Bin gerade aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten wieder zu Hause angekommen und habe mir dort natürlich "The Dark Knight" angeschaut.
Tja, was soll ich sagen: Aufgrund des Hypes war meine Erwartungshaltung extrem hoch, aber der Film war trotzdem noch ein paar Ecken besser, als ich es erwartet habe. Als ob John Frankenheimer, William Friedkin und Michael Mann gemeinsam einen Superhelden-Film gemacht hätten.
Heath Ledger liefert das beste Psychopathen-Portrait ab, dass ich je gesehen habe und die Art, wie er sich in der Mitte des Films aus dem Knast verabschiedet, ist noch einen Tick genialer als Hannibal Lecters Ausbruch in "Das Schweigen der Lämmer". Auch der Rest der Besetzung liefert erstklassige Leistungen ab, wobei Christian Bale sich m.E. nicht wirklich gegen die anderen durchsetzen kann - er scheitert jedoch auf hohem Niveau.
Von mir aus kann der Film in der IMDB-Rangliste weiterhin in der Top Ten herumlungern - neben seinen ganzen filmischen Qualitäten ist es nämlich auch einer der mutigsten Filme, die ich je gesehen habe: Trotz der völlig durchgeknallten Produtionskosten ist er erstaunlich kompromislos geraten. Keine aufgepappte Liebesgeschichte, kein jugendlicher Sidekick oder ein hingewürgtes Happy Ending. Nolan nimmt sein Publikum ernst und wird durch die Einspielergebnisse bestätigt. Im besten Fall macht sein Beispiel Schule und die Hollywood-Großproduktionen der nächsten Jahre haben etwas mehr zu bieten als das übliche Schema.
Zwei Dinge noch:
Wer die Chance hat, den Film in der Originalfassung zu sehen, sollte das auch tun. Das beste am Joker ist die Art wie er redet. Ich glaube nicht, dass das in der Synchronisation funktioniert.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Christpher Nolan noch einen weiteren Batman Film drehen wird. Mir fallen auf Anhieb nur drei Schurken im Batman-Universum ein, die sich dazu eignen, in einem eher realistisch angelegten Film eingesetzt zu werden - und die hat Nolan jetzt alle abgearbeitet.
Na ja, villeicht stellt Frank Miller ja eins seiner beiden angefangenen Batman-Projekte fertig und sorgt wieder mal für frischen Wind.
Zwei Dinge noch:
Wer die Chance hat, den Film in der Originalfassung zu sehen, sollte das auch tun. Das beste am Joker ist die Art wie er redet. Ich glaube nicht, dass das in der Synchronisation funktioniert.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Christpher Nolan noch einen weiteren Batman Film drehen wird. Mir fallen auf Anhieb nur drei Schurken im Batman-Universum ein, die sich dazu eignen, in einem eher realistisch angelegten Film eingesetzt zu werden - und die hat Nolan jetzt alle abgearbeitet.
Na ja, villeicht stellt Frank Miller ja eins seiner beiden angefangenen Batman-Projekte fertig und sorgt wieder mal für frischen Wind.
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Also die Synchro fand ich eigentlich sehr gur gelungen. Eher die von Aaron Eckhardt/ Harvey Dent fand ich nicht sooo~ passend.
Zu den Schurken: Also es gibt noch wesentlich mehr die Nolan gut umsetzen könnte. Da wäre zB Catwoman/Selina Kyle (Welche wie ich irgendwo in diesem Thread schon einmal geschrieben hab, in Batman Returns total misraten war imho.), Talia Al Guhl (Rha's Tochter), Bane (Es wird schon gemunkelt einer der Charaktere am Ende wäre es, ist aber ziemlicher quatsch.), den Riddler, wobei der eher weniger Interessant ist, imho, und Hush. Der ist aber wohl am kompliziertesten umzusetzten, da die Hush Saga auf sehr vielen Charakteren aufbaut die in Nolans Universum (noch) nicht existieren. Ausserdem traue ich Nolan zu auch andere Schurken, die auf den ersten Blick eher unrealistisch erscheinen gut umzusetzen.
Wirklich optimal wären auch - wenn man sie denn ein wenig ummodelliert und "realistischer" macht - Killer Croc und Scarface/Ventriloquist. Ersterer könnte als eine Art Elefantenmensch eingeführt werden, am Bauchredner und seiner Puppe ist ja so nicht viel fantastisches dran. Poison Ivy fänd ich persönlich unpassend, Penguin will Nolan selbst ja nicht.
