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Thema: Sprung

  1. #1

    Sprung

    Ich stehe hoch oben, auf dem blau angestrichenen 10 Meterturm.
    Der zarte Wind streicht mir sanft durch meine kurzen, blonden
    Haare. Um mich herum tobt lauter Jubel. Doch zu meinem größtem
    Bedauern mischen sich auch nicht zu überhörene Buh-Rufe darunter.
    Hämiche, bösartige und neidische.
    Aber ich darf mich nicht ablenken lassen. Nicht in diesem großen und
    überaus wichtigen Moment. Ich blicke auf das klare, kristallblaue
    Wasser hinab und schließe meine leuchtenden grünblauen Augen.
    Ich höre die Stimme des Schiedsrichters. Er hat eine angenehm
    warme, wenn auch kratzige Stimme.
    Eins
    Ich atme tief ein. Angst macht sich in mir breit. Angst zu versagen.
    Zwei
    Ich stelle mich in Position. Was würden meine Eltern sagen?
    Was meine Freunde? Und überhaupt alle die ihr grenzenloses
    Vertrauen in mich gesetzt haben?
    Drei
    Ich öffne die Augen. Das Hellblaue Wasser welches die Sonne
    reflektiert, blendet mich ein wenig.
    Los
    Ich springe ab. Durch die Kraft des wunderbar warmen Windes
    wird mein leuchend gelber Schwimmanzug fest an meinen
    schlanken Körper gepresst. Die Jubel- sowie die Buhrufe schwillen an.
    Ich glaube meine Ohren beben dadurch.
    Ich drehe mich einmal, zweimal, dreimal. Dann nehme ich eine
    andere Fallposition ein. Alle läuft relativ gut - bis jetzt. Das
    blaue, schimmernde Wasser fliegt mir entgegen. Kurz verspüre ich
    die gleiche Angst, die ich schon als kleines Kind verspürte. Angst
    zu sterben. Angst zu ertrinken. Angst zu versagen. Doch in diesem
    Zustand der Ängste und der Furcht leuchtet ein glühender Funke
    des Wiederspruches. Dieser Funke ist die Gewissheit, dass ich es
    kann, das ich es gelernt habe. Ich habe diesen Sprung schon mehr
    als drei -nein, vierdutzend mal durchgeführt. Meine Zuversicht
    kehrt zurück, stärker denn je! Die Angst verucht nun erfolglos mich
    einzuschüchtern. Ich kann es! Ich kann es!!!
    Ich drehe mich nun noch einmal um meine Achse, dann lande ich
    sauber in dem warmen Becken. Das angenehme Wasser umspielt
    meinen schlanken Körper. Die Gänsehaut ist verschwunden, aber nun
    kommt eine andere schleichende Angst in mir hoch. Was werden die
    Schiedrichter sagen? Mein Herz klopft wie Wild und scheint in meinem
    Körper herum zuspringen. Es schlägt gegen meine Brust als wollte es
    frei sein. Ich lasse mich langsam an die blaue Wasseroberfläche treiben.
    Aber so langsam kam die Gewissheit wieder in mir hoch. Die Gewissheit
    das ich gut war. Aber gut genug um den sehr kritschen Schiedsrichtern
    ein 10.0 abzuringen?
    Ich bin an der Oberfläche angekommen. Ich atme die frische Luft ein,
    die sofort meine Lungen füllt. Sie riecht stark nach Chlor. Ich suche
    den Blick der Richter. Wo sind sie nur? Da sind sie, ich habe sie
    gefunden, aber was ist das? Ich glaube es kaum, mein Herz klopft.
    10.0!
    Ich habe es geschafft! Mein allergrößter Traum ist in Erfüllung
    gegangen! Ich könnte vor Aufregung jubeln, aber ich bleibe ruhig.
    Doch dieser Erfolg sollte die letzte Sternstunde meines Lebens sein.

