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Ritter
Narf! Mich erst bis Ultimo warten lassen und dann das! Aber wartet nur ab...
[16:55] The Platzhalter has been planted! Time for Shadow Snake is running out...
Rauchschwaden füllten das Zimmer des Richters, wärend er mit einem stumpfen Gesichtsausdruck die Kringel betrachtete, die seinen Mund verliesen. In seiner Pfeife hatte er einmal mehr Teliarisches Ekramkraut entzündet, ein wahrhaft seltenes Gut, das bei richtiger Dosierung den Geist befreite und ermöglichte an Orte zu blicken, die weit entfernt waren.
Er schritt wie so oft in seinen Erinnerungen herum. Irgendwie hatte er das Gefühl das es irgendwo in seinem Leben eine Sache gab, die er vergessen hatte, die er selbst zerstört hatte und auch wenn er es sich längst abgewöhnt hatte bei seiner Tätigkeit als Judikative Instanz von seiner Vergangenheit aufhalten zu lassen, so konnte er doch auch über all die Jahre hinweg nicht ohne sie leben. Er entsinnte sich wieder wie sein Vater aus dem brennenden Wachgebäude humpelte, von Flammen verzehrt und mit einem Schwert in der Magengrube. Und obwohl sein Gesichtsausdruck kalt blieb, lief doch eine Träne an seinem Gesicht herab.
Langsam änderte sich die Szenerie und er konnte in eine kahle, entfernte Ebene der Existenz blicken. Schmenhaft machte er die Umrisse von einer Gruppe von Menschen und den Schatten einer gewaltigen Kreatur aus. Alles verlief so, wie es sein sollte.
Ein knisterndes Geräusch und ein stechender Geruch liesen die Visionen rapide verfliegen. "Schwefel?"murmelte der Richter und drehte sich um. ein unscheinbarer Zettel auf seinem Schreibtisch hatte Feuer gefangen. "Ach du heilige Dreifaltigkeit, die Prophezeihung!"
Geistesgegenwärtig hechtete Sir Trial zum Tisch herüber, wo er sogleich versuchte, die Flamme durch ausklopfen mit der baren Hand zu löschen. Zu seiner Erleichterung schien das Papier jedoch keinen erkennbaren Schaden davongetragen zu haben. Ausser das einige neue Zeilen hinzugekommen zu sein schienen. Mit Spannung huschten die Augen des Richters über das Papier, ehe er mit Entsetzen aufblickte.
"Bei den 9 Webern des Schicksals! Die Götter werden doch wohl nicht...."
Doch das hatten sie bereits.
Ein gewaltiges Beben lies die Welt scheinbar in ihren Grundfesten erzittern, obwohl es ein Beben war, das man lediglich spüren konnte, da selbst die empfindlichste Konstruktion im Raum ohne erkennbaren Schaden blieb. Die meisten Menschen dürften es noch nicht mal als Rütteln empfunden haben, während die Tiere im Hof hörbare Panik hatten.
Lediglich die Wagschalen der kleinen Waage auf dem Regal veränderten ihre Lage. Zweifelsohne. Die Götter hatten soeben etwas unternommen, dass Himmel und Hölle verdrehen könnte. Sie hatten den Lauf des Schicksals geändert.
Der Richter hatte keine Zeit zu verlieren. Wenn der neue Vers zutraf, war alles in Gefahr, worauf er sein ganzes Leben verwendet hatte. Und damit alles, worauf Generationen von Unsterblichen hingearbeitet hatten. Er griff nach seinem Mantel und seinem Rapier, dann nahm er sich hastig einige Sanduhren aus dem Regal und verstaute sie in den (im wahrsten Sinne des Wortes) unendlichen Tiefen seiner Tasche. Nur eine der Sanduhren öffnete er am oberen Ende und verteilte ihren Inhalt vor der Schwelle seiner Zimmertür. Dann nahm er kräftig Luft und öffnete sie.
Wo sonst eine Treppe in die unteren Etagen des Schlosses führte, konnte man nun auf eine schier endlos leere Ebene blicken, einzig erfüllt von vier Menschen und einem Fabelwesen, die nun auf die Anhöhe blickten, auf der sich der Richter aufhielt.
Von der Tür hinter ihm war keine Spur mehr auszumachen.
Geändert von Trial (19.06.2006 um 16:41 Uhr)
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