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Provinzheld
Ich finds manchmal wirklich schade, dass M-P nie für sein hirnloses Gelaber ermahnt wird, nur weil nach Aussage der Moderatoren immer etwas "Wahres" in seinen Aussagen stecken sollte.
Er hält sich nicht an die inhaltliche Aufgabe des Threads, hätte das, was er sagt, nicht nur in einem sehr viel angemessenerem Tonfall ausdrücken können, sondern auch um 90% kürzer, und die ganze Scheiße, die er da schreibt, mag ja seine ehrliche Meinung sein, aber sie hilft niemandem weiter, sondern ist schlichtweg eine ziemlich ausführliche Beleidigung.
Muss doch nicht sein.
@Nachtglanz:
Du solltest Dich ganz allgemein um eine klarere und saubere Linienführung bemühen. In Deinen Bildern schmierst Du noch ziemlich herum und hast offenbar kein klares Konzept vor Augen.
Um das zu bekommen, solltest Du Dich vielleicht einmal an Vorzeichnungen versuchen. Also nicht einfach wild loszeichnen, sondern das genaue Ergebnis des Bildes von vornherein planen, danach die Position von markanten Körperteilen, welche Haltung und Bewegung bestimmen, wie etwa Wirbelsäule, Kopf, Torso, Arme und Beine andeuten und darauf dann das eigentliche Bild aufbauen.
Du ahmst beim Zeichnen offenbar nur den Mangastil nach. Das alleine wird Dich allerdings nicht auf eine akzeptable Kenntnis von Anatomie und Bewegung bringen. Versuch es erst einmal mit realistischeren Zeichnungen, beispielsweise kannst Du überall im Internet Aktzeichnungen finden, bei denen Du den genauen Körper- und Muskelaufbau ansehen kannst. Wenn Du diese Kenntnisse einigermaßen verinnerlicht hast, wird es Dir viel leichter fallen, auch im Mangastil die Proportionen besser zu treffen.
Mangazeichnungen funktionieren häufig nach dem Kindchenschema: Große Augen, hohe Stirn, kleine Nase. Zudem ist die ganze Stilrichtung stark schematisiert, was der Grund ist, dass man imho erst einmal einige Grundkenntnisse aufbauen sollte, bevor man im Mangastil zeichnet.
Sowohl im Mangastil, als auch im realistischen Zeichenstil hat man verschiedene Maßeinheiten, um die Proportionen richtig darstellen zu können. Häufig verwendet man dazu Kopflängen (rechne erst einmal mit 6-9 Kopflängen für Figuren mit relativer Durchschnittsgröße). Wird Dir wahrscheinlich selbst auffallen, dass Du den Kopf in den beiden Ganzkörperbildern viel zu groß gezeichnet hast (es sei denn, das sollte ein bewusster SD-Stil sein, was ich aber jetzt nicht unbedingt annehme). Auch das passiert weniger schnell mit Vorzeichnungen.
Bei Portraitbildern wie deinem Teilausschnitt einer Frau solltest Du erstens nicht versuchen, schwierige Stellen hinter ungenauen Linien zu verstecken (den Eindruck hatte ich bei dem Kinn), sondern es möglichst klar und genau zu zeichnen. Wenn es dann nicht gut aussieht, ist das egal, weil man auch beim Zeichnen aus seinen Fehlern lernt. Probier es einfach immer wieder und irgendwann wirst Du schon kapieren, wie es richtig und am besten aussieht. Außerdem ist es wichtig, dass Du auch eine genaue Vorstellung von den Köperteilen hast, die man nicht sieht. Wenn der Blick des Zeichners nicht über das auf dem Papier Sichtbare hinausgeht, wird das Bild schnell ungenau und das Motiv unvollständig oder schlichtweg falsch. Einige (angehende) Zeichner gehen dieses Problem so an, dass sie die Figur vollständig und nackt vorzeichnen (natürlich ohne Details, es geht nur um korrekte Körperformen) und danach die Kleidung darauflegen oder nur einen bestimmten Ausschnitt vervollständigen.
