Zitat von diepresse.com
Berlin (ag.). "Das Thema Nationalsozialismus könnte ein eigenes Schulfach sein". Mit diesem Vorschlag sorgte Charlotte Knobloch, neue Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, in der "Netzeitung" für Aufsehen.
Ihre Begründung: Im Geschichtsunterricht komme dieser Bereich "viel zu kurz". Besonders im Osten Deutschlands liegt für Knobloch hier noch viel im Argen: "In den neuen Bundesländern gibt es immer noch Lehrkräfte, die über die Vergangenheit fast überhaupt nichts wissen."
Das neue Fach solle gleich bundesweit eingeführt werden und nicht auf ein Projekt begrenzt bleiben. Nur so könne auch die Finanzierung gesichert werden. Knobloch plädiert dafür, auch gleich die Lehramts-Studiengänge mit einem zusätzlichen Seminar über die NS-Zeit zu ergänzen.
Die Zentralrats-Präsidentin machte ihren Vorstoß vor dem Hintergrund des in Ostdeutschland wachsenden Rechtsextremismus: "Im Bundesland Sachsen ist der Horror quasi schon Realität." Es sei deshalb entscheidend, neue Wege der Holocaust-Vermittlung zu finden - ohne den jungen Menschen Schuldgefühle aufzuladen, wie Knobloch extra betonte.
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