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Ehrengarde
Story-Time !__!
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[FONT="Verdana"]Leise surrend glitt der gläserne Fahrstuhl an der Außenfassade eines Wolkenkratzers langsam in den düsteren Nachthimmel hinauf und trug dabei Kamuis ausdruckslos schweifenden Blick weit über die Dächer von Geisterstadt. Den Kragen seines Umhangs weit ins Gesicht gezogen zeichnete sich seine Silhouette leicht auf der Panoramascheibe des Aufzugs ab, flankiert von zwei weiteren düsteren Gestalten.
Kurz darauf wurde der Lift merklich langsamer und hielt letztendlich in der obersten Etage des Gebäudes.
Dem leisen Geräusch eines klingenden Glöckchens folgte daraufhin das rasche Aufgleiten der Fahrstuhltüren.
>>Meister Baharroth erwartet sie...<<
Kamui wand sich nickend zur Kenntnis nehmend den Skelettwachen hinter ihm zu und trat zwischen ihnen hindurch in ein langen spärlich beleuchteten Korridor. Mit einem unguten Gefühl im Bauch schritt er ihn entlang, vorbei an zahlreichen Kreaturen der Dunkelheit. Im Angesicht ihrer Waffen war ihm unwohl bei dem Gedanken, dass er seine zuvor am Eingang hatte abgeben müssen. Trotzdem ging er unbeirrt voran.
An einer Bürotür angelangt prangerte ein durchgestrichenes Firmenschild mit der immer noch lesbaren Aufschrift „Detektei DEA - Drei Engel für Artax“. Da drunter, ein lieblos mit Tesafilm befestigtes Stück Papier, „Detektei BBB – Baha`s blutiges Büro“.
Kamui verzog argwöhnisch die Augenbraue und trat ohne zu klopfen ein.
Kurz darauf fand er sich inmitten eines verwüsteten Büros wieder. Erhellt wurde der Raum von vereinzelt in den Ecken lodernden Fackeln während ein verwesender Geruch in der Luft lag und zahlreiche Blutspuren den Boden säumten. Hier scheint jemand seine Stromrechnung nicht bezahlt zu haben , dachte Kamui als er Nase rümpfend an den imposanten Schreibtisch trat. Im nächsten Augenblick trat auch schon Chaoz leise kichernd aus einer dunklen Ecke. >>Willkommen, Kamui...<<
>>Hübsch habt ihr es hier...<< , entfuhr es den jungen Krieger zynisch. Doch das durchbohrende Quietschen eines lange nicht mehr geölten Schreibtischstuhls unterbrach ihn jäh. Die düstere Silhouette Baharroths drehte sich triumphierend zu ihm ins Licht.
>>Ich hörte du willst mir als Ehrerbietung etwas übergeben...<< , entkam es bedrohlich dem dunklen Antlitz des derzeitige Herrschers der Armee der Finsternis.
Kamui nickte grinsend. >>Doch wenn ihr nun das Fairlight Fragment erwartet, muss ich euch leider enttäuschen. Das habe ich nicht bei mir.<<
>>Was soll das heißen!?<< Barsch schoss Chaoz aus seiner Ecke und packte Kamui fest am Kragen. Dieser zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. >>Spreche ich so undeutlich?<<
>>Diese Frechheit wirst du büßen.<< Chaoz Griff wurde energischer.
>>Wohl kaum.<< Kamuis stechender Blick glitt an seinem Kontrahenten vorbei und viel vielsagend auf den dunklen Herrscher. >>Denn ich hab euch stattdessen etwas anzubieten, was sicher nicht weniger wertvoll für euch ist.<<
>>Und das wäre?<<
>>Die Rebellen...<< , erwiderte der junge Mann sich der Wirkung seiner Worte sicher. >>Ich weiß wo sie sich versteckt halten.<<
Baharrot`s Interesse schien geweckt, denn mit einer leichten Handgeste pfiff er seinen Wachhund zurück. Wenn auch widerwillig parierte dieser und ließ von Kamui ab.
Es war tiefe Nacht in Geisterstadt. Stille war eingekehrt, doch nicht in den modrigen Katakomben unter einer heruntergekommen Kirche. Dort herrschte noch immer reges Treiben. Im flackernden Schein einer schon leicht abgebrannten Kerze standen einige Gestalten um einen wackeligen Holztisch versammelt und blickten angespannt auf einen Lageplan von Geisterstadt.
