@.matze und alle anderen die sich zu dick fühlen
Naja, für seine Segelohren könnte man - Genetik sei dank - unter Umständen auch seine Eltern verantwortlich machen. Tut aber auch niemand. Mein bester Freund aus Jugendtagen hatte Segelohren und wollte die um jeden Preis loswerden. Er brauchte eine Operation, um sich wirklich wohl zu fühlen. Ein anderer Freund hatte ebenfalls welche, fühlte sich aber wohl. Beide wurden aber nie als Dumbo, etc beschimpft. Mit oder ohne Segelohren.Zitat
Im Ernst, erkläre mir bitte warum man als molliger Mensch nicht attraktiv sein kann. Das will/kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Genauso wenig warum man sich als Molliger nicht wohl fühlen kann. Ich würde meinen deutlich sichtbaren Bauchansatz nicht verlieren wollen. Er ist weder hässlich, noch stört er mich bei der Arbeit, beim studieren, beim Sport, etc. Außerdem "leide" ich nur ein einem "kleinen" Übergewicht. Ergo bin ich kerngesund. Warum also sollte ich mir das Fett etwa absaugen lassen? Der Schönheit wegen? Nein danke! Lieber würde ich Monate lang im alleine Urwald verbringen, als das ich mich wegen Schönheitsidealen verunstalten lasse. Wenn du für dich sagst, dass du dich nicht wohl fühlst, ist das deine persönliche Auseinandersetzung mit deinem Körper. Aber so pauschal zu behaupten andere Dicke/Mollige können sich partout nicht wohl fühlen, ist denen gegenüber unfair. Zumal es viele gibt, die gerne Abnehmen wollen, es aber einfach nicht schaffen. Und wer ist schuld am Anti-Dick-Hype? Top-Models? Mode-Industrie? Musik-Business? Film- und Fernsehstars? Medien generell? Egal! Es ist einfach nicht mehr zumutbar. Ein großer Irrglaube ist es auch, dass eine Fett-Absaugung Abhilfe verschafft. Mag sein dass man nach einer etwas/viel schlanker ist, aber das ist ein rein ästhetischer Effekt, der nichts daran ändert, dass der Körper noch immer darunter leidet. Die Gesundheit lässt sich nicht einfach korrigieren/an den neuen dünnen Körper anpassen. Sicher gesund mag es nicht sein, wenn man ziemlich dick ist, aber wir leben in einer Zeit in der sowieso alles und jeder krebserregend ist. So wie du dich beschreibst, scheinst du einfach nur etwas festerer Statur zu sein. Na und? Macht dich das etwa unattraktiv? Diese Diskussionen à la "Dick und Dünn-Was ist wirklich schöner?" dürfen nicht auf ein Niveau einer amerikanischen Talk-Show sinken. Es gibt Menschen, die finden dich attraktiv, wie es Menschen gibt die das nicht tun. Was soll's? Ich finde diese Hungerhaken, die sich Model schimpfen dürfen nicht schön. Denn wenn ich Rippen sehen will, schlage ich ein Buch über Anatomie auf. Gemäß der Weisheit "Jeder Topf findet seinen Deckel" wirst auch du eine Frau finden, die dich so_wie_du_bist attraktiv findet. Ich kann mir aber dennoch nicht vorstellen, dass du so schlimm aussiehst dass du deswegen Komplexe haben musst. Ein Freund von mir redet genau das gleiche Zeug wie du. Er ist aber rein_objektiv_betrachtet wirklich dick. Also nicht dick (obwohl dick ist übertrieben, eher mollig), sondern dick (!). Wir hatten oft Gespräche was das andere Geschlecht angeht. Er war der Meinung, keine Frau könnte sich für ihn interessieren
(Anmerkung von Arkon: Wie naiv!). Er schwärmte damals für eine gemeinsame gute Freundin, die 1. dünn ist und 2. bei sehr vielen anderen Jungs "Objekt der Begierde war" und das aber so wie ich es geschrieben habe. Diese waren nur auf ihr Aussehen fixiert, welches doch sehr angenehm war. Einmal hat sie ein Typ sogar zu sich eingeladen und weil sich nicht _den_Beischlaf_mit_ihm_vollziehen_wollte, hat der Typ ihr 20€ gegeben und gemeint sie solle ein Taxi rufen und abhauen. Der Typ war dünn und sah aus wie ein typischer Popstar. Sprich alle 13-jährigen Mädchen hätten ihn "scharf" gefunden
Mein Freund meinte, wenn sie schon so einen Feschak nicht wollte, dann er als "Fettsack" keine Chance... Soll ich dir verraten wie die Geschichte weiterging? Heute sind sie ein glückliches Paar und verlobt. Hört sich an wie "Verliebt in Linz"? Mag sein, aber die schönsten Liebesgeschichten schreibt das Leben.Punkt.