Talia würde ich dann vermutlich auch für einen Aufguss von R'as halten (zumal R'as in Teil 1 noch nicht so alt wirkt, dass es logisch wirken würde, dass er eine erwachsene und bumsgranatenscharfe Tochter hat, die Batman verführt), außerdem hat man mit Rachel Dawes ja schon eine sinnvolle Frauenrolle besetzt. Also wenn noch eine Frau, dann Catwoman in ihrer afroamerikanischen Prostituierten-Version.
Taucht Victor Zsasz eigentlich nochmal in The Dark Knight auf? Wenn nicht, wäre das auch noch eine Option. Ich hab die unkontrollierten Mörder bei Batman immer lieber als die Gimmick-Schurken.
Talia würde ich dann vermutlich auch für einen Aufguss von R'as halten (zumal R'as in Teil 1 noch nicht so alt wirkt, dass es logisch wirken würde, dass er eine erwachsene und bumsgranatenscharfe Tochter hat, die Batman verführt), außerdem hat man mit Rachel Dawes ja schon eine sinnvolle Frauenrolle besetzt. Also wenn noch eine Frau, dann Catwoman in ihrer afroamerikanischen Prostituierten-Version.
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*hust*
In welcher Version, ausser dem ziemlich schlechten Halle Berry Film, war Selina Kyle / Catwoman denn schonmal schwarz? In Year One sieht sie möglicherweise ein wenig so aus, aber das ist sie defintiv nicht.
Zitat
Taucht Victor Zsasz eigentlich nochmal in The Dark Knight auf? Wenn nicht, wäre das auch noch eine Option. Ich hab die unkontrollierten Mörder bei Batman immer lieber als die Gimmick-Schurken.
In welcher Version, ausser dem ziemlich schlechten Halle Berry Film, war Selina Kyle / Catwoman denn schonmal schwarz? In Year One sieht sie möglicherweise ein wenig so aus, aber das ist sie defintiv nicht.
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Ich hoffe auf einen Dandy-Riddler, der Batmans Bestehen auf Logik bis zu äußersten treibt. Scheiß auf Catwoman, sie macht nichts, außer in einem hautengen Latex-Lederanzug herumzulaufen. Ich will einen Riddler-Dr. Mabuse sehen.
@Phoenix hehe schau dir mal die batman anime DVD an die den übergang in 6 episoden zwischen batman beginns und batman the dark knight zeigt da ist killerkroc kurzes kanonenfutter in der vierten oder dritten episode
Endlich ein Film der seinem Hype gerecht wird. Einfach nur Top und mal so gar nicht Hollywood like. Die Action Sequenzen wirkten nicht baymäßig auch wenn es so einige (grandiose) Explosionen zu sehen gab. Aber hier wurde nicht übertrieben. Auf die Dosierung und Umsetzung kommts eben an, und das hat Nolan wohl verstanden.
Ledgers Performance als Joker ist über alle Zweifel erhaben, mehr muss man eigentlich gar nicht sagen. Bales Screentime ohne Maske ist diesmal aber sehr begrenzt, dafür bekommt Harvey Dent viel Aufmerksamkeit, was auch gut so ist, Eckhardt liefert eine sehr ansprechende Leistung ab. Der Rest vom Cast ist bis in die kleinste Rolle perfekt besetzt.
Erwähnenswert sind vorallem noch einige Szenen, die instant Cinema History sind:
Dennoch ist der Film nicht ganz perfekt, aber sind wirklich nur Kleinigkeiten die auffallen. Nicht der Rede wert.
And now watch the pencil disappear!
Geändert von Duke Earthrunner (08.08.2008 um 00:47 Uhr)
uh huh, ich hatte recht mit meinen prognosen, welch überraschung.
das stichwort hier heißt wie immer Pace, und dark knight hatte eine ausgezeichnette pace. gut, er war nun wirklich stellenweise sehr lang, aber ich kann mir den film so eigendlich nicht vorstellen, wenn man auch nur eine szene rausnehmen würde. der film funktioniert wie eine lkw fahrt auf verregnetter fahrspur. er kommt langsam immer mehr in seine gänge, wovon es ja bekanntlich ein knappes dutzend im lkw gibt, rüttelt bei jedem gangwechsel zwischen aufbau und turbulenzen, um nach seinem schwalbenflug durch die einwirkungen von außen im kompletten chaos im graben zu explodieren.
die schauspielerische leistung ist makellos, ledger hat sich ein requiem erschaffen und muss einfach den zweiten post-mordem oscar überhaupt (nach peter finch) gewinnen. gleichzeitig ist auch eckhards leistung auf fast dem selben niveau, zusammen mit michael caine. bale und die anderen schauspieler liefern eine ebensogute rolle, stehen aber im schatten der drei. dies kommt aber auch nur bale zu ungunsten, da er etwas überwältigt wirkt von all dem talent um ihn herum, wie auch schon bei "9:10 to yuma". bale filme funktionieren am besten wenn er klar im mittelpunkt steht. das sind aber alles nur kleine abstriche und ich will hier keinesfalls schreiben das bale schlechte leistung gebracht hat, denn dies ist bei weitem nicht wahr.