Bei der Darstellung von Haaren solltest Du einige sehr wichtige Dinge beachten:
1. Die Haare fallen in leichter Bewegung nach unten. Es ist ein absolutes Tabu, beim Einfärben zu schraffieren. Lass sie in leichten, ununterbrochenen Linien vom Kopf fallen, und halte diese Linien gerade bei langen Haaren etwas geschwungen.
2. Wenn Du gerne viele Einzelsträhnen zeichnest, benutz dafür keinen groben, weichen Bleistift, sondern einen etwas feiner gespitzten Stift (diese Empfehlung würde ich Dir allerdings ganz allgemein geben), weil sonst die einzelnen Haare sehr dick wirken. Wenn Du doch eher dicke Strähnen zeichnen möchtest, sorge dafür, dass die Druckstärke und damit die Farbstärke der Strähne nicht mit voranschreitender Länge des Haares nachlässt.
3. Frei in der Luft schwebende Haare ohne Ansatz sollten nicht sein. Etwas genauer arbeiten! 
Ganz allgemein solltest Du dich auch irgendwann an Licht- und Schatteneffekten versuchen, wie etwa Glanzeffekte bei den Haaren, Schattierungen auf Haut und Kleidung etc.
Dazu müsstest Du natürlich genau wissen, aus welcher Richtung das Licht kommt. Danach sind Licht- und Schatteneffekte, ganz wie im richtigen Leben, kinderleicht zu platzieren (und nicht ganz sooo leicht zu zeichnen):
Glanzeffekte da, wo besonders viel Licht auftrifft (also nahe der Lichtquelle oder bei stark reflektierenden Oberflächen wie Haaren oder Lederkleidung etc.), Schatteneffekte dort, wo besonders wenige Licht auftrifft.
Am leichtesten sind Lichteffekte zu platzieren, wenn das Licht tyischerweise von schräg oben kommt.
Wenn Du erst einmal so weit bist, müsstest Du Dir noch einmal den Faltenwurf ansehen. Die Falten sind in Deinen Kleidungsstücken völlig willkürlich verteilt. Dabei gibts eigentlich ganz leichte Richtlinien, nach denen man sich orientieren kann:
1. Kleidung wird, wie alles andere auch, von der Schwerkraft nach unten gezogen. Das zeigt sich vor allem bei größeren Flächen nicht besonders eng anliegender Kleidung. Je größer die Fläche des freischwebenden Stoffes, desto stärker ist die Faltenbildung, typischerweise mit nach unten gezogenem Bogen. Solche Flächen sind zum Beispiel bei vielen Figurentypen der Brust- oder Bauchbereich.
2. Liegt die Kleidung enger an, entstehen die Falten durch Spannung und deuten auch in Richtung der Spannung, das passiert beispielsweise häufig an den Rändern einer stark ausgeprägten Brustmuskulatur.
3. Die Kleidung wird an verschiedenen Stellen des Körpers gefaltet. Das passiert bei allen Gelenken innerhalb der Kleidung (also beispielsweise bei Knie und Ellenbogen). Die Falten breiten sich in dem Falle strahlenförmig vom inneren Winkel des Gelenks aus und passend sich dabei natürlich auch der Körperform an. Je stärker das Gelenk eingeknickt ist, und je weiter der Stoff, desto stärker ist auch die Faltenbildung.
Probier es einfach aus. Ein Bild sieht meistens auch nicht gut aus, wenn man es mit den Falten übertreibt (vor allem dann nicht, wenn dann noch markante Schattierungen eingesetzt werden), aber wenn diese Kleinigkeiten nicht einigermaßen stimmen, wirkt das Bild schnell unnatürlich und damit unschön.
Gut, das reicht jetzt vorerst.
Ganz wichtig beim Zeichnen: Viel üben und nie entmutigen lassen. Das Dümmste, was Du tun könntest, wäre aufzugeben, nur weil jemand dumme Sprüche ablässt. Solange Dir die Sache Spaß macht, solltest Du einfach dranbleiben.
EDIT:
Für Anfänger ist das Abzeichnen gar nicht so übel. Ich bin zwar der Meinung, dass man aus einem vollständig selbst entwickeltem Bild viel mehr lernt, aber so einige Einsichten lassen sich anfangs beim Abzeichnen vielleicht sogar leichter gewinnen.
Geändert von DerWildeWolf (03.08.2006 um 23:11 Uhr)
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