Andere Geschichte. Zwei Freunde und ich haben vor Jahren den positiven Jahresabschluss gefeiert. Dann kam ein Schlägertyp, der uns mit seiner Bande aggressiver Halb-Primaten erschlagen wollte. Wir mussten metaphorisch_wie _semi-physisch_gesehen um unser Leben rennen. Meine beiden Freunde gingen in den Leistungssportzweig meiner alten Schule. Sie hatten eine harte Ausbildung und demnach waren sie in ihrem Bereich hervorragend. Und ich? Tja, als Künstler tat man sich nichts an, was Sport anging. Musik, Bücher, usw. waren wichtiger als körperliche Ertüchtigung. Aber ich habe beide beim rennen zurückgelassenAls wir in der Wohnung eines Freundes in Sicherheit waren, waren beide völlig fertig. Stimmt schon, in Gefahrensituationen steigt Adrenalin-Spiegel, man mobilisiert Kräfte, die man sonst nicht hat, aber hey! Ich der kleine mollige Künstler renne um einiges besser als zwei Spitzensportler? Fun, anyway? Was ich mit diesem Erguss an Liebesgeschichten und Hypothesen sagen will... Es ist so was von unwichtig. Der größte Stressfaktor ist man imo selbst. Man ist nie zufrieden mit sich, steht immer Stunden im Bad bis jedes Haar sitzt, usw. Ich bin mir sicher wenn du schlank bist, findest du auch noch immer wieder Dinge an dir, die du loswerden willst. Sei es nun ein Muttermahl, oder sonst was. Man sollte sich niemals gehen lassen, aber wenn man zu hart zu sich ist, dann geht das auch mal daneben. Egal ob dick oder dünn, groß oder klein, Metzger oder Primar, Frau oder Mann, Tokio Hotel- oder Us 5-Fan, was zählt ist der Mensch als individueller Charakter, nicht aber der Körper in dem er gefangen ist. Sieh dir Menschen an, die körperlich und/oder geistig behindert sind und erfreue dich deiner Gesundheit (körperlicher als auch geistiger).
Vielleicht sollten wir eine Petition starten, die Forscher dazu zu bewegen soll, an der Evolution herum zu schrauben, sodass wir unser physisches Dasein einfach aufgeben können. Dann wären diese Probleme gelöst.
@Sausewind
Eine Behinderung im Sinne von Amputationen wird in der Gesellschaft als Makel der Schönheit verstanden. So traurig das ist. Ich selbst arbeite studiumsbedingt unter anderem in dem Bereich (Also Mode und Fashion). Und du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mit Models (keine Supermodels allerdings) streite. Diese meinen meine Arbeiten würden ihre Körper, für die sie ach wie hart arbeiten (Anmerkung von Arkon: Hungern!) mussten, nicht richtig betonen und ich verteidige natürlicherweise meine Arbeiten. Zu behaupten jedes Model wäre ein charakterlicher Taugenichts, wäre pauschal, ein Klischee. Zu behaupten jedes Model ist sich bewusst, dass es ein Vorbild für Generationen und vor allem junge Mädchen ist, die sich in einen Wahn hineinsteigern um so hübsch zu sein, wäre debil. Zu glauben, dass in der Modebranche alles mit rechten Dingen zugeht, wäre höchst naiv. Die meisten großen Modeschöpfer sind männlich und oft schwul. Ergo haben sie anatomisch als auch sexuell gesehen, nicht unbedingt die größte Ahnung von/Interesse an Frauen und deren Körpern. Und trotzdem machen sie Klamotten für diese. Allerdings nur körperbezogene, die eine schlanke Figur erfordern. Ich bin alles andere als Homosexuellen gegenüber feindlich gesinnt, aber das ist ein Widerspruch, der unter vielen anderen für das Debakel in der Welt der Mode verantwortlich ist. Wenn ich den Bericht finde, in dem diese Widersprüche für die Missstände in der Modewelt verantwortlich gemacht werden, poste ich ihn. War gut recherchiert, ohne Klischees und sachlich, wie erschütternd. Nochmals um Missverständnisse zu vermeiden, ich habe rein gar nichts gegen Homosexuelle oder gegen Models. Aber wenn das eine oder andere Supermodel mal groß raus kommt, dann kann es vorkommen, dass sich diese Dame/dieser Herr als etwas Besseres empfindet, und von oben auf normale Menschen herabblickt. Dieser rasche Erfolg, der (oft nicht genannte) Drogenkonsum, die Menge an Geld, der Ruhm und der Status einer unantastbaren Schönheit, und viele andere Dinge können aus einem Menschen - salopp gesagt ein Ar***lo** machen. Und das trifft auf die Welt der Musik-, Film-, und Modestars sehr, sehr oft zu. Dazu muss man diese werten Herren und Damen der Schöpfung nicht unbedingt persönlich kennen.Zitat