>>Die Anschläge auf die Vorratslager und Produktionsstätten im Osten der Stadt waren erfolgreich.<< Vision deutete zufrieden mit dem Finger auf eine der markierte Stellen auf dem Plan. >>Damit sollte die Versorgung der Armee der Finsternis erst mal ins stocken geraten sein.<<
>>Aber wie lange soll das noch so weiter gehen, Vision!<< Kamahl donnerte wütend die Fäuste auf den Tisch. >>Bei dem heutigen halsbrecherischen Einsatz haben wir schon wieder zwei Mitstreiter verloren! Und wofür?<<
>>Beruhig dich Kamahl!<< , versuchte Dawn aus dem Hintergrund auf den Barbaren beschwichtigend einzuwirken.
>>Er hat ja Recht.<< Mit gesenkten Haupt und geballten Fäusten starrte Vision auf den Lageplan vor sich. Ihr Blick schweifte dabei über die Vielzahl an roten Markierungen. >>Seit Wochen leisten wir hier erbittert Widerstand. Doch was haben wir erreicht? Nichts. Im Gegenteil, die Situation wird von Tag zu Tag schlimmer. Und ein Abzug der Armee der Finsternis ist weiter nicht in Sicht.<<
>>Sollen wir etwa aufgeben und diese Stadt ihrem Verderben überlassen?<<
>>Nein, das wäre das Ende für Geisterstadt.<< , Vision sah kopfschüttelnd zu den beiden schweigsamen Gestalten ihr gegenüber auf. >>Aber diese Mückenstiche bringen uns auch nicht weiter...<<
>>Aus dem Grund hat unser General ja auch um ein Treffen gebeten.<< , gab Biggs zu verstehen, während Wedge an seiner grauen Mantel rumzupfte und ihm wortlos mit einem Nicken beipflichtete.
>>Ihr von der königlichen Garde habt euch doch bisher auch nur feige verkrochen.<< , mischte sich Kamahl bissig ein. >>Wo ward ihr als euch diese Menschen gebraucht haben?<<
>>Nicht nur hier in Geisterstadt grassiert das Elend!<< , konterte Biggs barsch und trat provozierend dicht vor den zwei Meter Hünen. >>Wir brauchten Zeit um uns wieder neu zu organisieren.<<
>>Und dabei habt ihr tatenlos mit angesehen wie diese Stadt zu Grunde geht!<< Kamahl stieß ihn unsanft von sich. Dies war Anlass genug für den Hitzkopf Biggs sich auf dieses kleine Gerangel einzulassen. >>Besser als wie ihr, die alles noch viel schlimmer zu machen!<<
Vor den unbeteiligt wirkenden Blicken von Wedge drohte die Situation sich dramatisch zur einer handfesten Auseinandersetzung zuzuspitzen, als Vision mit ihrer Handtasche wirsch für Ruhe sorgte. >>Schluss jetzt! Das gilt für alle!<<
Die Streithähne ließen mit Beulen am Kopf etwas benebelt voneinander ab. >>Geht doch!<< , ein Anflug des Triumphes blitzte in Visions Augen. >>Also, was bietet euer General an? Und wer ist der Typ eigentlich?<<
Ein letzter hasserfüllter Blick wechselte noch zwischen Kamahl und Biggs als letzterer sich wieder besann und sich der Rebellenführerin zuwand.
>>Niemand anderes als der legendäre Mondritter...<< , erwiderte Biggs mit breiter Brust. >>... General Tube N. Schluck!<<
Der Anflug von Erstaunen wich als Dawn wenig überzeugt an den Tisch zu den anderen trat. >>Das ich nicht lache! Jedes kleine Kind kennt die Legende des sagenumwogenen Mondritters und somit auch die Tatsache, dass er vor über 30 Jahren bei einem erbitterten Gefecht mit dem dunklen Herrscher Baharroth getötet wurde.<<
>>Dafür fühle ich mich aber noch sehr lebendig.<<
Dem Klang der nicht erwartet ruhigen Stimme folgend wirbelten die Anwesenden hastig herum und Dawn sah sich plötzlich mit dem weißen Antlitz eines verhüllten Kriegers konfrontiert.
>>Aber, junge Lady, wie sie schon richtig angemerkt haben, es handelt sich hierbei nur um eine Legende.<< Mit dem Anflug eines Lachens schob sich der mysteriöse Mann an ihr vorbei und trat unter den skeptischen Blicken von Vision und Kamahl an den Kopf des Tisches um sich sogleich an seine Untergebenen zu wenden.
>>Wedge, sind die Vorbereitungen abgeschlossen?<<
>>Ja, Sir!<<
>>Gut, wie viele Soldaten stehen uns zur Verfügung?<<
>>Leider nur knapp 50 Mann. Der Rest kümmert sich noch um das Chaos welches Zodiak hinterließ.<< , berichtete Biggs kurz und knapp.
