es war unfassbar! Dante sah nur noch, wie die beiden Flüchtlinge über die Mauer hechteten und ein Meer von Pfeilen ihnen folgte. Die Wachen fluchten, doch es war nichts mehr zu machen, die beiden waren ihnen entwischt. Der Henker schüttelte den Kopf, er konnte nicht verstehen, warum die Soldaten dermaßen unaufmerksam gewesen waren, aber er wußte, daß er mal wieder ein ernstes Wort mit dem Kommandanten zu wechseln hatte. Dieses Durcheinander an diesem Abend zehrte an seinen Nerven, und, sich die Schläfen massierend, ging er wieder zum Kerker zurück.
Plötzlich, hinter einer dunklen Ecke, stand eine noch dunklere Gestalt vor ihm, und bevor er reagieren konnte spürte er einen heftigen Schmerz auf dem Kopf und alles um ihn herum geriet ins Wanken. Dann sackte er in sich zusammen und verlor das Bewußtsein.
Yohndet überlegte nicht lange, und durchsuchte den Gürtel des Henkers, bis er einen Schlüsselbund in den Fingern hielt.
Behende schlich er zurück zum Kerker und bemerkte unterwegs erstaunt, daß er von der vergangenen Folter keinerlei Schmerzen mehr verspürte.
Ohne lange zu überlegen, schloß er die Türe der Zelle, in der Acha gefangen war auf und zog diesen an der Hand hinaus.

Yohndet: Los, komm schnell, wir haben nicht viel Zeit, die Wachen sind noch mit sich beschäftigt und di Aboli ist ausgeschaltet, aber wir müssen uns beeilen.

Hektisch stürmten die beiden die dunkle Treppe nach oben und wollten schon aufatmen, als ihnen plötzlich jemand den Weg versperrte, und sie dann beide mit einem gewaltigen Tritt wieder nach unten beförderte.
Dante war wütend, aus einer Platzwunde an der Stirne floß Blut und ließ die Maske am Gesicht kleben, und Schuld daran war dieser Gauner, der vorgab, blind zu sein. Er war so wütend, daß er nicht hörte, wie die beiden um Gnade flehten, er zog sein Schwert und schob damit den mutmaßlichen Prinz in die Zelle zurück

Dante: den Schlüssel an die Sonne, aber plötzlich

Yohndet hatte keine Wahl und so saß er wieder fast, während Acha versuchte, sich heimlich aus dem Staub zu machen, doch lief er unglücklicherweise zwei Wächtern in die Arme, die mittlerweile wieder ihren Posten bezogen hatten.

Dante: Wache, zieht dem Kerl diese scheußlichen Fummel aus und kettet ihn an die Wand, wollen doch mal sehen, was dieser hier zu erzählen hat.

Acha zappelte und wehrte sich schimpfend, als man ihm die Schuhe auszog, doch als das Schriftstück vor Dantes Füße rollte, wurde dieser aufmerksam und nahm es an sich.

Dante: interessant...sag, kannst du lesen, was hier steht?

Acha: ich sag Euch nichts...ich bin zutiefst empört über dieses rüde Verhalten, ich werde mich an oberster Stelle beschweren

Dante: das kannst du gerne tun, wenn du nicht antwortest, denn dann trittst du noch heute nacht deinem Schöpfer gegenüber...also, kannst du das hier lesen?

Acha: nein...naja...vielleicht

Dante: also was? du willst doch sicher nicht erst die gleichen Erfahrungen machen, wie dein Prinz, oder?
gut, dann schlage ich dir einen Handel vor: Ich lasse ihn entkommen, aber du bleibst solange in meinem Gewahrsam, bis du ein gewisses Buch übersetzt hast...
kannst du mir soweit folgen?


Acha: was für ein Buch soll das denn sein?

Dante: das sage ich dir, wenn es soweit ist. Also, habe ich dein Wort?

Acha: wenn ich Euer Wort habe, daß Ihr Yohndet freilasst und mir nichts tut.

Dante: ich kann ihn nicht offiziell freilassen, dafür ist sein Verbrechen zu schwer, er wird weiterhin verfolgt werden, aber er hat jetzt die Zeit, zu fliehen....es ist eure einzige Chance, wenn ihr hier lebend rauskommen wollt.

Acha nickte resigniert, er wußte, daß der Henker recht hatte, so würde wenigstens Yohndet freikommen.

Dante: gut, dann kannst du dich wieder anziehen, wenns sein muß.
Wache...lasst den Gefangenen frei, und ihr habt nichts gesehen, ist das klar?


Wachen: ja Herr!

Dante: und du bunter Vogel wirst seinen Platz einnehmen, es tut mir leid, aber es besteht scheinbar bei Euresgleichen erhöhte Fluchtgefahr.
Morgen werde ich dir das Buch bringen.....gute Nacht.


mit diesen Worten sperrte Dante Acha in den Kerker und ging wieder in sein Turmzimmer, während Yohndet im Schatten der Mauern sein Glück in der Flucht versuchte....