Ich lege nur schnell einen Zwischenstopp ein, um von einem weiteren irren Uni-erlebnis zu berichten, ein passender Titel wäre etwa "TU Wien meets Minos":

Ich habe mich ja schon einmal über die teilweise etwas verwirrende Architektur ausgelassen, sogar recht länglich. Aber das war noch in einem Nebengebäude, heute habe ich den Wahnsinn gefasst, etwas im Hauptgebäude finden zu wollen, mit nichts anderem bewaffnet als einem vermeintlich detailreichen Plan. Für die, die es nicht kennen (was hier wohl der Großteil sein wird): das Hauptgebäude der TU Wien ist schon fast vergleichbar mit einem lebendigen Organismus: es ist sehr alt, wuchs über die Jahrhunderte zu einem riesigen Koloss, wobei das Wachstum nicht gesunder sondern eher geschwürartiger Natur war, und es gibt einige dunkle, nach Verdauung stinkende Orte, an denen man lieber nicht landen will. Und dort wollte ich jetzt etwas finden...
Schon nach den ersten paar Metern wurde mir klar, dass es geradezu fahrlässig dumm von mir gewesen war, die mir bekannten Routen ohne ausreichenden Proviant und/oder einen einheimischen Führer zu verlassen. Hier in den abgelegenen Regionen des Gebäudes sind Treppen, die vom vierten nach oben in den dritten Stock führen wirklich das kleinste Problem. Die Gänge winden sich wie es ihnen gerade beliebt nach oben, unten, um sich selbst oder auch gern um eine trilaterale Zeitachse - ich weiß nicht, was das genau bedeutet, aber es ist auf jeden Fall verdammt verwirrend - und man wäre nicht verwundert, plötzlich über die Signatur von Mauricius C. Escher zu stolpern, möglicherweise verbunden mit nach oben fließendem Wasser, oder vielleicht diesem merkwürdigen Ding mit den Streben, ihr wisst schon. o_O

Ich war schon kurz davor, mich einfach in eine Ecke zu hocken und zumindest auf einen raschen, wenn schon frühen, Tod zu hoffen, als mich meine Irrfahrt in einen kleinen, unbevölkerten, möglicherweise seit Jahrhunderten unbetretenen Innenhof führten, was mich, verbunden mit dem heute vorherrschenden, nicht komplett miserablen Wetter, in die Lage versetzte, mich an der Sonne zu orientieren und dadurch einen Fluchtweg zu berechnen, der mich glücklicherweise schlussendlich wirklich auf den Karlsplatz führte.
Und das alleine zeigt eigentlich schon, wie schlimm meine Situation war: unter normalen Umständen ist niemand froh, auf den Karlsplatz zu kommen! o_O


Also, meine Warnung: wagt euch unter keinen Umständen jemals ins Hauptgebäude der TU Wien, ohne zumindest drei Begleiter und einen Sherpa!
Und falls hier irgendein Verleger hier rumläuft, ich bin gern bereit über die Exklusivrechte der ausführlichen Version zu verhandeln. ^^''

Ach ja, und der Übungstutor hatte mal wieder keine Ahnung, aber das war echt das kleinste Problem gerade! o_O'' Ich lebe! \o/