Einsame FF-Herzen #20 - Feuervogel

[Vincent D. Vanderol]

Storrrry !__!



„Du bist spät...“ Der Dunkle erwiderte nichts und schwieg, als er seinem Gastgeber gegenübertrat. Dieser hatte ihm den Rücken zugewandt und blickte nachdenklich ein großes Gemälde an, das zwischen Lüstern und Vorhängen die hohe dunkle Wand zierte.
Stumm näherte sich der Dunkle und kniete vor dem anderen nieder. Dieser drehte sich langsam um und schlug dabei seinen edlen azurblauen Mantel zur Seite. Der Griff eines meisterlich verzierten Katana kam zum Vorschein, an dem die Finger seines Besitzers wartend entlang tänzelten.
„Ist die Infusion geglückt?“ Kühl und emotionslos kamen die Worte über seine Lippen, als er den vor ihm Knieenden musterte. Seine Augen waren kalt wie Eis.
„Die Elfe hat ihr altes Selbst vollkommen akzeptiert und die Metamorphose vollzogen, doch wie es scheint hat die Infusion sie stärker werden lassen...“
„Falsch.“ Der Gastgeber wandte sich wieder zurück zum Gemälde. Die Hand die erst auf dem Schwertgriff ruhte, strich nun durch sein kurzes silbernes Haar. „Sie beginnt nur damit ihr volles Potential zu ergründen, jetzt wo Zodiak die Welt nicht mehr vergiftet....“ Für einen Moment hielt er inne, dann plötzlich lächelte er. „Aber das wird sie auch nicht vor ihrem Schicksal bewahren...“

Biggs war schweigsam. Gedankenversunken lehnte er neben der Tür und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Er war keineswegs Raucher, doch in manchen Situationen hatte er einfach das Bedürfnis sich eine Kippe anzustecken, besonders in belastenden Momenten. Dies war ein solcher Moment. Seine Handlungen lasteten schwer auf seinem Gewissen, aber es war ihm keine andere Wahl geblieben. Nun konnte er nur dastehen und warten und beten dass sein Gewissen bald wieder ruhen wird. Er schloss die Augen und nahm einen weiteren Zug. Er fühlte sich als stünde seine eigene Exekution bevor.
„Hey Herr Hauptmann, rauchen ist aber gar nicht gesund.“ Biggs schreckte auf aus seinen Gedanken und ließ dabei die Zigarette fallen die ein Stück weit wegrollte. „Was zum...was zur Hölle machen Sie hier?!“ Mit leisen Schritten trat Vinni aus der Dunkelheit hervor und direkt auf Biggs zu, dabei zertrat sie unauffällig den qualmenden Glimmstängel. „Mir ist langweilig geworden, da dachte ich mir ich schaue mich mal ein wenig hier um und leiste dir etwas Gesellschaft...“ Biggs geriet ins Stutzen. „Haben Sie etwa...“ Vinni unterbrach. „Die Wachen? Naah, die schieben immer noch fröhlich ihren Dienst...ich glaube die wissen noch gar nicht dass sie einen leeren Raum bewachen...“ Die junge Frau lächelte den Gardisten verschmitzt an, diesem jedoch stand der Sinn nicht nach Heiterkeit.
„Teleportiert also? Ich habe davon gehört dass Sie so eine Fähigkeit besitzen aber ich dachte immer die wäre sehr stark begrenzt.“ „War sie auch“, bejahte Vinni, „aber sagen wir es so...mein Leben lang besitze ich ein sauteures Handy mit unzähligen Extras und Funktionen und benutze es trotzdem nur zum Telefonieren. Na ja...ich fange langsam an die Gebrauchsanleitung zu studieren...“
„Netter Vergleich, Lady...“ Gemächlich griff er in seine Brusttasche und förderte eine grün gemusterte Zigarettenschachtel zutage. Prüfend beäugte er das Morbol- Emblem auf deren Vorderseite und entnahm dabei eine neue Kippe. Er steckte die Schachtel zurück und suchte nach dem Feuerzeug, erfolglos. Vinni half aus mit einem Streichholz.
„Danke“, brachte er zögerlich hervor, „trotzdem muss ich Sie bitten sich nun zurück zu ihrem...Quartier zu begeben, eine Frau hat hier unten nichts zu suchen, schon gar nicht eine wie Sie.“

„Sag mir eins, warum durfte ich sie nicht gleich abmurksen als sie ihre alte Form wieder hatte und sie noch schwach war? Warum das Warten? Das Ziel ist so nah und trotzdem - “
„Das Ritual“, unterbrach der Gastgeber harsch den Dunklen, „sieht es vor dass das Opfer nur durch die Hand desjenigen vollzogen werden kann der für die Schließung des Tores verantwortlich ist, er muss mit eigenen Händen seine Sünde auslöschen, sonst ist alles vergebens.“ Er schwieg eine Weile, der Dunkle setzte erneut zum Reden an doch auf eine Geste des Gastgebers hielt er inne.
„Geh nun, Orexis, und sammle deine Kräfte...du wirst sie sehr bald brauchen.“
Orexis kochte innerlich, er ließ sich von niemandem Befehle erteilen, erst recht nicht von einem Halbblut wie dem Gastgeber, aber er wusste auch was auf dem Spiel stand und so fügte er sich. Schweigend erhob er sich und verließ den Raum.
‚Ja, sehr bald...’, wiederholte der Hausherr innerlich und trat ganz nah an das Gemälde heran. Wie Wasser begann dessen Oberfläche zu schwimmen und mit einem Schritt war der Mann darin verschwunden. Er befand sich nun nicht mehr im Raum in dem er mit Orexis geredet hatte, sondern stand in einem düsteren Gewölbe. Spärlich beleuchtet durch seltsam organisch anmutende Objekte an den Wänden schritt er über den mit einer unbekannten Substanz überzogenen Fußboden bis ganz zum Ende des Raumes, wo tief ins Mauerwerk verankert ein großes Objekt harrte. Umwuchert von schlingpflanzenartigen Gebilden und gefüllt mit einer trüben roten Flüssigkeit baute sich der Glaszylinder vor dem Gastgeber auf, der das Objekt mit ungewohnt fürsorglichen Augen betrachtete. Behutsam legte er die Hand auf das dicke kühle Glas, die Konturen eines menschlichen Körpers wurden dahinter sichtbar.
„Bald wird deine Jagd beginnen, Bruder...“

„Charmant wie immer, lernt man das in der Garde?“ Die Elfe war wesentlich gelassener als bei ihrer letzten Begegnung, stellte Biggs fest, er hätte enttäuscht sein können, aber es gab wichtigere Dinge die ihn beschäftigten. „Man lernt so einiges, Lady...und zu aller erst lernt man, Anweisungen zu befolgen!“
Er machte Anstalten die junge Frau am Arm zu packen und selber fort zu bringen, doch das Schrillen der Alarmsirene unterbrach ihn abrupt.

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Soho...weiter gehts bei mir im Moment nicht Also entweder schreibt Kamu bald weiter oder Vinni muß dem Lift mal auf den Zeiger gehen !__!

Hab ich was verpasst?

...

Jetzt tu nicht so unschuldig


Aber bevor wir das vertiefen, erstmal eine gute Nacht