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Thema: Ich, der Seelenfänger

Baum-Darstellung

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  1. #1

    Ich, der Seelenfänger

    Hey zusamm'. Hier wieder ein Geschichtlein von mir. Diesmal habe ich extra etwas wirr geschrieben und einen eingenartigen Schreibstil verwendet. Auch die Wechsel zwischen Vergangenheit und Präsens sind so gewollt. Na ja, hoffe es gefällt irgendjemandem. Viel Spass beim Lesen!

    Achtung, enthält explizite sexuelle Darstellungen und so!!
    ~cipo





    "Wieso hast du mich noch nicht geküsst?", flüsterte sie in mein Ohr.
    Ich wusste es nicht. Klar, ich wollte sie küssen, diese herrliche Frau, diese Sexgöttin. Aber etwas hielt mich davon ab.
    Ihr Atem war warm und roch gut. Ich drehte meinen Kopf und blickte in ihre tiefblauen, grossen Augen.
    "Lass uns auf dein Zimmer gehn", flüsterte sie und ihre Lippen bewegten sich in einer Art, die mich fast um den Verstand brachte.
    Ich konnte nichts sagen, sondern nickte nur. Sie trat einen Schritt zurück, damit ich an ihr vorbeikonnte. Der Flur des Hotels, in dem wir uns das erste mal gesehen hatten, war dunkel. Mit einer Handbewegung bedeutete ich ihr, mir zu folgen.
    Ich logierte in Zimmer Nummer 344. Ihre Zimmernummer wusste ich nicht. Wir hatten noch nicht viel geredet, ich kannte sie erst seit ca. 10 Minuten.
    Ich ging schnell, wusste nicht wieso, aber ich wollte weg vom Flur. Sie hielt mit mir Schritt und schaute mich die ganze Zeit mit ihren herrlichen Augen an.
    Wir hatten die Tür mit der Nummer 344 erreicht, ich öffnete sie mit der Magnetkarte, die man in diesen modernen Hotels erhielt.
    Die Tür sprang auf. Ich schritt in das Zimmer und

    *********

    dann sah ich. Es war unaufhaltsam. Die Reifen quietschten. Ich versuchte meine Augen zu schliessen, schaffte es auch, aber ich sah es trotzdem. Der Wagen war viel zu schnell. Die Gestalt, die eben noch auf der Strasse gestanden hatte, flog in hohem Bogen und mit einem Knall davon.
    Dieses schreckliche Bild wird mir immer in Errinerung bleiben. Das Blut, das spritzte wie ein Wasserfall, der Körper, der herumgeschleudert wurde, all das und viel mehr. Der Wagen schlingerte. Schliesslich kam er zum Stillstand. Die Kühlerhaube eingedrückt, dort wo sie den Körper gerammt hatte. Rauch stieg aus dem Kühlergrill.
    Meine Augen fingen an zu tränen, ich konnte nicht mehr richtig sehen, wegen dem Sand, der aufgewirbelt wurde vom Wind.
    Die Wagentüre öffnete sich langsam. Ein Fuss kam zum Vorschein, dann ein Bein. Jemand stieg aus, ich konnte nicht erkennen, was für eine Person das war. Sie schritt um den Wagen, begutachtete die eingedrücke Kühlerhaube.
    Und dann drehte sie sich um, blickte zu mir herüber. Sie kam. Die Person, ein Mann war es, in einem geschmeidigen Geschäftsanzug und mit schwarzer Brille. Er war der schwarze Mann. Dann stand er vor mir. Seine schwarze Haut glänzte wie Öl in der Sonne. Er ergriff den Bügel seiner Brille, nahm sie ab. Seine Augen nichts als schwarze Löcher. In diese Löcher

    *********

    wollte ich sie ficken.
    Mann, war ich auf einmal geil. Sie lag auf dem Bett vor mir. Ihre langen Beine gespreizt, bereit mich aufzunehmen. Ich wischte mir den Schweiss von der Stirn. Mir wurde heiss. Ich machte einen Schritt auf das Bett zu, berührte einen ihrer Schenkel. Ich zitterte vor Erregung.
    "Berühr mich mehr", ihre Stimme immer noch flüsternd und wie von einem Engel, dessen Stimme mit dem Wind treibt.
    Ich legte meine zweite Hand auf ihren anderen Schenkel. Begann sie langsam zu streicheln. Ich kniete mich zwischen ihre Beine auf das Bett.
    "Ja so ist es gut", wieder diese süsse Stimme. Sie machte mich ganz verrückt.
    Ihr vollen Brüste, die sich unter dem weissen Shirt abzeichneten, herrlich.
    Schweiss lief mir von der Stirn und tropfte auf ihre Schenkel.
    Sie blickte mich die ganze Zeit an, ihr Kopf leicht vom Bett angehoben.
    Meine Hände wanderten tiefer, ihrem warmen Zentrum entgegen.
    Nur noch ihr Slip bedeckte ihre ganze Pracht. Ich wollte es sehen, wollte in sie tauchen. Ich beugte mich nach vorne, massierte ihre Brüste und sie fing an zu stöhnen. Ja, das gefiel ihr.
    Ich bewegte mich weiter nach vorne, wollte zu ihrem Mund, zu ihren Lippen. Nun war ich ganz über ihr. Mein Mund öffnete sich und ich stiess meine Zunge