  2. #2
    Der Schreibstil ist einwandfrei.
    Hämische Blicke und des Widerspruches.

    Inhaltlich bin ich jetzt ein wenig verstört. Der Text hätte ohne den letzten Satz als schöne Kurzgeschichte dagestanden, um die schmale Linie zwischen Sieg und Niederlage zu zeigen, bzw. die Allgegenwärtigkeit der Angst. Aber die letzten Worte haben mich ins Überlegen gebracht.
    Ist es Absicht, dass einem das Wort "Doch" vollkommen unpassend erscheint? Wenn nicht, das tut es.
    Interpretationsansatz: Wer keine Träume hat, stirbt. Das wäre aber auch mein einziger Ansatz, und selbst da wäre der Rest des Textes eigentlich unnütz. Außer vielleicht unter dem Aspekt, man lebt für seine Angst, sonst hab ich keine Ahnung. Wahrscheinlich labre ich schon wieder pseudointelligenten Mist zusammen, aber so kommt es mir vor. ^_~


    EDIT: OMFG... >_> Oh, Mann, sag sowas >_<'' Dann ist der Letzte Satz im Zusammenhang mit den vorherigen trotzdem unschön.

    Geändert von La Cipolla (28.05.2006 um 19:44 Uhr)

  3. #3
    Tja, es geht noch weiter!
    Der letzte Satz soll nur locken.

  4. #4

    Merlin Gast
    Mh. Schhreibstil ist soweit schon ganz okay. Wahrscheinlich sogar gut.
    Aber ich find' es leider ziemlich langweilig. Teilweise wirkt es so als hättest du eine Wette verloren und müsstest nun möglichst viele Adjektive in einem Prolog unterbringen. Glückwunsch, deine Schuld ist hiermit eingelöst.
    Wie gesagt; Ist nicht so mein Fall. Vielleicht kommt noch was geniales im Anschluss. Ich glaub' nicht dran.

  5. #5
    Schreibstil ganz solide, nichts besonderes irgendwie, aber auch nicht schlecht... irgendwie ok.

    Vom Inhalt her muss ich Chippo recht geben, das ist irgendwie merkwürdig. Als Kurzgeschichte gut, aber als Fortsetztung für irgendwas dann doch etwas zu ausführlich. Außerdem wird es zwischendurch doch sehr langweilig.
    Und was mir auch ein wenig aufgestoßen ist...
    Zitat Zitat
    Der zarte Wind streicht mir sanft durch meine kurzen, blonden Haare.
    Zitat Zitat
    ...und schließe meine leuchtenden grünblauen Augen.
    Zitat Zitat
    ...wird mein leuchend gelber Schwimmanzug fest an meinen schlanken Körper gepresst.
    Zitat Zitat
    Die Angst verucht nun erfolglos mich einzuschüchtern. Ich kann es! Ich kann es!!
    Sorry, wirkt für mich aber echt schön ziemlich Narzistisch und übertrieben Selbstbewusst. Klar, können andere anders sehen, aber ich finde das schon sehr aufdringlich als Beschreibungen... besonder noch so perfekt!

    Aber sonst wirklich gut. Der Rest könnte interessanter werden.

  6. #6
    warum ihr alle den schreibstil erwähnt, versteh ich nicht. zumal der sehr mittelmäßig ist und nirgends irgendwelche coolen wort- oder satzkreationen auftauchen. aber mir gehts zuerst immer um den inhalt. und der ist scheisse langweilig. bis jetzt jedenfalls, ich hoffe jetzt kommt irgendein geisterschiff aus dem becken und die piraten brandschatzen das ding.

