OK, das hier ist ein selbst erdachtes Rollenspiel, die Regeln sind verlinkt und in einem guten Zustand, wenn Kritik auch SEHR gerne gesehen wird.
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Auf Seite zwei des Threads gibts auch noch ne YT-Story, wem langweilig ist. 
*** Die Welt von Yesterdays Tomorrow ***
„Die Welt gehört niemandem!“, meinte einmal ein Entdecker im 17. Jahrhundert, und über 200 Jahre sollte er mit seiner Behauptung Recht behalten. Dann allerdings war auch die letzte Insel auf der Weltkarte eingezeichnet, auch die letzte Kolonie war von einem König oder einem Land abhängig. So begannen die Menschen also, neue Welten zu erobern, man drang in die Tiefen des Ozeans und der Antarktis vor, Berge wurden erklommen und letztendlich betrat ein Mensch sogar den Mond. Doch was kam dann? Was war, als es kaum noch etwas zu entdecken gab? Die Menschen begannen mit dem, was sich heute „forschen“ schimpft. Während die Zunft der Tüftler und Denker im Mittelalter noch belächelt oder verfolgt wurde, machte die Menschheit im 20. Jahrhundert einen gewaltigen Sprung auf der Leiter der Wissenschaft, die Entstehung der Erde wurde nicht mehr auf Gott begründet, man begann, Öl zu fordern, um gewaltige Maschinen zu betreiben und letztendlich entdeckten die Menschen auch die Elektrizität. Später, als auch diese Geheimnisse gelüftet waren, fingen die Leute damit an, sich auf gefährlichem Gebiet zu bewegen. Albert Einstein legte den Grundstein für die Teilchenphysik, welche viele Jahre später hunderttausende Menschen das Leben kosten sollte, das Klonen von humanem Leben gilt in den meisten Ländern als unmoralisch. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sich auch diese Technik durchsetzte, denn die Menschen brauchten neue Horizonte, zudem setzte ihnen ein uraltes Übel zu, die Angst vor dem Unbekannten, die Angst vor dem Tod. Im 21. Jahrhundert waren die meisten Völker von religiöser Lehre beinahe unabhängig, so benötigte man neue Vorstellungen. Die Wissenschaft bewegte sich mit riesengroßen Schritten in eine bestimmte Richtung, das Problem war die Tatsache, dass niemand genau wusste, wie diese Richtung nun aussah. Heute kann man sagen, dass es gewiss eine bessere gegeben hätte.
Die Zeit der Umwälzung
Wie gesagt, die Menschen gingen ihren Weg, immer nur das Ziel vor den Augen. Und irgendwann merkten sie auch, dass ihre schweren Schritte den Boden unter ihnen zerstört hatten, aber da war es auch schon zu spät. Heute kann niemand mehr sagen, was genau zu der „Umwälzung“ geführt hat, jene Zeit, die das Leben der Menschen für immer veränderte. Von einem Tag auf den anderen stieg der Wasserspiegel aus bislang unbekannten und unerklärlichen Gründen um mehrere hundert Meter, über zwei Drittel der Menschheit wurden dahingerafft und mit ihnen verschwand der Glanz der Technik und der hohen Lehre, welche ihr Leben doch so einfach gemacht hatte. Beinahe alle großen Hauptstädte waren zerstört und keine Regierung konnte ihre Kontrolle in den Wirren der Umwälzung aufrechterhalten. Das Klima änderte sich sprunghaft und rief eine Welle von schrecklichen Naturkatastrophen hervor, die man so zuvor nur beim Lesen der Bibel erlebt hatte. Die Infrastrukturen wurden vollständig zerstört, die Versorgung brach zusammen und alles, was von der menschlichen Zivilisation, von tausenden Jahren Evolution übrig geblieben war, war ungefähr ein Zwanzigstel der Erdbewohner, verängstigt und von Verzweiflung getrieben. Das war im Jahr 2150.
