Sache ist die:
In einem echten Kampf im realen Leben ist es nicht einfach so, dass Übung absolut zählt. Stell dir 2 Martial Arts Spezialisten vor, die in einem Sparring gegeneinander kämpfen. Der eigentlich weniger erfahrene kann, auch wenn er müder ist und sich schlechter vorbereitet hat et cetera gewinnen!
Gehen wir von der absoluten Wissenschaft aus, dass alles theoretisch berechenbar ist, der Determination.
Kennst du das Wort Butterfly-Effekt? Die Anzahl Faktoren, die zu einem Ergebnis führen, ist auch in der Determination gewaltig. Sagen wirs mal so, alleine um absolut korrekt zu berechnen, was innerhalb einer Millionstelsekunde in einem Quadratmilimeter geschieht, haben unsere heutigen Computer nicht die Speicherkapazität, um die Faktoren auch nur speichern zu können.
Im RPG bedeutet das, der Bauer mit der Forke kann gegen den Ritter gewinnen (mit einer recht niedrigen Wahrscheinlichkeit)
Würfel sind imho ein ziemlich geeignetes Mittel, um das, was wir Zufall nennen (und in der absoluten Wissenschaft einfach Unberechenbarkeit ist), zu bestimmen
Ich mein, wenn etwas so einfach ist, dass es so oder so klappt, haben viele Systeme ja auch automatischen Erfolg. Es braucht keine Fahren-Probe, um als erfahrener Autofahrer über die freie Autobahn zu fahren.
Wie simuliert man in dem System beispielsweise, wie schnell die Helden in einem Wald sagen wir mal eine seltene Beere finden? Die nicht überall wächst?
In einem Würfelsystem, wasweißich, Wildnisleben oder Überlebenproben. Wenn sie scheitern, war entweder der Held nicht aufmerksam genug oder es gibt eben keine Beeren in diesem Wald. Sagen wir, diese Beere ist nützlich, aber nicht wesentlich (z.B. könnte sie die Grundzutat für einen nützlichen Heiltrank sein), d.h. sie muss nicht unbedingt gefunden werden. Soll der Meister aus dem Blauen entscheiden, ob sie nun hier wächst oder nicht?
Anderes Beispiel, in einer großen Stadt etwas unbewegliches finden nach dem man nicht fragen kann aus irgend einem Grund
Ansonsten, psychologisch gesehen, die Würfel besitzen keine Gnade. Das macht das Ganze spannender. Ein Spieleleiter ist bestrebt, seine Gruppe am Leben zu erhalten, das führt in dem Fall dazu, dass er ZUVIEL Chancen gibt, oder eben Unmut erzeugt. Wenn die Würfel sagen, die Party stirbt durch den gewaltigen Drachen, dann ist das wesentlich weniger frustvoll als wenn der Meister wegen zwingender Logik keine andere Wahl hat, als die Gruppe sterben zu lassen. Es ist einfach spannender, wenn nicht einmal der Spieleleiter genau weiß, wie die Situation ausgeht (mit Schwierigkeiten/Abzügen gibt er ja mal die Wahrscheinlichkeit an)
Oder Systeme, in dem die Helden zwar stärker sind, als der Normalbürger, aber eben nicht Uber (wie in D&D boah Powergame), d.h. die Stadtgardisten sind keine Aufwärmübung sondern eine echte Bedrohung (apropos Bedrohung, isses noch interresant, wenn man denkt "joa mein Held ist besser im Kampf, der SL wird ihn schon gewinnen lassen"?)
Was ist mit stärker zufallsbetonten Dingen wie das erwähnte Finden der Beere?