Zitat Zitat von Lucian
Richtig, der Buddhismus ist eine atheistische Religion (Buddha war ja ganz einfach eine historische Person, die keinerlei Wunder vollbracht hat, sondern nur einige Ideen über das Leben hatte - einer der ersten bekannten Philosophen, sozusagen) und beschreibt, wie du schon richtig sagst, primär eine Lebensweise und deren Ziele (bin hier aber kein Experte).
Welche Variante von Buddhismus? Das große und das diamantene Fahrzeug als atheistisch zu bezeichnen ist ein Witz und in Japan verbreitete sich die Religion nicht, weil sie atheistisch im modernen Sinne, sondern weil sie deistisch im weitesten Sinne geworden ist. Ihr Erfolg beruht darauf, dass sie eine Reihe von Regeln und Methoden anbat, mit denen die Welt der Illusionen zu unterwerfen und zu kontrollieren sei. Die Existenz von Göttern verneinte Buddha nie, er weigerte sich nur über sie zu reden, da sie unwesentlich für seine Lehren und deren erfolgreiche Umsetzung seien.

Wenn ich das in einer Weise sagen darf, wie es vermutlich die Zeitgenossen verstanden haben: Mit den Gesetzen Buddhas macht man sich sogar die Götter Untertan, kein Kriechen und Betteln ist mehr notwendig. Die Methoden dazu kamen aber aus den hinduistischen Geheimlehren, die gemeinsam mit dem Glauben verbreitet wurden und beruhen auf den Askesetechniken, Gesten und Worten, wie sie schon in den indischen Legenden beschrieben werden.