Selten hat ein Film einen passenderen Titel gehabt als "Snakes on a Plane". Dadurch, und durch die "Legende", dass
Samuel L. Jackson den Film nur wegen seines Titels machen wollte, wurde der Gruselflug schon zum Kult, als ihn noch gar niemand gesehen hatte. Im Internet entstanden Foren, selbergebastelte Trailers und man sagt sogar, dass die Filmemacher Fan-Vorschläge nachträglich in den Film geschnitten haben.
Sogar der Ausspruch
"I've had it with these motherfucking snakes on this motherfucking plane" soll wortwörtlich von einem Nerd vorgeschlagen worden sein.
Mit Spannung wurde nun die erste Visionierung erwartet und man darf absolut zufrieden sein mit dem, was man geboten kriegt.
Was anfänglich nach einem schönen Ferienfilm aus Hawaii aussieht (Sommer, Sonne, Sonnenschein), entwickelt sich glücklicherweise bald zu einem spannenden Thriller, der sich nicht lange mit logischen Abläufen oder charakterlichen Tiefen aufhält.
Bald mal startet das Flugzeug, die verschiedenen Stereotypen werden vorgestellt (Rapper mit "Bodyguards", Tussi mit Hündli, dicke Hawaiianerin, nerviger Snob, unschuldige Kids und eine Frau mit Baby) und auch die Stewardessen müssen natürlich den Kronzeugen anbaggern (die Süsse) und ihren letzten Flug fliegen (die weniger Süsse). In diese illustre Gruppe packt man nun künstlich aufgegeilte Schlangen, die das Flugi bald mal übernehmen.
Mittendrin stellt sich Haudegen
Samuel L. Jackson dem Gevieche und missbraucht auch mal eine Harpune aus dem Gepäckraum.
Hauptsache, diesem f*cking Schleimvieh wird der Gar aus gemacht.
Und wenn Feuerlöscher und Messer nicht ausreichen, packt er halt eine dieser Gift(!!)-Schlange am Schlawittchen und schmeisst sie weg. Ja, der FBI-Agent kann das. Und noch viel mehr.
Was trotz all dem Spass, der (erstaunlich, weil unerwartet) guten Action und dem Thrill abfällt, sind die Schlangen an sich. Da rasseln Klapperschlangen, zischen Kobras oder züngeln Vipern. Auch eine gewaltige Anaconda hat ihren Auftritt. (Darum gabs wohl auch den Studiotitel
Anaconda 3).
Aber sie rasseln, zischen und züngeln so übertrieben animiert, dass man mehr als einmal fast aus der (Schlangen-)Haut fährt, wenn ein Viech direkt vor der Kamera auftaucht.
Aber ob da irgendwas Reales dran ist, werden die eingefleischten Schlangenfans besser beantworten können.
Fazit:
"Snakes on a Plane" ist ein B-Film der guten Sorte, der durch den Internethype ein bisschen zu hohe Erwartungen weckt, schlussendlich aber doch ein solider und saucooler Tier-Horror-Film in luftiger Höhe wird.
Die Sprüche sind lustig, die Handlung absolut Hirnfrei und der Spass garantiert.
Und wer eh schon Ekel vor Schlangen hat, wird mit diesem Film einen wahren Albtraum erleben.
von
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