    **********

    tief in die Wüste.
    Der schwarze Mann nahm mich mit. Er fuhr mit seinem Wagen, ich sass daneben und blickte zum Fenster hinaus. Ich sehe die Wüste, es kommt mir vor als wäre ich auf einer Reise. Eine Reise durch die Wüste der Gedanken. Der schwarze Mann zeigte mir sie.
    Ich treibe dem Ozean entlang, der in der Sonne einen wunderschönen Glanz erhält. Doch die Idylle trügt.
    Tote Rettungsboote in der Sonne, wie Inseln der letzten Hoffnung.
    Doch für mich ist die Hoffnung verloren. Tote Tiere, von denen nurch noch staubige Knochen übrig sind, liegen am Rande unseres Weges.
    Die Strasse gibt es nicht mehr, sie ist schon lange verschwunden, bedeutunglos ist sie geworden. Der schwarze man jagte seinen Wagen über den Staub. Er sagt kein Wort, den er hat gar keinen Mund.
    Plötzlich wird der Wagen langsamer. Der schwarze Mann näherte sich seinem Ziel, und ich auch. Der schwarze Mann hielt den Wagen an, immer noch war nichts als Sand um uns, und die Geier, die ihren Kreis am Himmel flogen.
    Die Tür ging auf, ich stieg aus, die Sonne sengte vom Himmel.
    Ich höre ein Lied, so schön, es bringt der Wind zu mir. Obwohl ich keine Worte verstehe, weiss ich, das es um mich geht.
    Der schwarze Mann stand neben mir, zeigte in eine Richtung und begann zu gehen. Ich folgte ihm in einigem Abstand und

    ***********

    dann war sie nackt unter mir.
    Sie war noch viel schöner, als ich mir das vorgestellt hatte.
    "Nimm mich", flüsterte sie. Und ich höre ein Lied, das draussen vor unserem Fenster gespielt wird. Obwohl ich nicht weiss, was für ein Lied es ist, weiss ich doch genau, wer es spielte.
    Gegenüber dem Fenster auf der Strasse sass ein Schwarzer, vor ihm eine kleine Orgel, auf der er spielt.
    Ich drang in sie ein. Ein Gefühl überwältigte mich, ein solches Verlangen, wie ich es noch nie in meinem Leben gespürt hatte. So schön und süss.
    Sie stöhnte und ich auch. Die ganze Lust sprühte aus meinem Körper heraus.
    Meine Bewegungen werden rhytmischer, schneller. Mein Glied pumpt in ihrer feuchten Höhle. Ein Kondom brauche ich nicht.
    Sie schrie, als es fast so weit war. Auch ich war nahe am Höhepunkt. Ich will noch länger, will sie noch mehr, will nicht das es endet. Es sollte nie enden.
    Dann ganz abrupt ist es fertig. Das herrliche Gefühl entweicht aus mir, wie Luft aus einem kaputten Reifen.
    Ich blickte in ihr schweissüberströmtes Gesicht. Ihre Lippen, ich will sie immer noch küssen. Mein Haupt senkt sich, meine Nase berührt die ihre.
    Doch nun ist ihr Atem nicht mehr warm, er ist kalt, kalt wie ein eisiger Wind.
    Ein Schrecken durchfährt mich wie ein Blitz. Ihr ganzer Körper ist kalt und blass.
    Kein Leben mehr in ihr. Ich rollte mich zur Seite, weg von ihr.
    Zitternd stehe ich neben dem Bett, immer noch gläzend vor Schweiss. Und ich wusste

    ************

    nicht wo er mich hinbringen würde.
    Stundenlang, tagelang ging der schwarze Mann durch die endlose Wüste. Ich folgte ihm. Langsam kann ich nicht mehr.
    Kein Wasser. Nichts zu trinken. Ich spüre, wie ich zerfalle, auseinander breche, wie ich schwächer werde mit jedem Schritt.
    Plötzlich hielt er an, der schwarze Mann. Wir waren an unserem Ziel angekommen. Aber es war nichts als Wüste und Hitze um uns. Doch dann sah ich etwas, was ich nicht glauben konnte. Der Sand vor uns begann zu wirbeln und bildete eine Art Trichter vor uns im Boden. Treibsand? Nein, viel schlimmer. Der Boden öffnete sich uns.
    Ein Loch tat sich auf, so schwarz wie die Nacht. Der schwarze Mann schritt auf das Loch zu und drehte sich zu mir um.
    Ich begriff. Dann verschwand er. Ich stand neben dem schwarzen wirbelnden Loch, und blickte hinunter. Ich sah nichts, nur ein schwaches Licht ganz tief unten. Dann hatte mich das Loch aufgesogen. Ich

