Zitat Zitat von DJ n
Interessante Ansicht, nur habe ich genau das nicht damit gemeint.
Weder Ehre noch irgendein moralischer Firlefanz stehen dahinter, ich vertrete eben die Ansicht, dass die Summe der Dinge und Fehler, die ich gemacht habe, mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Würde ich etwas daran verändern, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich damit einen Teil von mir selbst verändern und ich für mich habe dafür keine Veranlassung, da ich dazu stehe, so zu sein wie ich bin.
Ich meine, ich gehe davon aus, ich würde einen Fehler in der Vergangenheit korrigieren, würde sich das auf mich insofern auswirken, dass ich eben nicht die Erfahrung einer falschen Konsequenz in so einer Lage gemacht habe und diesen Fehler früher oder später an anderer Stelle machen könnte (man beachte den Konjunktiv!), wo die Auswirkungen viel drastischer sein könnten (wieder der Konjunktiv!), als sie in der Vergangenheit gewesen wären.
Du hast Recht, ich habe deine Beweggründe etwas falsch verstanden. Aber hier hätte ich einzuwenden, dass du diese Fehler ja durchaus schonmal gemacht hast: In der "ersten" Vergangenheit, die du bis jetzt erlebt hast. Selbst wenn du in die Zeit zurückreisen würdest und mit einer Veränderung somit eine "zweite" Vergangenheit schaffen würdest, hättest du höchstwahrscheinlich noch die Erinnerungen aus der ersten Gegenwart (ansonsten wüsstest du ja auch nicht, was du ändern solltest und würdest die gleichen Fehler automatisch wieder begehen) und somit auch die an die Fehler der ersten Vergangenheit, was dich daran hindern sollte, diese oder andere zukünftige Ereignisse schlechter, erfahrungsloser zu bewältigen - sprich, selbst beim Korrigieren in der Vergangenheit wären die die Fehler, die du nun ausbessert sowie deren Hergang wohl ohnehin noch bewusst.