Die Renaissance
Aber wenn die Geschichte der Menschheit eines gezeigt hat, dann ist es die Fähigkeit, selbst unter den schlechtesten Bedingungen noch zu überleben. Schon Noah hatte seine Arche, die Pest im Mittelalter hielt die Menschen nicht vom Feiern ab und schließlich gibt es sogar Leute, welche aus dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges einen nicht zu geringen Nutzen gezogen haben. So war es auch nach der Umwälzung. Aus der Verzweiflung der Menschen entstand Lebenswille, in den Überresten ihrer kaputten Systeme bildeten sich neue Strukturen heraus. So trafen sich die Überlebenden beim Licht, welches das Feuer der brennenden Gebäude spendete und begannen, die Erde wieder aufzubauen. Die Globalisierung hatte zuvor schon den Grundstein gelegt, aber die neue Einigkeit gab den Ausschlag dazu, Englisch als „Handelssprache“ zu übernehmen. Auch heute werden zwar noch fast alle anderen Sprachen gesprochen, aber es gibt kaum jemanden, der kein Englisch versteht und ein wenig spricht. Auch die übrig gebliebenen Mitglieder der katholischen Kirche, welche in den letzten 300 Jahren ja immer mehr an Bedeutung verloren hatten, sahen ihre Chance und riefen die Menschen zur Rückbesinnung auf die alten Tugenden auf. Die Christen erklärten die Umwälzung für eine Tat Gottes und argumentierten, er hätte den Menschen, welche vor lauter Technik die gute Gesinnung verloren hatten, eine Strafe geschickt, eine zweite Sintflut. Die Kirche erklärte daraufhin alle Überbleibsel der Technologie für Teufelswerk und war damit der Hauptantrieb für die Vernichtung von allem, was die Menschen in den letzten 400 Jahren entwickelt hatten. Vielleicht lag sie mit der Behauptung, die Technik hätte die Menschen zerstört, gar nicht mal so daneben, aber wie so oft in der Geschichte der Religion war es die Ausführung der christlichen Ideen, welche fatale Folgen hatte. Millionen von technischen Geräten wurden verbrannt und im Meer versenkt, unzählige Fahrzeuge in großen Prozessionen dem Meer oder dem Feuer geweiht. So vernichteten die Menschen beinahe alles, was sie jemals erreicht hatten. Aber natürlich hatte diese Rückbesinnung auch ihre guten Seiten, man legte wieder mehr Wert auf Freundschaft und gegenseitige Unterstützung, denn das Leid der Umwälzung hatte die Leute zu einem großen Ganzen werden lassen. Anfangs tat der Tauschhandel noch seinen Zweck, aber schon nach kurzer zeit entschieden sich die Leute, das Geld, welches man früher verwendet hatte, zu übernehmen. Alle Geldscheine, egal, woher sie kamen, oder welcher Wert darauf verzeichnet war, wurden Bucks genannt, alle Münzen dagegen Coins. 10 Coins ergaben einen Buck und schon hatte man ein funktionierendes Finanzsystem. Kurz darauf bildeten sich die ersten klaren Strukturen heraus, zuerst erklärte sich eine bestimmte Gebirgskette zum Nationalstaat Peru, kurz darauf wurde das südasiatische Hochland zur neuen Volksrepublik China ausgerufen. Das Königreich Alpen entstand, zudem gab es eine Unzahl winziger Staats- und Stadtgründungen, von denen kaum jemand Notiz nahm, schließlich war auch das Informationsnetz der Erde vollständig kollabiert. Wie man sich vielleicht denken kann, hatte die Kirche in vielen dieser Regierungen ihre Finger im Spiel und begann abermals, sich von ihren Tugenden zu entfernen. Als der erste Papst, Leo XI, schließlich ein Edikt einleitete, welches die Kirchensteuer zur Pflichtzahlung erklärte, waren die Oberhäupter des Christentums bereits weiter weg vom Weg der Bibel als viele Ungläubige. Trotz der zahlreichen Zusammenrottungen und Länder-Gründungen auf der ganzen Welt blieb die Anarchie die bevorzugte „Herrschaftsform“, die meisten Dörfer regierten sich selbst und auch viele Privatpersonen führten ihren eigenen Haushalt. In dieser Hinsicht hat sich bis heute kaum etwas geändert, viele Ländereien und Höfe liegen zwar im Einflussgebiet eines Staates, aber diese Kontrolle ist meist nur rein theoretisch, es gilt zumeist vor allem das Recht des Stärkeren. Die Kriegslüsternheit der Menschen hat sich allerdings vorerst ein wenig beruhigt, da jeder erst einmal zusehen muss, wie er selbst zu Recht kommt.
