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Thema: Fragen über Japan (A - Z)

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  1. #2
    Zitat Zitat von Zish
    Jedenfalls wollte ich mal wissen: stimmt es, dass die Leistungen aus Prüfungen und Arbeiten der Schülerinnen und Schüler ausgehangen werden? Und: Wozu wird das denn gemacht? Soll das eine Art von MOTIVATION werden?
    Weil es möglich ist. Das Bildungsystem dort ist um einiges straffer organisiert als bei uns und macht großflächige Leistungsvergleiche überhaupt erst möglich. Nebenbei habe ich gehört, dass Peer Pressure keine schlechte Art sei, Jugendliche zu motivieren. Japan bezeichnete sich vor und während der Bubble seit Beginn der modernisierung als "Wissensgesellschaft". Die Qualität der schulischen Leistung wirkte sich später direkt auf die Höhe des Zahltages und die Karrierechancen aus.

    Zitat Zitat von Zish
    Weshalb haben die in Japan eigentlich so ein großes Problem mit Schwulen? Ich habe nämlich gehört, dass sie dort zwar sein dürfen (???), ABER sie sollen es nicht öffentlich zeigen (??? - Schwachsinn???)...
    Weil es dem Westen nicht gefiel und der Modernisierung im Weg zu stehen schien. Pädophilie war mindestens ab der Heian-Periode akzeptabel und bis in die Taisho-Periode hinein pflegten noch Studenten sexuellen Umgang mit Knaben und Homoerotik unter pupertierenden Knaben war z.b. in Satsuma ein Ideal und gutes Tischgespräch mit den Eltern.
    Homosexualität allerdings war immer problematisch. Es wurde über lange Perioden hinweg zwar nicht verflucht, aber auch in keiner Weise gefördert und als bedenklich und seltsam betrachtet. Westliche Sexualmedizin dann brachte eine Rethorik ins Land, mit der man die Homosexualität als Krank aburteilen konnte und man tat dies mehr oder weniger mit Freude (abgesehen von der homophilie unter Pupertierenden beiden Geschlechts, die bis nach dem Krieg eine eigene Kategorie blieb) nachdem man ein paar Jahrhunderte lang scherzhaft dem Motto "Wie kannst du Frauen wirklich schätzen, wenn du Knaben nicht zu schätzen weißt?" folgte.

    Aktuell sind sie, wie bei uns, nicht wirklich akzeptabel und bestenfalls zähneknirschend toleriert und ein offen Homosexueller wird sich schwer tun, irgendwo außer in kreativberufen Karriere zu machen. Die Lebensgeschichten von Homosexuellen beiden Geschlechts sind nicht besonders aufbauend und der frühere Diskurs, der noch auf Konfuzius und Bushido zurückgriff schmerzhaft zu lesen. Und noch schmerzhafter zu leben, wie der Autor Yukio Mishima mit seinem spektakulären Selbstmord demonstriert hat.

    Zitat Zitat
    Außerdem will ich noch wissen, ob irgendjemand von euch diese Spiele ausprobieren möchte, die dort auf den Markt kommen?
    Ich würde liebend gerne Metal Wolf Chaos spielen. Bikinigigantinnen interessieren mich nicht so sehr.

    Geändert von Ianus (27.08.2006 um 18:40 Uhr)

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