Besonders toll finde ich immer die Ausreden, dass hier und da nichts los sei. Meine gut, auch in der hiesigen Umgebung gibt's einen Haufen Spinner, aber es gibt kaum eine Region, wo so wenig los ist, dass man auf den PC angewiesen ist. Vor 20 Jahren konnte man sich ja auch irgendwie überall beschäftigen.

Und einsamer macht das Atelier normalerweise nicht - ich gucke da zwar nahezu gar nicht mehr drüber, aber vor gut 2 Jahren habe ich sicher auch mal eine oder zwei Stunden am Abend pro Tag reingeschaut. Trotzdem klappts noch mit Fußballtraining, Freundin, Freunden, Arbeit und weiteren Hobbys. Denke, für viele ist das Atelier nur ein Fluchtweg, weil irgendwelche wichtigen Teile fehlen.

Im Prinzip ist es auch egal, ob man alles nur auf der Internetebene hat, nur kann ich mir manchmal nicht vorstellen, dass man damit dann auf Dauer zufrieden sein kann. Wenn ich eine Stunde tippe, krieg ich mittlerweile die Krise, da setz ich mich lieber mit meinen Freunden oder meiner Freundin ins Cafe und unterhalte mich da, weil es einfach persönlicher ist, man weiß wie es gemeint ist und weiß auch, ob man sich wirklich gut versteht. Über das Internet kann man zwar gut über Dinge wie Probleme reden, aber für mich ist Geschriebenes einfach nicht gleichwertig Gesprochenem. Außerdem macht das Ganze irgendwie träge, die Zeit geht dann oft um wie am Schnürrchen, man hat nebenbei nichts geschafft und irgendwie wird man vom ganzen Surfen depressiv, vor allem, wenn man darüber nachdenkt, dass schon wieder Abend ist und man gesurft hat. Denke, mir geben da nicht alle recht, aber viel mehr als eine oder zwei Stunden pro Tag sollte man auf keinen Fall im Internet sein.