    Geändert von M-P (30.05.2006 um 06:10 Uhr)

  7. #7
    Ich finde die Geschichte toll, und gerade die von vielen angesprochene Langeweile wird meiner Meinung nach durch den letzten Satz vertrieben... sozusagen wie der Paukenschlag bei der Symphonie mit ebenselbigem: Erst plätschert die Story leicht vor sich hin, man erlebt eine tolle Sache mit, die nun vielleicht nicht gerade das Interessanteste ist, aber sich doch sehr gut liest - und urplötzlich wird man aus seinen Gedanken rausgerissen, weswegen die Geschichte, die man sonst schnell wieder vergessen hätte, einen noch einige Zeit verfolgt, man sie rein instinktiv weiterspinnt, da dies als Ende eben nicht genügt.
    Aber ich bin ja eh ein Fan von offenen Enden. .-.
    Deswegen jedenfalls gefällts mir so besser, als wenn noch etwas dazukäme. (Glaube ich nun zumindest, ich kenne die Fortsetzung ja noch nicht. :3schau)

    Zitat Zitat
    Zeile 4
    nicht zu überhörende
    Oder?

    Geändert von Moyaccercchi (30.05.2006 um 21:00 Uhr)

  8. #8
    Ich mag den Text irgendwie nicht. Wenn ich schon die Gedanken von jemandem lese, dann sollten diese doch eher auch in dieser Art geschrieben sein... irgendwie unkontrollierter.
    Vor allem während des Sprunges, sollte die Stimmung irgendwie schneller werden, aber so bleibt es für mich in diesem etwas langweiligen erzählenden Ton.
    Da sind mir zu viele Beschreibungen, die einfach irgendwie... unecht wirken... vor allem die Selbstdarstellung finde ich nicht so besonders gelungen. Ich verstehe zwar den ganzen inhaltlichen Konflikt, aber irgendwie war er mir nicht interessant genug, um noch unbedingt einen weiteren Teil lesen zu wollen, egal, was da jetzt so dramatisches passieren soll ._.

  9. #9
    Zitat Zitat von M-P
    warum ihr alle den schreibstil erwähnt, versteh ich nicht. zumal der sehr mittelmäßig ist und nirgends irgendwelche coolen wort- oder satzkreationen auftauchen. aber mir gehts zuerst immer um den inhalt. und der ist scheisse langweilig. bis jetzt jedenfalls, ich hoffe jetzt kommt irgendein geisterschiff aus dem becken und die piraten brandschatzen das ding.
    Das eher weniger...

