieb geblendet, doch das Tier hatte nicht nachgegeben, immer wieder blindlinks angegriffen... So mochte es unter Umständen auch bei den Vampiren sein, denn Bestien, in der Tat, das waren sie. Sie hatten es nicht verdient, in dieser Welt zu verweilen, nicht einmal das Recht auf eine simple Duldung ihrer Existenz.
    "Mist!", knurrte Malukhat schließlich und ballte die Hände zu Fäusten, kniff die Augen zusammen. "So ein verdammter Mist. Was für einen Schwachsinn ich mir da wieder zusammen gereimt habe!"
    Doch dann erlangte er die Fassung wieder zurück und ließ ein schwaches, wehmütiges Grinsen erkennen, welches eigentlich frech und desinteressiert hatte erscheinen sollen.
    Jetzt schon wusste der Dunmer, dass die nächsten Tage eine einzige Tortur werden würden. Einen ganzen Nachmittag hatte Neloth gebraucht, um ihnen über alle derzeit bekannten Einzelheiten Bericht zu erstatten. Wahrscheinlich würden sie nun sämtliche Orte abklappern, an welchen er die Leichen untersuchen würde, falls man sie nicht schon längst an einen Ort geschafft hatte, an dem sie für ihre letzte Ruhe vorbereitet wurden.
    "Ah!" Malukhat schnippte mit den Fingern seiner rechten Hand. "Da fällt mir doch glatt noch etwas ein - Blutbanken! Vampire bewahren ihre Opfer teilweise auf in sogenannten Blutbanken, das sind Räume, in denen die Lebenden zusammen gepfercht wie eine Guar-Herde ihr tristes Leben leben, von den Vampiren gefüttert werden, damit sie nicht sterben und sie noch reichlich Blut produzieren. Sind sie dann allerdings 'aufgebraucht'" - Er hob beide Hände an und formte aus Zeige- und Mittelfingern zwei Hasenohren - "sind sie nutzlos und werden, soweit ich das beurteilen kann, getötet. Aber die meisten sterben schon aufgrund des hohen Blutverlustes."
    Mehr konnte Malukhat Draven auch nicht berichten - noch nicht. Er würde einige Nachforschungenbetreiben, was in diesem Fall bedeutete, dass er den winzigstens, partikelartigsten Rest seines Wissens aus seinen Gehirnwindungen zusammen kramen und zu Papier bringen würde. Die Zeit, eine Bücherei aufzusuchen, war ihnen einfach nicht vergönnt. Zudem musste man nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass das, was in den Büchern geschrieben stand, auch wirklich der Wahrheit entsprach und nicht einfach der Feder eines vorlauten Wichtigtuers entstammte.
    Malukhat hob seinen Kopf, erwiderte den Blick Dravens mit einem Ernst, der so überhaupt nicht zu seiner Person passen wollte, und wartete darauf, dass der Erzmagister eine Meinung zu dem eben besagten abgeben und eine Entscheidung über den weiteren Verlauf der "Jagd" fällen würde.

  20. #20

    Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Kämmerlein

    Auch wenn Draven sich möglichst nichts anmerken lassen wollte, so war er ziemlich überrascht, wie sachlich Malukhat doch sein konnte. Natürlich hatte er damit rechnen müssen, dass sein Gegenüber nicht ganz doof ist, aber so wie er ihn bisher kennengelernt hatte, war es einfach nur unerwartet. Sollten sie beide doch gut zusammenarbeiten können? Er mit diesem Malukhat? Nein, das konnte eigentlich nicht sein. Draven wollte nur ein wenig über die Situation reden und Malukhat war nichts weiter als die letzte noch verbliebene Möglichkeit, ein paar Worte darüber zu verlieren. Er war eine Notlösung und der Erzmagister hatte nichts ernsthaftes als Erwiederung erwartet. Und nun? Hm, die Worte des Erzmagiers machten Sinn, es passte einfach nicht zu dieser Person, die sich ihnen so aufgedrängt hatte und allgemein manchmal etwas - wie konnte man es am besten audrücken - dämlich wirkte. Doch dann fiel Draven auf, dass Malukhat ihn anschaute. Vielleicht sollte er nun endlich seine Verwunderung verdrängen und versuchen, seine Gedanken mal auf die eigentliche Sache zu lenken. Möglichst schnell, er hatte jetzt schon zu viel Zeit mit seinen Gedanken über den Erzmagier verschwendet. Es musste für diesen ja so aussehen, als würde er ewig überlegen. Dabei hatte er noch nicht einmal angefangen damit. Sich innerlich eingestehend, dass die Anwesenheit Malukhats ihn irgendwie immer wieder verwirrte, dachte er nun über die Vampirsache nach und stotterte schon mal los, während er noch gar nicht wußte, was genau er sagen wollte.
    "Nun, ähm", begann er. Wurde Zeit, dass ihm etwas einfiel.
    "Ihr scheint tatsächlich einiges über Vampire zu wissen. Mein Wissen beziehe ich ebenfalls hauptsächlich aus Büchern und bekam niemals einen Vampir zu Gesicht in meinem bisherigen Leben. Ist vielleicht auch gut so, ich bin wirklich nicht scharf darauf."
    "Moooment!" schaltete sich sein Geist ein, wollte er jetzt Smalltalk halten mit dieser Person, die er nicht mochte? Nein, also...
    "Wie dem auch sei, Eure Idee mit der Karte ist sehr gut, an soetwas dachte ich auch schon."
    Kleine Notlügen waren erlaubt, damit man sich etwas wichtiger machen konnte.
    "Zunächst sollten wir uns vielleicht ausruhen, es dämmert bereits draußen und in der Nacht auf Vampirjagd zu gehen, wenn man noch gar nichts über den Gegner weiß, erscheint mir nicht sehr weise. Morgen sollten wir zunächst die Leichen anschauen, vielleicht fällt uns ja etwas auf. Dann würde ich vorschlagen, ein paar Passanten in der Stadt auszufragen und eine Karte anzufertigen, damit wir Anhaltspunkte für die Suche bekommen. Einfach so loszuziehen wäre wohl auch nicht sinnvoll. Was meint Ihr dazu?"
    Draven konnte sich gerade noch verkneifen, Malukhat mitzuteilen, dass er ihn für einen gleichberechtigten Partner hielt, immerhin war er kein Mitglied seines Hauses und somit auch kein Untergebener. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, war es gar nicht so schlecht, den Erzmagier dabei zu haben, sein Wissen, seine Ideen - die mit der Karte war wirklich ausgezeichnet, darauf hätte Draven auch selbst kommen sollen - und seine momentane Ernsthaftigkeit hatten den Erzmagister zutiefst beeindruckt. Hoffentlich merkte man ihm das nicht an. Diesmal gab er sich keine Mühe, unbedingt einen desinteressierten Blick aufsetzen zu müssen, als er Malukhat wieder ansah. Es hätte sowieso grotesk gewirkt, immerhin hatte er den anderen ja um seine Meinung gebeten und nun bei der zweiten Nachfrage war es wohl nicht mehr zu übersehen, dass er wirklich Interesse an der Meinung des anderen hatte. Der ernste Blick Malukhats jedoch verwirrte ihn immer noch ein wenig, er wirkte so... anders.

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