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Ehrengarde
Und dem darf ich natürlich in Nichts nachstehen. !__! Viel Spaß wünsche ich! 
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[FONT="Verdana"]Die Taverne „Zum brüllenden Gargoyle“. Eine kleine heruntergekommene Spelunke in einer dreckigen Seitengasse von Geisterstadt. Hier her kamen sie, die Hoffnungslosen, jene die resigniert hatten und nun die schmerzende Welt dort draußen verdrangen indem sie sich den Suff hingaben. Und natürlich auch diejenigen die ihre Wahrnehmung schon mit Alkohol betäubten, als Geisterstadt noch eine blühende Metropole war. Als der Abend dämmerte, hatte es auch Kamui an diesen Ort verschlagen. Jedoch aus gänzlich anderen Motiven.
In sich gekehrt saß er an der Theke und drehte ein Glas Milch zwischen den Fingern seiner rechten Hand. In der rustikal eingerichteten Kneipe war es verhältnismäßig ruhig. Einzig drei Saufbolde lungerten an einem der runden Tische und gaben sich wortlaut ihrer sicher nicht ersten Flasche Schnaps hin. Kamui nahm jedoch nur beiläufig Notiz von ihnen und schien versunken in seinen Überlegungen. Auch die für diese Spelunke seltsam anmutende, weil äußerst wohl geformte, dunkelhaarige Bedienung schien ihn nur wenig zu interessieren.
Umgekehrt hingegen beäugte sie ihn immer wieder skeptisch aus dem Augenwinkel. Es gab nicht viele Männer die es an einen solchen Ort verschlug, nur um in Ruhe ein Glas Milch zu trinken. Um genau zu sein, sie hatte bisher keinen erlebt. Sie war schon froh wenn sie in diesen Zeiten an einem Abend mal nicht die Schrottflinte unter der Theke hervorziehen musste um ein sich prügelndes Männerpack auseinander zu treibe. Missmutig wand sie ihren Blick gen Decke, die mit einprägenden Schusslöchern geziert war. Sie hasste diesen Ort, doch wo hätte sie anders hin sollen? Und vor allem mit welchem Geld? Sie hatte sich ihr Leben auch anders erträumt, als mal in einer solchen Spelunke arbeiten zu müssen um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Und nun wo die Armee der Finsternis über diese Stadt herrschte war es noch um ein vielfaches schwerer geworden über die Runden zu kommen. Nichtsdestoweniger, es half alles nichts. Wieder glitt ihr Blick hinüber zu Kamui. Dieser Kerl gab ihr ein Rätsel auf. Doch dann band ein plötzlich umpolternder Stuhl ihre Aufmerksamkeit.
>>Hey, ••••••••! Noch eine für mich und meine Kumpels.<< , aufgesprungen kam einer der ungepflegten Saufbolde angewankt und donnerte lautstark die leere Flasche Schnaps auf den Tresen.
>>Dann lass erst mal die nötigen Gil rüberwandern.<< , erwiderte die Bedienung ruhig aber bestimmend. Daraufhin lallte ihr ein, von einer übelriechenden Fahne getragenes, >>Schreibs auf mein Deckel, Süße.<< entgegen. Die etwas schroffere Antwort folgte auf den Fuß. >>Von Deckeln kann ich mir aber nichts kaufen, hier zählt nur bares!<<
Die Stimmung des kräftig gebauten Trunkenbolds schlug im Angesicht der Ablehnung mehr und mehr ins Aggressive. Pöbelnd packte er den Hals der inhaltslosen Flasche und begann zu drohen. >>Geb mir ne neue Flasche, sonst...<<
Die Bedienung wich wachsam ein Schritt zurück und sondierte mit den Augen schon mal die Lage der Flinte. An solchen Tagen wünschte sie immer, sie wäre morgens im Bett geblieben. Behutsam schob die Bedienung sich der Waffe entgegen, ohne dabei den Saufbold aus dem Blick zu verlieren. Doch dann...
