Marquis de Sade würde dich lieben, Sephie, ich kann viele seiner Meinungen in deinen Vorstellungen wiedererkennen, allerding bezweifle ich, dass sein Nihilisums eine brauchbare oder gar konstruktive Einstellung war.

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Wenn man zuerst selbst lieben muß, um Liebe zu empfangen, dann würde das doch heißen, dass beispielsweise Eltern ihre neugeboreren Kinder gar nicht lieben können, oder irrre ich mich da?
Hormon-Rush und Kindchen-Schema, ziemlich banal und unromantisch. Wer Kinder zur Welt bringt wird vom Körper mit Hormonen vollgepumpt (viele davon übrigens Opiat-ähnlich) und Kinder entsprechen eben dem Kindchenschema (Großer Kopf, große Augen, kleiner Körper, wie der SD-Sephirot).
Nebenbei: Du nimmst hier doch an, dass sich die Eltern zuvor nicht geliebt haben, das ist doch krass generalisiert? Und weist mich jetzt nicht auf den sexuellen Aspekt der Liebe hin, denn sie ist doch wohl mehr als nur das.

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Aber ich habe aufgehört, dem Irrglauben zu folgen, dass Menschen sich wirklich verändern können.
Man kann vielleicht solch banale Sachen leicht beeinflussen, wie Geiz, Freundlichkeit oder so etwas. Aber die wirklich wichtigen Sachen, wie beispilesweise die Einstellung zum Leben, zur Liebe, oder das Verlangen nach der Nähe anderer, dass kann man nur ändern, wenn man sich selbst belügt. Und das will ich nicht.
Die 'Großen Eigenschaften' bauen doch alle auf den kleineren auf. Ich kann nicht glauben, dass die Menschen im allgemeinen Freundlich sind, und mich zur selben Zeit als Arschloch gebärden - dieses Verhalten wird irgendwann auf mich zurückfallen, und ich werde wieder der Meinung sein, dass dieser unfreundlichen Menschheit wieder einmal der Kopf gewaschen gehört. Andererseits, wenn ich freundlich bin, fällt doch auch dieses Verhalten wieder auf mich zurück, und man kann wieder vernünftig mit dem Menschen zusammenleben.
Bitte, kommt jetzt nicht gleich mit persönlichen Erfahrungen angerannt, welche das Gegenteil beweisen; Mein Beispiel ist krass übertrieben, im Sinne der Deutlichkeit und im Sinne der Kürze. Ich will nämlich keinen kompletten Katalog Menschlicher Verhaltensweisen verfassen, Ich will nur sagen, dass auch die 'kleineren', unwichtigen, alltäglichen Dinge einen Einfluss auf unser Leben als ganzes haben, sofern man sie nur oft genug wiederholt.



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Ich hab diesen Mann auch nur ausgenutzt und in kurz vor der Hochzeit sitzen gelassen. Und heute? Er hat mir alles verziehen. Dass ich ihn sitzengelassen hab und auch meine ständigen Fremdgänge.

Und das, obwohl er doch genau weiß, wie ich denke und dass ich ihn nicht liebe.
Wie kann das dann sein? Das alles, obwohl ich mich selbst verabscheue? Und er ist nicht der einzige, der so ist. Sein Bruder, mein erster Ex, mein derzeitiger Lover.. alle sind nett zu mir und mögen, bzw. behaupten sie "lieben" mich.,[...] Haupsache man beherrscht seine Rollen.
Bitte, du hast weiter vorne behauptet, der Mensch sei dein Studienobjekt, dann sag mir: Wenn du die Rolle des 'hibbeligen Mädchens' gespielt hast, und er für eine Zeit lang die Rolle des 'Verlobten' und beide nur aus gesellschaftlicher Konvention handelten, wieso verzeiht dir dein Ex-Verlobter dann?
Die Menschheit ist doch grausam, die Gesellschaft schlecht, er könnte dir doch ewig böse sein, und die Gesellschaft würde ihn sogar noch unterstützen. WIESO??? Erkläre es mir, in deinen Worten.

@Rpg-Süchtling
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Ich frage mich, wen sie da gern haben? Wohl das hibbelige Mädchen, dessen Rolle du spielst. Sie lieben diese Rolle, die du augenscheinlich so hasst.
Ich glaube zwar, dass die Menschheit nicht allzu schlau ist, aber für so blöd, dass sie alles ewig ignorieren kann, hier, dass Sephie eben NICHT ihrer Maske entspricht, halte ich sie auch nicht. Der Körper und die Hormone setzen meiner Meinung nach irgendwann ein, um das schlimmste Ungleichgewicht, welches unser Geist erzeigen kann, aufzulösen. In diesem Fall hätten sich die Gefühle Sephie gegenüber wohl um hundertachzig Grad gewendet - von Liebe zu Hass.
Warum das nicht passiert ist, weiß Sephie noch am ehesten von uns allen, ich bitte um Erläuterung.