Wenn beim Thema Rätsel und Side Quests von Auflockerung gesprochen werden muss, dann ist das für mich nicht selten auf einen klaren Missstand des Genres zurückzuführen obwohl ich mich da jetzt eher auf die östliche Machart beziehe. Das Gameplay macht in den meisten Fällen einen inkonsistenten Eindruck da ausgenommen vom Kampfsystem (selbst da kann man drüber streiten) kein Aspekt wirklich nahtlos (falscher Ausdruck aber mir fehlen die richtigen Worte) in den Erkundungsmodus eingeflochten wird. Lufia zum Beispiel bildet da eine nette Ausnahme durch die Tools, deren Einsatz ist schließlich in fast jeder Räumlichkeit gefragt und als elementarer Gameplaymechanismus zu verstehen. Sicherlich bin ich auch ein Freund von guten Rätseln und Nebenaufgaben, aber ich bezweifle, dass man das Gameplay nicht auch spannend genug gestalten könnte um solche Dreingaben bzw. gelegentlichen Einwürfe mehr oder weniger überflüssig zu machen.
Mir kommt es irgendwie so vor als dürften sich lediglich Spiele die Bezeichnung RPG auferlegen, die auch mit typischen, seit den Anfängen vorhandenen Schwächen aufzuwarten wissen.
Im Endeffekt wünsche ich mir einfach mehr fundamental andere Spielprinzipe respektive Mechaniken die von mir aus auch alle Grenzen sprengen dürfen solange sie dem Genre nur neue Impulse verleihen. Das ist wohl doch etwas übertrieben, jedenfalls muss es einfach mehr nennenswerte Features geben die den Spieler wirklich durchgehend begleiten und für Spaß und Herausforderungen sorgen.
Um mich dann doch noch etwas mehr dem eigentlichen Thema zu widmen, wie gesagt bin ich auch ein Freund von Rätseln und Side Quests und sehe sie als unersetzliche Parts in RPGs mit traditionellem Gameplay. Rätsel dürfen ruhig von kinderleicht bis knackig schwer alles bieten, solange die Lösung Sinn macht und es ausreichend Hinweise gibt (falls überhaupt (und wenn, in welchem Ausmaß auch immer) notwendig). Der Schwierigkeitsgrad sollte durchaus linear ansteigen wobei es natürlich abhängig von der jeweiligen Situation ist wie herausfordernd eine solche Kopfnuss zu sein hat, eben auch nicht anders wie in den Auseinandersetzungen. Lufis 2 hat mir im Rätselbereich wie man sich wohl bereits denken kann gut gefallen.
Side Quests sind immer eine schöne und willkommene Sache, habe ich bisher noch nie ausgeschlagen und werde ich auch in Zukunft sicherlich nicht tun. Wie MagicMagor schon erwähnte sind gerade die verschiedenen Belohnungssysteme sehr reizvoll. Die Art der Nebenaufgaben ist mir im Grunde wegen der Optionalität nicht so wichtig, am Ende kommt es ja sowieso nur auf Spaß und Nutzwert an. Ich mag eine gesunde Mischung aus kleinen und ausgedehnten Aufgaben, möchte (eigentlich auch nicht mehr als ein Teil des Belohnungssystems) auch mehr über die Welt und ihre Bewohner erfahren aber ab und zu eben einfach nur erledigen was zu erledigen ist.
Minispiele sind mir hier irgendwie zu kurz gekommen, gehören sie doch in diese kleine Liste eigentlich ebenso sehr rein wie die beiden vorangegangenen Punkte. Da gilt für mich eigentlich das gleiche wie für Rätsel, sinnvoll und spaßig designt, gut lösbar und variabel im Schwierigkeitsgrad. Natürlich wünsche ich auch da eine möglichst nahtlose Einbindung. Ein paar, vielleicht größere, optionale Minispiele halte ich ebenfalls für eine feine Sache wie zum Beispiel Triple Triad im 8. Final Fantasy. Nur gilt da wie für alle freiwilligen Beschäftigungsmöglichkeiten, dass auch ordentlich auf das Balancing geachtet wird damit am Ende nicht doch die Notwendigkeit besteht sich den Aufgaben zu widmen, aber die Belohnungen nicht auch in Relation zum Aufwand verkümmert wirken.
Um noch den Bezug auf mein eigenes Spiel zu kriegen, tja, ich plane von Rätseln, über Side Quests bis hin zu Minispielen alles ein, zur Auflockerung will ich eigentlich nicht sagen, eher zur sinnvollen Erweiterung.