>>Na, na, na! Behandelt man denn so eine Dame?<< , ertönte es unerwartet vom Ende der Theke. Die Anwesenden blickten irritiert zu Kamui hinüber. Ohne aufzublicken saß dieser noch immer gelassen auf seinem Platz und nippte an seinem Glas Milch.
Zusätzlich gereizt durch die Einmischung eines Fremden wand sich der Flaschen schwingende Mann streitsüchtig dem ungeliebten Störenfried zu. >>Was mischt du dich da ein, Milchbubi!<<
Mit einem Mal gesellten sich auch seine zwei grimmigen Kumpanen hinter ihm.
Kamui antwortete nicht.
Die Bedienung verfolgte angespannt die Situation.
>>Hey, ich rede mit dir!<< Der Mann machte einen aggressiven Schritt auf Kamui zu und schlug dabei die Flasche am Hals haltend auf den Tresen.
Nicht doch, Augen rollend nahm der junge Krieger das Zersplittern des Gefäßes zur Kenntnis. Im nächsten Moment spürte er wie der Trunkenbold ihn an der Schulter packte und ihn grob herum riss. Erst jetzt blickte er unbeeindruckt in das Gesicht des betrunkenen Mannes.
>>Das wird dir eine Lehre sein dich ungefragt einzumischen!<< Daraufhin sauste der abgebrochene Flaschenhals energisch auf Kamui nieder. Dann ging alles ganz schnell.
Der junge Mann schnellte hoch, parierte die Führungshand seines Gegners und packte den Unterarm. Mit festen Griff drehte er unsanft auf den Rücken seines Gegenübers.
Übertölpelt schrie der Saufbold schmerzgeplagt auf und ließ den Flaschenhals fallen. Ehe er sich versah war er wehrlos gegenüber dem jungen Mann und blickte dabei in sein Spiegelbild. Sein Gesicht zeichnete sich auf den polierten Krallen die über Kamuis Handrücken gewachsen war deutlich ab.
Gewillt ihrem Kumpanen zur Hilfe zu eilen, machten die anderen beiden einen Schritt vor. Verharrten aber sofort wieder als die Bedienung die Flinte durchlud und den Lauf auf sie richtete.
>>So, und nun gibst du der Dame ein üppiges Trinkgeld und verlässt zusammen mit deinen beiden Freunden dieses Lokal.<< , entschied Kamui grinsend und unterstrich seine Forderung, indem er die Krallen näher an die Kehle seines Opfers wandern ließ. >>Verstanden?<<
Der Trunkenbold nickte eingeschüchtert und zog langsam mit der freien Hand ein Beutel aus seiner Hosentasche. Klimpernd warf er diesen zügig auf die Theke. Daraufhin stieß Kamui ihn rau von sich und seinen Kumpanen entgegen.
Mit fixierten Blick über den Flintenlauf, verfolgte die Bedienung die betrunkenen Unruhestiftern bei ihrer überstürzten Flucht aus der Taverne. Erst mit ihrem Verschwinden setzte sie die Waffe wieder ab und wand sich ihrem mysteriösen Helfer zu. Dieser saß wieder seelenruhig an der Theke und nippte an seiner Milch.
>>Danke!<< , entkam es ihr zögerlich mit einem Lächeln. >>Das war beeindruckend.<<
>>Keine große Sache.<< , erwiderte Kamui gelassen. >>Aber wenn sie wollen, können sie sich gleich dafür erkenntlich zeigen.<<
Die Frau sah ihn skeptisch an. Hatte sie sich doch in ihn getäuscht? Stellte er sich am Ende auch noch als Kerl mit unlauteren Absichten heraus?
Der junge Mann winkte wild gestikulierend ab, als er zu ahnen schien in welche Richtung ihre Gedanken in diesem Moment zu schweifen schienen. >>Nein, nein...nicht doch! Ich bräuchte nur ein paar Informationen...<<[/FONT]
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Angenehme Nacht wünsche ich!^^
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