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PS2: Castlevania
Castlevania
Zum ersten Mal seit den missglückten N64-Ablegern versucht Konami der beliebten Castlevania-Reihe eine moderne 3D-Darstellung zu spendieren. Damit ein ähnliches Desaster wie auf der Nintendo-Konsole ausbleibt, ließ man für das PS2-Debüt nur Experten ran. So setzt sich das Entwickler-Team größtenteils aus Castlevania-Veteranen zusammen, beispielsweise Micherua Yamane als Komponistin und Mastermind Koji Igarashi, auf dessen Konto das legendäre Symphony of the Night (PSone) geht.
Zurück zu den Wurzeln
Im Jahr 1076 sucht Kreuzritter Leon Belmont seine entführte Braut Sara Trantoul in einem düsteren Schloss. Dort haust allerdings der berüchtigte Blutsauger Walter Bernard, der sich mit dämonischem Fußvolk umgibt. Doch Belmont findet mit Alchemist Rinaldo einen wichtigen Verbündeten. Dieser versorgt ihn mit wichtigen Informationen und überreicht dem Helden die sagenumwobene Lederpeitsche. Ihr tretet in die Fußstapfen des blonden Kreuzritters und erlebt in dem Abenteuer den Anfang der Casltevania-Saga.
In dem PS2-Spiel wird nämlich geklärt, wieso Generationen von Belmonts in bislang über 15 Videospielen der Vampirjagd frönen. Das teuflische Gemäuer ist in sechs thematisch unterschiedliche Bereichen unterteilt. Das Tor zu den Gemächern des Schlossherren öffnet sich allerdings erst, wenn ihr die einzelnen Kerker-Hüter besiegt habt. Fortan peitscht Ihr Euch also den Weg zum Obervampir frei. Die 3D-Ansicht erinnert dabei an Capcoms Action-Hit Devil May Cry, wobei die Kameraperspektiven fest vorgegeben sind.
Peitschenkämpfe und Magie!
Die Steuerung geht zudem sehr leicht von der Hand: Mit den Aktionstasten führt Leon leichte und schwere Peitschenhiebe aus, vollführt einen Doppelsprung oder setzt eine Zweitwaffe ein. Letztgenannte besteht aus Dolch, Riesenaxt, Kristall, Weihwasser oder Kruzifix.
Jede Waffe besitzt besondere Stärken: So brutzeln Vampire nach einer Weihwasserdusche dahin, während die Dolche prima zum Fernkampf geeignet sind. Diese Extra-Waffen sammelt Ihr durch Zerstören von bestimmten Fackeln ein. Neben den Peitschenkünsten und den restlichen nützlichen Kampf-Gegenständen stehen Euch gesellen sich aber auch magische Relikte in Euer Inventar.
Diese verleihen Euch kurzfristig übermenschliche Fähigkeiten. So flieht Ihr in die Unsichtbarkeit, lauft schneller als der Wind oder hinterlasst flammende Fußabdrücke. Der Haken an der Sache ist nur, dass diese Aktionen kräftig an Eurer magischen Energie zehren. Diese füllt Ihr nur durch waghalsige Konterangriffe auf. So müssen Spezialattacken der Fieslinge per R1-Knopf abgeblockt werden, damit deren Zauberenergie auf Euch übergeht. Wem das zu anstrengend ist, kauft sich einfach bei Rinaldo ein paar hilfreiche Tränke.
Castlevania-typisch steckt das finstere Schloss voller Geheimnisse. Zwar wird überwiegend allerlei dämonisches Ungetier gemeuchelt, aber auch die Geschicklichkeitspassagen und Rätsel-Einlagen kommen nicht zu kurz. Oft heißt es versteckte Räume zu finden, die meist nur durch nervige Sprungeinlagen zu erreichen sind. So schwingt Ihr Euch mittels Peitsche wie einst Indiana Jones von Balkon zu Balkon. Für das graue Oberstübchen wurden auch Simpelrätsel integriert, so gilt es Statuen in die richtige Reihenfolge zu bugsieren oder bestimmte Schalter zu finden.
Auch in 3D endlich gut!
Gut gelungen ist den Japanern die grafische Präsentation. Ließen die ersten Castlevania-3D-Gehversuche auf dem N64 einen noch kalte Schauer über den Rücken laufen, gibt es jetzt kaum etwas zu meckern. Die einzelnen Level-Abschnitte sind äußerst abwechslungsreich gestaltet und vermitteln zusammen mit den widerlichen Gegnern die richtige Grusel-Stimmung. Zudem erlebt ihr Belmonts Vampirjagd dank 60Hz-Modus auch in Originalgeschwindigkeit. Leider ist die Kamera teilweise sehr bockig und vermiest einen so manche Sprungeinlage. Beim nächsten Mal sollten die Blickwinkel frei justierbar sein. Das Abenteuer wird mit atmosphärischen Klängen untermalt und so bekommt der Soundtrack das Prädikat „exzellent“! Dank Dolby Pro Logic 2-Unterstützung erlebt Ihr die bombastische Musikuntermalung auch in hervorragender Qualität.
Fazit:
Konamis erster Castlevania-Ausflug für die PS2 ist insgesamt sehr gelungen. Leider wird die Klasse des PSone-Vorgängers nicht erreicht, denn anstatt die Serie weiter mit RPG-Elementen auszustatten, wird der Action-Weg mit Adventure-Einlagen gewählt. Auch die Rätsel und Sprungeinlagen kommen nicht mehr ganz so oft vor, wie in alten Episoden. Dafür überzeugt das umfangreiche Kampfsystem total! Zig Schlagkombinationen, zahlreiche Extra-Waffen und magische Artefakte sorgen dafür, dass hier nicht so schnell die Luft ausgeht. Dass auch aufwändige Combo-Manöver so leicht von der Hand gehen, ist vor allem der gelungen Steuerung anzurechnen. Auch die Präsentation ist 1A und so sorgen die detaillierten Schauplätze, die fiesen Ungetüme und der feine Soundtrack für düstere Atmosphäre. Das Comeback ist gelungen und Action-Fans müssen eigentlich zugreifen, auch wenn der Spaß nach zehn Stunden schon vorbei ist.
mfg
Cervantes
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Waldläufer
1. kommt mir vor, wie gepastet
2. es gibt schon mehrere threads zu Lament of Innocence
3. mit deinem verhalten (siehe andere posts, von uralt-threads, die geschlossen wurden) wirst dus hier wohl nicht mehr lange machen...
Geändert von Midou Ban (30.03.2004 um 21:22 Uhr)
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