    Arbeit
    Mein relativ dürres Gesicht ist knallrot angelaufen und ich schwitze stark.
    Die Freude von Gestern Nachmittag ist bereits verfolgen und wurde von
    Hektik und Streß ersetzt. Ich hatte wirklich total vergessen, dass wir heute
    eine wichtige Geschichtskonntrolle schreiben. Bis ich schließlich von meiner
    Freundin Stefanie schmerzhaft daran erinnert wurde. Natürlich versuche
    ich noch zu lernen, doch ohne Erfolg. Nun versuche ich noch die
    verbleibenen letzten fünf Minuten mir das Datum der Schlacht von
    Trafalgar einzuverleiben.
    21. Oktober 1805...
    21. Oktober 1805...
    20. Oktober 1705...
    20. Okto... Moment mal!
    1705? Das ist doch Historisch unmöglich!
    So ein Mist! Ich schlage mein grünes Lehrbuch mit Admiral Nelson als
    Titelbild vorne, auf und suche das Datum der Schlacht von Trafalgar.
    21. Oktober 1805!
    Ich könnte mich Ohrfeigen, das ich zu dumm bin, mir ein einziges Datum zu
    merken! Meine Hände werden schweißig und ich muss daran denken, wie
    mein Vater wohl reagiert, wenn ich eine fünf nach Hause schleppen würde.
    Mein Herz fängt wieder an wild zu klopfen, sogar stärker als gestern.
    Neben mir sitzt meine zickige Banknachbarin Antonia und quatsch
    gelassen mit ihren zickigen Freundinen. Ich frage mich,wie sie sich das
    leisten kann, den sie steht in Geschichte auf 4.2 und passt im Unterricht nicht
    auf. Sie schreibt Zettel an ihre Freundinnen. Ich hasse sie. Ihre Art. Ihre Art
    zureden, dieses Hochnäsige, dieses Mädchen welches Früh mit aufreizender
    Kleidung und viel Schminke ankommt und sich an die "coolen" Jungs ran
    macht. Ihr Parfüm ist ebenso scheuslich wie ihr Charakter.Sie schreibt früh
    Hausaufgaben ab, weil sie nachmittags shoppen geht. bei den Lehrern
    schleimt sie sich auf brutalste Art ein und das alles nur weil sie reiche Eltern
    hat. An dem heutigen Tag ist sie in Jeansminirock, kurzem rotem Top und
    einer dicken Schicht "Markenschminke" in die Schule gekommen.
    Aber das sollte mich jetzt nicht ablenken lassen. Ich versuche nocheinmal mir
    das verdammte Datum der Schlacht Nelsons einzuprägen.
    21. Oktober 1805...
    21. Oktober 1805...
    "Hey,", ruft eine mir sehr vertraute Stimme hinter mir die wohl John gehörte,
    "hast du den Aufsatz über Christoph Columbus fertig? Ich habe es irgentwie
    nicht gebacken gekriegt heraus zu finden..."
    Die letzten Fetzen der Frage bekommme ich nicht mehrmit, da mich plötzlich
    ein harter Schlag trifft, ein Schlag im Geiste. Ich hatte zweierlei am
    Wochenende versäumt: Zu lernen und meinen Aufsatz zu vollenden.
    Würde ich heute zwei Sechsen nach Hause tragen? Alein bei dem Gedanken
    daran wird mir Schwindelig. Mein Herz klopft stärker und Schneller als es
    schon vorher geklopft hatte. Ich glaube wenn es noch ein wenig schneller
    klopfen würde, könnte ich einen Herzinfakt bekommen. Ich bekomme trotz
    der 25 Grad im Schatten eine starke Gänshaut und frage mich was mein
    Vater dazu sagen würde. Immer und immer wieder hat ermich damit genervt
    das mein alter Großvater ein großer Astronom und Geschichtswissenschaftler
    war.
    Sir Bastian von Wenzke im Dienste ihrer Majestät, der Königin und
    Nobelpreisträger. Ich kann es kaum mehr ertragen wenn er darüber spricht,
    dass aus jedem unserer Familie etwas besonderes geworden ist und das ich
    diesem großen Ideal folgen sollte.
    Meine Gedanken schweifen wieder zum eigentlichen Thema: Geschichte.
    Ich habe gerade mal 10 Zeilen zu Columbus geschrieben und dass ich beim
    internationalen Springwettbewerb in Bad Baden war, wird die strenge
    Lehrerin garantiert nicht gelten lassen.
    Durch die offenen Fenster strömt ein zarter, aber zugleich kalter Wind in
    das kleine Klassenzimmer hinein und umfängt mich. Meine Hände werden
    kalt und mich fängt es an zu frösteln. Zudem ist mein Magen gerade kurz
    davor sich von meinem umfangreichen Frühstück zu verabschieden.
    Aber ich versuche mich zu beherschen, denn Frau Cecy würde das nur als