Die Landwirtschaft und vor Allem die Fischerei hat wieder einen höheren Stellenwert im Leben der Menschen, schon nach kurzer Zeit hielt man sich wieder Tiere und begann, Boote zu bauen, wie die Vorfahren bereits 800 Jahre zuvor. Es gibt auch wieder eine Menge Pferde-, bzw. Ochsenkarren, der Beruf des reitenden Boten hat in einer Zeit der kaum existenten Information natürlich auch wieder an Bedeutung gewonnen. Die Religionswut der Konservativen hatte beinahe alle Überbleibsel alter Technologie zerstört, aber viele Dinge wurden eingeschmolzen und neu verwendet, zudem haben sich besonders zahlreiche Erfindungen wie Schusswaffen, moderne Kleidung oder Bücher einigermaßen gehalten. Das Problem ist nur die Tatsache, dass heute beinahe niemand mehr weiß, wie man ein richtiges Buch massenhaft druckt, von der Herstellung alter Munition oder Jeans ist gar nicht zu reden. Aus diesem Grund erzielen angesprochene Waren oftmals hohe Preise, denn eine richtige, gefütterte, regendichte Ski-Jacke hat gegenüber trister Lederkleidung schon ihre Vorteile. Neben diesen „Überlebenden“ der alten Zeit erschienen auch noch ältere Bekannte der Menschheit wieder auf dem Bildschirm der Zeit, das Faible fürs Romantische und nicht zuletzt auch finanzielle Gedanken führten wieder antike Waffen wie Schwerter und Äxte ein. Die Seefahrt erlebte einen zweiten Frühling, denn schließlich gab es nach der Umwälzung eine komplett neue Welt zu entdecken. Es gab Inseln, auf denen noch kein einziger Mensch lebte, es gab Vorräte, die nur darauf warteten, geplündert zu werden. Und letztendlich galt es auch, sich einen Namen zu machen. Viele Schiffer benannten eine Insel selbst, andere verdienten ihr Geld mit dem Zeichnen und verkaufen von See- und Landkarten, schließlich hatte die neue Geographie nichts mehr mit den alten Atlanten zu tun. Kurz darauf gründeten die drei erfolgreichsten Seefahrer die Adventurers Guild, eine Vereinigung von Entdecker, Kartographen und halt Abenteurern. Diese Gilde verlangt einen Teil der entdeckten Schätze bzw. ein wenig Kontrolle über erobertes Land und bietet dafür Unterstützung in Form von Informationen, Geld, ärztlicher Versorgung oder Hilfsarbeitern. Inzwischen hat die Adventurers Guild über 250 Mitglieder auf der ganzen Welt und unterhält einen eigenen Brieftaubendienst. Die Euphorie für das neu Entdeckte brachte allerdings auch das Vergessen der alten Technologie mit sich, und so legte sich langsam aber sicher ein Schleier des Geheimnisvollen um die vergessene Kunst.
