-
Wrestling-Kommentator
Review: Robin Thicke - The Evolution Of Robin Thicke
Robin Thicke – „The Evolution Of Robin Thicke“
2003 war es, als der damals simpel Thicke genannte Interpret die Frauenherzen schneller schlagen und die Männerbeine höher schwingen ließ. „When I Get You Alone“ hieß damals die Single, welche einschlug, wie eine Bombe. Nicht nur, weil sie wie schon Hip Hopper A+ bei „Enjoy Yourself“ Beethovens Fünfte Symphonie samplete, sondern auch, weil Thicke vor allem eines in seiner Stimme hatte: Puren Sex.
Fast jeder Song seines Albums „A Beautiful World“ enthielt einen atemberaubenden Mix aus R’n’B, Soul und Funk. Ob „Lazy Bones“, „Brand New Jones“ oder „Oh Shooter“, Thicke gab diesem Stilmix sein Gesicht. Nun, zugegebenermaßen sah er damals noch irgendwie sehr streunerhaft aus. Nichts gegen Red Hot Chili Peppers-Gitarrist John Frusciante, der ebenfalls ein genialer Songwriter ist, aber wer sich an das „Can’t Stop“-Video der Peppers erinnert, wo Frusciante aus einer Mülltonne singt, kann sich ungefähr das Erscheinungsbild von Thicke anno 2003 vorstellen.
Trotz des Erfolges von „A Beautiful World“ schien Thicke irgendwo verloren und vergessen worden zu sein, zumindest bis Mastermind Pharrell Williams sich einschaltete. Pharrell nahm Robin Thicke (nunmehr den kompletten Namen als Künstlernamen) unter seine Fittiche und brachte ihn zum Einen mit Will Smith in Verbindung, sodass Thicke erstmals bei einem Remix von Smiths Hit „Switch“ Kontakt mit der ersten Hip-Hop-Liga aufnahm, außerdem nahm Lil’ Wayne mit Thicke dessen Song „Oh Shooter“ neu auf.
Richtig spannend wurde es dann, als das zweite Album von Thicke („Cherry Blue Skies“ zählen wir frecherweise mal nicht dazu) angekündigt wurde. „The Evolution of Robin Thicke“ sollte es heißen, produziert von Thicke zusammen mit den genialen Neptunes. Auf der ersten Single featured Pharrell selbst Robin sogar, wenn es heißt „Wanna Love U Girl“. Im Gegensatz zu den Songs auf „A Beautiful World“ war dies tatsächlich eine Evolution, denn Thicke projezierte seinen blue-eyed soul in die Moderne. Dass er sein Erscheinungsbild mit einem radikalen Kurzhaarschnitt zudem änderte, war nur eine Randerscheinung.
„The Evolution Of Robin Thicke“ ist nun also angerollt, mitsamt Kollaborationen mit Faith Evans und Lil’ Wayne neben der Single mit Pharrell. Und auch die zweite Single ist schon angekündigt. „Lost Without You“ präsentiert sich wesentlich minimalistischer und ist schon fast mit den Kings Of Convenience vergleichbar.
Thicke bleibt auf „TEORT“ seinem Stilmix in gewisser Weise treu, fügt diesem nicht zuletzt durch die wachenden Hände der Neptunes aber noch viele weitere Spektren hinzu. Auf „High School Man“ finden sich sogar rotzigere Gitarrenriffs, leichte Hip-Hop Einflüsse, während Thicke auf „To The Sky“ oder „Superman“ einer Alicia Keys im Songwriting und mit Soul in der Stimme in Nichts nachsteht.
Kernstück des Albums ist meiner Meinung nach neben „Wanna Love U Girl“ aber deutlich der funkige Track „In My Dreams“ wo Thicke eine der wohl wahrsten Aussagen trifft: „Not the King of Pop, but King of Sexy Things“. Oh ja, wenn Sex musikalisch ausdrückbar ist, dann durch Robin Thicke.
Als Fazit muss man jedoch sagen, dass die soulige Songwriter-Experimentiervielfalt meines Erachtens zum Schluss hin doch zu sehr überragt. „A Beautiful World“ war deutlich tanzlastiger, als das neue Album. Klar, Thicke will sich nicht im Mix zwischen Soul und Jamiroquai festlegen, aber hier und da noch den ein oder anderen Discoburner hätte er sich doch erlauben dürfen, besonders, wenn man die Neptunes als Produzenten hat.
Trackliste:
01. Got 2 Be Down (feat. Faith Evans)
02. Wanna Love U Girl (feat. Pharrell)
03. To the Sky
04. I’m not loving you
05. Threesome
06. High School Man
07. U Center Me
08. Cocaine
09. Teach You a Lesson
10. Superman
11. Spend the Night With Me
12. Lost Without You
13. In My Dreams
14. Against the World
15. Thank You
16. Wanna Love U Girl (feat. Pharrell & FlipMode Squad)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln