Um den Hype richtig zu verstehen kommt es imo auch darauf an, wie man an den (DQ)Spielen "rangeht", wenn man Jahre auf ein neues DQ ( bei DQVII waren es 5 Jahre und bei DQVI immerhin 3 ) wartet, es dann endlich rauskommt und man (genau) das bekommt was man auch erwartet und gewünscht hat sieht man die games mit anderen Augen - wenn man diese nur als roms auf dem PC hat kann man das wahrlich schlecht einsehen.Zitat
Bevor man ein DQ Spiel oder gar die ganze Reihe in Hinblick mit anderen RPGs als "eher durchschnittlichen spiele" abqualifiziert, sollte man diese doch erstmal gespielt haben und nicht O-Ton : "mehrere teile mal angezockt, aber keinen einzigen länger als ein paar stunden, geschweigedenn durchgespielt" - wie würdest du denn reagieren, wenn einer angetanzt kommt und z.B. die ganze Wild Arms Reihe als durchschnittlich bezeichnet, bloß weil man beim kurzen Anspielen das Westernsetting nicht gefällt.
Die große Stärke in DQ liegt imo ja gerade an das Festhalten an alte Tugenden : klassisches (DQ)Spielprinzip mit gelungener Balance zw. Kampfszenen und Rätselraten vom DQ-Designer und Schöpfer der Reihe Yuji Horii - gehört neben H. Sakaguchi und S. Miyamoto zu den geachtesten Gamedesigner in Japan - , das "mittelalterliches" Setting ( in Toriyama-Stil ), (in den späteren Teilen) eine epische, wenn auch an für sich einfache Geschichte, altbekannte Monsterdesign & Minigames und natürlich ein Soundtrack von Koichi Sugiyama - einen der größten und bekanntesten Namen in der VG Musik-Branche, zumindest in Japan - sowie die einfachen, aber liebenswerte Charaktere aus der Feder von Akira Toriyama ( und "sein" Bird Studio ) - seit Dr. Slump und Dragon Ball kennt man ihn auch hierzulande - , da sind mir technische Defizite oder imo etwas langsame storytelling (im Vergleich zu FF) zweitrangig.
Akira Toriyamas Design ( Spielwelt, Monster, Personen ) gefällt mir persönlich ungemein, gerade bei DQVII wird deutlich, dass man Helden auch ohne Sprachausgabe, üppige FMVs oder animierte Porträts Charakter verleihen kann. Seine (junge) Helden mögen einfach sein oder besitzen auch selten eine tragische Vergangenheit sind imo höchst sympathisch, die einem mit ihren menschlichen Stärken und Schwächen immer wieder schnell ans Herz wachsen - im Gegensatz zu anderen RPGs ist man in einem DQ game der Held und nicht nur Betrachter.
Stichwort DQVII : wie keine andere Serie ( vielleicht noch Zelda ) setzt man bei DQ so sehr auf Tradition : die rundenbasierten Kämpfen in der Ego-Perspektive, die altbekannte Menüführung oder das liebenwerte Monsterdesign ( Stichwort : Slime ) findet man von Teil I bis zum aktuellen Teil VII ( dazwischen liegen immerhin 14 Jahren ) - Innovative Neuerungen findet man imo innerhalb der Reihe selten, meist wurden die in den Vorgängern vorgelebten Ideen fortgesetzt und sinnvoll ausgebaut, kombiniert mit einem epischen Plot, detailiertes und umfangreiches Szenario und ( schon seit Teil I) Charaktere ( nicht nur die Helden ) mit Herz - DQVII spielt sich wie klassisches 16-Bit-RPG mit all den alten Tugenden.
Laßt dich von der unspektakulären (imo liebevolle) Optik nicht täuschen - im Vergleich zu XG oder Grandia eigentlich ganz ordentlich, beachte doch auch mal die Ladezeiten - , nachdem einem das Job-System, nach gut 15 bis 20 Stunden, zur Verfügung steht packt einem die Sucht - mit meinen 110+ Stunden bin ich noch harmlos ( dabei standen noch "einige" Minigames offen und die Monsterklassen hatte ich nur angekratzt ) , einige Kumpels von mir waren schon jenseits der 200er Marke, um aber auch alles zu sehen - ein umfangreicheres RPG findet man imo auf der PSX und PS2 einfach nicht (siehe dazu auch den post von -=kamamia-san=-, einen der wenigen sinnvollen Beiträge in diesem Thread).Zitat
Hier mal das imo schöne Cover zu Dragon Quest III Remix für den Super Famicom :