Die Welt von 2200 bis heute
Die Kirche stand wie immer voll hinter ihrem Dogma und zog die Zerstörung der Technik durch, wie auch schon die Hexenverbrennung einige hundert Jahre vorher. Es gab nun sogar einen Orden, der sich die Vernichtung der alten Technologie und die Verfolgung ihrer Bewunderer auf die Flagge geschrieben hat, diese Paladine nennen sich selbst der Orden des Silberblutes bzw. die Silberfaustritter. Die Adventurers Guild hielt sich in dieser Frage vornehm zurück, mit dem Argument, jene Überbleibsel seien ebenfall interessante Entdeckungen, aber gewiss nicht über zu bewerten. Dann, an einem Tag im Jahr 2208, änderte sich alles. Einem Mann, der sich selbst Arcardian nannte, gelang es, durch die militärähnlichen Sicherheitsvorkehrungen des Kirchenhauptsitzes auf einem sizilianischen Vulkan zu kommen. Er ermordete den Papst und Gerüchten zufolge auch über 50 Sicherheitsangestellte der päpstlichen Garde und der Silberritter. Nach dieser ungeheuerlichen Tat nahm er vor der riesigen Hauptkirche Stellung und teilte der anwesenden Menge der Gläubigen seine Ideale mit. Die Menschen sollten sich auf ihre glorreiche Vergangenheit besinnen und die alte Technologie nicht verurteilen, denn sie könne Wunder vollbringen. Er nannte jene Maschinerien Artefakte und schuf damit einen Begriff, der auch heute, beinahe 100 Jahre später, noch Verwendung findet. Als Beweis verschwand der Mann vor der gaffenden Menge wie durch Zauberei, zudem berichteten die überlebenden Gardisten, die Kugeln ihrer Gewehre und die Klingen ihrer Hellebarden seien an seiner Kleidung abgeprallt wie an einer Betonwand. Die Nachricht verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit über die ganze Welt und rief einen neuen Trend ins Leben. Die Suche nach Artefakten. Alles Erzeugnisse alter Technologie, die noch benutzbar waren, hießen ab diesem Tag Artefakte und übten eine unbeschreibliche Anziehung auf die Menschen aus. Obwohl der Terrorist, welcher den Papst ermordet hatte, nie wieder gesehen wurde, bildete eine Menge an Fanatikern eine Vereinigung namens Arcadia. Sie sammelten Artefakte aus aller Welt und traten für Arcadians Ideale ein, darunter auch eine offene Rivalität mit der Kirche. Diese war für Monate in ihren Grundfesten erschüttert, bis ein Jahr später ein neuer Papst den Thron bestieg. Der fünfzehnjährige Leonardo Valentino hatte sich diesen Posten unter sehr zweifelhaften Umständen erkämpft, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Gerüchten zufolge ließen über zwanzig stimmberechtigte Kardinäle ihr Leben, um die Änderung der Kirchenregeln und die Wahl des Jungen zu sichern. Leonardo rief bereits am ersten Tag nach seiner Amtseinführung die Jagd auf Arcadia aus und setzte Kopfgelder auf die Mitglieder aus, die eine weitere Welle der Gewalt nach sich riefen, denn die Jünger des Artefakts verteidigten sich gegen die fanatischen Christen und Silberritter. Allerdings hatte der neue Papst auch seine guten Seiten, denn nach zwei Jahren schaffte er plötzlich und unter schrecklichem Protest der Kirche auf der ganzen Welt die religiösen Steuern ab und forderte eine Rückbesinnung auf die Bibel. Dieser aus heutiger Sicht äußerst intelligente Schachzug bewies nur die besondere Geistesgabe des damals Siebzehnjährigen, denn viele Menschen waren gerührt von dieser Geste und wanden sich abermals der Religion zu, was der Kirche Spendeneinnahmen zusicherte, welche die Steuern bei weitem überstiegen. Die letzten 70 Jahre waren schließlich von Entdeckungen und Eroberungen gekennzeichnet, die Scharmützel zwischen Kirche und Arcadia waren ebenso an der Tagesordnung wie die Überfälle der wieder erstarkten Zunft der Piraten (Valentino ist noch immer Papst und manche bösen Stimmen setzen schon Gerüchte über seine Herkunft in die Welt). Beinahe tagtäglich werden neue beeindruckende Artefakte entdeckt, von neuen Inseln und aus den Tiefen des Meeres, denn die Kunst des Tauchens erlebte ebenfalls einen unglaublichen Auftrieb. Verfolgt von Silberrittern und Piraten hoben Abenteurer in Taucherglocken und mit Luftschläuchen die alte Technologie aus dem Wasser, und täglich häufen sich die Gerüchte über Meereswesen, die im Dunkel der Tiefe hausen. Natürlich entstanden diese Gerüchte auch schon in früheren Hochzeiten der Schifffahrt, allerdings gibt es alte Bücher, in denen Techniken angedeutet sind, welche die Erbanlagen von Mensch und Tier verändern würden. Niemand weiß genau um die Verbindungen dieser Tatsachen, allerdings könnte es so auch besser sein, denn die Welt von Gestern bietet noch mindestens ebenso viele Geheimnisse wie die Weiten des Weltmeeres. Und am Ende steht ja immer noch die Frage, was 2150 nun eigentlich zu Umwälzung geführt hat…?