ebenso ist dies jetzt auch kein abstrich per sé aber ich hätte dem joker einen anderen abgang gewünscht, der das reqiuem seines schauspielers perfektioniert hätte, aber dies ist nunmal nicht möglich und von daher auch nicht negativ zu betrachten.
alles in allem gab es nüchtern betrachtet viele paralelen im grundgerüst des batman universums, und damit meine ich gleichheiten zwischen all den uns bekannten batman filmen, ja selbst den 60er trash sachen. ich finde es interessant wie viele perspektiven man für ein und das selbe element haben kann, oder meint ihr nicht auch das die idee für den finalen schachzug des jokers (boot-geschichte) auch in jedem anderen batman flick funktioniert hätte? aber nur hier hatte ich einen nebelschleier von undurchsichtbarkeit vor mir und hier löst sich nolans batman von comic verfilmungen. es geht nicht um das realistische oder die dunkelheit, was den film zu etwas gänzlich neuem macht ist die tatsache das man nicht klar erkennen kann wohin man letztendlich geführt wird.
mhjoa.. top film! obs zum film des jahres reicht weiß ich aber noch nicht. andererseits konnte ich nie dramen mit actionfilmen vergleichen, also haben die woody allens dieses jahr noch eine faire chance..
In welcher Version, ausser dem ziemlich schlechten Halle Berry Film, war Selina Kyle / Catwoman denn schonmal schwarz? In Year One sieht sie möglicherweise ein wenig so aus, aber das ist sie defintiv nicht.
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Öhm, doch? Eigentlich ziemlich offensichtlich sogar (in Long Halloween ist sie dann logischerweise wieder so blass wie Schafskäse). Ich mag Catwoman nicht übermäßig, aber so wie Miller sie dargestellt hat, hat sie mich unterhalten. Auch wenn ich mir jetzt noch keine sinnvolle Funktion für sie in den Nolan-Filmen vorstellen kann. Fragt mich am 21. August noch mal.
Zitat von Stelze
Soll ich die Frage beantworten?
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Hm, wenn du so schon fragst, besser nicht. Danke.
Zitat von Gorewolf
@Phoenix hehe schau dir mal die batman anime DVD an die den übergang in 6 episoden zwischen batman beginns und batman the dark knight zeigt da ist killerkroc kurzes kanonenfutter in der vierten oder dritten episode
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Ich will kein Kanonenfutter auf einer kommerziellen Lückenfüller-DVD, ich will eine gescheite Killer-Croc-Performance! Ron Perlman oder Mickey Rourke in zerschlissener Jeans und mit Schuppen-Make-Up!
Und damit unterscheidet sie sich von Batman in welchem Punkt? (Abgesehen davon, dass ich Frauen lieber in solchen Outfits sehe, als Männer... )
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Weißt du, die Antagonisten in Superheldengeschichten entwickeln sich idealerweise in Bezug auf den Protagonisten. Catowman ist eine Frau, die es irgendwann lustig fand, sich ein Kostüm anzuziehen und Sachen zu klauen. Sie ist in den Batman-Serien verglichen mit Joker, Riddler und Two-Face so etwas wie ein Dogwelder - ein Looser, der sich entschieden hat, auch ein Kostüm zu tragen. Ihre größte Funktion ist Comfort Station für Batman.
Hab mir die Tage schon die Kinokarte vorbestellt! Dienstag, 20 Uhr, Reihe A, schön mittig. Wüsste nicht, wann ich mich das letzte Mal so auf einen Film gefreut habe.
Zitat von Gorewolf
naja da die gute lückenbüsser DVD leider aber ins original gefüge eingeht wirst du dich von killercroc verabschieden müssen den der gute ist leider gottes mausetot
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Abgesehen davon, dass ich es für'n Gerücht halte, dass so'n lächerlicher Direct-to-DVD-Zeichentrickfilm offizieller Kanon ist: Vielen dank, dass du das Ende rausposaunst.
Wer die Chance hat, den Film in der Originalfassung zu sehen, sollte das auch tun. Das beste am Joker ist die Art wie er redet. Ich glaube nicht, dass das in der Synchronisation funktioniert.
