Okay, sicher ein Klassiker und sehr ungewöhnlich und originell. Ich bin trotzdem nicht ganz befriedigt, was vielleicht auch bloss an den Untertiteln liegt, die wegen den häufigen hellen Hintergründen nur schlecht lesbar waren. Die Komplexität und Tiefe habe ich zwar schon gespürt, aber nicht immer ganz erfassen können.
Leider kenne ich die Orpheus-Legende nicht wirklich, der Film, der während eines Karnevals in Rio de Janeiro der 60er inszeniert ist, hat mir dennoch sehr gut gefallen. Bezaubernde und natürlich ungemein rhythmische Mischung aus Komödie und Tragödie. Besonders spannend fand ich, wie sehr sagenspezifische Elemente umgesetzt wurden. Also z.B. der leibhaftige Tod oder das Singen, um morgens die Sonne aufsteigen zu lassen oder um die Geliebte aus dem Totenreich zurückzuholen.
Sehr starke Naturbilder, die Anfangs zu faszinieren wissen. Auch wird der Anfang vor allem durch Story definiert, weshalb er wirklich gut ist. Im Verlauf wurde mir der Berg - mit den Lawinen im Minutentakt und dem Schlechtwetter in den vorhersehbarsten Situationen - als Antagonist aber etwas langweilig. Auch die Handlung flacht dann ab und es wird mehr zur Dokumentation einer gross angelegten Rettungsaktion. Richtig eindrücklich war aber noch der Aufstieg des Rettungstrupps mit den funkesprühenden und schlotenden Schwefelfakeln.
(btw. es war kein Nazi-Film, sondern ziemlich unpolitisch. Leni Riefenstahl spielte auch 'nur' die weibliche Hauptrolle. Aber ich frage mich grad echt, wie man auf die Idee kommen kann, Riefenstahls Namen zu Vermarktungszwecken zu verwenden. )
Von der neuen Verfilmung dann bitte auch berichten.Zitat von Gilles de Rais
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