Da ich quasi keine Unterhaltungslektüren lese, habe ich damit kein Problem, dafür ein anderes: Fragmente!

Wie sehr habe ich schon über einen unfertigen Woyzeck getrauert. Wobei Woyzeck meiner Meinung nach auch unvollständig sehr gut funktioniert, aber was hätte Büchner nicht noch alles schaffen können. Vielleicht ein zweiter Schiller werden oder diesen übertreffen. Oder Kafka. Wie traurig, dass das Schloß nie fertig geworden ist und man nicht einmal die Reihenfolge der "Proceß"-Kapitel eindeutig zuordnen kann. Oder was wäre, wenn Nietzsche nicht verrückt geworden wäre und noch 11 Jahre gelebt hätte.

Nun ja, prinzipiell halte ich für jede aufgrund eines Erfolges entstandene Fortsetzung für unpoetisch und folglich nur in Ausnahmefällen lesenswert. Allerdings kann es beim Schreiben auch vorkommen, dass sich Fortsetzung ungeplant ergeben, auch nach langer Fertigstellung eines Textes, dann ist eine Weiterführung sinnvoll. Lieber ist mir allerdings eine Reihe deren Länge ich von vornerein kenne und bei der ich um die Weiterführung nicht bangen muss und diese sich auch nicht ins endlose zieht.