    Ausweischmanöer auffassen und mir gleich eine fette sechs eintragen.
    Während ich noch überlege, kommt Frau Cecy herein und schleppt sich
    mühsam zu ihrem angestammeten Tisch der ganz vorne vor der grünen Tafel
    steht. Sie schmeißt ihre Braune Tasche regelrecht auf den armen Holztisch,
    blickt ungnädig in die Klasse und ruft:"Packt euer Zeug rein, austehen und
    Guten Morgen!"
    Wir stehen alle unwillig auf und mumeln die Begrüssungsformel vor uns hin.
    "Setzen!"
    Wir setzen uns lautstark. Unsere Geschichtslehrerin greift in ihre große, lehm-
    brauneTasche und zieht langsam meinen bevorstehenden Untergang daraus
    hervor. Die Arbeit. In meinem schmerzenden Kopf scheint ein riesiger Krieg
    zu toben in dessen Verlauf mein Gehirn stark zerschossen wird. Sie setzt
    sich schon in Bewegung um jene unheilvolle Arbeiten zu verteilen die meinen
    Gang in die 9 Klasse sehr stark erschweren könnten.
    Doch im letzten Moment hebt Walter Thompson, der Streber der Klasse
    seinen Arm.
    "Was denn, Walter?", fragt die alte Nebelkrähe freundlich.
    "Was ist mit den Aufsätzen, Frau Cecy?", antwortet Walter schleimig.
    Frau Cecy stutzt, setzt einen freundlichen Ausdruck auf und sagt:"Nun, die
    liegen schon halbkorrigiert auf meinem Stapel. Sie sind fast fertig! Ihr bekomt
    sie spätenstens nächste Woche zurück."
    Schallendes Gelächter. Ich lache nicht mit, ich fühle mich zu schlecht dafür.
    "Ähm.. Frau Cecy, wir sollten die Heute abgeben..."
    "Oh! Entschuldigung. Standartsatz...", lächelt sie uns an.
    Noch größeres und lauteres Gelächter. Ich lache immer noch nicht mit.
    Die ersten kramen ihre Aufsätze aus ihren Heftern und Taschen, andere
    haben sie schon vor sich liegen
    "Ach, steckt sie erstmal wiederein, " sagt Frau Cecy, während sich in mir
    große Erleichterung breit macht und meine zuvor angekündigte Übelkeit
    langsam schwindet, "gebt sie mir einfach nach der Arbeit ab.
    Schock!
    Ich war also immer noch nicht aus dem Schneider. Meine letzte möglichkeit
    wäre, die Arbeit so schnell wie möglich zuende zubringen und noch schnell
    ein paar Zeilen unter meinen Aufsatz zukritzeln. Die immernoch lächelnde
    Geschichtslehrerin lässt Mig Viaunvizig, der ganz vorne sitzt die Arbeiten
    austeilen. Ich sitze irgenwo ganz hinten, in der letzten Reihe und habe so die
    Chance noch meinen Aufsatz in der Arbeit heraus zuholen ohne das Frau
    Cecy es bemerken würde. Ob ich es schaffen werde? Alternatv könnte
    auch die Welt untergehen, aber ich glaube nicht, dass sie mir diesen Gefallen
    tut. In meinem Kopf hämmert alles - ich habe kaum eine Chance richtig
    nachzudenken. Mig kommt immer näher. Er ist nur noch zwei Bankreihen
    von mir entfernt. Ich atme tief ein und schließe die Augen. Ich glaube die
    schweren Schritte des Höllenboten zu hören, der auf mich zu kommt.
    ich öffne meine grün-blauen Augen und sehe ihn. Migs heutiger aufzug
    passt zu seiner jetzigen Aufgabe. Er läuft mit einen dunklen,schwarzen
    T-Shirt mit einem großen, flammenden Totenkopf darauf; einer schwarzen
    dunklen Jeans und schwarzen Springerstiefeln. Dazu kamen noch das
    schwarze Nietenhalband und die beiden schwarzen Nietenarmbänder.
    Wortlos lässt er das weiße Blatt auf meinen Platz gleiten. Ich muss
    schlucken. Vor meinen Augen formieren sich die Buchstaben der Arbeit
    zu einer grausamen Grimasse die mich unheilvoll anstarrt.
    Mir wird wieder sehr übel. Ich höre nicht, was die Alte vorne noch erklärt,
    nur das Rauschen in meinen Ohren. Ich sehe mir die erste Aufgabe an.
    Mein Kopf jault regelrecht.
    1. Wann fand die Schlacht von Trafalgar statt?( 2.P)
    Erleichterung macht sich in mir breit. Das weiß ich. Das ist das, was ich
    heute früh lernte. Sie fand am 21. Oktober 1805 statt. Jetzt erinere ich mich
    auch wieder an das 500. Jubiläum der Schlacht von Trafalgar, das letztes
    Jahr in England stattfand. Ich könnte aufschreien, so glücklich über diesen
    Zweipunkteaufgaben Erfolg.
    Beflügelt von diesem Erfolg, mache ich mich voll motiviert an die nächste
