Hm, ich hatte es jetzt angekündigt, gedroht, was auch immer, hier etwas mit in wenig weniger (o.o) Muse:
Peter Europerl, seines Zeichens erfolgreicher Achterbahnkonstrukteur, blickte nach oben. Es war viertel vor 4. Um 4 erwartete einen wichtige Vertragspartner seines Unternehmens. Noch einmal musterte er sein Büro. Es musste einfach alles perfekt sein. Mit lüsternem Blick fuhr er mit der flachen Hand über seinen Schreibtisch. Er war makellos. Das polierte Holz glänzte im Licht des darüber schwebenden Deckenleuchters. Auf der anderen Seite des Zimmer befand sich ein kleines Bücherregal. Peter nahm eines der Bücher heraus und schlug es auf. Er blätterte geschwind durch die Illustration mit dem Namen „Achterbahnen für Dummies“. Das waren noch Zeiten gewesen, dachte er sich, als er noch selbst am Zeichentisch saß und die Achterbahnen entwarf. In letzter Zeit, genauer gesagt, in den letzten drei bis vier Monaten kommandierte sein Chef ihn immer häufiger dazu ab, langweilige Vorträge vor einem noch langweiligeren Publikum zu halten. Oder, wie in diesem Fall, ausländische Geschäftspartner zu empfangen. Anfangs konnte er gut mit der Abwechslung umgehen, doch mit der Zeit entwickelte Peter einen richtigen Groll gegen seinen Chef. Was dachte er sich wohl nur dabei, fragte sich Peter, dachte er ich habe 4 Jahre lang studiert um jetzt irgendwelche Japsen zu empfangen?
Er verwarf den Gedanken wieder, denn die massive Tür schwang auf. Herein trat ein kleiner schmächtiger Mann, mit Aktentasche in der rechten Hand. Dichtgefolgt von einem ebenso kurzgewachsenen Mann. Herr Europerl hatte die Beiden noch nie hier gesehen, anhand ihrer Größe erkannte er sie als die japanischen Partner ein. Kein Zweifel, hierzulande bleibt man nicht bei einer solchen Größe stehen, schlussfolgerte Peter. Hektisch drückt er das Buch, dass er eben noch in der Hand hatte, wieder zurück in das Bücherregal. Mit wenigen Schritten war er bei seinen Gästen und streckte ihnen die Hand zur Begrüßung entgegen. Der Vordere der Beiden schaute zuerst verwirrt und machte dann einen kleinen Knicks nach vorne.
„Von dort, wo Herr Zyonura herkommt ist es unüblich sich bei der Begrüßung die Hand zu geben“, klärte der Hintenstehende Herr Europerls offensichtliche Verwirrung auf.
„Und sie sind?“, fragte Peter mit zurückerlangter Sicherheit zurück
„Ich bin Herr Omura, der persönliche Dolmetscher von Herrn Zyonura“
„Mein Name ist Peter Europerl, ich darf sie hier in unserem Unternehmen begrüßen“, und er machte ebenfalls einen kleinen Knicks in Richtung seiner beiden Gäste. „Wir werden heute die Freude haben uns über ihre zukünftigen Bestrebungen zu unterhalten, Herr Zyonura“. Auch wenn er Herrn Zyonura meinte, sprach er eher in die Richtung seines Dolmetschers.
„Ich darf sie bitten Platz zu nehmen“, und Peter deutete auf die Stühle die hinter ihm sitzbereit nur darauf warteten, sich, mit ihrem weichem Leder, dem Hintern der beiden Asiaten anzunehmen.
Noch während sie sich setzten erklärte Herr Zyonura seinem Dolmetscher etwas in dem, was scheinbar seines Landessprache war, jedenfalls klang es nach einer asiatischen Sprache. Es hatte soviele „o“’s und „i“’s drin.
