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Thema: Tir na Lea - Lasst uns "Gott" spielen...

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Lynx atmete den dunklen Geruch der Straßen in "den Schatten" ein. Wenn sie jemanden ausrauben würde, war es ein Nachtwesen - oder ein Mensch, der dumm genug war, sich des nachts hier herumzutreiben. Mit ihren hervorragenden Augen - ein Vermächtinis ihrer Mutter sah sie einzelne, verhüllte Gestalten, die sich nicht an Kleinigkeiten aufhielten, keine Pläuschchen hielten und ihrem Nachtwerk nachgingen. Sie lächelte über diese vermummten Wesen, Mutanten und Halbmenschen wie sie. Aber im Gegensatz zu ihr waren sie nicht stolz auf das was sie waren. Zugegebenermaßen war Lynx Debourne etwas zu stolz für einen Halbmenschen. Mit geradezu spitzfindiger - weil ungewöhnlicher - Genauigkeit hatte sie alle ihre Luchsmerkmale hervorgehoben. Ihre silbernen Haare, ihre grünen Katzenaugen, ihre Krallen - alles wie von Geisterhand sichtbar gemacht. Mit einem Seufzen wandte sie sich in Richtung einer größeren Straße. Wie immer war ihr Ziel bevor sie zu ihrem Raubzug aufbrach die Taverne "Zum Alten Schlachthof". Viele ihrer allabendlichen Opfer fand sie hier, im Zwielicht der gedrungenen Bar.

    Schon als sie die Tür aufmachte, schlug ihr der atemnotauslösende Gestank von ungewaschenen Männern, zigarren und Alkohol entgegen. Sie hasste ihre Instinke und ihren Selbsterhaltungstrieb jedesmal wieder für ihre Fluchwünsche. Sie liess sich an der Bar nieder und wollte ein Wasser ordern - aber es stand schon da. Der wirt war ein guter Freund ihrer Bande und hatte ihnen schon das ein oder andere Mal ein Dach über dem Kopf geliehen.
    "Na, wieder auf der Suche, Madame Lynx?" fragte er mit zahnlosem Grinsen.
    "Was sonst?" entgegnete sie ihm freundlich. "Warum wäre ich sonst hier? Der Atmosphäre wegen? Wie geht es eurer Krankheit?"
    "Wie immer, der Trank schlägt schon an".
    Da kamen drei junge Männer auf die Bar zu.
    "Hey, Krüppel, drei Bier!" gröhlte einer, unverkennbar ein Mutant - ein Falkenmutant.
    Er wandte sich Lynx zu.
    "Hey Süße, eine Frau, hier? Los was ist...Was rollst du denn mit deinen hübschen Äuglein?"
    "Du siehst doch, wie soie aussieht, ist doch nur so eine kleine Tusse, die auf ihren Freier wartet"
    "Es soll ja Männer geben, die auf sowas stehen."

    Zwei sekunden später hing er in der Luft, Lynx scharfe Krallen am Hals.
    "Ich würde mich zügeln, mein Lieber" säuselte sie leise "oder du verlierst etwas für dich sehr wichtiges..."
    "Ich sagte doch, du bist nur eine kleine ••••••••" sagte einer der beiden anderen.
    Der Falkenmutant, den Lynx am Hals bedrohte flog in eine Ecke und sie schnappte sich den zweiten.
    "WAS?!" fauchte sie.
    Weiter kam sie noicht. Die Tür der Schenke öffnete sich und eine vermummte Gestalt erschien. Mit einem Knurren, dass wie das Knurren eines Wolfes klang, sagte er:
    "Lass meine Beute in Ruhe, Katzenvieh. Die gehören mir."
    "Tja, dass tut mir dann Leid, aber sie sind jetzt meine Beute - und ich bin kein "Katzenvieh", sondern ein Luchs" fügte Lynx hinzu.
    Die Bar war vollkommen still geworden als der vermummte Mann antwortete:
    "Es ist mir egal. Ich werde mich um sie kümmern."
    Lynx entging in ihrer Wut der bedrohliche Unterton,
    "Von einem Angst-Wau-Wau werde ich mir keine Befehle geben lassen."
    "Angst?"
    "Zeig doch dein Gesicht, Hundi, und wir können nochmal darüber reden."

    Seit ihrer Kindheit hatte Lynx vor nichts und niemanden Respekt - und das könnte nun fatal werden.

    Geändert von Caro (28.08.2006 um 16:37 Uhr)

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