    Aufgabe heran.
    2. Wer war der Gegenspieler Nelsons? (3.P.)
    Ich hätte Frau Cecy und die lahme Aufgabe auslachen können. Der
    Gegenspieler Nelsons war natürlich Pierre de Charles Villeneuve!
    Der niederträchtige Vizeadmiral befolgte keinen von Napoleon befehlen
    direkt. Mit höchsten Elan kritzelte ich die Antwort auf das helle Papier.
    3. Wer war Admiral Nelsons geliebte? (2.P.)
    Tja,... wer war Nelsons Geliebte? Ich hatte keine Ahnung, nicht den
    blassesten Schimmer. Diese Aufgabe ist wirklich ein schwerer Brocken.
    Ich will aus dem Fenster sehen um meine verworrenen Gedanken zu
    sammeln. Ich schwenke meinen Kopf langsam um 90 Grad nach rechts -
    und sehe Antonia direkt in das geschminkte Gesicht. Sowohl ich, als
    auch sie sind erschrocken. Sie zuckt sogar leicht zurück. Es war nur eine
    Sekunde oder sogar wenier, aber ich hatte es gesehen. Ich hatte gesehen,
    wie Antonia auf mein Blatt gestarrt hatte. Sie hatte abgeguckt!
    Deshalb war sie heute früh so gelassen. Sie wollte meine bescheidenen
    Fähigkeiten für ihre Noten nutzen! Ich hatte mich immer wieder gefragt wie
    sie zu ihren guten Zensuren kommt. Noch tausende andere Anschuldigungen
    gegenüber Antonia schossen mir in diesem Moment blitzschnell duch den
    Kopf.
    Ich frage mich, ob ich mich melden sollte oder lieber nicht. Ich brauche die
    Zeit für die teils schwere Arbeit. Aber besser ich melde das bevor
    Antonia noch mehr Schaden anrichten kann. Abgesehen davon, liege
    ich schon seit einiger Zeit mit diesem billigen Freudenmädchen im
    Streit und das hier wäre die ideale möglichkeit ihr eins auszuwischen!
    Langsam bäumt sich mein Rechter Arm auf, bis er ganz gestreckt ist.
    Neben mir höre ich Antonia scharf Lufteinatmen. Vorne, am Lehrertisch,
    sitzt Frau Cecy und konntrolliert irgentwelche Arbeiten. Sie scheint sich
    nicht in der Klasse umzusehen, was zumindest erklärt warum Antonia bei
    mir abschreiben konnte.Frau Cecy scheint keinen Moment von ihrer Arbeit
    aufsehen zu wollen.
    Nach ein paar sekunden werde ich ungeduldig und rufe den Namen der
    Lehrerin. Frau Cecy, runzelt die Stirn, so das tiefe Furchen auf der
    genannten entstehen, sieht von den Arbeiten auf und ruft dann laut in die
    Klasse: "Wer rief mich?"
    Ich wedle mit dem Arm.
    "Was ist los? Fragen konntest du vor der Arbeit stellen und aufs Klo
    kannst du nachher gehen! Also, nimm deinen Arm herunter und schreib
    weiter.", sagt sie kurz und barsch. Daraufhin wendet sie sich wieder
    ihren Arbeiten zu. Ich zunächst etwas perplex, dass sie mich nicht zu-
    ende sprechen ließ, fasse aber sogleich wieder Kraft um meine
    schwerwiegende Beschwerde vorzutragen. Ich ringe noch ein letztes mal mit
    mir, dann hebt sich mein Arm gleich einem Vogel der nach dem Essen
    seinen stolzen Kopf empor, gen Himmel streckt. Doch diesmal rufe ich,
    bevor sie mich bemerkt laut und deutlich in die Klasse hinnein:
    "Antonia schreibt von mir ab!!"
    Das hat gesessen. Ich hatte mit einem Schlag die Aufmerksamkeit der
    gesamten Klasse und die Frau Cecys. Sämtliche Köpfe der Klasse
    wenden sich in meine Richtung und an mir kleben 56 Augen.
    Die dürre Lehrerin sieht mich über ihre kleine Lehrer Brille scharf an.
    "Bitte wiederhole deinen Satz noch einmal.", sagt sie ruhig.
    Bevor ich meinen Satz wiederholen kann, unterbricht mich Frau Cecy,
    weil sie die Klasser zur Ruhe mahnen muss, da in der zwichenzeit
    kleine, aber deutlich hörbare Flüsterfeuer ausgebrochen sind.
    Ich wiederhole meinen Satz. Schwerfällig erhebt sich die strenge
    Lehrerin von ihrem Lehrerstuhl mit Rollern und kommz langsam, aber sich
    auf mich und Antonia zu. Ich glaube jedes einzelne Aufkommen der
    lächerlich roten Stöckelschuhe der Alten Nebelkrähe zu spüren.
    Sie steht vor mir und sieht sowohl mich, als auch meine Nachtarin kalt
    an. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung reisst sie uns beiden die Blätter weg
    und stöckelt zurück zum Lehrertisch.
    Was danach passierte, war das Chaos...

