Mal sehn ob ichs noch kann... ~.^

Seit Zodiak besiegt wurde, zog schon einiges an Zeit ins Land. Einige der siegreichen helden waren nach Geisterstadt zurückgekehrt, andere waren unauffindbar, weitere noch unauffindbarer... naja und einige tot. Doch ebenso wie sich der weit entfernte Planet namens Erde immer weiter dreht, so dreht sich auch die Welt der Lonely Hearts. Doch eine Welt, die sich zwar dreht, in der aber nichts passiert, ist nicht weiter erwähnenswert. Die Lonely Hearts sollten nich in einen Zustand der Vergessenheit verfallen. Und deshalb...

... wehte ein sanfter Wind über das schimmernde Gewässer eines kleinen Sees. Diverse Süßwasserfische schwammen durch das Wasser und am Rande des Sees tummelten sich Rehe (und sonstiges Gesocks). Eine richtige Idylle. Mittendrin räkelte sich eine einsame Gestalt, deren Herz in der Freude aufging nach der Zerstörung die Zodiak angerichtet hatte, solch einen Ort gefunden zu haben. Hier war noch alles in Ordnung, fast als wäre gar nichts geschehen. Konnte dies wirklich sein, war es nicht mehr wie ein Traum?

Das war es. Und zwar einer, der abrupt durch ein schrilles Klingeln beendet wurde. Die Tiere zuckten nervös und suchten sich Verstecke im Schatten. Diese Getsalt, die nicht so recht in die Gegend passen mochte, griff nach ihrem Handy.

„Seraph hier, was gibt's denn...“

Seraph musste unweigerlich daran denken, warum zum Teufel er hier Empfang hatte. Wenn Zodiak schon alles in Schutt und Asche legen musste, warum nicht gleich auch das Funknetz?

„Du Versager! Wo steckst Du schon wieder? Dich kann man echt nichts machen lassen! Nichts hast du mehr von dir hören lassen. Aber nicht nur das, du hast deine Mission nicht erfüllt, Zodiak hat zwei der Auserwählten getötet, direkt vor deinen Augen! Beweg gefälligst deine lahmen Knochen in die Gesiterstadt und hol dir eine Abreibung ab! Oder jedenfalls neue Anweisungen... ich finde ja eh keine besseren Mitarbeiter, verflucht.“

Noch bevor Seraph etwas erwidern konnte, hatte der Arufer schon aufgelegt. Und Seraph blieb nur noch übrig, über diese Handys mit eingebautem Miniatomreaktor zu klagen, deren verdammter Akku nie leer wurde. Eine echte Geißel dieser Welt. Doch was sollte er schon machen. Seufzend richtete er sich auf und warf einen Blick auf den See. Die Fische schienen ihn fast hämisch anzuschauen. Seraph hob eine Augenbraue. Er hatte Lust auf ein letztes Essen vor dem Aufbruch. Und wenn es schon keine Peking-Ente war, dann sollte es wenigstens ein glücklicher Fisch aus nicht-biologischem Anbau... eh Zucht sein.

Er ging zu dem notdürftig gebasteltem Unterschlupf zurück und holte seinen ebenso notdürftig gebastelten Speer hervor. Zum Fischen sollte es jedenfalls reichen. Wie das mit dem Fischen so war... nein, es ging ganz schnell und nach wenigen Minuten hatte Seraph einen schön fetten Fisch über seinem Feuer.

„Wer zuletzt lacht, der lacht eben doch am besten... (Und wird auch satt)“

Schließlich war auch alles bereit und Seraph lies die Gegend hinter sich, die für einige Tage zu seiner Heimat geworden war und die es ihm ermöglicht hatte, nach den ganzen Ereignissen wieder auf den Damm zu kommen. Dank seiner GPS-Navigation wusste er auch, in welche Richtung er zu laufen hatte. Vielleicht war der kleine Atomreaktor ja doch nicht so schlecht. So schlenderte Seraph nun Richtung Geisterstadt. Er hatte es nicht so eilig, den Arsch aufgerissen zu bekommen. Und das nur, weil er zwei (zugegebenermaßen wichtige) Leute hatte sterben lassen. Er schüttelte den Kopf.

Einige Stunden später blieb er stehen und lehnte sich gegen einen Baum. Irgendetwas fehlte. Etwas, das vorher auf langen Reisen doch immer da gewesen war. Ja... es schien gar keine Bedrohungen mehr zu geben! Keine Überfälle, keine wilden Raubtiere, kein gar nichts. In gewisser Weise war es schon langweilig. Geisterstadt wäre vielleicht doch eine willkommene Abwechslung. Und so stieß sich Seraph mt neuer Motivation vom Baum ab und ging weiter, dieses Mal etwas schneller...