ZODIAK-Hauptrunde (Teil 1)
Gleißende Lichtpunkte schwebten über ihren Köpfen dahin. Die Überreste der Sternbild-Krieger verteilten sich langsam über der Arena und füllten die Luft wie kleine Partikel, wie stille, verharrende Glühwürmchen schwebten sie vom plötzlich abflauenden Wind sachte über der Plattform und tauchten sie in ein seltsames, schwach gelbes Leuchten.
Die Kämpfer der Menschheit fanden sich erneut in der Mitte zusammen. Gespannt sahen sie nach oben in die unruhig wabernden, pulsierenden Wolken.
„Kommen jetzt die nächsten drei Sternbilder?“, fragte Lion mit rhetorischem Unterton in die Runde, denn er war sich seiner Vermutung ziemlich sicher. Er überlegte schon, wem er wohl am liebsten als nächstes gegenübertreten würde, da traf ein grellroter Lichtstrahl den Steinboden vor seinen Füßen. Genau zwischen die beiden Teams leuchtete wie ein übergroßer, roter Suchstrahler Zodiaks Auge plötzlich hinab. Die Wolkendecke zog sich noch dichter zusammen, raubte noch mehr Sonnenlicht und hüllte nun die gesamte Arena wie eine flache Käseglockte in tiefgraue Leere. Dort zuckte nun das einzige helle Licht hin und her, Zodiaks leuchtendes Auge, fixierte Konsums Team, sprang dann hinüber zu Lift und Angel, die mit offenen Mündern nach oben sahen und sich gegenseitig völlig vergessen hatten.
Auch Tear konnte langsam wieder klar sehen. „Wo ist Zodiak? Ist er schon tot? Hab ich was verpasst?“
„Ich glaube, wir haben ihn etwas ungehalten gemacht“, sagte Konsum, den Blick nicht vom Auge des über ihnen thronenden Schreckens abwendend. Das Licht beobachtete nun den etwas abseits stehenden Ziek, dann gleich wieder Konsum. „Zurück“, befahl er der Truppe, und alle wichen einige Schritte von der Mitte weg, in der sich plötzlich keiner mehr sicher fühlte.
Und auf einmal begann Zodiak zu zeigen, dass mehr Leben in ihm steckte als nur in seinem Auge. Ein grellblauer Blitz durchzuckte die Todeswolke und verzweigte sich in alle Himmelsrichtungen, augenblicklich gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Langsam löste sich schwarze Masse von schwarzer Masse und die Licht schluckende Materie, in deren Mittelpunkt eine Pupille jede Bewegung wahrnahm, kam hinabgeschwebt in die Mitte der schwitzenden Helden. Es verging keine Sekunde, in der nicht mindestens eine Energieentladung die Wolke entlang glitt, Zodiak schien im wahrsten Sinne des Wortes „geladen“ zu sein. Der Suchscheinwerfer leuchtete im Kreis und schaute die Helden wieder und wieder an, glühte, nervös, böse, durchbohrte jeden einzelnen mit seinem Blick, dass ihnen das Blut in den Adern zu gefrieren schien. Noch nie hatte einer von ihnen, trotz der Hitze auf dem Platz, solch eine Kälte verspürt, es schien, als könne man den Tod mit der Hand greifen.
„Er ist da.“ Ziek blickte mit seinem unergründlichen Grinsen in das Auge der Gestalt. „Endlich…“
Konsum fühlte die schwarze Energie in seinen Adern, er konnte spüren, wie sie mehr wurde, ihn durchströmte. Aber jetzt würden sie es zu Ende bringen. Irgendwo in seinem Kopf leuchtete ein hochrotes Warnschild auf, seine Angst kam wieder hoch, mehr denn je. Doch er ignorierte es. Einmal holte er tief Luft. Sie roch seltsam, fast wie verbrannter Kunststoff. Dann wand sich Konsum seinen Freunden zu und sprach: „Okay, alle zusammen! JETZT bringen wir es zu Ende. Alle Beschwörer: Macht euch an euer Werk! Ihr seht die kleinen, meterbreiten Kreise, die rund herum um dieses große Bildnis auf dem Boden eingezeichnet sind? Jeder von euch“, er zeigte nacheinander auf alle diejenigen, denen die Aufgabe des Beschwörens zuteil geworden war, „stellt sich in einen der Kreise. Das sind die einzigen Orte, wo ihr hier Magie wirken könnt. Leider kann ich euch nicht mehr sagen, als ihr schon von Nidhögg erfahren habt, denn mehr weiß ich auch nicht. Konzentriert euch, ihr müsst diese schlummernde Kraft, von der er gesprochen hat, finden, sonst haben wir keine Chance!“ Alle nickten, und die Betroffenen machten sich auf an die jeweils entgegen gesetzten Enden der Arena und begannen, ihre Positionen zu suchen.
„Ihr anderen“, fuhr der Anführer fort, „ihr wisst, was zu tun ist. Wir haben keine Ahunung, was uns gleich erwartet. Ihr müsst eure Mädels UM JEDEN PREIS beschützen! Kümmert euch nicht um die anderen. Ihr seid die Schutzpatronen. Lasst die euch zugewiesenen Auserwählten nicht einen Moment aus dem Auge. Keine Sorge, wir können das schaffen!“ Konsum reckte sein Schwert in die Höhe. „WIR sind die Auserwählten, WIR werden Zodiak in die Hölle schicken… hnng…“
„Du nicht, alter Freund…“
Von Konsums innerem Auge zerbrach gerade etwas. Er wusste nur nicht, was es war.
„Wir… argh… gh…“ Worte bildeten sich in seinem Kopf. Doch er bekam sie nicht über die Lippen. Nur mehr ein Gurgeln. „Was…“
Als er den Kopf nach unten wandte, wusste er, was zerbrochen war. All seine Träume, seine Zukunft. Er. Sein Leben. Und seine Rippen. Ein Dolch ragte blutig aus seinem Brustkorb.
„Ziek…“
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Zweiter Teil und die Kampferöffnung folgen Sonntag Abend, da ja Sera auch schon angefragt hat und ich selbst ja auch nicht da bin ^^ Wünsche ein schönes Wochenende.