  10. #10
    oh mann ist das beschissen. wo sind die piraten?

  11. #11
    Naja. Inhaltlich kommts drauf an, wies weitergeht, momentan erwarte ich eine Geschichte a la "Unterm Rad" von Hesse. =P Ich hasse Unterm Rad übrigens. ^^ Man wird sehen, wie du den Bogen zum Titel kriegst.

    Zitat Zitat
    Die Freude von Gestern Nachmittag ist bereits verfolgen
    Müssen wir uns jetzt fürchten?

    Stilistisch fin ichs immernoch gut, ist aber scheinbar Ansichtssache
    Die einzige Sache, die von meiner Seite aus zu kritisieren wäre, ist der angesprochene Narzismus auf dem Sprungbrett, im zweiten Teil dann aber das Aufregen über Antonia und ihre "Coolen" Freunde. Die sind gewiss nciht halb so selbstverherrlichend. In dem Sinne vielleicht die Selbstbeschreibungen auf dem Sprungbrett überdenken.

  12. #12
    Zitat Zitat von M-P
    oh mann ist das beschissen. wo sind die piraten?
    ist das jetzt böse gemeint?

    Zitat Zitat
    Naja. Inhaltlich kommts drauf an, wies weitergeht, momentan erwarte ich eine Geschichte a la "Unterm Rad" von Hesse. =P Ich hasse Unterm Rad übrigens. ^^ Man wird sehen, wie du den Bogen zum Titel kriegst.

    Zitat:
    Die Freude von Gestern Nachmittag ist bereits verfolgen
    Müssen wir uns jetzt fürchten?

    Stilistisch fin ichs immernoch gut, ist aber scheinbar Ansichtssache
    Die einzige Sache, die von meiner Seite aus zu kritisieren wäre, ist der angesprochene Narzismus auf dem Sprungbrett, im zweiten Teil dann aber das Aufregen über Antonia und ihre "Coolen" Freunde. Die sind gewiss nciht halb so selbstverherrlichend. In dem Sinne vielleicht die Selbstbeschreibungen auf dem Sprungbrett überdenken.
    OK

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