>>Reicht vollkommen.<< Der Mondritter nickte zufrieden gestellt und wand sich an die Rebellenführerin. >>Und wie viele Leute stehen dir noch zu Verfügung?<<
>>Auch in etwa die selbe Anzahl.<< , erwiderte sie leicht irritiert. >>Warum? Was habt ihr vor?<<
Der verhüllte Krieger fixierte den Lageplan vor sich und deutete geheimnisvoll auf einen Punkt. >>Wir werden das Übel an der Wurzel ausrotten und ihr werdet der Köder sein.<<
>>Bwahahahahahaha!<< Das diabolische Lachen von Baharroth schallte am Ende des darauf folgenden Tages unerbittlich über die Dächer. >>Schaut euch diese Verzweiflung, diese Angst, diese Hoffnungslosigkeit in den Gesichter derer die dort unten um ihr Leben kämpfen an. Einfach herrlich, nicht wahr?<<
Der dunkle Herrscher stand flankiert von Chaoz und Kamui auf dem Flachdach eines dreistöckigen Hauses und genoss die Szenerie die sich zu seinen Füßen bot. Unzählige Scharren seiner Monster stampften gerade eine von aneinandergereihten Häusern begrenzte Straße entlang. Geradewegs auf eine kleine Kirchenruine zu. Dort hatten er sich verschanzt, der letzte Widerstand in dieser Stadt den es zu brechen galt. Baharroth empfand es als Genugtuung der letzten aussichtlosen Schlacht von diesen Wanzen persönlich beizuwohnen. Er schwelgte in dem Elend und Leid, welches er verbreiteten ließ und genoss die immer schneller keimende endgültige Resignation der verzweifelten Rebellen.
>>Ausgezeichnet, Kamui.<< Baharroth wand sich um, seinem Informanten hinter ihm zu. >>Und wenn diese lästige Angelegenheit vom Tisch ist, widmen wir uns endlich einer Übereinkunft, was den Austausch der Fragmente betrifft.<<
>>Wie ihr wünscht, Meister.<< , gab Kamui gehorchend zu verstehen während er aufmerksam und angespannt das blutige Schauspiel in den Straßen unter ihm verfolgte.
>>Vision! Hinter dir!<< , schrie Kamahl warnend uns riss gleichzeitig seine mächtige Axt aus dem toten Ork zu seinen Füßen. Die Rebellenführerin erkannte blitzschnell die Gefahr und konnte sich noch rechtzeitig ducken um den tödlichen Hieb eines Zombies noch knapp zu entgehen. Nicht lange fackelnd konterte sie mit einem rechten Schwinger und donnerte die Kreatur mit ihrer Handtasche einer Horde Angreifer entgegen.
>>Das sieht nicht gut aus!<< , stellte Vision fest als sie sich umsah. Immer weiter wurden die Rebellen von den schier endlos anrückenden Massen von Monstern zurückgedrängt. Reihenweise fielen die Barrikaden den stetigen Druck zum Opfer. Verzweiflung machte sich im Angesicht diese schier hoffnungslosen Situation unter ihnen breit.
>>Sieh es endlich ein! Der Kerl hat uns verraten.<< , rief der Barbar als er Rücken an Rücken mit der jungen Frau kämpfte. >>Du hättest ihm nicht trauen dürfen!<< Kamahl rang nach Luft und trieb trotzdem die Axt erneut durch die knochigen Bestandteil des Skeletts vor ihm. >>Der kam mir von Anfang an nicht geheuer vor! Aber nein...<<
>>Vorsicht!<< , unterbrach ihn die Rebellin.
Nur mit Müh und Not konnte Kamahl das Armbrustgeschoss mit seiner Waffe abwehren. >>...aber nein, auf mich hört ja keiner!<<
>>Spar dir den Atem lieber für den Kampf!<< , ermahnte ihn Vision schroff. >>Er wird kommen! Nenne es weibliche Intuition, aber ich konnte es in seinen Augen sehen. Er wird uns nicht im Stich lassen!<<
Die nächste Barrikade brach in diesem Moment und die Rebellen sahen sich gezwungen immer weiter zurück zu rücken. Panik machte sich unter einigen von ihnen breit und die Verteidigungslinien drohten auseinander zu bröckeln. >>Verdammt, Rückzug!<<
[Fortsetzung folgt]
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Cliffhanger !__! ...und sei es nur um Vinni jetzt zu ärgern und mir ein paar zusätzliche Peitschenhiebe zu verschaffen °__° Den Rest gibts dann morgen
Schönen Abend also noch^^
Geändert von Kamui (29.09.2006 um 21:12 Uhr)
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