Mache ich mich auch mal an die Bewertung:

Der Maker:
Soso, Kelven steigt auf den XP um. Wenn das mal nicht der Anfang vom Ende des 2kers ist....
Jetzt ernsthaft weiter:

Die Story:
Gut, "Story" ist vielleicht der falsche Ausdruck, der von dir gewählte Begriff "Hintergrund" ist passender, denn leider hast du von der eigentlichen Handlung nichts erwähnt. Das war zwar sicher von dir so beabsichtigt, verhindert aber, dass man die Story (der wichtigste Teil des Spiels) bewertet.
Also bewerte ich eben den Hintergrund vor dem die Story spielt:
In dem von dir gezeichneten Zukunfstszenario präsentierst du bereits da gewesene Ideen (Biomechaniche Implantate, neue Nachkriegsweltordnung, Konzerne die im Hintergrund alle Fäden in der Hand haben) in leicht verändertem Gewand. Neues ist also nicht wirklich dabei, ist aber auch nicht zwingend notwendig, solange die Geschichte vor diesem Hintergrund gut erzählt wird.
Ein paar Kleinigkeiten in diesem Szenario irritieren mich jedoch ein wenig:
Zum einen die schonmal erwähnte Einteilung in West- und Ostamerika. Ja sicher, es ist ein fiktives Zukunfsszenario in dem alles möglich ist, aber die Differenzen zwischen dem Norden und dem Süden der USA sind seit jeher ein traditionelles Problem, weswegen eine Unterteilung in Nord- und Südamerika plausibler erscheinen würde.
Des Weiteren finde ich die Zeitspanne etwas seltsam.
Zitat Zitat von Kelven
Eine Folge des Krieges war, dass die alten Staaten zerfielen. 150 Jahre später hat sich die Welt wieder einigermaßen erholt und die Städte, die den Krieg überstanden hatten, haben sich zu neuen Staaten zusammengeschlossen.
150 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Wenn meine Zeittafel der Weltgeschichte anschaut, merkt mann dass die Zeit zwischen Kriegen nie sehr lange ist (zwischen I. und II. Weltkrieg sind es nur 21 Jahre, wenn heute der dritte ausbrechen würde wären es nur 61 Jahre) sodass man in etwa behaupten kann, dass es nur etwa 20-30 Jahre dauert um sich von einem Krieg zu erholen. Ein mit Atomwaffen geführter Krieg würde sicher eine längere Zeit der Erholung nach sich ziehen, aber 150 Jahre sind etwas zu viel.

Die Charaktere:
Klingen durchdacht, wenn es auch etwas klicheehaft wirkt.
Gegeben sind zwei beste Freunde die aber gegensätzlicher nicht sein könnten. Ist zwar schon (oft) da gewesen, man kann aber immernoch viel draus machen.

Die Spielmechanik:
Ich habe kein Problem mit Standard-Kampfsystemen, so gesehen kann ich mich nicht beschweren, besonderes Lob gibt es dafür aber auch keins.
Das mit den taktischen Aspekten klingt schön, es kommt aber (wie so oft) auf die Umsetzung an.
Das Fähigkeiten-System klingt vielversprechend, würde es begrüßen, wenn die charakterspezifischen Fähigkeiten auch an die Charaktereigenschaften der einzelnen Figuren gebunden wären (also der ruhige, flegmatische Held stellt Medizin her, der intellegente umgeht Sicherheitsbarrieren, der paranoid ängstliche entschärft Fallen, etc.). Cyberspace-Hacken und weltweites Minispiel klingen auch vielversprechend. Wichtig wäre mir bei letzterem, dass es auch einen konkreten Anreitz gibt, dieses zu spielen (nicht so wie z.B. das Kartenspiel in FF9, welches irgendwie nutzlos war).
Beim Aufmotzen des Fahrzeuges musste ich irgendwie schmunzelnd ein bisschen an MTV denken. "Pimp my Hoovercraft"...

Die Screens:
Beim Screen 1 & 3 sieht man wieder, dass der XP irgendwie Umgebungen mit sehr geringer Objektdichte produziert. Allerdings kommt das deinem Spiel glaube ich zu Gute, denn es erweckt den Eindruck einer kalten, sterilen und futuristischen Welt. Ansonten halt der "Typisch-Kelven"-Graphikstil, der mir persönlich aber gefällt.
Das Menü sieht sehr gut aus, auf den ersten Blick aber etwas verwirrend.
Der Cyberspace sieht mir zu leer und unspektakulär aus. Die "Gänge" sind etwas zu einfach und linear gestrickt. Hinter- und Vordergrund passen aber seht schön zusammen.



Alles in allem bleibt mir nur noch gespannt abzuwarten ob es dein Spiel storytechnisch und auch sonst mit dem Genre-Vorreiter "A Blurred Line" aufnehmen kann. Die richtigen Ansätze dazu sind vorhaben.