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Habe heute die deutsche Fassung gesehen und war positiv überrascht. Ich bin mir ziemlich sicher, Andreas Fröhlich als Ledgers Stimme identifiziert zu haben und er macht seine Sache wirklich gut. Das einzige was natürlich nicht klappt ist die Einheit Bewegung/Gestik/Mimik-Sprache, weshalb der Joker nicht ganz so authentisch rüberkommt, wie in der OV.
Zitat
Aber wo z.B. der grandios unterforderte Caine, die fast genauso unterforderte Gyllenhall oder der farblose Bale perfekt besetzt sind, will mir nicht einleuchten. Verzeihung.
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Ich habe kein Problem mit unterforderten Schuspielern und finde es meistens angenehmer, einem tollen Schauspieler zuzuschauen, wenn er nicht dauernd beweisen will, was er alles so drauf hat. DeNiro ging mir in den Jahren nach Raging Bull ziemlich auf den Keks. Ab Midnight Run hat er mir dann wieder besser gefallen.
Eckhardt und vor allem Ledger spielen natürlich am auffälligsten, aber ich fand auch Gary Oldman klasse, weil er Gordon völlig authentisch verkörpert.
Ich glaube, gerade in einem Film, der superheldenbedingt alles auf die Spitze treibt, sind derartige Charaktere (und die entsprechende schaupielerische Umsetzung) wichtig, um dem Film die notwendige Erdung zu verpassen.
Sehr nett fand ich übrigens die Szene,die verdeutlicht, dass die Geschichte, die der Joker aus seiner Kindheit erzählt ("Ja klar, bei dem traumatischen Erlebnis muss er ja durchdrehen") nicht der Wahrheit entspricht und den Joker damit in die, von mir bevorzugte, Schurkenlinie eingliedert, deren Motivation und Hintergrund nicht erläutert werden.
Noch was: Wer Michael Mann's Heat greifbar hat, kann sich ja noch mal die ersten zehn Minuten zu Gemüte führen - am besten direkt vor dem Dark-Knight-Besuch.
Ich habe kein Problem mit unterforderten Schuspielern und finde es meistens angenehmer, einem tollen Schauspieler zuzuschauen, wenn er nicht dauernd beweisen will, was er alles so drauf hat. DeNiro ging mir in den Jahren nach Raging Bull ziemlich auf den Keks. Ab Midnight Run hat er mir dann wieder besser gefallen.
Eckhardt und vor allem Ledger spielen natürlich am auffälligsten, aber ich fand auch Gary Oldman klasse, weil er Gordon völlig authentisch verkörpert.
Ich glaube, gerade in einem Film, der superheldenbedingt alles auf die Spitze treibt, sind derartige Charaktere (und die entsprechende schaupielerische Umsetzung) wichtig, um dem Film die notwendige Erdung zu verpassen.
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Das große Schauspieler nicht immer auf Teufel komm raus zeigen sollen, was sie draufhaben, meine ich nicht. Da stimme ich dir zu. Ich fand sogar Eckhart gerade in der ersten Hälfte so gut, weil er nie eine große Sache daraus gemacht hat, dass er der mutigste Mann der Stadt ist. Bei Caine sehe ich nur die Tendenz, gerade von Nolan (siehe Prestige), ihn für die Plotlöcher und Erklärungen zu nutzen, die sich das Drehbuch so fein als Verweise gedacht hat und die dann bitteschön auch genannt werden sollen, damit man es mitkriegt. Wann immer Caine ins Bild kam, wusste man: "Jetzt wird mir die Moralität, von der ich so viel gehört habe, erklärt."
Dass Caine darin unglaublich gut ist und diese undankbare Rolle völlig ohne Ego bringt, spricht für ihn. Aber schade ist es. Der Mann kann Filme allein tragen, und man lässt ihn zu selten.
Als der Joker die Spendenparty stürmt, habe ich kurz auf eine perfide kleine Konfrontation mit Alfred gehofft. Stattdessen wieder ein stimmungskillender One-liner aus der Shane-Black-Ramschkiste für Batman.
Zitat von Grandy
Sehr nett fand ich übrigens die Szene,die verdeutlicht, dass die Geschichte, die der Joker aus seiner Kindheit erzählt ("Ja klar, bei dem traumatischen Erlebnis muss er ja durchdrehen") nicht der Wahrheit entspricht und den Joker damit in die, von mir bevorzugte, Schurkenlinie eingliedert, deren Motivation und Hintergrund nicht erläutert werden.
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An die alte Scorpio-Idee mit dem belagerten Schulbus hat auch er sich leider nicht rangetraut.
Zitat von Grandy
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Schlagt mich, aber da habe ich unwillkürlich gedacht, die Szene in einem Roland-Emmerich-Film schonmal gesehen zu haben.