„Herr Zyonura dachte über eine kleine Änderung innerhalb des, zwischen ihren Unternehmen bestehenden, Vertrages nach. Er wollte mehr Geld in billigen Rohstoff für die Stützpfeiler investieren. Sie haben in unserer letzten Unterredung von einem solchen billigen aber stabilen Rohstoff gesprochen und Herr Zyonura würde gerne noch einmal Genaueres darüber hören.“
Plötzlich fiel es ihm ein, anstatt stundenlang sein Büro zu pflegen, hätte er lieber die Akten erneut eingesehen. Er hatte keine Ahnung was er das letzte Mal alles erzählt hatte. Es war einer dieser ewig langweiligen Vorträge in denen er 45 Minuten ohne Punkt und Komma erzählte und die Einzigen die das noch mehr langweilte, als ihn selbst, waren seine Zuhörer. Was sollte er jetzt tun, improvisieren? Oder sollte er wieder einmal die gleiche Masche abziehen, wie jedes Mal, wenn er sich für irgendetwas verantworten musste und er keine Ahnung hatte um was es eigentlich ging. Unsanft wurde er aus seinem Gedankenspiel gerissen.
„Herr Europerl?“ schaute ihn der Dolmetscher wie auch dessen Klient fragend an. „Geht es ihnen gut? Herr ..oh mein Gott, sie bluten ja! Sie haben Blut auf ihrer Schulter!“
Herr Zyonura stieß einen glockenhellen Schrei aus. Mit dem Finger auf Peter zeigend, schoss er aus seinem Stuhl empor. Wie von der Tarantel gestochen haspelte er den wiedergleichen Kauderwelsch von vorhin. Peter war verwirrt, er griff sich an den Kopf durch sein lichtes Haar. Tatsächlich, eine warme dickflüssige Brühe breitete sich auf seinem gesamten Kopf aus und tropfte über seinen Nacken auf sein Hemd. Binnen Sekunden wurde Peter ohnmächtig. Er kippte seitlings aus seinem Stuhl. Als wäre das nicht schon genug, schlug er beim Fallen mit der Stirn gegen das untere Ende seines Schreibtisches. Die beiden Asiaten schrieen und krischen um Hilfe. Der Dolmetscher kam schnell um den Tisch geeilt, um eventuell noch zu helfen, doch die Augen seines am bodenliegenden Gegenübers waren schon geschlossen und auch durch heftiges Rütteln öffneten sie sich nicht.
Durch das beinahe mädchenhafte Quieken, zu dem sich das Schreien mittlerweile entwickelt hatte, stürmten Mitarbeiter des Unternehmens in Peters Büro. Sie kamen um den Tisch herum und einer von ihnen wies Herrn Omura an einen Krankenwagen zu rufen. Eine der mit hereingestürmten Mitarbeiterin versuchte unterdessen Herrn Zyonura zu beruhigen. Schon wenige Minuten nachdem Herr Omura den Krankenwagen verständigt und via Handy etwa die Sachlage geschildert hatte, trafen die Sanitäter ein.
„Wie ist denn das passiert?“, fragte einer der Angestellten den Dolmetscher.
„Ich weiß auch nicht, er war scheinbar kurz geistig abwesend und als er wieder zu sich kam, hatte er schon diese Blutflecken an der Schulter. Wie konnte das nur..“
„Machen sie sich keine Sorgen, der wird schon wieder.“, beruhigte ihn einer der Sanitäter, nachdem sie Herrn Europerl auf eine rollbare Trage gelegt hatten und ihn raustransportierten. Unten angekommen wurde er hinten mitsamt der Trage in den Krankenwagen geschoben. Der Motor startete. Das Martinshorn ebenso. Der Krankenwagen fuhr los. Nach einigen Minuten Fahrt Richtung Krankenhaus öffnete Peter langsam seine Augen.
„Ich mache es also wie immer..“, wisperte er leise vor sich hin und legte sich wieder schlafen.
Wieder geht es mir mehr um den Schreibstil als um logische Schwächen oder Text-Ungereimtheiten. Auch nicht zu empfehlen sind Einzeiler mit "Alles Mist/Super".