    *************

    klappte beinahe zusammen.
    Ich stützte mich am Bett auf und berührte ihre Hand. Sie fühlte sich schrumpelig an, verwest, als läge sie schon lange tot auf diesem Bett.
    Das Lied war verstummt. Es war still. Mein Atmen war lauter geworden.
    Ich wusste nicht was ich tun sollte. Weder wusste ich, was passiert war. Hatte ich mit einer Leiche geschlafen?
    Ich errinnerte mich an nichts. Eine gähnende Leere umgab mich. Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine gehorchten mir nicht. Gerade als ich mich abwenden wollte, flüsterte die Frau, von der ich nicht einmal ihren Namen kannte, ihre letzten Worte:

    ************

    flog durch die Dunkelheit. Bilder zogen an mir vorbei, Bilder die ich nicht erkennen konnte. Der schwarze Mann war irgendwo vor mir, das wusste ich.
    Gedanken, so wirr wie alles andere, das für mich im Moment auf der Welt noch existierte, durchfuhren meinen Kopf wie Kugeln aus einer Pistole.
    Vor mir schwebten tote Körper. Dann sah ich auch den Körper der Person, der vom schwarzen Mann und seinem Wagen gerammt wurde. Ich hatte die Person nicht gesehen, als es passierte, doch wusste ich genau, das sie es war, die dort in der Dunkelheit ruhte.
    Dann kam mir die Erkenntnis. Der schwarze Mann war der Seelenfänger. Und er war immer auf der Jagd. Die Wüste war sein Revier.
    Ich hatte noch nie vorher vom Seelenfänger oder dem schwarzen Mann gehört, doch nun war ich sicher, dass es ihn gibt.
    Endlos lange flog ich durch die Dunkelheit, dem Boden dieses Lochs entgegen. Doch ich wusste nicht, ob ich das Licht am Ende erreichen wollte. Welch Schrecken würde mich dort erwarten?
    Gesichter zogen an mir vorbei, alle hatten einen gepeinigten und schrecklichen Ausdruck im Gesicht, die Minen zu einer Fratze verzerrt.
    Dann sah ich sie. Diese wunderschöne Frau. Sie errinnerte mich an etwas, an etwas das ich einmal vor langer Zeit erlebt hatte. Ich hatte mit ihr

    ************

    "Geschlafen", krächzte sie. Ich wusste nicht was sie gesagt hatte, "geschlafen" oder "geh schlafen". Ihr Haupt hob sich zum letzten mal, ihre Augen wirbelten wirr in ihren Höhlen und dann krachte ihr Kopf zurück auf das Kissen und ein schleimiger grüner saft floss ihr aus den Mundwinkeln. Plötzlich explodierten ihre Augen und ich sah nur noch schwarze Löcher anstelle von ihnen.
    Ein abscheulicher Geruch begann sich auszubreiten.
    Geschockt von den Ereignissen starrte ich auf die tote Frau. Ich war zu nichts mehr fähig, weder mich bewegen noch zu denken.
    Die Musik fängt wieder an. Diesmal tönt es wie ein Wiegenlied, aber unendlich traurig. Ich nehme Abschied von der Frau, über die ich nichts wusste, und der ich auch nichts getan hatte, ausser sie zu befriedigen und die jetzt tot vor mir lag.
    Eine Träne lief mir die Wange herunter und zerplatzte am Boden.
    Ich fühlte mich schwach, merkte wie meine Knie erneut nachgaben. Ich krachte in mir zusammen. Da lag ich am Boden, blickte gegen die graue Zimmerdecke und weinte.
    Plötzlich stiess jemand die Tür auf und

    ************

    Das Licht.
    Es kam immer näher.
    Ich wollte nicht in das Licht, um keinen Preis der Welt. Aber gab es die Welt überhaupt noch? Ich wusste es schlicht nicht mehr.
    Ich, der durch das Loch der Seelen wanderte, hatte keinen Verstand mehr. Wie lange hatte ich ihn schon verloren?
    Nur der schwarze Mann wusste das. Und er wusste viel.
    Das Licht war vor mir, erstrahlte wie der letzte Stern an einem sterbenden Himmel.
    Doch es sah nicht schön aus. Das Licht sog mich auf, und dann...

    Ich kam zu mir. Ich schmecke Sand im Mund. Meine Augen öffnen sich und sehen.
    Der Himmel lächelt über mir. Er ist da wie immer, als wäre nichts geschehen.
    Ich stand auf. Ich fühlte mich prächtig, gestärkt, voller Lebensmut.
    Ich blickte an mir herunter. Meine Haut war schwarz. Ich war nun der schwarze Mann, ich war durch das Loch seiner Seelen geflogen, also war ich er. Mein Mund, der gerade noch Sand geschmeckt hatte, löste sich auf, meine Augen sahen 1000mal schärfer als normal. Ich sah die Seelen, wie sie auf der ganzen Welt herumschwebten, und nur noch darauf zu warten schienen, das ich sie holen würde. Und das werde ich tun.

    *************

    ich blickte in die schwarzen Löcher seiner Augen.

    Geändert von deserted-monkey (31.08.2006 um 15:16 Uhr)

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